-
Vorichtung zur Drehzahlminderun derWickelspuindel während des Lagenwechsels
bei durch Reihenschlußmotor angetriebenen Wickelspindeln bei Feindraht-Wickelmaschinen
Die
Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Wickeln von feinen Drähten zu Spulen,
wie sie in erster Linie in der elektrotechnischen Industrie Verwendung finden. Bei
der herstellung solcher Spulen zeigt sich, daß bei den anzustrebenden größeren Wickelgeschwindigkeiten
die Drähte im Augenblick des Lagenwechsels, also während der Umkehrung der Wickelrichtung,
scih ungleichmäßig anlegen und die erforderliche Wickelgenauigkeit nicht erzielt
wird.
-
Sehr dünnen Drähte neigen bei hohen Wickelgeschwindigkeiten sehr leicht
zum Reißen, wen sie während des Lagenwechsels mit dem Flansch des Spulenkörpers
in Berührung kommen.
-
Um eine einwandfreine Lagenwicklung zu erzielen, ist es bekannt, den
Lagenwechsel bei vetminderter Drehzahl durchzuführen und zu diesem Zweck kurz vor
dem Einsetzen des Lagenwechsels die Drehzahl der Wickelspiendel und mit ihr den
Vorschub des Drahtführers durch eine mechanische Beeinflussung des Antriebs herabzusetzen.
Diese bekannten Einrichtungen haben jedoch den Nachteil, daß sie eine verhältnismäßig
verwickelte und empfindliche Schalteinrichtung bvesitzen, deren Kraftbedert zudem
ziemlich hoch ist.
-
Eine andere bekannte Einrichtung um Drehzahlverminderungen in bestimmten
Abschnitten zu ermöglichen, ist auch bei Hobelmaschinen, die mit Gleichstrommotorantrieb
ausgerüstet sind, in Anwendeung. Diese bekannte Einrichtung dient dortdem Zweck,
die Vorschubgeschwindigkeiten des Tisches der Hobelmaschine zwischen Räumlich getrennt
liegenden Bearbeitungsflächen zu beschleunigen,
an der Arbeitsfläche
angelangt, aber zu verlangsamen.
-
Zu diesem Zweck sind auf der zurückzulegenden Wegstrecke Kontakte
vorgesehen, deren jeder in den Stromkreis eines Relais eingeschaltet ist. Die von
diesem Relais beeinflußten Kontaktstellen bewirken dabei jedesmal, wenn ein raumfest
angeordneter Nocken mit einer der Kontaktstellen in Berührung kommt, eine Änderung
der an sogenannten Entladungsgefäßen liegenden Gitterspannung. Dadurch wird ein
sehr verwicketes Zusammenspiel von für einen Nutzbremsbetrieb bestimmten Gruppen
von Entladungsstrecken durch Phasenopposition ihrer Steuer- und Anodenspannungen
ausgelöst.
-
Durch die Erfindung soll die Aufgabe einer Drchzahlminderung des Lagenwechsels
in viel einfacherer und dabei absolut zuverlässiger Weise dadurch gelöst werden,
daß im Bereich der Umkehrstellen die Bewicklung durch hierbei selbsttätig einsetzende
mechanisch bewirkte Kontaktvermittlung ein Nebenschlußwiderstand parallel zu@ Ankerwicklung
des Reihenschlußantriebsmotors gelegt wird, der sich nach vollzogenem Lagenwechsel
durch die glecien mechanisch wirkenden Schaltmittel selbsttätig wieder abschaltet.
-
Dadurch, daß durch die meschanisch ausgelöste Kontaktgebung ein Nebenschlußwiderstand
parallel zur Ankerwicklung des Reihenschlußmotors gelegt wird, ist einmal der Anker
hinreichend kurzgeschlossen, und ferner wird der Strom in der Feldwicklung und damit
das Magnetfeld des Motors verstärkt.
-
Beide Wirkungen bestimmen den Bremsvorgang, durch den die Drehzahl
des Motors und damit auch die Drehzahl der Wickelspindel herabgesetzt wird.
-
Gemäß weiterei Erfindung ist die Drehzahlminderung in ihrer Größe
eintellbar, z. B. durch eine von außen zu bedienende Regelvorrichtung am Nebeschlußwiderstand.
als besonders vorteilhalft hat es sich erweisen, wenn die durch den Drahtführer
der Wickelmaschine bewegbare Schaltstange im Bereich der Umkehrstellen der Wicklungen
einen Kontakt schließt, wodurch der Nebenschlußwiderstand für den Anker des Motors
eingesetzt wird.
-
Gemäß weiterer Erfindung ist am Ende der Schaltstange ein Finger angelenkt,
der bei der Endbewegung der Schaltstange ausgeschwenkt wird und den Kontakt schließt,
nach Beendigung der Lagenwicklung in seine Ruhestellung zurückfällt und mit der
Umschaltung der Drahtführerspindel den Kontakt wieder öffnet.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung an einem schematischen Ausführungsbeispiel
dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt eine Steuereinrichtung mit Wickelspindel und Schaltstange,
bei der die Vorrichtung zur Drehzahlverminderung nicht eingeschaltet ist und die
Wickelmaschine mit normaler Drehzahl läuft ; Fig. 2 zeigt den Augenblick der Einschaltung
des Nebenschlußwiderstandes und damit dem Beginn der Drehzahlminderung.
-
Auf der Leitspindel 2 wird der Drahtführer 1 hin und der bewegt. Zwecks
Umsteuerung der Leitspindel 2 ist auf der antreibenden Welle 5 eine Wendegetricbe
mit den Kegelrädern 3 und 4 vorgesehen, die durch die Wendekupplung 6 abwechselnd
in Betrieb gesetzt werden. Die Schaltung des Wendegetriebes 3, 4 erfolgt durch den
Schalthebel 7 mittels der fest mit diesem verbundene Schaltklinke 8.
-
Eine Schaltstange 9, auf der der Drabtführe 1 geführt ist, wird durch
den Drahtführer 1 mittels der beiden einstellbaren, die Wickelbreite bestimmenden
Anschläge 10 hin und her bewegt. Am Ende der Schaltstange 9 ist ein Schaltfinger
11 so angelenkt, daß er in senkrechter Richtung ausschwenken kann. Durch eine Feder
12 wird der Schaltfinger 11 nach unten gezogen und mit seinen Rasten 13 und 14,
die in Form einer Gleitbahn auf seiner Unterseite vorgesehen sind, kraftschlüssig
mit der Schaltklinke 8 verbunden.
-
Bewegt sich nun, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, bei eingerücktem
Kegelrad 3 der Drahtführer 1 nach links, so stößt er am linken Anschlag 10 an und
verschiebt dadurch die Schaltstange 9 und mit ihr den Schaltfinger 11 nach links.
Die Raste 13 des Schaltfinger2 11, in der die Schaltklinke 8 zunächst geruht hatte,
wird nun über die Schaltklinke 8 geschoben, bis die Schaltklinke mit ihrer Spitze
auf dem zwischen den Rasten 13, 14 liegenden Scheitelpunkt angelangt ist. Dabei
wird der Schaltfinger 11 entgegen der Zugwirkung der Feder 12 angehoben.
-
Den nun erreinchten Zustand zeigt Fig. 2.
-
In dem Augenblick, in dem die Schaltklinke 8 den Scheitelpunkt zwischen
den Rasten 13 und 14 gerade überschritten hat, wird sie durch den auf dem Schaltfinger
11 rubenden Federzug schlagartig in die Raste 14 geschoben, nimmt den Schalthebel
7 mit und legt dadurch die Wendekupplung 6 um, so daß nun das Kegelrad 4 die Spindel
2 in umgekehrter Richtung antrebt. Damit beginnt die Wicklung der nächsten Lage
von links nach rechts.
-
Ist die Verschiebung des Drahtführers 1 so weit fortgeschritten, daß
er nunmehr an den rechten Anschlag 10 der Schaltstange 9 anstößt, so tritt der vorbeschirebene
Schaltvorgang in umgekehrter Richtung ein. Die Schaltstange 9 verschiebt sich so
lange nach rechts, bis die Raste 14 des Schaltfingers 11 unter Hochlheben des Schaltfingers
über die Schaltklinke 8 hinweggeglitten ist und die Schaltklinke auf dem Scheitelpunkt
zwischen den Rasten 13 und 14 steht, Nun wird durch den zug der Feder 12 die Schaltklinke
8 schlagartig in die Raste 13 eingelegt, wobei sie durch ihre Verschwenkung den
Schalthebei 7 der Wendekupplung 6 umlegt und wiederum das Kegelrad 3 einrückt. Die
Leitspindel 2 wird nun wieder in umgekehrter Richtung gedreht, wordurch das Spiel
von neuem beginnt und der Drahtführer 1 nach links geschoben wird.
-
Beim Verschieben der Schaltstange 9 un des Schaltfingers 11, d. h.
also gegen das Ende der Lagen zu, wird der Schaltfinger 11 über die Spitze der Schaltklinke
8 geschoben und dadurch hochgehoben.
-
Dabei nimmt er die Kontaktfeder 15 mit, die in einer genau vorbestimmten
Stellung den Kontakt 16 schließt und dadurch den Nebenschlußwiderstand 17 parallel
zur Ankerwickklung 18 des Reihenschlußmotors legt. Die Drehzahl des Motors wir nun
in dem der Größe des Winderstandes 17 entsprechenden
Maße vermindert,
wodurch die Wickelspindel und mit ihr die anderen angetriebenen Teile eine langsamere
Bewegung ausführen. Die Verlangsamung der Bewegung dauert so lange, wie der Schaltfinge
11 den Kontakt 16 geschlossen hält. Er hört in dem Augenblick auf, in dem die Umschaltung
des Drahtführers 1 am Ende der Lagen beendet ist, wenn also die Schaltklinke 8 in
die andere Raste eingefallen ist und das Wechselgetrebe 3, 4, 6 umgesteuert hat.
-
Entsprechend dem Zweck der Erfindung wird die Drchzahlverminderung
an beiden Lagenenden herbeigeführt. Durch die Art der Steuerung läßt sich nicht
nur eine absolut sichere, sondern auch eine schr feine Einregelung der Drehzahlen
erreichen.
-
Dadurch. daß der Ankerquerwiderstand 17 regelbar und durch einen Handgriff
an der Schaltwand der Wickelmaschine einstellbar ist, kann die Größe der Drehzahlverminderung
in weiten Grenzen beliebig gewählt und auch während des Betriebes geändert werden.