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Photoelektrisches Meßgerät
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist
ein photoelektrisches Meßgerät zur Feststellung der richtigen spektralen Lichtzusammensetzung
oder eines Farbfilters, der Belichtpngszeit und der Blendenöffnung für Farbenphotographierzwecke.
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Es sind Meßgeräte bekannt, mit welchen entweder nur das zu verwendende
Farbfilter oder nur Belichtungszeit und Blendenöffnung bestimmt werden können. Da
die Belichtungszeit entsprechend des bei der Farbtemperaturhestimmung festgestellten
Farbfilters korrigiert werden muß, ist ein relativ kompliziertes Umrechnen der Meßdaten
der beiden Meßgeräte notwendig, was nicht nur.umständlich, sondern auch eine stete
Fehlerquelle ist. Ein weiterer Nachteil ist ferner die Notwendigkeit der Anschaffung
zweier relativ teurer Geräte. Demgegenüber ermöglicht die vorliegende Erfindung
die Vornahme der notwendigen Messungen mittels eines einzigen Geräts.
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Erfindungsgemäß besitzt das Meßgerät mindestens ein zu einem andersfarbigen
Filter bewegbares Lichtfilter zum Zusammenwirken mit wenigstens zwei in einem ein
Anzeigeinstrumbent aufweisenden Stromkreis angeordneten Photozellenelementen, über
welchen ein Abdeckschieber bewegbar ist, und ferner in den genannten Stromkreis
einschaltbare Mittel zur Bestimmung eines von der Farbtemperatur des einfallenden
Lichts abhängigen Verlängerungsfaktors der zu messenden Belichtungszeit.
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Das Anzeigeinstrument besitzt zweckmäßig drei Skalen, wovon die eine
zur Bestimmung des Farbfilters, die zweite zur Bestimmung der durch den
genannten
Verlängerungsfaktor korrigierten Belichtungszeit und die dritte zur Bestimmung der
Blendenöffnung vorgesehen ist.
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Zweckmäßig ist ein blaues und ein rotes Lichtfilter vorgesehen, wobei
diese Filter, der Ahdeckschieber und die Photozellenelemente halbkreisförmig sein
können.
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In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Meßgeräts dargestellt; es zeigt Fig. I die Schaltung des Geräts bei der Farhfilterbestimmung
und Fig. 2 die entsprechende Schaltung bei der Bestimmung der Belichtungszeit und
der Blendenöffnung.
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In der Zeichnung sind I und 2 zwei wenigstens annähernd halbkreisförmige
Photozellenelemente bekannter Bauart, die in einem Stromkreis a über ein Meßinstrument
3 gegeneinandergeschaltet sind, d.h. bei gleicher Stromabgabe derZellenelemente
I, 2 zeigt der Zeiger 4 des Meßinstruments 3 bei der in Fig. I gezeigten Schaltung
auf Null. Das Meßgerät besitzt ferner einen blauen und einen roten Farbfilter 5
bzw. 6 von der Form der Zellenelemente I, 2 entsprechender Form, die in Fig. I das
entsprechende Photozellenelement überdecken und die in Fig. 2 übereinanderliegend
das Element I überdecken und das Element 2 vollständig freigeben. Im Stromkreis
a sind zwei Schalter 7 und 8 vorgesehen, wobei der Schalter 7 zum Anschließen eines
Widerstands g und der Schalter 8 zum Anschließen des Photozellenelements I an den
Stromkreis a bestimmt ist.
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Die Anordnung der Schalter 7, 8 ist dahei derart, daß bei geschlossenem
Schalter 8 (Fig. I) der Schalter 7 offen ist und umgekehrt (Fig. 2). Die Photozellenelemente
I, 2 und die Lichtfilter 5, 6 sind auf einem Kreis angeordnet, um dessen Zentrum
ein halbkreisförmiger Abdeckschieber 10 drehbar ist.
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Je nach der Stellung eines Betätigungsorgans 1 1 ist der Schieber
10 über die mit gestrichelten Linien b angedeutete Verbindung zum Schließen bzw.
Öffnen der Schalter 7, 8 mit den letzteren verbunden. Das Betätigungsorgan 1 1 dient
gleichzeitig zum Aus-und Einkuppeln der Drehverhindung zwischen dem Schieber io
und einem mit dem Widerstand g zusammenwirkenden Gleitkontakt 12.
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Die Wirkungsweise des beschriebenen Meßgeräts ist im ül>rigen
folgende: Angenommen, die Lichtfilter 5, 6, die Schalter 7, 8 und der Schieber Id
befinden sich in der in Fig. I gezeigten Lage und der Schieber 10 sei mit dem Gleitkontakt
I2 drehverl>unden. Fällt nun Licht durch die vom Schieber teilweise ahgedeckten
Lichtfilter 5 und 6 auf die entsprechenden Photozellenelemente I und 2, so zeigt
das Anzeigeinstrument 3 zufolge der Gegeneinanderschaltung der beiden Elemente I
und 2 je nach der verschiedenen Lichtaufnahme dieser Elemente einen von Null abweichenden
Wert an. Nur wenn der Rotanteil des einfallenden Lichts gleich dem Blauanteil ist
und somit gleiche Lichtmengen von den Filtern 5,6 absorbiert werden, zeigt das Instrument
auf Null.
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In diesem Fall wäre die Verwendung eines Farbfilters heim Photographieren
überflüssig, insofern die Eichmarke einer Farl)filterskala ebenfalls auf der Filterzahl
Null steht. Da jedoch solcheLichtverhältnisse nur selten angetroffen werden, ist
je nachdem, ob der rote oder blaue Anteil des einfallenden Lichts größer ist, der
Strom des einen oder anderen der Elemente I, 2 verschieden, was einen entsprechenden
Ausschlag des Zeigers 4 zur Folge hat. Wenn unter diesen Umständen beim Photographieren
kein korrigierendes Farbfilter verwendet wird, weisen die Farbphotos den sog. Rot-
oder Blaustich auf. Zur Bestimmung des zu verwendenden Farbfilters wird nun der
Schieber 10 verdreht, bis durch Überdecken verschieden großer Flächen der Lichtfilter
5, 6 die durch die Elemente 1, 2 erzeugten Ströme gleich sind und der Zeiger 4 des
Instruments 3 auf Null zeigt. Der Schieber 10 besitzt eine Marke, die mit einer
nicht gezeichneten Skala zusammenwirkt.
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Diese Skala kann mit Zahlen versehen sein, die den verschiedenen Farhfiltern
entsprechen, so daß auf ihr das zu wählende Korrekturfilter abgelesen werden kann.
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Es versteht sich, daß das Meßgerät auch direkt an den Aufnahmeapparat
aiigeschlossen oder in diesen eingehaut sein kann. Die genannte Skala kann dabei
durch die schematisch in der Zeichnung gezeigte Filterscheibe 13 ersetzt sein, an
deren Umfang die entsprechenden Farbfilter 14 angeordnet sind.
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Über die gestrichelt eingezeichnete Verbindung c hewirkt ein Drehen
des Schiebers I0, daß das zu wählende Filter 14 direkt vor das Objektiv des Aufnahmeapparats
zu liegen kommt. An Stelle der abgestuften einzelnen Farbfilter 14 kann auch ein
kontinuierliches Filterband vorgesehen sein, das anstatt am Umfang der Scheil>e
I3 auch als abrollbares Band ausgebildet sein kann.
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Die genannte Verdrehung des Schiebers io bewirkt zufolge der erwähnten
Drehverbindung ein entsprechendes Verschwenken des Gleitkontakts 12 auf dem gemäß
Fig. 1 ausgeschalteten Widerstand 9.
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Nachdem das zu wählende Farbfilter in der beschriebenen Weise bestimmt
wurde, wird das Organ 11 derart betätigt, daß der Schieber 10 mit den Schaltern
7, 8 wirkungsverbunden wird, wobei gleichzeitig die Verbindungen des Schiebers 10
mit dem Gleitkontakt 12 und der Filterscheibe 13 gelöst werden. Die Betätigung des
Organs ii hat weiter zur Folge, daß das Rotfilter 6 mit dem in seine Ausgangslage
gemäß der Zeichnung zurückbewegten Schieber 10 drehverbunden wird. Ein Drehen des
Schiebers 10 aus dieser Lage um 180° gemäß Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn bewirkt
ein entsprechendes Drehen des Rotfilters 6 derart, daß es das Zellenelement 2 freigibt
und das Blaufilter vollständig überdeckt. Gleichzeitig erfolgt durch das Verdrehen
des Schiebers 10 ein Umstellen der Schalter 7, 8 in die in Fig. 2 gezeigte Lage,
wodurch das Zellenelement 1 vom Stromkreis a abgeschaltet und an seiner Stelle der
Widerstand 9 eingeschaltet wird. Das Organ Ii wird nun derart hetätigt, daß der
Schieber 10 vom Rotfilter 6 und den Schaltern 7, X losgekuppelt wird, worauf er
in seine Ausgangslage zurückgedreht wird. Demzufolge ist nur noch tlas Zellenelement
2 über den Widerstand 9 in den Stromkreis a des An-
zeigeillstruments
eingescllaltet. Das auf das Zellenelement 2 auftreffende Licht erzeugt im Stromkreis
a einen <ler Lichteinsität entsprechenden Strom, was einen entsprechenden Ausschlag
des Zeigers 4 bewirkt. I)as Instrument 3 ist nun so geeicht, daß es zur Messunng
der Belichtungszeit einen bestimmten Strom anzeigne muß. dessen Größe durch die
MarkeZ angegeben ist. Der mitt einer nicht gezeichneten Zeitskala drehverl>undene
Schieber 10 wird so verdreht, daß der Zeiger 4 des Instruments 3 auf die Ätarke
Z zeigt. Die mitdrehende Zeitskala wirkt mit einer feststehenden. nicht gezeichneten
Blendenskala zusammen, so daß in l)ekannter Weise für jede Blendenöffnung die entsprechende
Belichtungszeit von der Zeitskala abgelesen werden kann. An Stelle der Zeitskala
kann natürlich auch die Blendenskala mit dem Sellielier 10 drehverbunden sein.
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Es ist zu bemerken, daß der bei der vorangegangenen Farbtemperaturmessung
mittels des Kontakts 1 2 eingestellte Widerstand 9 als Zeitkorrekturmittel wirkt,
d. h. der durch Verschwenken des Kontakts 12 aus seiner in der Zeichnung dargestellten
Mittellage in den Stromkreis a eingeschaltete zusätzliche NViderstand wirkt als
Verlängerungsfaktor, und zwar entsprechend der Farbetemperatur des einfallenden
Lichts. Damit kann die größtmögliche Genauigkeit tin der den jeweiligen Lichtverhältnissen
angepaßten Belichtungszeitmessung erreicht werden.
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I)a jedoch die Lichtempfindlichkeit der im Handel erhältlichen Filme
in gewissen Grenzen variiert, kann die genannte feststehende Blendenskala bezüglich
der Zeitskala einstellbar ausgebildet sein, so daß die beiden Skalen vor jedem Filmwechsel,
der Empfindl ichkeit des jeweils verwendeten Films entsprechend, relativ zueinander
eingestellt werden können.
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Es versteht sich, daß die Teile 1, 2, 5 un d6 auch von anderer als
der beschrieben Form sein könneu. So können z. 13. rechteckige Photozellenelemente
und Lichtfilter verwendet werden.
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Xylit der beschriebenen Vorrichtung ist ein Gerät geschaffen, das
gleichzeitig die Bestimmung des zu verwendenden Farbfilters, der der Farbtemperatur
entsprechend korrigierteii und der Empfindlichkeit des verwendeten Films agepaßten
Belichtungszeit und der Blendenöffnung gestattet.