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Dreimesser-Schneidmaschine zum Beschneiden von Buch-, Papier- od.
dgl. Stapeln Die Li-tiiidung bezieht sich auf eine Dreimesser-Schneidmaschine zum
Beschneiden von Buch-. Papier- od. dgl. Stapeln mit selbsttätiger Ein- und Ausführung
des Schneidgute: und selbsttätiger Pressung.
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Hei den bekannten Dreimesser-Schneidmaschinen wird die selbsttätige
Pressung des zu beschneidenden Stapels vi@rzugsweise auf ganze Einsatzhöhe gewählt,
d. h. die Pressung erstreckt sich auf die volle l?insatzhöhe ohne irgendwelche Verstellung
der Preßeinrichtungen. Dies kann hinsichtlich der zu erzielenden Leistung je nach
Bauweise der Maschine ein \`orteil, es kann aber auch ein Nachteil sein, und zwar
ist es ein Vorteil, wenn die Preßeinrichtungen nilabhängig von der Stapeleinführung
arbeiten, und ein Nachteil, weine die Stapeleinführung von der I?inpressung abli;ingig
ist. Durch die Vrfiiiiltiiig soll eine Maschine inniedrigster Preislage geschatteii
werden bei der durch Einsparung von "Totzeiten Verkürzung der Vorschubwege od. dgl.
ein Höchstmaß an Leistung geboten wird, um somit der Leistung der teuren Maschine
mit Zweimesserstationen nahezukommen.
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Bekannt sind Dreimesser-Schneidmaschinen iti zwei Bauarten; die eine
Bauart besitzt eine Messerstation während die andere Bauart zwei Messerstationen
aufweist. Die Erfindung bezieht sich auf die am weitesten verbreitete Bauart mit
einer NI esserstation, wobei alle Schnitte ohne Verlagerung des Schneidgutes in
einer Messerstation ausgeführt werden, im Gegensatz zu der anderen Bauart, bei der
in einer Station immer nur der Vorderschnitt ausgeführt wird und in der anderen
Station immer nur die leiden Seiten des Stapels beschnitten \%-erden.
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Wach der Erfindung soll bei einer solchen Maschine finit einer Messerstation
der Preßweg, il.li. der c,es;imtlittli der Pressung, uni etwa zwei
Drittel
gekürzt werden, welche Einsparung auf die Abwicklung auf der Preßkurve natürlich
von erheblichem Einftuß ist, denn diese Zeit kann nunmehr restlos dem Bedienungsmann
für das Anlegen des Stapels mit zur Verfügung gestellt werden. Nun ist es zwar keine
Besonderheit, eine Dreimesser-Schneidmaschine um einige Schnitte in der Minute schneller
laufen zu lassen, eine Frage ist es aber, ob bei diesem schnelleren Lauf der Maschine
der Bedienungsmann mit der Anlage der Stapel nachkommt. Wenn diesem aber durch Einsparung
von Leerlauf etwa 25 % an Anlegezeit mehr zur Verfügung gestellt werden kann, was
durch die Erfindung geboten wird, so wird es ermöglicht, mit der Dreimesser -Schneidmaschine
mindestens 25 0/0 Schnitte mehr zu leisten; und da eine Dreimesser-Maschine mit
einer Messerstation bei verhältnismäßig großem Format, wie z. B. bei Wochenzeitschriften,
zur Zeit bis zu zwanzig Schnitte in der Minute ausführen kann, so erzielt man bei
25 0/0 Schnittmehrleistung mindestens fünfundzwanzig Schnitte in der Minute, wobei
dem Beschneider zeitlich zum Anlegen in der Maschine dieselbe Sekundenzahl pro Stapel
zur Verfügung steht wie bei 20 Schnitten. Diese Verlängerung der Anlegezeit bietet
eine große Sicherheit für ein genaues Anlegen bei der schnelleren Umlaufzahl der
Maschine, was bei hochwertigem Schneidgut von besonderem Vorteil ist.
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Erfindungsgemäß werden diese Vorteile dadurch geboten, daß bei der
Dreimesser-Schneidmaschine mit selbsttätiger Ein- und Ausführung des Schneidgutes
und selbsttätiger Pressung zur Erzielung einer höchstmöglichen Schnittleistung eine
an sich bekannte Kurzwegpressung zur Anwendung kommt. Hierbei ist der Preßbalken
jeweils so einstellbar, daß er sich nur in einem geringen Abstand von der Oberkante
des zu beschneidenden Stapels befindet und sich demzufolge bei höchsten wie auch
niedrigsten Stapeln sofort auf den Stapel aufsetzt, so daß die Einführzange beziehungsweise
deren Daumen uilmittelbar nach erfolgter Einfahrt des Stapels unter die Messer gelüftet
und wieder zur Anlegestelle ausgefahren werden kann, zu welchem Zweck vorzugsw-eise
zwischen der Preßbalkenquerschiene und dem mit einer Spindelmutter versehenen Preßbalken
ein Einstellgetriebe eingebaut ist, das die Verstellung des Preßbalkens je nach
der Stapelhöhe ermöglicht.
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Man könnte nun den Einwand gegen die Kurzwegpressung erheben, daß
der Beschneider beim Einrichten der Maschine auch noch die Preßbalkenhöhe einstellen
muß. Dieser Einwand ist aber angesichts des nur geringen Zeitaufwandes von wenigen
Sekunden für diese Arbeit gegenstandslos gegenüber der ganz erheblichen Steigerung
der Schnittzahl um mindestens 25 0/0. Kurzwegpressungen sind an sich bekannt; man
verwandte sie aber nur bisher aus baulichenGründen, denn sie bedingen, entsprechend
dem verkürzten Preßweg, sehr kurze Preßfedern ; außerdem hat diese Pressung den
Vorteil, daß der Preßdruck für alle Stapelhöhen der gleiche bleibt. Der Gegenstand
der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und
zwar zeigt Abb. i einen Schnitt durch die Maschine, wobei alle nicht zur Pressung
des Stapels dienenden Teile weggelassen sind, Abb. 2 eine Ansicht in Richtung des
Pfeiles A der Abb. i.
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In dem Maschinengestell i ist die Eintourenwelle 2 gelagert, auf der
die Preßkurve 3 befestigt ist. Auf einer ebenfalls im Maschinengestell i gelagerten
Welle ,4, die keine Drehung macht, sondern nur dann schwingt, wenn der auf ihr befestigte
Preßkurvenhebel 5 mit seiner Rolle 6 auf der Preßkurve 3 abläuft, sitzen rechts
und links in Nähe der Maschinengestellwände i die beiden Preßhebel 7. Am unteren
Ende des Preßkurvenhebels 5 sind die beiden Preßfedern 8 angeordnet, die mit ihrem
anderen Ende an einer Traverse 9 aufgehängt sind, an dersie, entsprechendeintretendem
Bedürfnis, mittels einer Spannschraube io gespannt oder gelockert werden können.
Die Traverse 9 ist auf zwei durchgehenden Fallen 11, 12 angeordnet, die im Maschinengestell
i gelagert sind. 13 ist der Zuführtisch, 14 ist der eingefahrene Stapel mit seiner
Zuführzange 15, und 14" zeigt in punktierten Linien den angelegten Stapel mit der
Zuführzange 15°. 16 ist der Ablegetisch. Oberhall> des Zuführtisches 13 ist das
Maschinengestell i durch die Traverse 17 verbunden. Diese führt in der Mitte den
Preßbalken 18 innerhalb der beiden Führungen i9. Quer zum Preßbalken i8 ist eine
Schiene 2o angeordnet, die rechts und links durch Kloben 21 und Preßzugstangen 22
mit den Preßhebeln 7 verbunden ist. Die Schiene 2o führt in einem Lager 23 die Gewindespindel
24, welche an ihrem oberen Ende ein Schraubenrad 25 trägt, in das ein Gegenrad 26
eingreift, das auf einer Welle 27 befestigt ist. Die Welle 27 ist in den Lagern
28, 29 gelagert, die an der Schiene 20 befestigt sind. Die Welle 27 trägt außerhalb
des Maschinengestelles i ein Handrad 30. Beim Drehen des Handrades 30 wird
über die Welle 27 und die Schraubenräder 25, 26 die Spindel 24 in Drehung versetzt
und in die Mutter 31 des Preßbalkens 18 hinein- oder 'herausgeschraubt. Dadurch
wird die Höhenlage des Preßbalkens entsprechend dem Schneidgut 14 bestimmt. 32 ist
die Format-oder Preßplatte, die je nach dem Buchformat ausgewechselt wird. 33 ist
(las Vordermesser, und 34 sind die Seitenmesser.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist wie folgt: Durch Drehung der Eintourenwelle
2 in der Pfeilrichtung rollt die Kurvenrolle 6 auf der Kurve 3 ab, und da nur eine
geringe Drehung dieser Kurve genügt, um den auf wenig über Stapelhöhe eingestellten
Preßbalken bzw. die daran befestigte Formatplatte 32 auf den Stapel 14 aufsetzen
zu lassen, kann der Daumen der Zange 15 schon beim Aufsitzen der Formatplatte 32
gelüftet werden, um die Zange 15 sofort wieder in die Anlegestellung 1 ausfahren
zu lassen. Erfindungsgemäß ist das Getriebe für die Zange 15 und die Daumensteuerung
35 hierauf abgestimmt. Da die Einsatzhöhe für Buch-
Stapel bei rund
i-? bis 14cin liegt, müßte der Preßhalken ohne Verstellung bei niedrigstem Stapel,
und hierfür wird die Nullstellung, also die leere l?insatzciffliuiig, gerechnet,
den gesamten Preßweg, also 12 bis i4 cin, zurücklegen, ehe der Daumen 35 gelüftet
«erden konnte und zur Anlegestellung ausfahren kann. Hieraus erhellt ohne weiteres,
Nvelch außerordentlich großer Zeitgewinn sich für den Anleger bzw. Beschneider ergibt,
Nvenn auf diesen hohen Preßhub verzichtet werden kann, der nebenher auch noch einen
außerordentlichen Kraftbedarf bedingt, denn der Preßdruck entspricht etwa acht Zehntel
dem des Schnittdruckes. Die Ersparnisse all Zeit und Kraft sind also ganz erheblich.