DE848950C - Verfahren zur Herstellung von p-Nitrobenzolsulfonsaeurechlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von p-Nitrobenzolsulfonsaeurechlorid

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DE848950C
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Morton George Welge
Michael Witte
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Gewinnung von p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid aus Di-(p-nitrophenyl)-disulfid.
  • p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid ist ein wichtiges Zwischenglied bei der Herstellung von Abkömmlingen der Sulfanilamidreihen, die in den letzten Jahren in der Therapie große Bedeutung erlangt haben.
  • Es ist bereits bekannt, p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid aus Di-(p-nitrophenyl)-disulfid zu gewinnen. Das letztere Zwischenprodukt kann hergestellt werden aus p-Nitrochlorbenzol durch Reaktion mit Natriumsulfid und Schwefel in einer wäßrigen alkoholischen Lösung (s. Journal o# the Chemical Society London 1928, S.2776). Bisher wurde p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid hergestellt durch Oxydieren von Di-(p-nitrophenvi)-disiilfid, beispielsweise mit rauchender Salpetersäure, Neutralisierung des Reaktionsgemisches mit Ammoniumhydroxyd (nach Abfiltrieren des Ungelösten) und Umsetzung des entstandenen Ammoniumsalzes in Kristallform mittels Chlorsulfonsäure. Dieses Verfahren ist jedoch verhältnismäßig unwirtschaftlich wegen der Zwischenstufe der Bildung der Sulfonsäure und ihres Ammoniumsalzes in fester Form sowie wegen der erforderlichen verhältnismäßig hohen Menge von Chlorsulfonsäure.
  • Ferner ist es bekannt, p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid zu gewinnen durch Behandlung von in Eisessig suspendiertem Di-(p-nitrophenyl)-disulfid mit Chlorwasser. Die hierbei gewonnenen Ausbeuten sind jedoch gering.
  • Schließlich ist es bekannt, o-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid herzustellen durch Reaktion einer Säuresuspension des entsprechenden Di-(o-nitrophenyl)-disulfids mit Chlor. Dabei wird, wenn gasförmiges Chlor in eine Suspension von Di-(o-nitrophenyl)-disulfid in einem Gemisch von konzentriertet- Salz-und Salpetersäure eingebracht wird, o-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid von dem Reaktionsgemisch getrennt, und zwar in einer Ausbeute von 8o°/, des theoretisch bei Umkristallisieren aus Eisessig Möglichen. Dieses Verfahren zeitigt aber bei Anwendung auf Di-(p-nitrophenyl)-disulfid keine entsprechenden Resultate; die Ausbeute des nach diesem Verfahren erzielbaren p-Isomeren beträgt bis weniger als 4o°4 des theoretisch Möglichen.
  • Es wurde gefunden, daß man p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid wirtschaftlich in hohen Ausbeuten direkt aus Di-(p-nitrophenyl)-disulfid in einem einfachen Verfahren unter Umgehung der p-Nitrobenzolsulfonsäurestufe dadurch gewinnen kann, daß man Di-(p-nitrophenyl)-disulfid mit Chlor in Reaktion bringt, welches in einem Reaktionsgemisch suspendiert ist, das Salpetersäure und Salzsäure, beide zweckmäßig in konzentrierter Form, sowie eine aromatische Verbindung enthält, die flüssig, zweckmäßig inert und mit der Säuremischung unter den- Reaktionsbedingungen im wesentlichen unvermischbar ist und die ferner ein Lösungsmittel für p-Nitrobenzolsulfonsäurcchlorid darstellt. Die aromatische Verbindung ist vorzugsweise ein flüssiger aromatischer Kohlenwasserstoff, beispielsweise Benzol, Toluol oder Xylol; sie wird vorzugsweise mindestens in einer Menge verwendet, die ausreicht, um das gesamte, gebildete p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid zu lösen.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei welcher eines der vorzugsweise empfohlenen, aromatischen. Kohlenwasserstofflösungsmittel Verwendung findet, wird p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid gewonnen durch Trennung der nicht wäßrigen, flüssigen Phase von der wäßrigen Säurephase der Reaktionsmischung und durch Verdünnung der nicht wäßrigen Phase mit einem flüssigen Paraffinkohlenwasserstoff (im besonderen einer verhältnismäßig flüchtigen, flüssigen Kohlenwasserstoffmischung, wie einer Petroleumfraktion mit einem Siedepunkt in den Grenzen von 4o bis 21o°), wobei das p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid ausgefällt wird. Das Produkt kann in kristalliner Form gewonnen werden durch Kühlung der verdünnten Mischung und Abfiltrieren des Kristallproduktes; es kann gereinigt werden durch Umkristallisierendes Filterkuchens aus einer zusätzlichen Menge Paraffinkohlenwasserstoff.
  • Man kann aber auch die nicht wäßrige flüssige Phase der Reaktionsmischung durch Verdampfung eines Teiles des aromatischen Lösungsmittels konzentrieren,@bevor die Verdünnung mit dem Paraffinkohlenwasserstoff stattfindet. Das Kristallprodukt wird nach Verdünnung der konzentrierten Lösung mit einem Paraffinkohlenwasserstoff durch Kühlung und Abfiltrieren erhalten; der Krista lfilterkuchen kann durch Extraktion desselben mit einem Paraffinkohlenwasserstoff gereinigt werden bei einer Temperatur, die ausreicht, um das p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid in geschmolzenem Zustand zu erhalten. Dies geschieht in einem für die Extraktion des Lösungsmittels von Flüssigkeiten geeigneten Apparat. Durch Kühlung des Extraktes wird p-Nifrobenzolsulfonsäurechlorid in kristallisierter Form ausgefällt und durch Filtration als Filterkuchen gewonnen. Dieses Produkt ist frei von irgendwelchen durch die Verdünnung der konzentrierten, nicht wäßrigen flüssigen Phase der Reaktionsmischung ausgefällten Verunreinigungen, die in dem Paraffinkohlenwasserstoff unlöslich sind.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform wird die nicht wäßrzge flüssige Phase des Reaktionsgemisches durch Verdampfung von der gesamten inerten aromatischen Verbindung befreit; man erhält rohes p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid in Form eines festen Rückstandes. Dieser kann aus einem flüssigen Paraffinkohlenwasserstoff der oben angegebenen Art umkristallisiert werden; er kann der Extrakfion mit einem Paraffinkohlenwasserstoff in der gleichen Weise unterworfen werden, wie das Produkt, das durch Konzentration der nicht wäßrigen flüssigen Phase des Reaktionsgemisches und durch Verdünnung des Konzentrates mit einem Paraffinkohlenwasserstoff erhalten wird, wie oben beschrieben.
  • Es wurde gefunden., daß die Anwesenheit einer aromatischen Verbindung der angegebenen Art in der Reaktionsmischung die Gewinnung von im wesentlichen reinem p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid ermöglicht, und zwar in Ausbeuten, welche im allgemeinen mehr als zweimal größer sind als die Ausbeuten, die man ohne Verwendung derartiger aromatischer Verbindungen gewinnt.
  • Nachstehend wird die Erfindung an Beispielen erläutert; die Angaben von Teilen und Prozenten darin beziehen sich, wenn nichts anderes erwähnt ist, auf das Gewicht. Ein Volumteil ist eine Menge, die dasselbe Volumen besitzt, wie ein Gewichtsteil Wasser. Beispiel 1 TeilA. Herstellungvonp-Nitrobenzolsulforisäurechlorid Rohes Di-(p-nitrophenyl)-disulfid (3o8 Teile) mit ungefähr 244 Teilen reinem Di-(p-nitrophenyl)-disulfid, hergestellt durch Kochen von p-Nitrochlorbenzol mit Natriumsulfid und Schwefel in wäßrigem Alkohol, Kühlung und Filtrierung der Reaktionsmischung, Waschen des Filterkuchens mit Wasser bis zur Befreiung von wasserlöslichen Salzen und anschließende Trocknung, wird in eine in Bewegung gehaltene Mischung von Zoo Teilen 67°/oiger Salpetersäure, 13oo Teilen von 31,450;'oiger Salzsäure (20° Bd) und 40o Teilen Benzol in einen Reaktionskessel gegeben, der mit einem Rückflußkühler ausgerüstet ist; die Reaktionsmischung enthält ungefähr 2,7 Mol HNO3 und ungefähr 14,1 Mol HCl pro Mol des D'-(p-nitrophenyl)-disulfids. Die Temperatur des Reaktionsgemisches steigt spontan auf ungefähr So bis 55°. Hierauf wird Chlorgas rasch unter kontinuierlichem Rühren in die Mischung eingeleitet, und zwar in einer Menge, die genügt, um einen leichten Rückfluß kondensierter Dämpfe zu verursachen. Die Temperatur der Reaktionsmischung wird bei So bis 55' während einer Zeitdauer von ' :z Stunde gehalten und sodann auf 62 bis 65' erhöht. Das Durchleiten von Chlor durch die Mischung wird bei der letzteren Temperatur fortgesetzt, bis alle suspendierten Teile aufgelöst sind. Zweckmäßig wird die Reaktion dann zusätzlich i Stunde lang weiter fortgesetzt, um ihre Vollendung sicherzustellen. Die Menge des für die Reaktion aufgewendeten Chlors beträgt ungefähr 35o Teile. Schließlich läßt man das Gemisch sich in zwei Schichten trennen; die obere Schicht, welche p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid in Lösung in Benzol enthält, wird von der unteren Schicht der wäßrigen Säure getrennt.
  • Teil B. Aufarbeitung der p-Nitrobenzolsulfonsäurechloridlösung Die nach dem unter A beschriebenen Verfahren gewonnene Benzollösung wird mit ungefähr dem Doppelten ihres Volumens einer paraffinbasischen Petroleumfraktion (A.P.I.-Dichte 74,4 bei 15r/2°, Siedepunkt bei ungefähr 6o bis 71°), im wesentlichen also mit normalem Hexan verdünnt. Die Mischung wird auf o bis 5" gekühlt und auf dieser Temperatur ungefähr i Stunde gehalten. Kristallisiertes p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid, welches sich aus der Lösung abscheidet, wird abfiltriert und aus einem niedrigsiedenden Petroleumdestillat (Hexanfraktion) umkristallisiert. Die Ausbeute beträgt rund 65 Gewichtsprozent, bezogen auf das ursprünglich verwendete 1)i-(p-nitrophenyl)-disulfid. Beispiel 2 Die nach Beispiel i gewonnene Benzollösung wird auf die Hälfte des Benzols, das sind ungefähr 200 Volumteile, eingedampft. Die konzentrierte Lösung wird sodann mit 5oo Teilen des niedrigsiedenden Petroleumdestillates (Hexanfraktion) verdünnt. Die Mischung wird auf o bis 5" gekühlt, bei dieser Temperatur ungefähr i Stunde lang gerührt und sodann filtriert, um einen Filterkuchen von rohem p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid zu erhalten. Der Filterkuchen wird zusammen mit 6ooTeilen Leichtpetroleumdestillat in den Extraktionskessel eines Apparates für kontinuierliche Extraktion von Flüssigkeiten, die schwerer sind als das Extraktionsmittel, gebracht; eine derartige Apparatur besteht im wesentlichen aus einem Extraktionskessel, der mit einem Überlauf zu einem Auffanggefäß versehen ist und in welchem der Extrakt bis zur Siedetemperatur erhitzt werden kann. Das Auffanggefäß ist an einen Rückflußkühler angeschlossen, der (las Kondensat in den Extraktionskessel abgibt. Dieser ist mit Vorrichtungen versehen, welche die Zirkulation des Extraktionslösungsmittels über der Oberfläche der am Boden des Extraktionskessels eine Schicht bildenden, zu extrahierenden Flüssigkeit aufrechterhält. Das p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid in (lern Extraktionskessel wird so weit erhitzt, daß es in geschmolzenem Zustand erhalten wird und eine flüssige Schicht am Boden des Kessels bildet. 7oo Teile Leichtpetroleumdestillat (Hexanfraktion) werden in das Auffanggefäß gebracht und auf Siedetemperatur erhitzt, so daß die Dämpfe in den Extraktionskessel strömen, das p-Nitrobenzolsirlfonsäurechlori(1 allmählich auflösen und durch den Überlauf in das Auffanggefäß ausströmen. Sobald eine Probe der Überlaufflüssigkeit bei Kühlung auf 3o bis 35° keine Kristalle mehr liefert, wird die EX-traktion unterbrochen. Der Extrakt aus dem Auffanggefäß wird auf o bis 5° gekühlt und bei dieser Temperatur für ungefähr 2 Stunden gehalten. Das kristallisierte p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid wird filtriert und der Filterkuchen getrocknet. Nach diesem Verfahren gewonnenes p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid hat einen Schmelzpunkt von 78 bis 8o°; die Ausbeute beträgt ungefähr 70°/o des theoretisch Möglichen, bezogen auf das ursprünglich verwendete Di-(p-nitrophenyl)-disulfid. Beispiel 3 Teil A. Herstellung von p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid Rohes Di-(p-nitrophenyl)-disulfid (335 Teile), enthaltend ungefähr 268 Teile Di-(p-nitrophenyl)-disulfid, werden mit 21o Teilen 67°/oiger Salpetersäure, 1392 Teilen Salzsäure von 20° B6 und 44o Teilen Benzol gemischt; die Reaktionsmischung enthält ungefähr 2,55 Mol HNO3 und ungefähr 13,8 Mol HCl pro Mol Di-(p-nitrophenyl)-disulfid. In die Mischung wird unter ständigem Umrühren 6 Stunden bei 62 bis 64° Chlor eingeleitet; die Menge des absorbierten Chlors beträgt ungefähr 24o Gewichtsteile. Das Gemisch läßt man sich in zwei Schichten trennen, eine obere Benzolschicht und eine untere wäßrige Säureschicht.
  • Teil B. Aufarbeitung der p-Nitrobenzolsulfonsäurcchloridlösung Die Benzollösung, welche die obere Schicht der Reaktionsmischung gemäß Teil A bildet, wird verdampft bis ungefähr 230 Volumteile des Benzols entfernt sind. Die erhaltene konzentrierte Lösung von p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid wird mit 8o Volumteilen einer Hexanfraktion verdünnt, auf 5° gekühlt und bei dieser Temperatur 3 Stunden lang in Bewegung ,gehalten.
  • Das Reaktionsgemisch wird filtriert; der Filterkuchen, ungefähr 353 Gewichtsteile betragend, wird in geschmolzenem Zustand mit einer Hexanfraktion auf die in Beispiel 2 beschriebene Art extrahiert. Das p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid wird aus dem Extrakt, wie in Beispiel 2 beschrieben, gewonnen, in einer Ausbeute, die ungefähr 78°/a des theoretisch Möglichen entspricht.
  • In den Beispielen können ohne Abweichung von dem Grundgedanken der Erfindung Änderungen vorgenommen werden. So können andere aromatische Verbindungen Verwendung finden, die flüssig und im wesentlichen inert gegenüber den Komponenten der Reaktionsmischung sind und sich bei den während der Reaktion vorherrschenden Temperaturen mit dem Gemisch aus konzentrierter Salpeter- und Salzsäure nicht vermischen und p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid lösen, z. B. flüssige aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Toluol oder Xylol, und substituierte aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Mono- oder Dichlorbenzol oder Nitrobenzol, oder Mischungen zweier oder mehrerer derselben. Flüssige aromatische Kohlenwasserstoffe und im besonderen Benzol sind jedoch vorzuziehen wegen ihrer größeren Flüchtigkeit und der geringeren Kosten.
  • Zweckmäßig wird mindestens so viel an aromatischer Verbindung verwendet, daß das gesamte gebildete p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid gelöst wird. Beispielsweise kommen mindestens i1/4 Gewichtsteile flüssiger aromatischer Kohlenwasserstoff auf i Gewichtsteil des Di-(p-nitrophenyl)-disulfids zur Verwendung. Wie aus den Beispielen hervorgeht, werden mit besonderem Vorteil ungefähr r3/3 Gewichtsteile Benzol auf einen Gewichtsteil Di-(p-nitrophenyl)-disulfid zur Anwendung gebracht.
  • Als Verdünnungsmittel für die aromatische Lösungsphase der Reaktionsmischung und als Lösungsmittel für die Umkristallisation oder Extraktion von p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid können auch andere flüchtige flüssige ParaffinkohlenwasserstoffeVerwendung finden, beispielsweise ein Paraffinkohlenwasserstoff mit 5 bis 12 Kohlenstoffatornen oder ein Gemisch von zwei oder mehr derselben oder Petroleumfraktionen mit Siedepunktgrenzen zwischen 40 und 2io°. Solche Stoffe sind Ligroin, Petroläther und andere Erdölkohlenwasserstofffraktionen.
  • Die Menge der Säurekomponenten in der verwendeten Reaktionsmischufig bei der Umsetzung von Di-(p-nitrophenyl)-disulfid zu p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid sind vorzugsweise mindestens i Mol HNO3 und 5 Mol H Cl pro Mol Di-(p-nitrophenyl)-disulfid. Wie an Hand der Beispiele erläutert, sind die bevorzugten Mengenverhältnisse der Säuren in dem Reaktionsgemisch ungefähr 2s/3 Mol HN 03 und ungefähr 14 Mol HCl pro Mol Di-(p-nitrophenyl)-disulfid. Die Säuren kommen zweckmäßig konzentriert zur Anwendung, d. h. die Konzentration von HNOg und HCl in dem Gemisch dieser Säuren ist ungefähr 35 Gewichtsprozent. Diese Konzentration wird zweckmäßig, nicht unterschritten. Man kann, im Vergleich zu den Ausführungsbeispielen, mit einem mäßigen Überschuß an Salpetersäure, Salzsäure oder Benzol arbeiten, ohne den Ablauf der Reaktion wesentlich zu beeinträchtigen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit ist es jedoch empfehlenswert, einen solchen Überschuß zu vermeiden.
  • Die erfindungsgemäße Reaktion kann ausgeführt werden durch Suspendieren von Di-(p-nitrophenyl)-disulfid in einem Gemisch aus wäßriger Salpetersäure und einer inerten flüssigen aromatischen Verbindung, die als Lösungsmittel für p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid wirkt. In das Gemisch wird Chlor geleitet, wobei durch Reaktion von Chlor mit dem in der Salpetersäure enthaltenen Wasser Salzsäure entsteht. Vorzuziehen ist es aber, auch Salzsäure als Ausgangsstoff der Reaktionsmischung zu verwenden, im besonderen in den oben angegebenen Verhältnissen.
  • Die Reaktion von Di-(p-nitrophenyl)-disulfid mit Chlor gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung findet vorzugsweise statt bei 25 bis 1o0°. Bei Temperaturen unter 25° geht die Reaktion langsam vor sich und erfordert eine zu lange Zeitspanne, um wirtschaftlich und eirksam zu sein. Bei Temperaturen, die wesentlich übEr ioo° liegen, wird die Zersetzung des Reaktionsproduktes unter Ablauf von Nebenreaktionen beschleunigt, was die Ausbeute an p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid verringert. Temperaturen zwischen 5o und 65° sind die geeignetsten. Zu bemerken ist, daß, wenn von aromatischen Verbindungen, aromatischen Kohlenwasserstoffen oder Paraffinkohlenwasserstoffen gesprochen wurde, auch Mischungen von zwei oder mehr dieser Verbindungen oder Kohlenwasserstoffe zu verstehen sind.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid durch Behandeln von Di-(p-nitrophenyl)=disulfid mit Chlor, dadurch gekennzeichnet, daß man Di-(p-nitrophenyl)-disulfid mit vorzugsweise elementarem Chlor in Gegenwart von zweckmäßig konzentrierter Salpetersäure, Salzsäure und einem flüssigen, inerten, aromatischen Kohlenwasserstoff, der in den genannten Säuren unlöslich ist, aber das entstandene p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid zu lösen vermag, umsetzt und das entstandene p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid aus dem Reaktionsgemisch isoliert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion bei 25 bis 1o0°, vorzugsweise bei 5o bis 65° ausgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet; daß die Mengenverhältnisse so gewählt werden, daß pro Mol Di-(p-nifrophenyl)-disulfid mindestens i Mol Salpetersäure und mindestens 5 Mol Salzsäure, vorzugsweise etwa 22/3 Mol Salpetersäure und 14 Mol Salzsäure, und ferner pro Gewichtsteil Di-(p-nitrophenyl)-disulfid mindestens i1/4 Gewichtsteile, vorzugsweise 12/, Gewichtsteile flüssiger aromatischer Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch zwecks Isolierung des entstandenen p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorids nach Abtrennen der wäßrigen sauren Phase mit einem niedrigsiedenden flüssigen Paraffinkohlenwasserstoff verdünnt und aus der so erhaltenen Mischung das p-Nitrobenzolsulfonsäurehalogenid kristallin abgeschieden wird bzw. daß die abgetrennte nicht wäßrige Phase des Reaktionsgemisches eingedampft und das als Rückstand hinterbleibende rohe p-Nitrobenzolsulfonsäurechlorid durch Extraktion mit einem niedrigsiedenden Paraffinkohlenwasserstoff gereinigt wird.
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