DE932065C - Verfahren zur Trennung von Desoxycholsaeure-Cholsaeure-Gemischen - Google Patents

Verfahren zur Trennung von Desoxycholsaeure-Cholsaeure-Gemischen

Info

Publication number
DE932065C
DE932065C DEA15970A DEA0015970A DE932065C DE 932065 C DE932065 C DE 932065C DE A15970 A DEA15970 A DE A15970A DE A0015970 A DEA0015970 A DE A0015970A DE 932065 C DE932065 C DE 932065C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
deoxycholic
cholic
value
cholic acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEA15970A
Other languages
English (en)
Inventor
Robert Harris Sifferd
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Armour and Co
Original Assignee
Armour and Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Armour and Co filed Critical Armour and Co
Application granted granted Critical
Publication of DE932065C publication Critical patent/DE932065C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J75/00Processes for the preparation of steroids in general

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Trennung von Desoxycholsäure-Cholsäure-Gemischen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung von Desoxycholsäure-Cholsäure-Gemischen des Säureniederschlages verseifter Galle.
  • Es ist bekannt, daß Desoxycholsäure mit Xy lol und anderen organischen Verbindungen bestimmte Anlagerungsverbindungen bildet, welche für die Abtrennung der Desoxycholsäure aus ihren natürlich vorkommenden Gemischen sowie für deren Reinigung von Nutzen sind. Nach den bisher bekannten Verfahren zur Abtrennung der Desoxycholsäure fällt man zunächst die Cholsäure und die Desoxycholsäure als Niederschlag aus und extrahiert darauf die Desoxycholsäure mit geeigneten Lösungsmitteln, in denen diese eine größere Löslichkeit als die Cholsäure besitzt. -Es ist auch bekannt, daß die Dissoziationskonstanten der Cholsäure und der Desoxvcholsäure verschieden sind. Es wurde nun gefunden, daß man auf Grund dieser Tatsache die Trennung dieser beiden wichtigen Gallensäuren in einem kontinuierlichen Verfahren mit guter Ausbeute durchführen kann.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich die Desoxycholsäure durch Ansäuern fast quantitativ und rein ausfällen, ebenso wie nach der Abtrennung der Desoxycholsäure die Cholsäure fast quantitativ und ziemlich rein durch weiteres Ansäuern abgetrennt wird. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch kontinuierlich durchgeführt werden. Es ermöglicht eine Trennung der genannten beiden Gallensäuren auf einfache, geringsten Aufwand erfordernde Weise. Obwohl die Menge der im Gemisch vorhandenen Desoxycholsäure im Verhältnis zu der vorhandenen Cholsäuremenge nur gering ist, kann diese nach dem Verfahren gemäß der Erfindung selektiv und fast quantitativ durch Ansäuern ausgefällt werden. Nach der Abtrennung der Desoxycholsäure durch Filtration kann die Cholsäure auch durch andere Maßnahmen als durch Ansäuern ausgefällt werden.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens löst man das rohe Gallensäuregemisch in einer wäßrig-alkalischen Lösung, so daß diese vorzugsweise 15 bis :25'/o feste Bestandteile enthält. Zu dieser Lösung gibt man etwa 5 bis 25 % eines Alkoholes oder Ketones und eine genügende Menge einer nicht polaren flüchtigen organischen Verbindung, die mit der in der Mischung enthaltenen Desoxycholsäure eine Verbindung bildet. Dann wird langsam und unter. kräftigem Rühren angesäuert, bis ein pH-Wert von annähernd 6,o erreicht ist oder die Kristallisation begonnen hat. Das Ansäuern wird unterbrochen, wenn sich der pH-Wert der Lösung durch die Kristallisation der Desoxycholsäureanlagerungsverbindung auf einen Gleichgewichtswert eingestellt hat. Da die ausfallende Gallensäure laufend Wasserstoff-Ionen verbraucht, muß der pH-Wert durch Hinzufügen von Mineralsäure in einem Bereich von o,i bis o,2 pH-Einheiten über den Wert, bei dem eine vollständige Ausfällung der Desoxycholsäureanlagerungsverbindung stattfindet, gehalten werden. Die Kristalle werden dann abzentrifugiert oder durch andere geeignete Mittel entfernt. Aus der Mutterlauge wird die Cholsäure durch weiteren Säurezusatz ausgefällt. Auch hier bleibt der p11-Wert während der Kristallisation der Cholsäure unverändert. Hält man diesen durch Unterbrechung des Säurezusatzes auf einer Höhe von z. B. o,i bis o,2 p,1-Einheiten unterhalb des Wertes, bei dem die Cholsäure ausgefällt wird, so ist es möglich, die vorhandenen teerigen und Fettsäureverunreinigungen in der Lösung zurückzuhalten.
  • Die Einstellung des pH-Wertes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann mit Mineralsäure oder anderen geeigneten Säuren erfolgen. Als nicht polare flüchtige organische Verbindungen, die zu der bekannten Bildung einer Anlagerungsverbindung mit der Desoxycholsäure in der Mischung dienen, können Benzol, Toluol, Xylol, Monochlorbenzol, Dichlorbenzol und viele aliphatische Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert: Beispiel i 5oo kg rohes Gallensäuregemisch werden in 25oo 1 Wasser unter Hinzufügen von 5o kg Natriumhydroxyd gelöst. Zu dieser Lösung gibt man 25o 1 tertiären Butylalkohol- und ioo 1 Xylol, hält die Temperatur der Mischung auf 45° und setzt Schwefelsäure unter kräftigem Rühren zu, bis ein pH-Wert von 6,3 erreicht ist. Außerdem wird eine kleine Menge rohe Desoxycholsäure-Xylol-Verbindung zugefügt, um die Kristallisation der Desoxycholsäüre einzuleiten. Während der fortschreitenden Kristallisation läßt man auf Raumtemperatur abkühlen, wobei der pH-Wert auf 6,8 ansteigt. Dann wird erneut langsam Schwefelsäure bei Raumtemperatur zugesetzt, bis die Mischung ein pH = 6,6 erreicht hat. Die kristalline Desoxycholsäure wird nach dem Abkühlen durch Zentrifugieren abgetrennt, die Mutterlauge auf 5o° erwärmt und Schwefelsäure zur Abscheidung der Cholsäure zugesetzt, bis ein pH-Wert von 5,8 erreicht ist.
  • Hierbei setzt die Kristallisation ein, wobei sich ein PH-Gleichgewichtswett von 5,9 einstellt. Die Mischung wird auf Raumtemperatur abgekühlt. Dann wird erneut Schwefelsäure zugesetzt, bis ein pH-Wert von 5,6 erreicht ist. Das Cholsäurehydrat wird durch Filtration oder andere Maßnahmen abgetrennt. Die Ausbeute beträgt 150 kg Desoxycholsäure, die etwa i9 Gewichtsteile Cholsäure und etwa 7 Gewichtsprozent Xylol beigemischt enthalten. Die Ausbeute von Cholsäure beträgt 29o kg Cholsäurehydrat, die etwa 5 0/0 organische Verunreinigungen enthalten. Beispiel 2 Zoo kg rohe Desoxycholsäure-Xylol-Verbindung, die etwa 25 % Cholsäure enthält, werden in 6oo 1 Wasser unter Hinzufügen von 2o kg Natriumhydroxyd gelöst. Zu dieser Lösung gibt man 701 tertiären Butylalkohol und 2o 1 Xylol und dann bei 45° unter kräftiger Bewegung Schwefelsäure bis zu einem PH = 7,3. Hierbei beginnt die Kristallisation und schreitet ohne weiteren Säurezusatz fort. Der pH-Wert steigt auf 7,4 an. Nachdem das pH-Gleichgewicht erreicht ist, gibt man erneut langsam Schwefelsäure unter beständigem Rühren zu, bis die Mischung ein PH = 7,o erreicht hat. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur werden die festen Bestandteile durch Zentrifugieren abgetrennt. Die Mutterlauge wird auf 5o° erwärmt und auf PH = 4 eingestellt, wobei die Cholsäure auskristallisiert. Anschließend wird auf Raumtemperatur abgekühlt und das Cholsäurehydrat durch Filtration gewonnen. Die Ausbeute beträgt iq.o kg Desoxycholsäure mit einer Reinheit von 92%, und die Ausbeute von Cholsäurehydrat ist 4o kg mit einer Reinheit von 95 0/0.
  • Man erhält die gleichen Ergebnisse, wenn man an Stelle von tertiärem Butylalkohol mit Methylisobutylketon arbeitet, im übrigen aber nach Beispiel 2 verfährt, oder wenn man, wie im Beispiel t beschrieben, arbeitet, jedoch an Stelle von Xylol Benzol verwendet. Die Chol- und die Desoxycholsäure lassen sich durch Umsetzung mit AIkaIien, wie Natrium, Kalium- oder Lithiumhydroxyd, Ammoniak oder Ammoniumhydroxyd, in ihre wasserlöslichen Salze überführen. Beispiel 3 Zu einer wäßrig-alkalischen Lösung aus ioo kg Desoxycholsäure mit einem Gehalt von 25 Gewichtsprozent Cholsäure und 7 Gewichtsprozent Xylol in 6oo 1 Wasser gibt man 671 Äthylalkohol und 35 1 Xylol. Der pH-Wert wird durch Zusatz von Schwefelsäure auf 6,5 eingestellt, wobei 76 kg der kristallinen Desoxycholsäureanlagerungsverbindung gefällt werden, die 1,2 % Cholsäure enthalten. Nach der Abtrennung der Anlagerungsverbindung durch Zentrifugieren werden bei weiterem Säurezusatz 23 kg Cholsäurehydrat gefällt, die i2%, organische Verunreinigungen enthalten.
  • Beispiel 4 Zu einer wäßrig-alkalischen Lösung aus 5o kg Desoxycholsäure mit einem Gehalt von 25 Gewichtsprozent Cholsäure und 7 Gewichtsprozent Xylol in 3001 Wasser gibt man 321 Methylalkohol und 161 Xylol. Man säuert mit Schwefelsäure bis pH = 6,4 an, wobei 4o kg der Desoxycholsäureanlagerungsverbindung mit einem Gehalt von 5,40/a Cholsäure und 70/a Xylol gefällt werden. Durch weiteres Ansäuern erhält man eine Ausbeute von 9,2 kg Cholsäurehydrat mit einem Gehalt von 15 0/0 organischen Verunreinigungen.
  • Beispiel 5 Zu einer wäßrig-alkalischen Lösung aus 5o kg Desoxycholsäure mit einem Gehalt von i 8 % Cholsäure und 70/0- Xylol in 300 1 Wasser gibt man 32 1 tertiären Butylalkohol und 161 Xylol sowie Salzsäure bis zum pH = 6,4. Dabei erhält man eine Fällung von 38 kg der Desoxycholsäureanlagerungsverbindung, die durch Zentrifugieren abgetrennt wird. Das Produkt enthält 2,3 % Cholsäure. Durch weiteres Ansäuern wurden 9 kg Cholsäurehydrat in 920/0iger Reinheit gewonnen.
  • Beispiel 6 Zu einer wäßrig-alkalischen Lösung aus i5 kg Desoxycholsäure mit einem Gehalt von 200/a Cholsäure und 7% Xylol in ioo 1 Wasser gibt man 15 1 Methyläthylketon und 5 1 Xylol und säuert mit Schwefelsäure auf pH = 6,5 an. Dabei werden 11,5 kg der Anlagerungsverbindung mit einem Gehalt von 1,3'/0- Cholsäure ausgefällt. Durch weiteres Ansäuern erhält man eine Fällung von 2,7 kg Cholsäurehydrat in go%iger Reinheit.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Trennung von Desoxycholsäure-Cholsäure-Gemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine wäßrig-alkalische Lösung des Gallensäuregemisches, 5 bis 25 Volumprozent eines Alkohols, eines Ketons oder einer Mischung aus beiden, mit einem nicht polaren, flüchtigen organischen Lösungsmittel versetzt, dann bis zum Beginn der Kristallisation der Desoxycholsäureanlagerungsverbindung Säure hinzufügt und diesen Säurezusatz darauf so regelt, daß der pH-Wert der Lösung im wesentlichen konstant oder auf einem Wert, der etwa o,o bis 0,5 pH-Einheiten unterhalb des pH-Wertes liegt, bei dem sich die Desoxycholsäure abscheidet, gehalten wird, nach beendeter Kristallisation die Anlagerungsverbindung der Desoxycholsäure abtrennt und die Mutterlauge zur Gewinnung der Cholsäure weiterverarbeitet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man nach der Abtrennung der Anlagerungsv erbindung der Desoxycholsäure erneut Säure bis zur beginnenden Kristallisation der Cholsäure zusetzt, darauf den pH-Wert im wesentlichen konstant oder auf einem Wert, der etwa o,o bis o,5 pH-Einheiten unterhalb des pH-Wertes liegt, bei dem sich die Cholsäure abscheidet, hält und nach beendeter Kristallisation die Cholsäure abtrennt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung mit der Anlagerungsverbindung der Desoxycholsäure geimpft wird. Angezogene Druckschriften: Compt. rend. Acad. Scienc., Bd.2o8, 1939, S.950.
DEA15970A 1951-06-13 1952-06-14 Verfahren zur Trennung von Desoxycholsaeure-Cholsaeure-Gemischen Expired DE932065C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US932065XA 1951-06-13 1951-06-13

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE932065C true DE932065C (de) 1955-08-22

Family

ID=22237740

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEA15970A Expired DE932065C (de) 1951-06-13 1952-06-14 Verfahren zur Trennung von Desoxycholsaeure-Cholsaeure-Gemischen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE932065C (de)

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
None *

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69405127T2 (de) Extraktion von Zitronensäuren
DE1493977A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Hydrochinon aus p-Dialkylbenzol-bis-hydroperoxyden
DE2739267A1 (de) Verfahren zur rueckgewinnung von borsaeure
DE932065C (de) Verfahren zur Trennung von Desoxycholsaeure-Cholsaeure-Gemischen
DE3051036C2 (de)
DE1567590C2 (de) Verfahren zur Reinigung und Konzentrierung von Phosphorsäure
DE3301995A1 (de) Verfahren zur kristallisation von trimellithsaeure
DE2258484A1 (de) Verfahren zum reinigen von rohem 2-mercaptobenzthiazol
DE2319493C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von optisch aktivem a -Phenylglycin-benzolsulfonat durch optische Aufspaltung von DL- a -Phenylglycinbenzolsulfonat
EP0029132B1 (de) Verfahren zur Reinigung von Nassverfahrensphosphorsäure
DE1925038C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Terephthalsäure
DE2708388A1 (de) Verfahren zur herstellung von 4,4'- dihydroxydiphenylsulfon
DE1268130B (de) Verfahren zur Reinigung von Monochloressigsaeure
DE2145321B2 (de) Verfahren zur herstellung von kaliumperoxydisulfat
DE1618514C3 (de)
DE1211118B (de) Verfahren zur Gewinnung von Glutaminsaeure
DE829168C (de) Verfahren zur Herstellung von reinem, gut kristallisiertem Hexanitrodiphenylamin
EP0064651B1 (de) Verfahren zur Isolierung von H-Säure und K-Säure
DE3040431C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Anthracen aus dem Steinkohlenteer-Anthracenöl
DE2702108C2 (de) Verfahren zur Abtrennung von Serotonin aus Kaffeewachs
DE2052167C3 (de) Verfahren zur Herstellung des gereinigten Ammoniumsalzes der 11-Cyanundecansäure bzw. der reinen freien 11-Cyanundecansäure
DE1015422B (de) Verfahren zum Reinigen von Terephthalsaeure
DE1445934C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Bipyridylen
DE69213764T2 (de) Reinigung von p-aminophenol-zusammensetzungen und direkte umwandlung in n-acetyl-p-aminophenole
DE848950C (de) Verfahren zur Herstellung von p-Nitrobenzolsulfonsaeurechlorid