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Verfahren zur Herstellung von Zackenscheren Für die Herstellung von
Scheren sind verschiedene Verfahren bekannt. Dabei wird jede der beiden zusammengehörigen
Scherenhälften entweder aus mehreren gegebenenfalls vorbearbeitetenTeilen zusammengesetzt
oder sie wird aus einem einzigen Stück geformt. Außerdem hat man auch schon einen
aus zwei an ihren geraden Schneiden zusammenhängenden Blättern bestehenden Rohling
verwendet, der seine endgültige Form durch einen Preßvorgang erhält und dessen Teile
nach ihrer Trennung durch auf- und angeschweißte Stücke vervollständigt werden.
Aus der gemeinsamen Formung und Bearbeitung zusammenhängender Scherenblätter ergeben
sich mehrere Vorteile. So genügt für das Ausschmieden eines derartigen Werkstückes,
auch hei verschiedenen Formen der beiden Blätter, ein einziges Gesenk; ferner wird
der Werkstoffabfallverringert und dieBearbeitungsj zeit verkürzt.
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Bei Zackenscheren, auf welche sich die, vorliegende Erfindung bezieht,
liegen die Verhältnisse, für die Herstellung und Bearbeitung insofern anders als
bei gewöhnlichen Scheren, als die Schneidkanten von Zackenscheren nicht geradlinig
und überdies nicht einmal in der Bewegungsebene der Scherenblätter, sondern im rechten
Winkel dazu verlaufen. Wenn die Zackenschneiden als besondere Klingen getrennt von
den Scherenblättern hergestellt und mit diesen' etwa durch Verschraubung abnehmbar
verbunden werden, entsteht dadurch eine verhältnismäßig schwere Ausführung der ganzen
Schere.
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Um für alle diejenigen Fälle, bei denen eine Aus-Nvechselbarkeit der
Zackenschneiden nicht erforderlich
ist, auch,.für Zackenacheren
die VorteiWeiner möglichst einfachen, werkstoffsparenden und schnellen Herstellung
auszunutzen; sollen gemäß der Erfindung zwei zusammengehörende,- vollständige Scherenhälften
zunächts als Zwillingsrohling geformt und bearbeitet werden, der dann anschließend
im Bereich der die Scherenblätter zusammenhaltenden und als Material für die Zackenschneiden
dienenden Brücke nach einer Zickzacklinie durchschnitten wird. Darauf werden die
Zacken jeden Blattes in eine im rechten Winkel zur Bewegungebene der Blätter liegende
Ebene umgebogen, und ihre Flanken erhalten vorzugsweise auf dem Wege der Kaltpressung
einen für das Zusammenarbeiten mit den Zacken des anderen Blattes geeigneten Verlauf.
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Auf weitere Einzelheiten der Bearbeitung im Rahmen der Erfindung wird
bei der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Beispiels
für die Durchführung des neuen Verfahrens eingegangen.
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Fig. i zeigt einen Zwillingsrohling für die Herstellung einer Zackenschere
und Fig. 2 die fertige Form einer Zackenschere.
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Die Herstellung der Zackenschere beginnt damit, daß von einem Bandstahl
ein rechteckiger Längs-oder Querstreifen abgeschnitten wird. Im letzteren Fall muß
der Bandstahl eine der Länge des Rohlings entsprechende Breite haben; dabei kann
eine sparsamere Ausnutzung, des Werkstoffes in der Weise erfolgen, daß, eine dem
Rohling angenäherte Umrißlinie vorgezeichnet und das Werkstück nach dieser Linie
ausgeschnitten wird, bevor das Ausschmieden im Gesenk erfolgt. Nach dem Entfernen
des Grates am Umfang hat der Scherenzwilling die aus Fig. i ersichtliche Form, in
der zwei vollständige Scherenhälften, d. h. die Blätter a, b mit den dazugehörenden
Halmen c, d und den Augen e, f,
vereinigt sind. Die beiden Blätter
sind durch eine Brücke g miteinander verbunden, die so breit ist, daß sich daraus
die beiderseitigen Zackenschneiden herstellen lassen. .
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Zur weiteren Bearbeitung der Scherenblätter werden von beiden Seiten
gleichzeitig Schleifscheiben angesetzt, mittels deren einHoh.lschliff im Bereich
jedes Scherenblattes durchgeführt wird. Dadurch ergibt sich auf jeder Seite eine
gebrochene konkave Oberfläche h mit einem Buckel i längs der Brücke g, wie in den
zu Fig. i gehörenden Quer- . schnitten veranschaulicht ist: Auch die Bearbeitung
der Halme und Augen durch Bohren, Fräsen und Versenken in den sog. Gewerben sowie
das Pliesten und Polieren erfolgt bei dem Scherenzwilling, bevor dieser in noch
nicht gehärtetem Zustand durch einen Zickzackschnitt k getrennt wird.
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Wenn so kleine Schleifscheiben verwendet werden, daß jeweils nur ein
Teil der Breite jedes Scherenblattes bearbeitet wird und infolgedessen außer der
- Längsverschiebung auch eine Querverschiebung des Scherenzwillings notwendig ist,
kann das vorgesehene Profil mit den durch eine buckelartige Verstärkung voneinander
getrennten beiden Hohlwölbungen zusätzlich durch Veränderung, des gegenseitigen
Abstandes der Schleifscheiten während der Querverschiebung beeinflußt werden.
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Anschließend werden die Zacken m jedes Scherenblattes rechtwinklig
zu den Hohlseiten der Blätter gebogen (vgl. die Querschnitte zu Fig. 2). Das Biegen
der Zacken erfolgt nach der im zusammeng bauten Zustand der Schere dem jeweils anderen
B e att zugekehrten Seite. Bei der in Fig.2 dargestellten Schere liegen
also die Schneidkanten des oberen Blattes a unterhalb der Bildebene und die Sclpleidkanten
des unteren Blattes b oberhalb der Bildebene.
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Die Zackenkanten erhalten durch ein entsprechend geformtes Preßwerkzeug
einen zum Eingriff mit den Zacken des anderen Blattes geeigneten Verlauf. Hierauf
braucht nicht näher, eingegangen zu werden, da es im Rahmen der Erfindung nur auf
die Art der Herstellung und Bearbeitung, nicht aber auf eine besondere Form der
Scherenblätter oder ihrer Schneiden ankommt.
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Erst nach ihrer fertigen Formung werden die Zackenschneiden gehärtet
und endgültig geschliffen. F,in solcher, sich nur auf bestimmte Teile eines Körpers
erstreckender Härtevorgang ist gerade bei Werkzeugen durchaus üblich; dabei läßt
sich durch entsprechend kurzzeitige Einwirkung auf die betreffenden Stellen, etwa
mittels Hochfrequenz, erreichen, daß nur eine örtlich begrenzte Erwärmung eintritt,
was gegebenenfalls durch eine gleichzeitige Kühlung des. übrigen nicht zu härtenden
Bereiches noch unterstützt werden kann. Die beabsichtigte Maßnahme läßt sich aber
auch in der Weise durchführen; daß zunächst die ganzen Scherenblätter erwärmt und
dann nur im Bereich der Zackenschneiden abgeschreckt werden, während der andere
Teil ohne Härtewirkung langsam abkühlt. Jedenfalls wird dadurch das Auftreten innerer
Werkstoffspannungen in den Scherenblättern und ein Verliehen derselben am sichersten
vermieden.