DE84497C - - Google Patents
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-
- G—PHYSICS
- G10—MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
- G10B—ORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
- G10B1/00—General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus
- G10B1/08—General design of organs, harmoniums or similar wind musical instruments with associated blowing apparatus of harmoniums, i.e. reed organs
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Description
KAISERLICHES
PATENTAM
Bisher mUfs bei den Harmonien die Aenderung der Farbe und Stärke des Tones durch
Ziehen der entsprechenden Register von Hand während des Spielens geschehen, was sehr beschwerlich
ist und ein Unterbrechen desselben zur Folge hat. Nur das sogen. »Grand Jeu« und die Fortezüge konnten durch den Druck
des Knies 'gegen einen Hebel gezogen werden.
Durch die vorliegende Erfindung wird nun bezweckt, eine Verbesserung an Harmonien
dadurch herzustellen, dafs durch vier Hebel H1 bis HA, welche durch beide Kniee des Spielenden
bewegt werden, je eine entsprechend zweckmäfsige Zusammenstellung von klingenden Registern
und Hülfszügen gezogen und dadurch eine Aenderung der Farbe oder Stärke des Tones oder beides gleichzeitig bewirkt wird,
ohne dafs die Hände von den Tasten genommen zu werden brauchen. Es können somit mannigfaltige Variationen, je nachdem
sie dem Charakter und der Stimmung der betreffenden Stelle in der Musik entsprechen, in
einem Stück abwechselnd durch Rechts- oder Linksbewegen der Kniee während des Tretens
,der Bälge hervorgebracht werden. Bei der Reihenfolge der auf einander folgenden Variationen
ist auch die Anordnung der Hebel berücksichtigt, so dafs beim Bewegen der Hebel kein plötzliches Absetzen der Register zu
merken ist.
Die neue Vorrichtung soll den grofsen Vortheil haben, dafs sie erstens an jedem Harmonium
angebracht werden kann, zweitens, dafs besonders die Register aufserdem noch jedes
einzeln für sich, z. B. bei charakteristischen Stellen, wie für Clarinettensolos etc.,. von Hand
gezogen werden können; drittens, dafs das Harmonium nach wie vor auch ohne Benutzung
der Kniehebel gespielt werden kann; viertens, dafs das Notenpult, dem Auge beliebig
nahe gerückt werden kann, indem man es über die Register, herausziehen kann.
Aufsen am Harmonium sind in entsprechenden Entfernungen vier Hebel Hx bis Hi angebracht,
welche um Gelenke drehbar sind und während des Tretens der.Bälge durch die
Kniee seitwärts bewegt werden können.
Fig. ι zeigt die Anordnung der Hebel im Grundrifs, Fig. 2 in der Seitenansicht (Schnitt)
und Fig. 3 in. der Vorderansicht.
Die Hebel drücken auf sogenannte Stecher α1
bis α4, deren Lage durch den inneren Mechanismus
bestimmt ist.. Um die Lage der Hebel nun möglichst bequem zu haben, kann bei
den beiden äufseren Druckhebeln erforderlichenfalls ein Zwischenhebel eingeschaltet werden.
Die sprungweise Aufeinanderfolge der Hebel ist, wie oben bemerkt, dadurch nothwendig,
damit ein allmäliges Steigen und Nachlassen im Spiel möglich ist, d. h. drückt z. B. der Spieler den. Hebel H1 mit dem
rechten Knie nach rechts, so kann er die Wirkung des Spieles allmälig steigern, indem
er darauf zunächst den Hebel H'1 mit dem linken Knie nach links drückt und das rechte
Knie darauf erst losläfst, um nun, ohne das Spiel zu unterbrechen, dasselbe nach H3 zu
bewegen u. s. w.
Die im Innern angebrachten Schraubenfederny1
bis fi werden beim Eindrücken der Stecher gespannt und bewirken ein Zurückgehen derselben
beim Loslassen der Hebel. Diese Stecher
drücken nun gegen entsprechend angeordnete Stellen des in Folgendem näher zu beschreibenden
Mechanismus.
An dem in Fig. 4 und 5 als Beispiel dargestellten Brett, an welchem sich die Registerklappen
h eines Harmoniums mit 1 5 Registerzügen befinden, ist zwischen dem vorhandenen
Mechanismus die neue Einrichtung eingebaut und besteht im wesentlichen aus vier Wellen r1
bis r4, welche an ihren Enden in kleinen Zapfen drehbar angeordnet sind, was aus den
Einzeldarstellungen Fig. 6, 7 und 8 zu ersehen ist. Die Wellen r1 und r2 und ferner, wie
aus Fig. 4 und 5 ersichtlich, das vorhandene, ebenfalls um Zapfen drehbare Brettchen oder
Blech b tragen Scheiben I, II, III, IV, gegen welche die vorher beschriebenen Stecher drücken
und so den Mechanismus bewegen. Die beiden Drähte c und d, welche die entsprechenden
Register »Voix celeste« und die beiden Forte bethätigen, werden durch eine am Stecher α4
angebrachte Scheibe s bewegt.
Die erwähnten Wellen r1 bis r4 sind nun
je mit mehreren Registerklappen durch Drähte e verbunden, wie aus Fig. 4 bis 8 ersichtlich,
wobei die Kuppelung mehrerer Register und dadurch der gewünschte Effect erzielt wird.
Wie aus den Fig. 6 bis 8 ersichtlich, gehen die Drähte einerseits durch Stifte z, Fig. 6, mit
Oesen, welche auf den beweglichen Wellen angeordnet sind, andererseits durch ebensolche
Stifte z1, welche auf den Registerklappen angebracht sind. Das Festlegen der Drähte geschieht
durch kleine Muttern m, Fig. 7, welche Unterlagen ρ von Filz oder dergl. erhalten.
Der Rückgang des Mechanismus wird durch die auf die Registerklappen wirkenden Federn t
bewirkt.
Um nun ein Ziehen der einzelnen Register von Hand aufserdem zu ermöglichen, so dafs
nicht die durch die Combination gekuppelten Register mitgehen, und ferner, um zu bewirken,
dafs jede der Combinationswellen r1 bis r4 oder
jeder Hebel für sich unabhängig ist, ist es nöthig, sogenannte »Leergänge« einzuschalten,
deren Wirkungsweise an der Hand der Fig. 7 näher erklärt werden soll. In Fig. 7 ist der
bisherige Bewegungsmechanismus, der von Hand bethätigt wird, skizzirt. Es ist ersichtlich,
dafs die Registerklappe h mit dem Hebel n>
durch einen Draht fest verbunden ist; dieselbe Registerklappe h kann nun auch durch den
im Vorgehenden beschriebenen neuen Mechanismus bewegt werden. Um nun trotz der Anordnung
des neuen Mechanismus die Klappe h dennoch von Hand öffnen zu können, ohne die
Combination zu bewegen, spielt der Stift i1 auf der einen Seite frei auf dem Draht e.
Es ist selbstverständlich, dafs solche Leergänge auch für den Stift i angeordnet werden
können, je nachdem es eben die Construction verlangt. Es sei nun noch bemerkt, dafs z'2
und z'3, Fig. 4, die Leergänge für die Fortezüge darstellen, ferner, dafs die Forteregister
durch Drähte gezogen werden, was jedoch an dem Princip nichts ändert. Fig. 9 zeigt den
Hebel n> in Vorderansicht, und sei hier noch bemerkt, dafs an Stelle des kleinen Druckstempels
χ bei den Fortezügen der erwähnte Zugdraht tritt.
Als Beispiel für die Combination sei noch angeführt, dafs bei dem gezeichneten Mechanismus
folgende Verbindungen ausgeführt werden können:
Der Druckhebel I verbindet 3, 1, 3, 5 Forte im Diskant, Fig. 3; der Druckhebel II verbindet
3, 2, i, i, 2, 3 Forte im Diskant; der Druckhebel III verbindet alle Hebel aufser den
beiden Forte, Voix celeste und Expansion; der Druckhebel IV verbindet alle Hebel aufser Expansion.
Auf den vier Kniehebeln sind zweckmäfsig kleine Porcellan- oder dergl. Platten angebracht,
auf welchen die entsprechenden Combinationen verzeichnet sind.
Claims (1)
- Pat ent-Anspruch:Vorrichtung an Harmonien zur Veränderung der Stärke und Farbe des Tones, gekennzeichnet durch vier Kniehebel (H1 bis Hi), welche derart angeordnet sind, dafs mit jedem Knie des Spielers zwei Hebel abwechselnd bethätigt werden können, und welche mittelst federnd gelagerter Stecher (ax bis αi) auf drehbare Wellen (r1 bis r4j wirken, die durch Drähte (e) derart mit Registerklappen (h) verbunden sind, dafs mit Hülfe eines jeden Hebels (H) eine bestimmte Combination von klingenden Registern und Hülfszügen bethätigt wird, ohne dafs die bisherige Registrirung von Hand beeinträchtigt wird. - .Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE84497C true DE84497C (de) |
Family
ID=356720
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT84497D Active DE84497C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE84497C (de) |
-
0
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