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Stromunterbrecher Die Erfindung betrifft eine elektrische Vorrichtung
jener Art, die zum dauernden, schnellen und sich immer %\-iederllolenden Unterbrechen
elektrischer Ströme, in induktiven oder anderen Stromkreisen, benötigt wird. In
jeder Vorrichtung, die schnell und dauernd den Fluß eines elektrischen Stromes unterbrechen
und wiederherstellen soll, treten Unannehmlichkeiten im Augenblick der Stromu»terbrechung
auf. DieseUnannehmlichkeiten sind auf Lichtbogenbildung, Furchenbildung und Aneinanderkleben
der Kontakte, Oxydation und :Metallübergang von einem Kontakt zum andern zurückzuführen.
Die Erfindung ist aus den Bemühungen zur Umgehung dieser Schwierigkeiten entwickelt
worden.
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Die Erfindung wird hier im besonderen in Verbindung mit (lern Verteiler
an einer Verbrennungskraftmaschine beschrieben, ist aber keineswegs hierauf beschränkt,
sondern kann überall angewandt «erden, wo ein ähnliches Problem der Stromunterbrechung
besteht. Ein Beispiel eines solchen bilden die Vibratoren, die üblicherweise zur
Herstellung eines pulsierenden Gleichstromes benutzt werden, tun Hochspannungsgleichstrom
für den Betrieb von Rundfunkempfangsapparaten aus einem Niederspannungsakkumulator
zu gewinnen.
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Die Erfindung ist in den Fig. r bis 6 der Zeichnung dargestellt. Es
zeigt Fig. i eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß gestaltete Verteiler -Stromunterbrechungsvorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung nach Fig. i, Fig. 3 eine Ansicht einer in dieser
Vorrichtung verwendeten Metallscheibe,
Fig. 4 einen Schnitt durch
die Scheibe nach Fig. 3 mit eingesetzten Isolierungstüllen, Fig.5 einen Schnitt
wie Fig.4, aber mit einer baulichen Abänderung, F ig. 6 eine Draufsicht -auf einen
üblichen selbsttätigen Verteiler mit weggenommener Kappe, aber mit erfindungsgemäßer
Kontaktgestaltung.
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Das wichtigste Glied in dieser Erfindung ist am deutlichsten aus Fig.
3 und 4 und insbesondere aus Fig.4 zu ersehen. In Fig.3 und 4 ist mit io eine Metallscheibe
bezeichnet. Diese Scheibe ist vorzugsweise, wenn auch nicht notwendig, aus Wolfram
oder einem ähnlich schwer schmelzenden, gutleitenden Metall gefertigt. Sie ist mit
einer Mittelbohrung i i (Fig. 3) zu einem Zweck versehen, der rillt fortschreitender
Beschreibung klar werden 'wird. Wie in Fig.4 gezeigt, ist die Scheibe io mit einer
Isolierungstülle 12 verbunden. Diese Tülle kann aus irgendeinem leicht herzustellenden
und dauerhaften Isolierstoff, wie z. B. den unter den als Warenzeichen gesetzlich
geschützten Namen Nylon oderBakelit bekannten Kunststoffen, bestehen. Fig.4 zeigt
auch eine isolierende Unterlagsscheibe 13, die auf der Isoliertülle 12 sitzt, um
eine Axialverschiehung der Scheibe io gegenüber der Isoliertülle 12 zu verhüten.
In der Zeichnung sind zwar die Tülle 12 und die Unterlagsscheibe 13 als gesonderte
Einzelstücke dargestellt, aber in der Praxis kann es sein, daß die Scheibe io in
eine Form gelegt und dort die Tülle 12 und die Unterlagsscheibe 13 als zusammenhängendes
Einzelstück um die Scheibe io herum hergestellt werden.
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In den Figuren ist die Stromunterbrechungsvorrichtung generell mit
15 bezeichnet und enthält eine in einem Kontaktstützauge 17 endigende, den fixen
Kontakt 18 stützende Konsolplatte 16 und einen Schwenkzapfen i9. Drehbar am Schwenkzapfen
i9 befestigt, aber von ihm elektrisch isoliert, ist der Schwenkarm 20, der an seinem
äußeren Ende den beweglichen Kontakt 21 trägt, welcher mit dem fixen Kontakt 18
ausgerichtet ist und gegen ihn gedrängt wird. Dies geschieht durch die Wirkung der
Feder 22, die den Schwenkarm 20 in der Uhrzeigerrichtung verschwenken will. Zwischen
den Enden des Schwenkhebels 20 ist ein Gummiklotz 23 befestigt, der gegen den Verteilernocken
stößt und dazu dient, den Schwenkarm zu betätigen.
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Die Scheibe io ist so auf ein Tragglied 24 gesetzt, daß die Flächen
der Scheibe io parallel zu den Flächen des fixen Kontakts 18 und des beweglichen
Kontakts 21 und zwischen diesen liegen. Das Tragglied 24 ist mit einer Abbiegung
am Auge 17 befestigt. Die Bohrung in der Tülle ist so bemessen, daß diese losen
Sitz auf dem Tragglied 24 hat, das gleichsam eine Welle ist, über der sich die Tülle
12 und die Scheibe io drehen können.
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Fig. 5 zeigt eine bauliche Abwandlung der Konstruktion nach Fig.4.
In Fig.5 ist ein bestimmter radialer Spielraum zwischen dem Tragglied 24 und der
Tülle 12 vorgesehen, der über die nötige Lockerheit für einen losen Sitz hinausgeht.
Ein ähnlicher axialer und radialer Spielraum ist zwischen der Scheibe io und der
Tülle 12 sowie der Unterlags-Scheibe 13 vorgesehen. Unter gewissen Umständen erzielt
diese lockere Art des Sitzes bessere Umdrehungsmöglichkeiten als die Konstruktion
nach Fig.4. Es kann auch von Nutzen sein, den Zusammenbau der Scheibe io und der
Tülle 12 exzentrisch nach der aus Fig. 5 ersichtlichen Pfeilrichtung vorzunehmen.
Für diesen Zweck kann man irgendwelche von vielen möglichen Federkonstruktionen
verwenden, wobei die Wirkungsrichtung schräg zur Achse der Scheibe io sein soll.
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Beim Arbeiten des Verteilers ist, wenn der Stromkreis zwischen den
Unterbrechungskontaktpunkten 18 und, 21 offen ist, der Abstand zwischen diesen Kontakten
bedeutend größer als die Dicke der Scheibe io. Wenn der Verteilernocken (Fig.6)
die Bewegung des Schwenkarms 2o in derUhrzeigerrichtung gestattet, wird ein fester
elektrischer Kontakt von dem fixen Kontakt 18 zur Scheibe io und von der Scheibe
io zum beweglichen Kontakt 21 bzw. zum Schwenkarm 2o hergestellt.
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Es wurde nun gefunden, daß bei dieser Konstruktion im Betrieb eine
langsame, aber beständige Drehung der Scheibe 1o und der Tülle 12 um das Tragglied
24 erzeugt wird. Die Nützlichkeit dieser Drehung leuchtet sofort ein, da dadurch
bei jeder Kontaktherstellung fortlaufend eine neue Stelle der Berührungsfläche dargeboten
wird. Dies wirkt sich in viel kühlerem Arbeiten der Kontakte aus und verringert
alle obenerwähnten Unannehmlichkeiten. Außerdem ist die Abnutzung bzw. das Unbrauchbarwerden
der Scheibe io von keiner Bedeutung, da sie leicht und mit geringen Kosten ersetzt
werden kann.
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Die genaue Ursache der erwähnten Drehung kann nicht angegeben werden.
Vielleicht ist bei Autoverteilern der beschriebenen Art die Drehbewegung wenigstens
teilweise auf den etwas lockeren Sitz. des Schwenkarms auf dem Schwenkzapfen i9
zurückzuführen. Jedenfalls muß aber eine Verknüpfung des erfindungsmäßigenVorteils
mit einer bestimmten Theorie abgelehnt werden.