DE225768C

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Info

Publication number: DE225768C
Application number: DENDAT225768D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 225768 KLASSE 47h. GRUPPE

in DAHLBRUCH.

Gruppenantrieb für mehrere Kraftabgabestellen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. September 1909 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein neuer Gruppenantrieb für mehrere Kraftabgabestellen. Insbesondere ist dieser Gruppenantrieb brauchbar für Vorgelege und Rollenantriebe, und er zeichnet sich vor.allen Dingen dadurch aus, daß sowohl die Lage als die Geschwindigkeit der Einzeltreibwellen in gewissen Grenzen beliebig gewählt werden kann.

ίο Das Merkmal des neuen Gruppenantriebes besteht nämlich darin, daß sämtliche Einzeltreibachsen von je einem an der Kurbelstange

. eines Parallelogrammgetriebes befindlichen Planetenrad angetrieben werden. Jedes dieser Planetenräder greift in ein auf der Einzeltreibachse befestigtes Zahnrad ein und versetzt das letztere bei der Umkreisung in entsprechende Drehung. Da jeder Punkt der parallel geführten Kurbelstange unabhängig von seiner Längs- und Höhenlage stets die gleiche Bahn beschreibt, so kann die Lage der Einzeltreibachsen eine ganz beliebige sein und auch ihre Winkelgeschwindigkeiten können unabhängig voneinander durch entsprechende Übersetzung der verschiedenen Planetengetriebe ganz beliebig gewählt werden.

Die Erfindung ist in den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung in einigen Ausführungsformen veranschaulicht. Von der Hauptwelle α aus (Fig. 2) werden mittels der Kegelräder b die beiden Kurbelwellen c c angetrieben, welche parallel gelagert sind und an einem Ende gleich große Kurbeln d d tragen. Die Kurbelzapfen sind durch eine Pleuelstange β verbunden. Bei der Drehung der Kurbeln beschreibt jeder Punkt der Stange e unabhängig von seiner Längs- und Höhenlage stets genau die gleiche Bahn wie die Kurbelzapfen.

An verschiedenen Stellen und in verschiedenen Höhenlagen sind nun an dieser Kurbel- stange die Zahnräder oder Triebe f f starr befestigt. Jedes Trieb greift in ein entsprechendes Zahnrad g ein, welches auf der jeweils in Drehung zu versetzenden Einzeltreibachse h der Kraftabgabestelle befestigt ist. Je zwei zusammengehörige Zahnräder f und g bilden auf diese Weise ein Planetengetriebe, bei welchem das Trieb f das anzutreibende Zahnrad g umkreist und hierbei in Drehung versetzt. Sämtliche Einzelachsen h sind, zwar parallel gelagert, können aber im übrigen, wie auch die Zeichnung veranschaulicht, beliebigen Abstand und eine verschiedene Höhenlage besitzen. Die Bewegung kann sowohl vorwärts wie rückwärts erfolgen, je nachdem die Hauptwelle e vorwärts oder rückwärts angetrieben wird.

Der beschriebene Gruppenantrieb eignet sich insbesondere, wie bereits erwähnt, für Vorgelege sowie zum Antrieb der Rollgänge von Walzwerken. Die Massendrücke, welche von der durchgehenden Kurbelstange e herrühren, werden nur von den Kurbelzapfen sowie von den Lagern der beiden Kurbelwellen c aufgenommen, die für diese Beanspruchung ent- sprechend stark gebaut sind, während die Stirnräder der Planetengetriebe sowie die Lagerungen der Einzelantriebwellen h von

schädlichen Drücken vollständig verschont bleiben. Kleinere Einbaufehler und Abnutzungen bleiben ohne Einfluß auf den richtigen Gang des Rollenantriebes u. dgl., und es können sich insbesondere bei den in der Kurbelstange anftretenden Zug- oder Druckkräften Fehler desselben Sinnes nicht immer vergrößern, wie es der Fall ist, wenn die Kraft von einer Rollenachse zur andern übertragen wird. Aus diesem Grunde, und weil das Drehmoment zum Antrieb der verschiedenen Rollen oder sonstigen Kraftabgabestellen nach der vorliegenden Erfindung stets gleich groß bleibt, braucht der Antrieb der verschiedenen Kraftabgabestellen nur auf einer Seite zu erfolgen, ohne daß in den Totlagen der Kurbeln Störungen zu befürchten wären.

Wie bereits erwähnt, können die einzelnen

Gruppenwellen h in verschiedenen Höhenlagen angeordnet sein und insbesondere auch höher als die beiden Kurbelwellen c liegen, was beispielsweise bei durchlaufenden Schlepperbahnen von Walzenstraßen sehr wichtig ist. Eine besondere Eigenart des neuen Gruppenantriebes ist es auch, daß die Geschwindigkeit jeder einzelnen Gruppenwelle beliebig gewählt werden kann, zu welchem Zwecke man lediglich die Übersetzung der Planetenräder entsprechend einzurichten braucht, Man könnte infolgedessen beispielsweise gemäß Fig. 3 zwischen den größeren Rollen i eines Rollganges kleinere Rollen k anwenden, welche ebenfalls zwangläufig angetrieben werden und die natürlich dann eine größere Winkelgeschwindigkeit erhalten müssen als die großen Rollen i.

Claims

Pate nt-An s PRu ch:

Gruppenantrieb für mehrere Kraftabgabestellen, dadurch gekennzeichnet, daß jede der anzutreibenden Wellen (h) von je einem an der Kurbelstange (e) eines Parallelogrammgetriebes (c d, c d) befestigten Planetenrad ff) angetrieben wird, welches in je ein auf der Welle (h) befestigtes Zahnrad (g) eingreift und das letztere bei der Umkreisung in Drehung versetzt, wobei sowohl die Höhenlage als auch die Winkelgeschwindigkeit der anzutreibenden Wellen beliebig gewählt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.