DE718182C - Dielektrikum fuer elektrische Kondensatoren - Google Patents

Description

• Dielektrikum für elektrische Kondensatoren Bei der Herstellung von elektrischen Kondensatoren, bei denen Papier oder ,andere Faserstoffe das H.auptdielektrikuun und der-Trägerstoff für das Zusatzdielektrikum sind, werden als feste Zusatzdielektrika Paraffin, Ozolcerit und ähnliche reine Kohlenwa!sserstofte verwendet. Sie haben nicht nur den Z«neck, den Trägerstoff an der Aufnahme von Feuchtigkeit zu hindern und damit dessen Isolierfähigkeit zu erhalten, sondern sie haben auch einen entscheidenden Einfluß auf die dielektrischen Eigenschaften des Kondensators. Bei den dielektrischen Eigenschaften ist neben der Höhe der Kapazität und .des dielektrischen Verlustfaktors die Temperaturabhängigkeit dieser beiden Werte als ausschlaggebend für die Güte und den Verwendungszweck des Kondensators zu betrachten. Außerdem ist es als Vorteil zu werten, wenn der Verlustfaktor möglichst niedrig ist.
• Bei der Ver«^endung von Paraffin und Ozokerit als Zusatzdielektrika können nun keine temperaturunabhängigen Kondensatoren hergestellt werden.
• Es wurde nun gefunden, daß eine Anzahl Kohlenwasserstoffe als Zusatzdielektrik.a dem Papierkondensatar eine nahezu vollständige Temperaturunabhängigkeit verleihen, und zwar handelt es sich gemäß der Erfindung um feste bzw. wachsartige Kohlenwasserstoffe der Paraffinreihe, die synthetisch bzw. durch Hydrierung gewonnen sind und bei einem Vakuum von i z mm oberhalb i oo° C sieden. Der Begriff. Hydrierungsverfahren umfaßt sowohl die bekannten Kohlehydrierungsverfahren als auch die Hydrierung von Stein-und Braunkohlenextrakten nach dem Pott-Broche-Verfahren.
• Die nach dem ersten Verfahren gewonnenen Kohlenwasserstoffe stellen Wachse dar, die zwischen ioo bis 300° C ün Vakuum von 12 mm destillieren. Man kann sie noch in einzelne Fraktionen mit Siedegrenzen von ioo bis 16o° .als öl und Zoo bis 300° als vaselineartige Masse trennen. Sowohl das Gesa,intdestillat ,als auch die einzelnen wachsartigen Fraktionen zeigen die wertvolle Eigenschaft, der Kapazität des Kondensators eine sehr geringe Temperaturunabhängigkeit zu geben. Man erkennt dies, werm man die beiliegenden Kurven i und 2 mit 3, 4 und 5 vergleicht. Die maximale Schwankung der Kapazität eines mit Paraffin (Kurve i) oder mit Ozokerit (Kurve a) getränkten Kondensators beträgt Im Temperaturbereich von - 3o° bis -,` 70' C 0,07 F bzw. o,o65 F. Die maximalen Schwankungen des Gesamtdestillats bzw. der einzelnen Fraktionen betragen o,o15 F. Dieser Wert bedeutet eine Verbesserung der Temperaturabhängigkeit gegenüber Paraffin und Ozokerit um etwa 77 bis 79%.
• Die durch die Hydrierung der Kohlenextrakte gewonnenen festen Produkte besitzen spez. Gewichte von o,863 bis o,898 bei 2o° C. Ihre Tropf-, Fließ- und Erweichungspunkte (nach U b b -e 1 o h d.e) liegen in dem Temperaturbereich von 3o bis 5o° C.
• Bei ihrer Verwendung als ZusatzdIelektrikum erhält man ebenfalls einen nahezu temperaturunabhängigen Kondensator (Kurven 6 bis i o).
• Als wertvoll ist auch zu betrachten, daß die dielektrischen Verlusminkel aller genannten Produkte nicht schlechter sind als die von Paraffin und Ozakerit; bei tieferen Temperaturbereichen sind sie sogar noch besser. Folgende Gegenüberstellung läßt dies erkennen:

  Verlustwinkel

  _ bei - 30, C

  - eines

  i-F-Kondensators

  Für Paraffin .............. 2.34

  - Ozokerit . . . . . . . . . . . . . . 2,45

  - das Gesamtdestillat .... 1,78

  - die Fraktion bis 2oo° C 1,7

  - die Fraktion über 2oo° C 1,69

  Bei den Extrakten liegen die Verhältnisse

  gleich günstig:

  Braunkohle-Extrakt-Wachs

  (Tropfpunkt 52:° C)....... T,So

  Braunkohle-Extrakt-Wachs

  (Tropfpunkt 36° C) ....... 1,72

  Braunkohle-Extrakt-Wachs

  (Tropfpunkt 38° C) ....... 1,76

  Es ist bereits vorgeschlagen worden, Hydrokautschuk zum Ausfüllen der Zwischenräume innerhalb von Seefernmeldekabeln zu verwenden. Hydrokautschuk ist hierbei in erster Linie wegen seiner mechanischen Eigenschaften, nämlich zwecks Ausgleichs des Druckes, herangezogen worden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Dielektrikum für elektrische Kondensatoren, dadurch gekennzeichnet, daß es aus festen bzw. wachsartigen Kohlenwasserstoffei der Paraffinreihe besteht, die synthetisch bzw. durch Hydrierung gewonnen sind und bei einem Vakuum von 12 mm oberhalb i oo° C sieden.