DE3040431C2 - Verfahren zur Gewinnung von reinem Anthracen aus dem Steinkohlenteer-Anthracenöl - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von reinem Anthracen aus dem Steinkohlenteer-AnthracenölInfo
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Description
IS
Der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung
von reinem Anthracen aus dem Steinkohlenteer-Anthracenöl durch Kristallisation und Lösungsmittelex-
traktion.
Nach den bisher bekannten industriellen Verfahren
wird Rohanthracen mit einem Gehalt an reinem Anthracen von 20 bis 45 Gew.-% durch langsame
Kühlung des Anthracenols abgesondert Die Kühlung dauert üblicherweise von 24 bis 36 Stunden in den
entsprechenden Vorrichtungen, welche sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich arbeiten, und sie
erfolgt bis auf Temperaturen von 20 bis 500C. Das auf
diese Weise erhaltene Rohanthracen ist, wenn Schwierigkeiten in Absonderung des Niederschlags vom öl
auftreten, ein Pestkörper mit einer gelbgrünen/braunen
bis schwarzen Anfärbung, zuweilen von schmieriger Konsistenz. Die Ausbeute des auf diese Weise
erhaltenen Anthracens hängt von der Endtemperatur der Kühlung ab. Dabei enthält der Niederschlag,
welcher bei einer niedrigeren Temperatur und mit einer höheren Ausbeute erhalten wurde, weniger Anthracen
und mehr ölige Bestandteile. Auf diese Weise ist es möglich, Rohanthracen mit einem Gehalt an reinem
Anthracen von etwas über 40% zu erhalten, jedoch ist die Ausbeute nicht hoch und das Verfahren ist im
Großbetrieb wenig rentabel. Um eine weitere Anreicherung des Rohanthracens zu erzielen, und insbesondere
zur Absonderung der in ihm enthaltenen Olsubstanzen,
wird es üblicherweise einer nochmaligen, ein- oder mehrstufigen Kristallisation unter Anwendung einer
Reihe bekannter Lösungsmittel, wie Pyridinbasen, Solventnaphtha, Leichtöl aus Destillation des Kokereiteers, Benzol und Aceton, unterworfen. , so
Der Grad der Reinigung von Rohanthracen nach bekannten Verfahren ist gering und nur in einzelnen
Fallen werden 60% erreicht Als Nebenprodukt erhält man Steinkohlenkarbolineum, welches noch einen
großen Anteil an kristallisierenden Substanzen enthält, ss
was seine Qualität verschlechtert und den Bereich der potentiellen Anwendungen verringert Um ein Steinköhlenkarbolineum von erwünschter Qualität zu erhalten, insbesondere mit niedriger Kristallisationstemperatur, ist es unentbehrlich, dieses einer zusätzlichen ee
mühsamen Kristallisation zu unterwerfen und die abgeschiedenen Kristalle wiederum durch Dekantieren
oder Zentrifugieren abzutrennen (H. G. f-'ranck, G. Collin, Steinkohlenteer. Springer Verlag, Berlin 1968,
Seiten 54 bis 60).
Die bekannten Verfahren zur Reinigung von Anthracen basieren entweder auf der Abscheidung einer engen
Anthraccnfraktion durch Destillation mit einer weiteren
Reinigung dieser Fraktion mit Hilfe von KristaUisationsverfahren, oder auf der Entfernung von Phenanthren
und Carbazol durch Extraktion-Kristallisations-Verfahren, oder auch auf chemischer Entfernung dieser
Verunreinigungen, welche das Anthracen in technischen Produkten begleiten, durch Säurenraffination oder
Laugenschmelzen.
Die chemischen Verfahren zur Reinigung von Anthracen werden seit langem in der Industrie wegen
ihrer niedrigen Ausbeute, technologischen Kompliziertheit und Bildung von lästigen Abfallprodukten nicht
mehr angewendet
Destillationsverfahren können z.B. der DE-PS
9 66864 entnommen werden. Das auf diese Weise erhaltene technische Anthracen enthält etwa 65%
Anthracen und den Rest bildet überwiegend Phenanthren, welches eine bessere Löslichkeit $f? Anthracen
besitzt und durch Kristallisation mit Pyridinbasen entfernt wird. Auf diese Weise wird Anthracen mit
einem Reinheitsgrad von 95% und in einer Ausbeute von 60 bis 65% erhalten. Das oben beschriebene
Verfahren hat viele Unbequemlichkeiten, die vor allem durch hohe Erstarrungstemperaturen der erhaltenen
Destillate und durch eine Tendenz zur Verstopfung der
Kühler und Rohrleitungen verursacht sind.
In größerem Maße wurden Verfahren zur Reinigung von Anthracen mit Hilfe von Kristallisations- und/oder
Extraktionsmethoden angewendet Solche Verfahren werden z. B. in den russischen Patentschriften 3 86 889
und 4 76 844 beschrieben.
DE-AS 15 70057 und DE-PS 42053 beschreiben ebenfalls Verfahren zur Reinigung von technischem
Rohanthracen durch Umkristallisation aus Alkoholen. Bei den vorstehend genannten Verfahren wird bereits
von einem Anthracenkuchen bzw. von technischen Anthracenkristallen ausgegangen, während nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine Gewinnung des Anthracens aus dem Steinkohlenteer-Anthracenöl erfolgen soll.
In der japanischen Patentschrift 48 35 069 wird ein
Reinigungsverfahren von Rohanthracen durch Kristallisation aus N-Methylpyrrolidon beschrieben, während —
wie dies nachfolgend ausgeführt wird — gemäß der Erfindung eine KristaBisation aus Methylalkohol erfolgt
und die erhaltenen Rohanthracenkristalle mit N-Methylpyrrolidon extrahiert werden. Bei dem vorstehenden
Verfahren wird ebenfalls eine hohe Reinheit des Anthracens erhalten, doch erfolgt hier die Reinigung
nach einer komplizierteren Technologie unter Verbrauch großer Mengen an Lösungsmittel. ·
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein neues Verfahren zu? Reinigung von Anthracen aus dem
Steinkohlenteer-Anthracenöl durch Kristallisation und Lösungsmittelextraktion zur Verfügung zu stellen.
Dabei wird angestrebt, ein Rohanthracen mit einer Reinheit von ca. 95 Gew.-% zu erhalten. Außerdem soll
das erfindungsgemäße Verfahren mit Hilfe vereinfach· ter und kurzer Verfahrensschritte durchgeführt werden.
Die vorstehende Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst) daß man das Anthracenöl mit 5 bis 20
Gew.-% Methylalkohol verdünnt und das dabei niedergeschlagene Rohanthracen abtrennt, dieses Rohanthracen dann einer Lösungsmittel-Extraktion in
Gegenwart von 50 bis 200 Gew.-% Methylpyrrolidon, berechnet auf Rohanthracen, unterwirft.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß durch Kristallisation von Anthracenöl in Gegenwart von
Methylalkohol und durch Extraktion des abgeschiede-
nen Rohahtlira.eens mit N-Methylpyrrolidon ein Anthracen mit einer Reinheit von mindestens 95 Gew,-%
erhalten wird, welches zur weiteren Verarbeitung zu Antrachinon geeignet ist
Anthracefiöl mit einer Temperatur im Bereiche von
30 bis 90° C und vorzugsweise 60 bis 800C wird mit
Methylalkohol in einer Menge von 5 bis 20 Gew.-%, berechnet auf Anthracenöl, behandelt und anschließend
ein- oder zweistufig bis zur Endtemperatur im Bereiche von 20 bis 600C wonach die gebildeten Kristalle des ι ο
Rohanthracens durch Abfiltrieren, Zentrifugieren oder nach einem anderen bekannten Verfahren abgetrennt
werden. Die Abkühlung des Gemisches von Anthracenöl mit Methylalkohol wird in Mischgefäßen, Kristallisierapparaten oder anderen bekannten Apparaten während
I bis 5 h, vorzugsweise 1 bis 2 h, durchgeführt. Im Falle
der einstufigen Kristallisation nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Kristalle des Rohanthracens
mit einem Gehalt an reinem Anthracen von 35 bis 50 Gew.-% erhalten, und im Falle der zweistufigen
Kristallisation wird in der ersten Stufe Rohanihraeen
mit einer Reinheit von 40 bis 50% und in der zweiten Stufe Rohanthracen mit einer Reinheit von 15 bis 25%
erhalten. Die abgetrennten Kristalle des Rohanthracens können zusätzlich mit einer kleinen Menge von
Methylalkohol (20 bis 50 Gew.-%, berechnet auf abgetrennte Kristalle) gewaschen werden, um die öligen
Substanzen aus dem Endprodukt völlig zu entfernen. Nach dem Auswaschen der Kristalle kann der
Methylalkohol ohne zusätzliche Reinigung direkt dem KristallisationsproztX* zugeführt werden, dagegen wird
der in der Mutterlauge enthaltene Mc'hylalkohol nach
Abtrennung der Anthracenkristallc abgesondert und ebenfalls in den Prozeß zurückgeführt.
Im Verlauf weiterer Untersuchungen wurde festge- 3$
stellt, daß der Abscheidungsgrad von Anthracen aus den Anthracenölen I und II (2stufiges Verfahren) beträchtlich erhöht werden kann, wenn zum Anthracenöl I bei
einer Temperatur im Bereich von 40 bis 12O0C,
vorzugsweise 80 bis 120° C, wenigstens 10 Gew.-% von
armem Rohanthracen mit einem Gehalt an Anthracen von 10 bis 20 Gew.-% zugegeben werden und danach
das auf diese Weise zusammengesetzte Öl der Kristallisation in Gegenwart von Methylalkohol als
Verdünnungsmittel unterworfen wird. Diese Feststellung ist überraschend, weil die Zugabe von armem
Anthracen zum Anthracenöl, welches ohne Verdünnungsmittel der Kristallisation unterworfen wurde,
keinen wahrnehmbaren Einfluß auf die Ausbeute des Kristallisationsprozesses hat und nur die Erhaltung von so
Produkten mit höherer Reinheit ermöglichte, wenn Temperaturen über 6O0C angewendet wurden. Es
wurde darüber hinaus festgestellt, daß auch die Anwendung von armem Anthracen, welches aus
Anthracenöl II abgesondert wurde, in welchem es in einer Menge von 1 bis 4% enthalten ist und aus welchem
es auf eine einfache Weise in der Form von angereichertem Anthracen (über 40%igem Anthracen)
nicht abgesondert werden kann, einen ähnlichen Einfluß ausllbt
Armes Rohanthracen, welches jedoch mindestens 10% Anthracen enthält, wird mit Anthracenöl I in einer
Menge von nicht über 50 Gew.-% gemischt und das auf diese Weise vorbereitete Gemisch wird bei einer
Temperatur von 40 bis 700C in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, i.e. Methylalkohol, welches in
einer Menge von 5 bis 25%, berechnet auf Anthracenöl I, angewendet wird, der Kristallisation unterworfen. Als
armes Rohsnthracen dient entweder Rohanthracen, welches entweder durch Kristallisation aus dem 1 bis 4
Gew,-% Anthracen enthaltenden Anthracenöl Il (Chrysene!) oder aus Mutterlaugen, welche Nebenprodukt
der Absonderung von Anthracen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind, erhalten wurde, oder Rohanthracen, welches durch Kristallisation aus Gemischen
von Anthracenöl II mit den einen Nebenprodukt des erfindungsgemäßen Verfahrens bildenden Mutterlauben, abgesondert wurde. Die Absonderung von armem
Rohanthracen aus allen obengenannten Rohstoffen erfolgt durch Kristallisation bei Temperaturen von 20
bis 500C, wobei entsprechend Steinkohlencarbolineum,
öle, wie auch Ruß, mit niedrigem Gehalt an Anthracen,
erhalten werden.
Die abgesonderten, gut ausgebildeten Rohanthracen-Kristalle sind gelbgrün und enthalten keine öligen
Substanzen. Diese Kristalle werden während 1 bis 3 h bei Temperaturen im Bereich von 20 bis 6O0C mit
N-methyipyrroIidon gemischt, welches in einer Menge von 50 bis 200 Gew.-% auf Rohanthracen berechnet
angewendet wird und die Festphase wird danach durch Zentrifugieren, Filtrieren oder auf eine andere bekannte
Weise abgetrennt Die abgesonderten Anthracen-Kristalle werden mit einer kleinen Menge von flüchtigem,
polarem Lösungsmittel, wie Wasser, Methylalkohol, Äthylalkohol, Aceton oder Äthylacetat, zur Beseitigung
von N-Methylpyrrolidon aus der Oberfläche gewaschen, danach analysiert und dienen zur weiteren Verarbeitung
zu Anthrachinon. Der N-Methylpyrrolidon-Extrakt
wird mit Wasser von 20 bis 50° C in einer Menge von 20 bis 100 Gew.-%, berechnet auf den zu verarbeitenden
Extrakt, behandelt, der feinkristalline Niederschlag,
welcher vor allem Phenanthren und Carbazol enthält, abgesondert und das Filtrat der Regeneration unterworfen (Vakuumdestillation vom Wasser, das in
N-Methylpyrrolidon enthalten ist). Dieses N-Methylpyrrolidon kann danach ohne zusätzliche Destillation
dem Prozeß zurückgeführt werdsn. Dks°. Extraktion
kann auch zweistufig durchgeführt werden, wobei die erste Stufe der Extraktion bei einer Temperatur von 10
bis 300C mit N-Methylpyrrolidon in einer Menge von 50 bis 150 Gew.-%, berechnet auf Rohanthracen, und die
zweite Stufe der Extraktion bei einer Temperatur von 40 bis 6O0C mit N-Methylpyrrolidon in einer Menge von
100 bis 200 GeW.-%, berechnet auf angereichertes Anthracen als Zwischenprodukt, durchgeführt werden.
Reines Anthracen, welches mit einer Ausbeute von 70 bis 90% der Theorie erhalten wird, enthält gewöhnlich
etwa 97% Anthracen, 3% Phenanthren sowie Spurenmengen von Carbazol und ist gut zur weiteren
Verarbeitung zu Anthrachinon geeignet
Während weiterer Untersuchungen wurde auch festgestellt, daß die Selektivität des Extraktionsverfahrens durch Verminderung der Löslichkeit von Anthracen im Extrakt verbessert wird, wenn als Lösungsmittel
eine Lösung des Komplexes von N-Methylpyrrolidon mit Carbazol angewendet wird. Rohanthracen mit
einem Gehalt von 20 bis 50 Gew.-% an reinem Anthracen wird 1 bis 3 h lang bei einer Temperatur von
10 bis 300C, vorzugsweise von 25°C, mit einer Lösung des Komplexes von N-Methylpyrrolidon mit Carbazol,
welche aus der zweiten Stufe der Extraktion von Anthracen zurückgeführt wurden, gemischt. Die Menge
an reinem Extraktionsmittel beträgt 50 bis 150 Gew.-%,
vorzugsweise 100 Gew.-%, berechnet auf Rohanthracen. Danach wird der Niederschlag vom Extrakt durch
Zentrifugieren oder Filtrieren abgetrennt. Der Nieder-
schlag wird in der zweiten Stufe einer Extraktion durch 1- bis 3s?ündiges Vermischen bei einer Temperatur von
40 bis 600C, vorzugsweise 450C, mit N-Methylpyrrolidon
in einer Menge von 20 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-%, berechnet auf
Rohanthracen, unterworfen. Unter diesen Bedingungen löst N-Methylpyrrolidon die Reste von Phenanthren in
dem Anthracen-Niederschlag und mit Carbazol bildet dieses einen flüssigen zwischenmolekularen Komplex.
Das gereinigte Anthracen bleibt in Form eines im Extrakt suspendierten Niederschlages zurück. Der
Anthracen-Niederschlag wird vom flüssigen Extrakt durch Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt, danach
mit Wasser oder Methylalkohol zur Beseitigung der Reste von N-Methylpyrrolidon gewaschen und getrocknet.
Der Extrakt mit NrMethylpyrrolidon aus der ersten Stufe der Extraktion wird mit Wasser in einer Menge
von 20 bis 100%, vorzugsweise 60 Gew.-%, berechnet auf dem Extrakt, versetzt. Der ausgeschiedene, feinkristalline
Niederschlag, welcher hauptsächlich Phenanthren und Carbazol enthält, wird abgetrennt und das
Filtrat der Destillation zur Entwässerung «on N-Methylpyrrolidon
unterworfen. Der Extrakt aus der zweiten Stufe der Extraktion wird als Ganzes in die erste Stufe
der Extraktion von Rohanthracen zurückgeführt
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Reinigung von Anthracen wird somit ein Produkt mit
einem Anthracengehalt von über 95 Gew.-% mit einer Ausbeute über 90% erhalten.
>
Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber den bekannten Verfahren zur Absonderung vom
Rohanthracen aus dem Anthracenöl besondere technische Vorteile auf. Die Zugabe von Methylalkohol
erniedrigt die Dichte und Viskosität des Ausgangsöls, was eine erhebliche Beschleunigung des Kristallisations-Verfahrens,
die Erzeugung von besser ausgebildeten Kristallen, sowie eine völlige Beseitigung der Mutterlaugen
aus der abgesonderten Masse der Kristalle ermöglicht Die Zuführung des Niederschlags von
armem Anthracen mit einem Gehalt an Anthracen über 10 Gew.-% zum Anthracenöl I verursacht nicht nur eine
Zunahme der Konzentration von Anthracen im Anthracenöl I, sondern auch eine Veränderung des
Gleichgewichtszustandes Flüssigkeit—Festkörper. Die Zunahme der Konzentration und die Anwesenheit von
Kristallkeimen, die aus dem xum öl zugegebenen
Niederschlag herrühren, bewirken eine erhebliche Zunahme der Kristallisationsgeschwindigkeit und deshalb auch eine weitere Verkürzung der Zeitdauer des
Verfahrens sowie sine Erhöhung des Grades der Absonderung von Anthracen aus Ol und der Ausbeute
des Produktes per Volumeneinheit des Katalysators.
Die Zugabe von Methylalkohol verringert gleichzeitig die Löslichkeit des Anthracene im Ausgangsöl, was
eine Erhöhung des Grades der Absonderung von Anthracen aus dem Rohstoff zu Ober 70% ermöglicht.
Im zweistufigen Verfahren kann man sogar eine völlige
Absonderung von Anthracen erreichen. Dabei wird gleichzeitig die Kristallisationstemperatur erniedrigt,
was auch die Qualität des Steinkohlencarbolineums erheblich verbessert. Dieses Carbolineum ist ein
Nebenprodukt des Verfahrens. Die Beschleunigung des Kristaliisationsprozesses stellt einen weiteren Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens dar. Die Regenerierung des als Verdünnungsmittel angewendeten Methylalkohols
kann djrch Destillation erfolgen und bringt keine technischen Schwierigkeiten mit sich. '
Das Verfahren der Extraktion von Rohanthracen mit N-Methylpyrrolidon wird bei niedrigen Temperaturen durchgeführt, bei welchen die Löslichkeit von Anthracen ir. N-Methylpyrrolidon sehr gering ist Deshalb ist die Ausbeute der Extraktion hoch, auch im Falle der Anwendung von armem Rohanthracen. Das Lösungsmittel ist untoxisch, verursacht keine Korrosion der Apparatur und hat einen niedrigen Dampfdruck bei der Extraktionstemperatur, wodurch sich nur niedrigs Lösungsmittelverluste ergeben. Dank der Verträglichkeit des Lösungsmittels mit Wasser, ist eine einfache Regenerierung des Lösungsmittels durch Ausfällung der in ihm enthaltenen Bestandteile des Rohanthracens mit Wasser möglich. Die Bildung eines zwischenmolekularen Komplexes von Carbazol mit N-Methylpyrrolidon ermöglicht eine praktisch völlige Beseitigung von Carbazol, was nach den bekannten Verfahren sehr schwer zu erreichen ist. Dank der Anwendung einer zweistufigen Extraktion mit Rezirkuiation des Komplexes von N-Methylpyrrolidon aus der zweiten Extraktionsttufe in die erste Extraktionsstufe von Rohärithracen wird die Löslichkeit von Anthracen im Extrakt erniedrigt, die Ausbeute von Amnr:cen auf über 90% erhöht, ein höherer Reinheitsgrad mit1 verminderter Menge an verbrauchtem N-Methylpyrrolidon erreicht, die Konzentration von den im Extrakt gelösten Substanzen erhöht und dadurch auch die Ausbeute des Niederschlages pro Volumen des Extraktes verbessert Eine hohe Reinheit des Endproduktes wird auch aufgrund der sehr großen Löslichkeit von Phenanthren in N-Methylpyrrolidon erreicht
Das Verfahren der Extraktion von Rohanthracen mit N-Methylpyrrolidon wird bei niedrigen Temperaturen durchgeführt, bei welchen die Löslichkeit von Anthracen ir. N-Methylpyrrolidon sehr gering ist Deshalb ist die Ausbeute der Extraktion hoch, auch im Falle der Anwendung von armem Rohanthracen. Das Lösungsmittel ist untoxisch, verursacht keine Korrosion der Apparatur und hat einen niedrigen Dampfdruck bei der Extraktionstemperatur, wodurch sich nur niedrigs Lösungsmittelverluste ergeben. Dank der Verträglichkeit des Lösungsmittels mit Wasser, ist eine einfache Regenerierung des Lösungsmittels durch Ausfällung der in ihm enthaltenen Bestandteile des Rohanthracens mit Wasser möglich. Die Bildung eines zwischenmolekularen Komplexes von Carbazol mit N-Methylpyrrolidon ermöglicht eine praktisch völlige Beseitigung von Carbazol, was nach den bekannten Verfahren sehr schwer zu erreichen ist. Dank der Anwendung einer zweistufigen Extraktion mit Rezirkuiation des Komplexes von N-Methylpyrrolidon aus der zweiten Extraktionsttufe in die erste Extraktionsstufe von Rohärithracen wird die Löslichkeit von Anthracen im Extrakt erniedrigt, die Ausbeute von Amnr:cen auf über 90% erhöht, ein höherer Reinheitsgrad mit1 verminderter Menge an verbrauchtem N-Methylpyrrolidon erreicht, die Konzentration von den im Extrakt gelösten Substanzen erhöht und dadurch auch die Ausbeute des Niederschlages pro Volumen des Extraktes verbessert Eine hohe Reinheit des Endproduktes wird auch aufgrund der sehr großen Löslichkeit von Phenanthren in N-Methylpyrrolidon erreicht
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Anthracen enthält 96 bis 98 Gew.-% Anthracen, 2 bis
3 Gew.-% Phenanthren und nur Spuren von Carbazol und eignet sich deshalb besonders für die Verarbeitung
zu Anthrachinon.
Die praktische Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch die nachfolgend angegebenen
Beispiele erläutert:
B e i s ρ i e I I
A. Zu 1000 g Anthracenöl mit einem Gehalt von 6,7 Gew.-% Anthracen und von 25,8 Gew.-% Phenanthren
werden bei Raumtemperatur 200 g Methylalkohol gegeben und unter kontinuierlichem Mischen unter
Rückfluß bis auf 82°C erwärmt, wobei die flüssige Phase völlig aufgelöst wird. Die erhaltene Lösung wird danach
bis zu 55°C abgekühlt und bei dieser Temperatur 2 h langsam gerührt Der gebildete dunkelgelbe, kristalline
Niederschlag wird heiß und unter vermindertem Druck abfiltriert; es werden dabei 146 g Rohanthracen
erhalten. Die chromatographische Analyse dieses Rohanthracens ergibt, daß es 43,0 Gew.-% Anthracen,
15,7 Gew.-% Carbzzol und 153 Gew.-% Phenanthren
CMtijält Der berechnete Absonderungsgrad von Anthracen
aus Anthracenöl beträgt 81%. In einem Vergleichsversuch mit demselben Öl, welcher unier identischen
Bedingungen aber ohne Zugabe von Methylalkohol durchgeführt wird, erhält man 36 g eines schmierigen,
braunen, schwer abfiltrierbareii Niederschlages, welcher
25 Gew.-% Anthracen, 21 Gew.-% Carbazol und 43 Gew.*% Phenanthren enthält.
B. Eine Einwaage von 100 g Rohanthrac:n wird mit
100 g N-Melhylpyrrolidon bei 50°C 2 h vermischt. Der
Rückstand aus Anthracen wird bei 500C abfiltriert, mit Methylalkohol gewaschen, getrocknet und einer chromatographischen
Analyse unterworfen; das N-Methylpyrrolidon-Filtrat mit Wasser versetzt und die übrigen,
in ihm gelösten Bestandteile des Rohanthracens
ii'.isüLMllt. Dili)'.'! weiden _"( g "i's \nihraccn inn
einem Anthraceiigchait um 1Ih. ■ ( ·.· . ,, und bb g der
I'hcnanlhrcnfraklKin mil einem Anihracengehall son
2J.2 (lew. 1Vo erhalten.
1!οι>-|)ΐυ I Il
Λ. In einem Kolben mit RiicklluHkiihler werden \'- '■)
(iewichtsleile Aüthi ,;ccruil (mit einer Kiislallve:
sehwindiingstemperatur von 82 C um I einem Siede ι einperKlurbcrcich
von UO bis J45'C: für r)0"n des T)Is) bis im
/ti 90"'C ν (irgcw.ii μ !,dann his .iiif 70 (' gekühlt und mit
den am Boden des Kolbens si Imell eingerührten 10
(iewichlsteilcn Metlnl.ilkohol ersei/l. wunjeli das
ganze System langsam bis auf "io C gekühlt wird. Die
nach l.östiindigem Mischen bei dieser Temperatur ; ".
ausgefällten Rohanthi acen-KrMaile werden inner \er
'Hinderten! 1>π·. '- ibl'iltrieri. d.· - I ilü.it d..-r \bf ikl·-
filiation /in He■■...■ = ·11:iiι g mn Meilu !alkohol uüitTUi«
fen und der Niederschlag auf dem I iltei mit ]'■>
(iewichtsteilen
<.i-n Mchylalkohol gewaschen. \ ■*
■λ erden dabei 1 Ί (■ λ ichtxieile Kohanthracen mit ei nc ti!
Aiitliraceiigeh.il! ^ "ti 44 (lew ■'. einen C arba/'ilgehalt
vein 10 C ie·.', "ii und einem ΙΊν.τι mthrengehall von 2b
Cicw.-"ο erhalten.
t Inter Verwendung desselben OK sowie Jen in der
nachfolgenden 'tabelle angcL'ebencp Mengen von Meth\la!-.'ihol und f.niltoinperapiren der Kristallisation
wird Kohanthracen ; i'incr /'isammenset/uniz und
Ausbeute ei halten wie oies in de: Tabelle angcL·. hu:; ist
Die Bestimmun;.1 des (icliail ■. an Autln.· ^n. I arb.i/··'!
und riicnanlh'cn wuule n.u Ii der [n.ian vr.qihis*. he;,
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lieispicl | Menge | ΙΊκΙι<ί;1|ϊ:γ.ιΙιιι | Anbeute de, | /ii- ::iii" r | Is. | \ !-■!!, ι I. .-'1 | ucl/,.ημ,Ι, !■'■ , ruh'. | π |
Nr. | Mjtli>l.ilk-.i!ic | )l. ilvT KritMllis.ItIi)Ii. | RdhiinthMCLM | 3«.2 | V) | |||
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πι | 5 | 45 | IH.S | 38.() | 11 | 34 | ||
IV | 5 | 50 | I7.X | 40 0 | 10 | 31 | ||
V | 10 | .15 | 1^.4 | 41.5 | K).1' | 29 | ||
VI | 10 | 45 | 19.1 | 44.2 | 10,2 | 26 | ||
VII | 10 | 50 | 18,3 | 49.1 | 9.2 | 25 | ||
Viii | 10*) | 35 | 17,6 | 44.0 | 10.2 | 31 | ||
IX | 10*) | 45 | 15.3 | 45.1 | 9.8 | 30 | ||
X | 20 | 35 | IS.1 | 48,0 | 10 | 26 | ||
XI | 20 | 45 | 17.3 | 9.2 | ||||
XII | 20 | 50 | 15,8 | 9.0 | ||||
il.iilthlei
*) Chromatogniphisch hcstimmt.
Beispiel XIII
Λ. 100 Gewichtsteile Anthracenöl. welches der
Anlage für kontinuierliche Destillation des Steinkohleteers entzogen wurde, werden bis auf 80 bis 900C
gekühlt und danach in einem Metallkristallisiergefäß vorsichtig mit 20 Gewichtsteilen Methylalkohol versetzt,
welcher mittels eines Zuleitungsröhrchens unter den Spiegel der Flüssigkeit eingeführt wird. Das
erhaltene Gemisch wird weiter bis auf 55°C langsam gekühlt, bei dieser Tenriperatur 1 h gehalten, danach auf
einen erwärmten Vakuumtrichter gebracht und abfiltriert. Die abgetrennten grünen Kristalle von Rohanthracen I werden auf dem Trichter mit einer kleinen
wiengc von Meth\ !alkohol (etwa 20 g) gewaschen,
danach an der Luft getrocknet. der Analyse unterworfen und zur weiteren Reinigung verwendet. Die Mutterlaugen
nach Abtrennung der Kristalle von Rohanthracen I werden bis auf Raumtemperatur (etwa 200C) gekühlt
und nach 2stündigem Vermischen wiederholt filtriert,
wobei Kristalle von Rohanthracen II erhalten werden. Das Filtrat wird in einen Destillationskolben gebracht,
aus welchem der vorher eingeführte Methylalkohol abdestilliert wird (in einer Menge von 48 g). Der
Destillationsrückstand bildet Steinkohlencarbolineum, welches den Anforderungen der polnischen Normen für
dieses Produkt entspricht. Eine Bilanz des ganzen Verfahrens wird in der folgenden Tabelle angegeben.
Name des
Produktes
Menge, in | Zusammensetzung in Gew.-%*) | Carbazol | Phei |
Gewichtsteilen | Anthracen | 2,2 | 25,8 |
100 | 6,32 | 8,9 | 28 |
9,8 | 44,3 | 4,4 | 57 |
30 | 6,6 | — | 10,2 |
60,2 | - |
Anthracenöl
Rohanthracen I
Rohanthracen Π
Steirikoruencarbolmeum
*) Chromätograptiiseh bestimmt.
230267/329
B. 100 g technisches Rohanthracen mit folgender Zusamrnenseizung: 38,0 Gew.-% Anthracen, 14,8
Gew.-°/o Carbazol und 30 Gew.-% Phenanthren wurden während 2 h bei 250C mit 100 g N-Methylpyrrolidon
vermischt. Der Niederschlag wird abfiltriert und v.'.iderum mit 55g N-Methylpyrrolidon bei 45°C
während I h vermischt. Der Anthracenrückstand wird in einem erwärmten Trichter bei 45°C abfiltriert, mit
100 ml destilliertem Wasser gewaschen und getrocknet. Es werden 36,5 g reines Anthracen mit einem Anthracengehalt
von 96,5% erhalten. Das N-Methyl-pyrrolidon-Filtrat
wird nach dem Kaltlaugen mit 100 ml destilliertem Wasser versetzt und es werden 44,5 g
Phenanthrenfraktion mit folgender Zusammensetzung erhalten:4,5 Gew.-% Anthracen, 11,2 Gew.-% Carbazol
und 56,2 Gew.-% Phenanthren. Der N-Methylpyrrolidon-Extrakt
wird nach dem Laugen bei 45°C mit Wasser aus dem Waschvorgang des gereinigten Anthracene gemischt. Der ausgefällte Niederschlag
wird abfiltriert und es werden 15,5 g Anthracenfraktion
mit folgender Zusammensetzung erhalten: 32 Gew.-% Anthracen, 20 Gew.-% Carbazol und 35,1 Gew.-%
ίο Phenanthren. Die als Nebenprodukt erhaltene Anthracen-Fraktion
wird der nächsten von Rohanthracen zugeführt. In analoger Arbeitsweise werden die in der
nachfolgenden Tabelle angegebenen Ergebnisse erhalten:
Heispiel
Temperatur | Beispiel | II. |
der Extraktion | 50 | |
("L) | 50 | |
I. Stufe | 45 | |
20 | 40 | |
25 | XIX | |
30 | ||
30 |
Menge von
Rohanthracen
Gereinigtes Anthracen
Menze Reinheit
(g)
(Gew.-%)
Grad der
Absonderung
XV
XVI
XVII
XVIII
XVI
XVII
XVIII
A. 250 g Anthraccnöl II (Chrysenöl) mit einem Anthracengehalt von 3,1 Gew.-% werden unter Rühren
auf 800C erwärmt. Nach Erreichung dieser Temperatur wird das öl bis auf Raumtemperatur gekühlt und
weitere 2 h gerührt. Die gebildeten Kristalle werden unter vermindertem Druck abfiltriert und es werden
43 g Niederschlag von armem Anthracen mit einem Anthracengehalt von 16,5 Gew.-% sowie 207 g Filtrat,
welches bei Raumtemperatur nicht kristallisiert, erhalten. Der erhaltene Niederschlag von armem Anthracen
wird zu 250 g Anthracenöl I, welches 9,8 Gew.-% Anthracen enthält, zugegeben. Zu demselben Anthracenöl
I wurden vorher auch 40 g Niederschlag, welcher aus der II. Stufe der Kristallisation der Mutterlauge
nach Abtrennung von 40%igem Rohanthracen erhalten wurde, mit einem Gehalt von 14,5 Gew.-% Anthracen
zugegeben. Danach werden in das auf diese Weise angereicherte Anthracenöl 40 g Methylalkohol eingeführt
und das erhaltene Gemisch unter Rückfluß bis auf 800C erwärmt. Die gebildete Lösung wird dann auf
45° C gekühlt und während 1 h gerührt. Die ausgefällten Kristalle werden abfiltriert (heiß und unter vermindertem
Druck), wobei 653 g Rohanthracen mit einem Anthracengehalt von 42 Gew.-% sowie 300 g Mutterlauge
erhalten werden. Die erhaltene Mutterlauge wird bis auf 25° C gekühlt und es werden unter vermindertem
Druck 40 g 14,5%iges Anthracen abfiltriert. Dieses
Anthracen wird zum Anthracenöl I sowie zu 260 g einer Mischung aus Steinkohlencarbolineum und Methylalkohol
zurückgeführt
B. Danach werden 50 g des ausgefällten Rohanthracens mit 50 g des flüssigen Komplexes von N-Methylpyrrolidon
mit Carbazol (aus der II. Stufe der Extraktion) bei 25"C während 2 h vermischt Der Niederschlag
wird' abfiltriert und der II. Stufe der Extraktion durch Mischen mit 35 g N-Methylpyrroiidon bei 45°C
während 1 h unterworfen. Die Charge nach der II. Stufe der Extraktion wird durch einen auf 400C gehaltenen
32,2
30,8
30,4
30,0
30,8
30,4
30,0
95,7
96,1
96,3
96,0
96,1
96,3
96,0
81
78
77
76
77
76
Vakuumtrichter abfiltriert und mit 30 ml destilliertem
jo Wasser, welches auf 800C vorgewärmt wurde, zur
Beseitigung von N-Methylpyrrolidon gewaschen. Es werden 19,0 g gereinigtes Anthracen mit folgender
Zusammensetzung erhalten: 97,1 Gew.-% Anthracen, 2,4 Gew.-% Phenanthren und 0,3 Gew.-°/o Carbazol
j5 (chromatographisch bestimmt). Das Filtrat aus der
I. Stufe der Extraktion wird mit 30 ml Wasser (aus dem Waschvorgang des Niederschlages von gereinigtem
Anthracen) versetzt und es werden 30 g der Phenanthren-CarbazoI-Frakiion
mit folgender Zusammensetzung erhalten: 35 Gew.-% Anthracen, 59 Gew.-% Phenanthren und 23,2 Gew.-% Carbazol sowie 62,5 g
wäßriger Lösung von N-Methylpyrrolidon, welche danach der Regenerierung unterworfen wird. Der
N-Methylpyrrolidon-Extrakt aus der II. Stufe der
Extraktion wird der I. Stufe der Extraktion vom Rohanthracen zurückgeführt.
A. Zu 100 Gewichtsteilen von Anthracenöl
(Chrysenöl) mit einem Anthracengehalt von 2,8 Gew.-% werden 5 Gewichtsteile Methylalkohol gegeben und die
Mischung auf 82°C erwärmt. Danach wird das Gemisch auf Raumtemperatur gekühlt und der graugelbe
Niederschlag von armem Anthracen abfiltriert, wobei 10,5 Gew.-Teile mit einem Anthracengehalt von 20,8
Gew.-% erhalten werden. Dieser Niederschlag wird zu 100 Gewichtsteilen von Anthracenöl I mit einem
Anthracengehalt von 7,8 Gew.-% zugegeben. Der Anthracengehalt in angereichertem Anthracenöl wurde
bis auf 9,05 Gew.-% erhöht Danach werden zum erhaltenen öl 10 Gewichtsteile Methylalkohol zugegeben
und das Ganze unter Rückfluß auf 80° C erwärmt Um eine Auflösung der Festphase zu erreichen, wird die
erhaltene Lösung bis auf 40° C gekühlt und bei dieser Temperatur 1 h gehalten. Der gebildete Niederschlag
wird von der flüssigen Phase abzentrifugiert, wobei 23
Gewichtsteile Rohanthracen erhalten werden, welches nach chromatographischer Analyse 41,5 Gew.-%
Anthracen, 15 Gew.-% Carbazol, 32 Gew.-% Phenanthren enthält, sowie 87,5 Gewichtsteile einer Mischung
von Steinkohlencarbolineiim mit Methylalkohol. Das rillrat aus der Absonderung von armem Anlhracen
wird mit dem Filtrat aus Absonderung von angereichertem Anthracen verniischt und eine Regenerierung von
Methylalkohol durchgeführt. Nach Abdestillieren von Methylalkohol verbleibt ein Rohstoff zur Herstellung
von Ruß.
B. Das erhaltene Rohanthracen wird mit dem N-Methylpyrrolidon-Extrakt aus der II. Stufe der
Extraktion gemischt und es werden unter Anwendung der Arbeitsweise aus Beispiel XIX 8,5 Gewichtsteile
Anthracen mit einem Reinheitsgrad von 97,6% erhalten.
A. Es werden in einen Reaktor 18 Gewichtsteile von armem Anthracen mit folgender Zusammensetzung
gegeben: 15,6 Gcvv.-v'u Afiuli'äCcft, 47 Gen.-™ Phcnanthren
und2,0Gew.-% Carbazol sowie 100 Gewichtsteile
von Anthracenöl I mit folgender Zusammensetzung: 7,62 Gew.-% Anthracen, 16,6 Gew.-°/o Phenanthren und
1,52 Gew.-% Carbazol eingeführt. Der Inhalt des Reaktors wird bis auf 90°C erwärmt, was die Auflösung
des Niederschlages zur Folge hat. Danach werden unter den Spiegel der Flüssigkeit bei 80°C 15 Gewichtsteile
Methylalkohol eingeführt. Nach einer guten Vermischung des Methylalkohols mit dem öl wird das
Gemisch bis auf 500C gekühlt und bei dieser Temperatur zur Kristallisation 1 h gehalten. Die
erhaltene Suspension der Kristalle von Rohanthracen in der Mutterlauge wird zentrifugiert, es werden 17
Gewichtsteile Rohanthracen erhalten, welches nach der chromatographischen Analyse 43 Gew.-% Anthracen.
25,5 Gew.-% Phenanthren und 12,5 Gew.-% Carbazol enthält, sowie 115 Gewichtsteile Mutterlauge mit einem
Anthracengehalt von 2,6 Gew.-%. Die erhaltene Mutterlauge wird bis auf 2O0C gekühlt, wobei armes
Anthracen auskristallisiert. Es werden dabei zusätzlich 18 Gewichtsteile eines Niederschlages erhalten, welcher
nach chromatographischer Analyse 15.6 Gew.-% Anthracen, 47 Gew.-% Phenanthren und 2 Gew.-°/o
Carbazol enthält, sowie 97 Gewichtsteile Filtrat mit einem Anthracengehalt von 0,3 Gew.-°/o. Der Niederschlag
von armem Anthracen wird in das Anthracenöl I
ίο zurückgeführt: aus dem Filtrat wird Methylalkohol
abdestilliert, wobei 82 Gewichtsteile Steinkohlencarbolineum
erhalten werden.
B. Das erhaltene Rohanthracen wird weiter auf dieselbe Weise, wie im Beispiel XIX. verarbeitet, wobei
7,4 Gewichtsteile Anthracen mit einer Reinheit von 96.4 Gew.-% erhalten werden.
Beispiel XXII
B. Zu 100 g N Mc!hy!py.-rc!:don werden 7,5 g
94%iges Carbazol gegeben; das Ganze wird bei 50—55°C 15 min lang gemischt. Zur erhaltenen braunen
Lösung werden dann 100 g Rohanthracen mit der im Beispiel IV angegebenen Zusammensetzung gegeben
und das Ganze bei 45 —500C 3 h lang intensiv gemischt.
Der ungelöste, feinkristalline Niederschlag wird abfiltriert und mit Methylalkohol gewaschen, wobei 36 g
angereichertes Anthracen mit einer Reinheit von 91,4% erhalten werden. Das erhaltene Produkt wird einer
weiteren Reinigung durch Extraktion mit reinem N-Methylpyrrolidon bei 400C unterworfen, und das
Filtrat mit Wasser aus dem Waschen des Niederschlags versetzt, wodurch die im Filtrat befindliche Mischung
von Phenanthren mit Carbazol ausgefällt wird. Das erhaltene Endprodukt hat eine Reinheit von 97,4
Gew.-%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von reinem Anthracen aus dem Steinkohlenteer-Anthracenöl durch Kristal- !isation und Lösungsmittelextraktion, dadurch gekennzeichnet, daß man das Anthracenöl mit 5 bis 20 Gew.-% Methylalkohol verdünnt und das dabei niedergeschlagene Rohanthracen abtrennt, dieses Rohanthracen dann einer Lösungsmit- to tel-Extraktion in Gegenwart von 50 bis 200 Gew.-% Methylpryrrolidon, berechnet auf Rohanthracen, unterwirft
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
PL21919979A PL125041B1 (en) | 1979-10-25 | 1979-10-25 | Method of separation of raw anthracene from anthracene oil |
PL21939979A PL125053B1 (en) | 1979-11-02 | 1979-11-02 | Method of purification of anthracene |
PL22647480A PL131628B1 (en) | 1980-08-29 | 1980-08-29 | Method of separation of anthracene from anthracene oil |
PL22661580A PL131664B3 (en) | 1980-09-06 | 1980-09-06 | Method of purification of anthracene |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3040431A1 DE3040431A1 (de) | 1981-05-07 |
DE3040431C2 true DE3040431C2 (de) | 1983-02-17 |
Family
ID=27484417
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3040431A Expired DE3040431C2 (de) | 1979-10-25 | 1980-10-27 | Verfahren zur Gewinnung von reinem Anthracen aus dem Steinkohlenteer-Anthracenöl |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
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DE (1) | DE3040431C2 (de) |
FR (1) | FR2467835B1 (de) |
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CN101130479B (zh) * | 2006-08-24 | 2011-02-09 | 宝山钢铁股份有限公司 | 从煤焦油蒽油馏份中提取低菲蒽油的工艺 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR960364A (de) * | 1950-04-18 | |||
DE42053C (de) * | CHEMISCHE FABRIKS - ACTIEN-GESELLSCHAFT in Hamburg | Verfahren zur Reinigung des Rohanthracens | ||
FR1064366A (fr) * | 1952-10-13 | 1954-05-13 | Bristol & West Tar Distillers | Procédé de purification des composés aromatiques cristallisables présents dans les distillats des goudrons |
US3407209A (en) * | 1965-12-27 | 1968-10-22 | Great Lakes Carbon Corp | Method for the recovery of carbazole from coal tar fractions |
JPS4835069B1 (de) * | 1970-05-11 | 1973-10-25 |
-
1980
- 1980-10-27 DE DE3040431A patent/DE3040431C2/de not_active Expired
- 1980-10-27 FR FR8022968A patent/FR2467835B1/fr not_active Expired
- 1980-10-27 CS CS807268A patent/CS234023B2/cs unknown
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FR2467835A1 (fr) | 1981-04-30 |
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FR2467835B1 (fr) | 1985-06-21 |
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