DE844529C - Verfahren zur Herstellung von Papier, insbesondere fuer elektrolytische Kondensatoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Papier, insbesondere fuer elektrolytische KondensatorenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Papier, insbesondere für elektrolytische Kondensatoren Bei der Herstellung von Papier wird im Rahmen des Aufschließungsprozesses der Cellulose bzw. auch zur Reinigung und Bleichung Chlor verwendet. Wenn auch der größte Teil dieser Chlormenge bei der weiteren Verarbeitung des Papiers wieder entfernt wird, so bleiben doch geringe Mengen in dem fertigen Papier zurück, die normalerweise nicht störend wirken, jedoch dann, wenn die Papiere für elektrolytische Zwecke benutzt werden, sehr schädlich sein können und unter Umständen die Verwendung solcher Papiere unmöglich machen. Als Schulbeispiel dafür sei auf elektrolytische Kondensatoren hingewiesen, bei welchen der Elektrolyt in Papierzwischenlagen aufgesaugt zwischen die metallischen Belegungen gebracht wird. Da die Wirkurig des elektrolytischen Kondensators von der Güte der auf mindestens einer dieser Belegungen erzeugten Oxydschicht abhängt, wirken sich selbst allergeringste Chlormengen, die eine Reduktion hervorrufen, schädlich aus.. Die Schädigung kann so groß sein, daß die Belegngen des Kondensators in sehr kurzer Betriebszeit vollkommen korrodiert werden, so daß der Kondensator unbrauchbar wird.
- Man hat nun in. Erkenntnis. dieser schädigenden Wirkung von Chlor sowohl bei der Fertigung des Papiers als auch hei der weiteren Verarbeitung Behandlungsweisen bzw. zusätzliche Verfahren eingVführt, um derartig schädigenden Rost von Chlor und gegebenenfalls auch anderen reduzierenden Substanzen zu entfernen. Ob dabei jede, auch die kleinste Menge der schädigenden Substanzen entfernt worden ist, sei dahingestellt. Auf alle Fälle zeigt es sich, daß bei der Verwendung auch derartig gereinigter Papiere Korrbsionserscheinungen bei elektrolytischen Kondensatoren zu beobachten waren, insbesondere, wenn es sich um sogenannte Tieftemperaturkondensatoren handelte, bei welchen der Elektrolyt besonders dünnflüssig ist und daher als sehr aktiv infolge seiner Dissoziationseigenschaften zu bezeichnen ist.
- Wie nun genauere Untersuchungen ergeben haben, ist der Grund für die aufgetretenen Korrosionen nach wie vor in reduzierenden Substanzen zu erblicken, obwohl bei der Prüfung der fertigen Papiere freie Ionen nicht erfaßt wurden. Es steht zu vermuten, daß das Chlor zum Teil in Verbindungen in den Papieren enthalten ist, die äußerst stabil sind, beispielsweise in Chlorligninen, die bei der Chlorprüfung nicht erfaßt werden und in sonstigen Ionen, die bei der Verwendung des Kondensators unter dem Einfluß des Roststromes zerlegt werden, wobei dann Chlor entsteht. Dies deckt sich auch mit der Beobachtung, daß Kondensatoren, die spannungslos gelagert wurden, selbst nach längerer Lagerungszeit als einwandfrei zu bezeichnen waren, wohingegen Kondensatoren gleicher Art unter Spannung nach mehr oder weniger kurzer Zeit Korrosionserscheinungen zeigten.
- Die Erfindung hat es sich nun zum Ziel gesetzt, eine Reinigung des Papierrohstoffes derart vorzunehmen, daß auch diese bei dem üblichen Verfahren nicht entfernbaren und nicht erfaßbaren Chlorverbindungen bzw. auch andere Verbindungen beseitigt werden. Nach dem Kennzeichen des erfindungsgemäßen Verfahrens behandelt man den zur Papierherstellung benutzten Holzschliffbrei bzw. den Papierbrei vor der Verarbeitung zum Papier elektroosmotisch, d. h., man bringt den zu behandelnden Brei in ein Gefäß, in welchem eine durch eine halbdurchlässige Membran, ein Diaphragma, abgetrennte Kammer vorgesehen ist, in welcher die Anode untergebracht ist, während die Kathode unmittelbar in den Brei eintaucht. Durch eine an Anode und Kathode gelegte Spannung werden die im Brei enthaltenen Ionen veranlaßt, zur Anode zu wandern und werden dort in dem durch das Diaphragma abgetrennten Raume festgehalten.
- In jenen Fällen, in denen die Beschaffung eines geeigneten Diaphragmas schwierig ist, kann man den gleichen Erfolg auch durch eine sogenannte Zwischenelektrode erreichen, indem man zwei Gefäße benutzt. In dem einen ist der zu reinigende Brei untergebracht, in welchen die Kathode eintaucht. In dem zweiten Gefäß befindet sich die Anode, und beide Gefäße sind durch ein endloses über Rollen geführtes Metallband, das sowohl in den Brei ''als auch in die Anodenflüssigkeit eintaucht, miteinander verbunden. In diesem Falle wandern die Ionen aus dem Brei an das Metallband, die sogenannte Zwischenelektrode, werden von diesem mitgenommen und in dem zweiten Gefäß, in welchem die Anode enthalten ist, abgeladeri. Wenn es sich mit der Absicht des Verfahrens vereinbaren läßt, können die den Brei und die Anodenflüssigkeit aufnehmenden Behälter aus leitenden Stoffen bestehen, die gleichzeitig Elektroden für die elektroosmotische Reinigung sind.
- In der Zeichnung sind schematische Beispiele für Einrichtungen zur Durchführung des gekennzeichneten Verfahrens angegeben. In der Fig. i ist mit a ein Behälter bezeichnet, welcher eine durch ein Diaphragma b abgetrennte Kammer aufweist. In dieser abgetrennten Kammer ist die Anode c untergebracht, während im restlichen Teil des Behälters a der Holzschliff- oder Papierbrei d mit der Kathode e enthalten ist. Bei Anlegen einer Spannung zwischen Anode und Kathode wandern die im Brei d enthaltenen Ionen durch das Diaphragma b zur Anode c, während der Brei d das Diaphragma b nicht durchdringen kann. Nach einer empirisch zu ermittelnden Zeit kann der Reinigungsprozeß als abgeschlossen betrachtet werden.
- In der Fig. z ist, wie im vorstehenden bereits angedeutet, eine Möglichkeit, ohne Diaphragma zu arbeiten, wiedergegeben. f ist ein Behälter, der die Kathode g und den zu reinigenden Brei h enthält. i ist ein davon getrennter Behälter, welcher die Anode k enthält. Des weiteren ist ein endloses laufendes Metallband l vorgesehen, das über entsprechende Rollen m geführt, den Kathoden- und den Anodenraum miteinander verbindet und als Zwischenelektrode dient.
- Wie bereits bemerkt, handelt es sich bei der zeichnerischen Darstellung lediglich um schematische Angaben, um die Erfindung zu erläutern. In der Praxis wird man einem sogenannten Wanderverfahren den Vorzug geben, wobei der Holzschliff-bzw. Papierbrei innerhalb der laufenden Papierfertigung diesem elektroosmotischen Reinigungs- i verfahren unterworfen werden kann, so daß keine Stockung in der Fertigung eintritt und sich die Herstellung des Papiers in laufender Weise vollzieht.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Papier, welches weitgehend frei von Chlor oder Chlorverbindungen oder auch anderen, vornehmlich dissoziierbaren Verbindungen, beispielsweise Sulfiden bzw. Sulfiten ist, insbesondere für die Verwendung in elektrolytischen Kondensatoren, dadurch gekennzeichnet, daß der Holzschliffbrei bzw. der Papierbrei vor der Verarbeitung zum Papierband elektroosmotisch behandelt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzschliff- bzw. Papierbreiaufschwemmung in einem Gefäß einer Spannungseinwirkung zwischen zwei Elektroden unterworfen wird, von denen die Anode in einem durch ein Diaphragma von der Aufschwemmung abgetrennten Raume untergebracht ist. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzschliff- bzw. Papierbreiaufschwemmung in einem Gefäß zusammen mit der Kathode untergebracht ist, während die Anode in einem zweiten, beispielsweise mit Wasser gefüllten Gefäß enthalten ist und daß der Transport der Ionen durch ein endloses laufendes Metallband, das als Zwischenelektrode dient und in beide Gefäße eintaucht, vorgenommen wird. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gefäße aus leitenden Stoffen gewählt werden und selbst Elektroden darstellen.
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