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Hubtriebwerk für den Großwehrbau Gegentand der Erfindung ist ein Hubtriebwerk
für den Großwehrbau, und zwar handelt es sich insbesondere um ein Kettentriebwerk
für übereinander angeordnete Schützenwehre von großen Abmessungen, dessen kennzeichnendes
Merkmal darin besteht, daß zum Zwecke der Ermöglichung oder Erleichterung der statischen
und konstruktiven Durchführbarkeit am Unterschnitz als .Angriffsstück für zwei gleichbelastete
und gleichmäßig bewegte Huborgane ein Waagebalken vorgesehen ist, wobei der Antrieb
des Ritzels des einen dieser beiden Huborgane über ein loses Zwischenrad erfolgt,
das auf der Ritzelachse des anderen Huborgans drehbar gelagert und von gleicher
Größe und gleicher Teilung wie das mit ihm kämmende Gegenrad auf der Ritzelachse
des ersten Huborgans bzw. wie das seitlich von ihm fest verkeilte Hauptantriebsrad
für die Ritzelachse des zweiten Huborgans ist.
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Wie aus der vergleichsweise dargestellten iAbb. r hervorgeht, werden
in der bisherigen Bauweise für Oberschütz und Unterschütz dieser in Fachkreisen
mit der Bezeichnung Hakenschützen belegten Schützenart als Huborgane je zwei einsträngige
Ketten vorgesehen, die die Schützkörper in der Sch,#verpunktebene an ihren Enden
angreifen und die im Schutz der Pfeilernischen nach oben zu ihren Antriebsritzeln
geführt sind, wobei jedes der vier Kettenritzel einen eigenen Motorantriel) besitzt.
Der
bedingte Gleichlauf der korrespondierenden Kitzel ist hierbei
durch mechanische Mittel, z. B. als durchlaufende Welle, oder auf rein elektrische
Weise, z. B. durch Synchronantrieb, gewahrt.
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Auf jeder Antriebsseite lagern ein Kettentriebwerk des Oberschützes
und ein Kettentrieliwerk des Unterschutzes auf einem gemeinsamen horizontalen Grundrahmen.
Die Anordnung der Triebwerke in dieser Weise bringt keinerlei Erschwerung der konstruktiven
Durchbildung der Triebwerke mit sich.
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Handelt es sich um besonders lange Schützen für große Stauhöhen mit
Kettenkräften über der praktischen Ausführbarkeit, dann ist in der .Anordnung von
Kettenumlenkrollen an den Schützen ein Mittel gegeben, die Kettenzugkräfte wieder
auf ein baulich erträgliches Maß zurückzuführen, da, wie aus der vergleichsweise
dargestellten Abb. 2 hervorgeht, die Verwendung von zwei Kettenumlenkrollen ohne
erschwerenden Einfluß auf die Lagerungsmöglichkeit und die konstruktive Durchbildung
der Kettentriebwerke für das Unterschütz möglich ist.
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Diese Schwierigkeiten ,beginnen erst, wenn sich aus irgendwelchen
Gründen, wie Rostgefahr, Vereisung, Verstopfung usw., die Verwendung von Kettenumlenkrollen
verbietet, aber dennoch der Grundsatz der Kettenunterteilung und das Prinzip der
gemeinsamen Lagerung der Triebwerke auf einem vereinigten horizontalen Grundrahmen
aufrechterhalten werden soll. Sowohl die Praxis als auch die Literatur geben dafür
bislang noch kein Beispiel einer Ausführungsmöglichkeit.
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Erfindungsgemäß ist die Aufgabe mit Hilfe eines Kettenwaagebalkens
im Zusammenwirken mit einer Sonderausbildung des Triebwerks gelöst. Der gegen Vereisung
und Verstopfung unempfindliche Waagebalken halbiert wie vordem die Umlenkrolle die
Kettenzugkraft, bedingt jedoch, daß nunmehr beide Kettenstränge angetrieben werden.
Im Vergleich zum Triebwerk nach Abb. 2 bedeutet dies, daß eine Verdoppelung der
Kettenritzel und damit auch eine Verdoppelung der Kitzeldrehmomente eingetreten
ist. Während einerseits also der Waagebalken mit Vorteil die @Kettenumlenkrolle
ersetzt, indem er gleich dieser die Kettenzugkraft halbiert, so erschwert er andererseits
durch Hinzukommen des zweiten Kettenritzels die Triebwerksausbildung.
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Die Erschwerung beruht 'hauptsächlich auf der als Bedingung zu betrachtenden
liegenden Bauweise des Triebwerks, weil sich für das Triebwerk hierbei nur in Richtung
nach dem Unterwasser zu eine Entwicklungsmöglichkeit ergibt. Eine weitere bauliche
Einengung bedeutet der Umstand, daß die statische Zusammenfassung der beiden Kitzelmomente
zwecks Übertragung durch ein gemeinsames Antriobsrad, wie es sonst angebracht wäre,
bei der hier vorliegenden Größenordnung der Kräfte aus Herstellungsgründen vermieden
werden muß, weil sonst der Zahndruck zu groß würde. Erfindungsgemäß ist auf die
Achse des unterwasserseitigen Kettenritzels ein loses Zwischenrad gesteckt, dessen
Durchmesser und Teilung mit -dem Antriebsrad dieser Achse übereinstimmt. Es vermittelt
über ein gleich großes fest verkeiltes Gegenrad die Verbindung zwischen dem oberwasserseitigen
Kettenritzel und dem unterwasserseitig gelegenen eigentlichen Motorantrieb des Unterschützes
und bewirkt, daß als maximaler Zahndruck in den Hauptvorgelegen nur der Druck aus
dem Drehmoment eines einzigen Kitzelmoments in Erscheinung tritt, wodurch neben
der Platzfrage auch die statische Aufgabe vorteilhaft gelöst wird.
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Waagebalken sind als kraftteilende Elemente bereits bekannt, ebenso
sind lose Zwischenräder als Überbrückungsmittel im Getriebebau bekannt. Die besondere
Verwendung eines losen 7\\-ischerirad:s über diesen Zweck hinaus auch als gleichzeitiges
1@-littel zur .Kraftteilung wie in vorlicgendem Falle unter Mitwirkung eines «'aagebalkens
ist indessen neuartig. Der technische Fortschritt durch die Vereinigung der beiden
an sich bekannten Mittel ist unbestritten, dementsprechend ist auch der praktische
Nutzen bedeutend.
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Abb. 3 zeigt den Erfindungsgegenstand mit einem Schnitt durch das
Oberschütz (Haken) und das Unterschütz eines Hakenschützes. Das absenkfähige Oberschütz
befindet sich in Normalstaulage, während das Unterschütz wenig angehoben ist.
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Abb.4 stellt einen Grundriß voni Gesamttriebwerk dar. In den Alb.
3 und ,4 bedeuten i das Unterschütz, 2 die Laufrollen am Unterschütz, 3 die Kettenwaagebalken,
4 das Stützstück am Unterschütz, 5 und 6 die Schützhubketten, 7 und 8 die beiden
Kettenritzel mit Achsen, 9 und io aufgekeilte Hauptantriebsräder, i i das lose-Zwisclienrad
auf der Achse von Kitzel 8, 12 zwei Zahnritzel auf gemeinsamer fest verkeilter Achse,
13 bis 16 ein Stirnradvorgelege und einen Schneckentrieb, 17 den Antriebsmotor
für das Unterschütz, 18 den gemeinsamen horizontalen Triebwerksgrundrahmen für Unterschütz
und Oberschütz, i9 das Oberschütz, 20 den Kettenantriebspunkt am Oberschütz, 21
die Hubkette des Oberschützes und 22 das Kettenritzel mit Achse für Hubkette 22.
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Der Waagebalken 3 kann an seiner oberen Tragfläche entweder für eine
drehende Bewegung einen halbkreisförmigen Zapfenansatz besitzen oder an dieser Stelle
passend für eine abwälzende Bewegung begrenzt sein. Auch bleibt die Verwendung eines
runden Kippzapfens für eine Anordnung in oder in der Nähe der :Balkenmitte vorbehalten.
An Stelle der .Ketten 5 und 6 ist die Verwendung von Zahnstangen oder Knickzahnstangen
möglich. Geringere Abweichungen des gemeinsamen Triebwerksrahmen von der horizontalen
Lage sind bedeutungslos und berechtigen nicht zur Nachahmung.
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Es sind bereits Antriebe für Segmentwehre mit Eisklappe bekannt (deutsches
Patent 456 983), bei denen die Hubkette um ein mit der Klappendrehachse fest verbundenes
Kettenzahnrad geschlungen ist. Dabei besitzen die beiden Kettenenden je ein besonderes
Kettenantriebsritzel, so daß die Möglichkeit gegeben ist, den N@ ehrkörper bei jeder
beliebigen Stellung der Eisklappe mit gleich belasteten Kettensträngen zu heben
und zu senken. Hier ist aber ein loses Umlaufzahnrad zum Zwecke der Kraftübertragung
von einer Kitzelachse zur an-
deren nicht vorhanden, und die Anordnung einer |
solchen verbietet sich auch wegen der bedingten |
G,egenliitifigkeit der Kettenbewegungen beim Ver- |
stelleci der 1?islaappe. Derartige Triebwerke zeigen |
demnach nur eines der beiden bekannten Mittel, |
nicht aber die Vereinigung leider Merkmale 1111 |
Sinne des Vorschlags der Erfindung. |
Dasselbe gilt auch für im Prinzip gleiche, für |
Schützenwerke mit Eisklappe bestimmte Antriebe |
(fist(#rreicliisclies Patent 101 370), nur daß hier das |
von der Hubkette umschlungene, den -Ausgleich der |
leiden Kcttenstrünge bewirkende Kettenzahnrad |
nicht auf der Klappendrehachse, sondern auf einer |
der Klappendrehachse zum Zwecke der Zwischen- |
fügung einer Zahnradübersetzung vorgelagerten |
Welle gelagert ist, ein baulicher Unterschied, dem |
keine besondere Bedeutung zukommt. |
Soweit Schützenwerke ohne Eisklappen bekannt |
sind (Handbuch der Ingenieurwissenschaften, |
III. Teil, 2. E(1., S.291 der 4. Auflage), ist der.Antrieb |
zweistriingig, und es ist zur Schaffung, des Zugaus- |
gleichs auf einer festen Achse am Wehrkörper eine |
Umlenkrolle für (las Zugmittel vorgesehen. Hier |
weist der Antrieb für jeden der beiden Zugstränge |
(Kette oller Seil) ein besonderes Zahnritzel bzw. |
eine besondere Seiltrommel auf, die beide von einer |
zentral gelegenen Winde über Wellen und Zahn- |
i ä der im Sinne gleicher Kettenrichtung gleichmäßig |
angetrieben werden. Die am Wehrkörper gelagerte |
Uinlenkrolle läßt sich hier praktisch ausreichend |
durch einen Waagebalken ersetzen. Indessen läßt |
aller auch dieser Antrieb die Verwendung eines dem |
Zwecke der Kraftteilung dienenden losen Zwischen- |
zahura@les vernii-:ii. so dal3 auch diesem Antrieb |
gegenüber der erfindungsgemäße Vorschlag eine Weiterent,vicklung darstellt, durch
die der Stand der Technik wesentlich bereichert wird.