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Schlagwettergeschützter Hochspannungsverbindungs- und Verzweigungskasten
Um in Betriebsräumen unter Tage die Zuführung der Hochspannung unmittelbar bis in
den Kohlenabbau zu ermöglichen und in bestimmten Abständen dem fortschreitenden
Abbau folgen zu können, ist erfindungsgemäß ein nicht vergießbarer schlagwettergeschützter
Hochspannungsverbindungs- und Verzweigungskasten entwickelt worden. Ein besonderes
Merkmal der Erfindung für die universelle Lösung der gestellten Aufgabe ist außer
der niedrigen Bauhöhe des Hochspannungskastens der gleichzeitig baulich getrennt
angeordnete Verzweigungskasten für den Niederspannungsteil und den Sicherheitsschutz
mit den entsprechenden Einbauteilen. Es sind bisher Verbindungs- und Abzweigmuffen
auch für die Verwendung in Betrieben unter Tage bekannt, die ausschließlich bei
Verlegung bewehrter papierisolierter Kabel Verwendung finden und in bekannter Weise
wegen der Schlagweiten und der Leitungsführung innerhalb der Muffen selbst mit einer
Kabelmasse ausgegossen werden müssen. Die Maßnahme des Ausgießens erschwert wesentlich
die universelle Verwendungsmöglichkeit derartiger Verbindungs- und Verzweigungsmuffen
in Betrieben unter Tage. Vor allem ist diese Art der Ausführung nicht verwendbar
für die in neuerer Zeit als Hochspannungstrossen bezeichnete und zu verlegende Hochspannungsgummischlauch-
Leitung.
- In dieser Hochspannungsleitung sollen wahlweise gleichzeitig die Steuer- und Schutzleitungen
(Niederspannungsleitungen) mitgeführt werden.
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Infolge der hohen mechanischen Beanspruchungen der Leitungen sowie
der engen örtlichen Verhältnisse und die hierdurch bedingte erhöhte Gefährdung der
Menschen durch Fehlerspannung, wird eine Gummischlauchleitung gefordert, die als
Ersatz für den beim Kabel vorhandenen Bleimantel um die Gesamtheit der Adern ein
metallisches Geflecht, ein sog. Schutzgeflecht, besitzt, das nicht wie der Bleimantel
eines Kabels durch Verbindung mit der Erde auf das Potential o gebracht wird, sondern
das Schutzgeflecht steht unter einer geringen Überwachungsspannung. Wenn älso ein
metallischer Gegenstand den Außenmantel der Gummischlauchleitung durchdringt, soll
der Hochspannungsteil abschalten, bzw. tritt zwischen einem mit dem Schutzleiter
in Verbindung stehenden Metallteil ein Schluß mit dem Schutzgeflecht (Überwachungsleiter)
auf, so soll durch diesen Schluß ein Relais betätigt werden, das den Stromkreis
einer Schutzspule unterbricht und die gefährdete Hochspannungsleitung abschaltet.
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Die Durchschaltung der einzelnen Leitungsadern, wie Hauptadern, Steueradern,
Schutzleiter, Schutzgeflechtes bz-,v. zusammengefaßten Schirmleiter, muß sinngemäß
auch bei den entsprechenden Verbindungs- und Verzweigungskästen möglich sein. auch
bei getrennter Verlegung der Hauptleiter sowie der Steuerleiter.
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Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstands ist in der Zeichnung
beispielsweise dargestellt.
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Abb. i zeigt eine Draufsicht auf einen Hochspannungsverbindungskasten
einschließlich eines baulich getrennt daran befestigten Verzweigungskastens für
die Niederspannung sowie mit angeflanschtem Leitungsstutzen und teilweise geöffnetem
Deckel des Hochspannungsteiles, Abb. 2 eine Seitenansicht in Richtung auf den geöffneten
Niederspannungsteil des Verzweigungskastens mit Einbauteilen, Abb. 3 eine Teilansicht
von links der selbsttätigen Verriegelung des Hochspannungsteiles, Abb. 4 den Verschlußdeekel
des Niederspannungskastens.
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Das eigentliche Gehäuse i des Hochspannungsteiles besitzt einen Deckel
2, der das Gehäuse mit Sonderverschlußschrauben-3 durch Zwischenlage einer Profildichtung
aus Weichgummi staub- und spritzwasserdicht verschließt. An den Kopfseiten sind
wahlweise Leitungsstutzen 4 für die Einspannung der Gummischlauchleitung bzw. bewehrter
Kabel, angeordnet. Die gemäß der Zeichnung beispielsweise geteilten Leitungsstutzen
4 pressen den direkt auf der Leitung aufvulkanisierten Weichgummiendverschluß, als
Gummikeule bezeichnet, gegen den Profilflansch 5 und dichten ihn ab unter gleichzeitiger
Erfüllung der Forderung einer Zugentlastung der Kontaktverbindungen.
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Innerhalb des Hochspannungskastens sind in bekannter Weise besondere
keramische. Klemmenträger 6 angeordnet, in denen jeweils ein Klemmenverbinder, beispielsweise
als Schlitzklemme 7 ausgebildet, im Boden befestigt ist.
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An einer Längsseite außen am Gehäuse i ist ein besonderer, ebenfalls
mit Sonderverschlußschrauben 3 im Deckel 8 verschließbarer Kasten 9 als Niederspannungsteil,
allseitig (licht verschweißt, angeordnet. Mittels besonderer Stopfbuchsverschraubungen
io kann wahlweise bei mitgeführten Steueradern die Leitungsdurchführung vom Hochspannungsteil
in den Niederspannungsteil abgedichtet erfolgen, bzw. bei getrennt verlegten Steueradern
kann eine Einführung direkt von außen mittels der Leitungsstutzen i i erfolgen.
Nichtbenutzte Einführungsöffnungen werden mit besonderen selbstsichernden Schraubverschlüssen
verschlossen. Zur Anlegung und Verbindung der Steueradern untereinander sind besondere
auf keramischen Klemmensockeln 12 befestigte Schlitzklemmen angeordnet, jeweils
getrennt für den 22o-Volt-Teil sowie den 24-Volt-Teil als Überwachungsspannung.
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Die Schlitzklemmen des 22o-Volt-Teiles sind durch, eine in der Zeichnung
angedeutete Schutzkappe 13 aus Isolierstoff nochmals besonders gegen zufällige Berührung
geschützt.
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Die Leitungsadern des zusammengefaßten Schirmleiters werden jeweils
über einen in der Mitte des Kastens 9 angeordneten Schalter, beispielsweise einen
Druckknopfkontakt 14, bei geöffnetem Deckel 8 automatisch an den Erdkontakt 15 auf
das Potential o gebracht, und bei verschlossenem Gehäuse 9 im Betriebszustand ebenfalls
automatisch durch einen am Deckel 8 angeordneten Knopf 16 wieder getrennt. Zur wahlweisen
Durchführung einzelner Schutz- und Steuerleiter sind noch besondere Gewindebohrungen
1 7 zur Aufnahme von Stopfbuchsverschraubungen vorgesehen, die ebenfalls bei Nichtbenutzung
verschlossen sind.
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Eine Öffnung des Hochspannungsteiles mit Deckel 2 des Gehäuses i,
ist nur möglich bei bereits geöffnetem Niederspannungsteil mittels des Deckels 8
des Gehäuses 9. Die selbsttätige Sperrung wird durch eine zweckmäßige Gestaltung
der Sperrvorrichtung 18 erreicht, die am Deckel 8 beispielsweise fest angeschweißt
sind und sich beim Schließen automatisch über zwei Sonderverschlußschrauben 3 des
Deckels 2 legen.
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Es sind somit unter Beachtung größtmöglicher Sicherheit gegen unbeabsichtigte
Berührung alle Vorkehrungen getroffen, die eine universell verwendbare Verbindung
von Hochspannungs-, Kabel-und Gummischlauchleitungen mittels des vo@rbeschriebenen
Verbindungs-undVerzweigungskastens gestatten, unter Berücksichtigung einwandfreier
Leitungsverbindungen sämtlicher zur Zeit üblichen Schutzschaltungssysteme im Bergbau.