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Photographische Kamera mit halbautomatischem Belichtungsregler Die
Erfindung betrifft eine photographische Kamera, bei welcher die Einstellung des
Momentverschlusses und der Objektivblende mit Hilfe eines Photoelementes und eines
mit ihm elektrisch verbundenen Galvanometers halbautomatisch regelbar ist, indem
durch die Bewegung. der Einstellbrgane des Momentverschlusses und der Objektivblende
die Öffnung einer vor dem Photoelement befindlichen Blende verändert wird. Die Erfindung
besteht darin, daß der Bereich der halbautomatischen Regelung durch eine einen Schalter
enthaltende Vorrichtung begrenzt wird, derart, daß durch das Einstellorgan des Momentverschlusses
eine willkürlich festgesetzte Längstbelichtungszeit (von z. B. 1125 Sekunde) nur
überschritten werden kann, wenn durch den Schalter der Vorrichtung die Stromleitung
vom Photoelement zum Galvanometer unterbrochen wird, und daß bei der Zurückbewegung
des Einstellorgans des Momentverschlusses auf die festgesetzte Längstbelichtungszeit
oder eine - kürzere Belichtungszeit die Stromverbindung zum Galvanometer wieder
hergestellt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, daß bei einer solchen Kamera
dieBegehung von Fehlern möglichst ausgeschlossen werden muß und daß man mit der
Kamera ohne Benutzung der halbautomatischen
Regelung auch längere
Momentaufnahmen und Zeitaufnahmen möglichst ohne Fehlergefahr machen kann.
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Als Längstbelichtungsdauer einer Momentaufnahme mit halbautomatischer
Regelung könnte auch eine andere Zeit als 1/25 Sekunde gewählt werden. Die Wahl
'dieser Zeit empfiehlt sich indessen, da die meisten Momentaufnahmen aus der Hand
ohne Stativ gemacht werden und bei längeren derart gemachten Momentaufnahmen die
Gefahr einer Verwackelung der Aufnahme besteht.
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Die Einrichtung kann so beschaffen sein, daß ein von Hand zu betätigender,
mit dem Schalter gekuppelter Riegel vorgesehen ist, der das Zeiteinstellorgan zur
Einstellung -einer längeren Moment-Belichtungszeit als die festgesetzte erst freigibt,
nachdem durch der Schalter die elektrische Leitung zwischen dem Photoelement und
dem Galvanometer unterbrochen ist, und der die Rückverstellung auf die festgesetzte
Grenz-Momentbelichtungszeit oder eine kürzere Belichtungszeit erst freigibt, nachdem
durch den Schalter die elektrische Leitung wieder geschlossen ist.
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Die den Schalter enthaltende Vorrichtung kann indessen vorteilhafterweise
auch mit dem Einstellorgan des Momentverschlusses gekuppelt sein, so daß die elektrische
Stromleitung bei der Einstellung des Momentverschlusses auf eine längere als die
-für die halbautomatische Regelung gewählte längste Belichtungszeit (von z. B. i/25
Sekunde) selbsttätig unterbrochen und bei der Rückverstellung auf diese oder eine
kürzere Belichtungszeit ebenfalls selbsttätig wieder geschlossen wird.
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Der Schalter kann auch zu .einem Doppelschalter ausgebildet sein,
derart, daß, wenn das zur halbautomatischen Regelung der Belichtung dienende Photoelement
bei .Überschreitung der gewählten längsten Moment-Belichtungszeit vom Galvanometer
abgeschaltet wird, . ein anderes, ebenfalls an der Kamera befindliches, leistungsstärkeres,
vom Verschluß oder der Blende nicht beeinflußtes Photoelement zwangläufig an das
Galvanometer angeschaltet und umgekehrt von ihm abgeschaltet wird, wenn das erstgenannte
Photoelement bei Erreichung der gewählten, längsten Moment-Belichtungszeit wieder
mit dem Galvanometer verbunden wird. Dieses leistungsstärkere Photoelement wird
zur Messung der Belichtungszeit für längere Momentaufnahmen und für Zeitaufnahmen
benutzt.
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Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch
veranschaulicht. Fig. i zeigt eine mit der Einrichtung versehene Kamera in Vorderansicht;
das zweite Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 an einer Kamera in Vorderansicht und
in Fig. 3 in Aufsicht gezeigt; Fig. q. ist eine Teilansicht desselben., und die
Fg. 5 bis 9 zeigen mit Teildarstellungen das dritte Ausführungsbeispiel.
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Das Gehäuse der Kamera ist mit i bezeichnet, das Objektiv mit 2, das
Objektivverschluß-Gehäuse mit 3 und der drehbare Ring zum Einstellen der Belichtung=szeit
des Momentverschlusses mit q.. An diesem Einstellorgan ist gemäß Fig. i ein Photoelement
5 befestigt, so daß dieses bei einer Bewegung des Ringes q. mit verstellt wird.
Vor dem Photoelement befindet sich eine Lichtabsorptionsblende 6 mit nach einem
Ende hin .zunehmendem Absorptionsvermögen. Diese Blende ist mit dem Einstellhebel7
der Irisblende des Objektivs verbun-- den, so daß bei einer Verstellung der
Irisblende die Blende 6 mitbewegt wird.
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Das Photoelement 5 ist mit einem an oder in der Kamera befindlichen
Galvanometer durch -elektrische Leitungen verbunden, -die in den .Figuren nicht
gezeigt sind.
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In der Fig. 3 ist das Zifferblatt des Galvanometers mit i o und der.
Zeiger mit 12 bezeichnet. _13 ist eine Einstellmarke.
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An dem Stellringq. befindet sich einVorsprung8, welcher bei seiner
Bewegung in Richtung des Pfeiles a einen Schalter 9 so betätigt, daß hierdurch die
Stromleitung von Photoelement zum Galvanometer unterbrochen wird. Die Schalteranlage
ist nur schematisch angedeutet und kann beliebig gestaltet sein.. Der eigentliche
Schalter kann innerhalb des Verschlußgehäuses 3 untergebracht sein..
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Nach Fig. i ist der Momentverschluß auf 1/25 Sekunde eingestellt;
diese Belichtungszeit ist als die für die halbautomatische Regelung zulässige längste
Moment-Belichtungszeit gewählt. Wenn man durch die Drehung des Ringes q, in Richtung
des Pfeiles a eine kürzere Belichtungszeit einstellt, so wird durch den Vorsprung
8 der anliegende Arm des Schalters 9 zur Seite bewegt und hierdurch der Stromkreis
unterbrochen. Der Zeiger springt dann in die Ruhelage zurück (Zeigerstellung r211
in Fig. 3). Hierdurch wird angezeigt, daß das Licht nicht stark genug ist, um auch
bei Benutzung der größten Objektivblende eineAufnahme. von längstens 1/25 Sekunde
machen zu können.
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In der Praxis wird die Einrichtung der Erfindung etwa in folgender
Weise benutzt. Es sei angenommene, daß ein hochempfindlicher Film verwendet wird
und die Kamera ein lichtstarkes Objektiv besitzt, beispielsweise mit einer-größten
Blendenöffnung von 1:2,8. Es sei ferner angenommen, da,ß an einem hellen Sommertag
mehrere Außenaufnahmen unter verschiedenen Belichtungsverhältnissen, d. h, in der
Sonne tuid im Schatten, gemacht werden sollen. Es ist alsdann wahrschein-. lieh,
daß alle Aufnahmen. mit der Belichtungszeit von '/,()Sekunde .und einer. Blende,
welche etwa zwischen i :16 und 1 :2,8 liegt, gemacht werden können. Man. stellt
demnach von vornherein den Momentverschluß auf l/50 Sekunde ein. Ist man
am Aufnahmeort angelangt, so richtet man die Kamera auf dien Aufnahmeszene und stellt
die Objektivblende durch Bewegung seines Einstellorgans -womit die Blende 6 des
Photoelementes mit verstellt wird - so ein, daß der Zeiger 12 , der Marke 13 gegenübersteht.
Ist es nicht möglich, diese Zeigerstellung auch bei Benutzung der größten Objektivblende
zu erreichen, so ist das Licht für eine Aufnahme von 1/5o Sekunde Belichtungszeit
bei der größten Blende nicht ausreichend. Man wird als-
,dann versuchen,
durch Drehung des Ringes 4 auf eine längere Belichtungszeit dem. Zeiger zur Märke
vorzubewegen. Gelingt dieses auch bei der Einstellung auf 1/2s Sekunde nicht und
muß der Ring 4 auf eine noch längere Zeit weiterbewegt werden, so ist es unter den
obwaltenden Verhältnissen nicht möglich, eine Momentaufnahme- aus der Hand ohne
Stativ zu machen, da sonst eine. Verwackelungsgefahr eintritt. Der Zeiger springt
dann auf Null zurück und die halbautomatische Belichtungsregelung ist damit ausgeschaltet.
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Es empfiehlt sich nun, das Galvanometer als gewöhnlichen Belichtungsmesser
zu benutzen, indem ein leistungsstärkeres Photoelement mit ihm verbunden wird, welches
kräftig genug ist, um bei schwächerem Licht den Zeiger 12 über die Skala zu bewegen.
Als solches kann ein an der Kamera angebrachtes Phätoelement 16 dienen. Um die Entstehung
von Fehlern möglichst zu verhüten, erfolgt der weiteren Erfindung gemäß diese Umschaltung
auf das leistungsstärkere Photoelement zwangläufig, indem der Schalter 9 als Doppelschalter
eingerichtet ist.
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Befindet sich der Vorsprung 8 bei der Einstellung einer längeren Belichtungszeit
als 1/25 Sekunde gemäß Fig. r oberhalb des Schalters g und wird der Ring 4 auf die
Belichtungszeit von 1/25 Sekunde oder auf eine kürzere Belichtungszeit zurückgedreht,
so wird durch den Vorsprung 8 der andere Arm des Schalters 9 zur Seite gedrückt
und dadurch die elektrische Verbindung zwischen. dem Photoelement 16 und dem Galvanometer
unterbrochen und der Stromkreis zwischen dem Photoelement 5 und dem Galvanometer
zur halbautomatischen Regelung wieder geschlossen.
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In den Fig. 2 und 3 ist ein anderes Ausführungsbeispiel - dargestellt.
Bei diesem ist über dem Objektivverschlußgehäuse in einem an ihm befestigten Gehäuse
17 ein. Photoelement 14 angeordnet, vor dem sich eine- Verdunkelungsblende befindet.
Diese kann aus zwei gegeneinander verdrehbaren Polarisations-Lichtfiltern bestehen.
Die zur Drehung dienenden Organe stehen durch Verzahnung oder in anderer Weise mit
den Einstellorganen des Objektivverschlusses und derObjektivblen:de in Mitnahmeverbindung.
An 'dem Verstellorgan 18 der Verdunkelungsblende befindet sich ein Vorsprung
15, durch dessen Vorbeibewergung an den Armen des' Schalters gd der Stromkreis
zwischen dem Photoelement 14 und dem Galvanometer ein- und ausgeschaltet werden
kann. Die Einrichtung ist so getroffen, daß der Stromkreis unterbrochen wird, wenn
1/25 Sekunde oder eine kürzere Zeit am Verschluß eingestellt wird. Der Schalter
känn in der vorbeschriebenen Weise gleichzeitig zum: Ein- und Ausschalten des Photoelementes
16 verwendet werden.
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Die Fig. 4 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel für die Schalterbetätigung.
Der Einstellring 2o der Photoelementblende trägt einen Wulst 2r. Der Schalter gb
besitzt einen Arm 22, welcher durch eine Feder in der Richtung des Pfeiles d gedrückt
wird. Wenn der Stellring sich mit dem Wulst in j der in Fig. 4 abgebildeten Stellung
befindet und in Richtung des Pfeiles c bewegt wird, so wird der Arm 22 durch den
Wulst 2r gegen die Wirkung der Feder geschwenkt. Durch diese Bewegung wird der nicht
gezeigte elektrische Schalter z. B. geschlossen. Bei der Rückbewegung des Ringes
.2o in die gezeigte Stellung wird der Arm 22 durch die Feder zurückgeschwenkt und
der Schalter wieder geöffnet.
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Die Fig. 5 bis 9 veranschaulichen in Teildarstellungen die Erzielung
der vorgesehenen Wirkung durch Handbetätigung eines mit einem Schalter gekuppelten
Riegels. Fig. 5 ist eine Vorderansicht, die Fig.6 und 7 .sind Aufsichten und die
Fig.8 und 9 Seitenansichten. Auf dem Verschlußgehäuse 3 ist ein. Schalterhebel 24
bei 25- angelenkt. Der Stellring 4 trägt einen Vorsprung 26. Der Hebel 24 besitzt
am schwenkbaren. Ende zwei seitlich gegeneinander versetzte Anschläge 27 und 29.
Der Anschlag 29 sitzt an einem gebogenen Arm 30.
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Wenn -der Hebel 24 die, in Fig. 6 gezeigte Lage einnimmt, so stößt
der Vorsprung 26 bei der Drehung des Ringes 4 in Richtung des Pfeiles b gegen den
Anschlag 27 an. Der Ring kann erst weitergedreht werden, nachdem der Hebel 24 in
die Lage geschwenkt ist, welche aus der Fig. 7 ersichtlich ist. Bei dieser Schwenkung
wird durch den nicht sichtbaren Schalter, der sich im Innern, des Verschlußgehäuses
befinden mag, der Stromkreis zwischen dem Photoelement 14 und dem Galvanometer unterbrochen.
Bei Zurückbewegung des Ringes 4 in Richtung des Pfeiles e stößt gemäß Fig. 7 der
Vorsprung 26 gegen den Anschlag 29 und wixd durch diesen aufgehalten. Der Vorsprung
kann erst am Anschlag 29 in Pfeilrichtung e vorbeibewegt werden, nachdem der Hebel
24 in die Lage gemäß Fig. 6 zurückbewegt worden ist. Durch -diese Bewegung wird
mittels des Schalters der Stromkreis zwischen dem Photoelement 14 und dem Galvanometer
wieder geschlossen.
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Auch hier kann der Schalter als Doppelschalter ausgebildet sein, so
daß er bei diesen Verstellungen, wie beschrieben, gleichzeitig den Stromkreis zwischen
dem zusätzlichen Photoelement 16 und dem Galvanometer schließt bzw. unterbricht.