DE844000C - Verfahren zur Konzentrierung von verduennten Halogenwasserstoff-saeuren und zur Gewinnung von Halogenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Konzentrierung von verduennten Halogenwasserstoff-saeuren und zur Gewinnung von Halogenwasserstoffen

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DE844000C
DE844000C DEP37514A DEP0037514A DE844000C DE 844000 C DE844000 C DE 844000C DE P37514 A DEP37514 A DE P37514A DE P0037514 A DEP0037514 A DE P0037514A DE 844000 C DE844000 C DE 844000C
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hydrohalic acid
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heating
hydrogen halide
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Theodor Dipl-Chem Riehm
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BERGIN AG fur HOLZHYDROLYSE D
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BERGIN AG fur HOLZHYDROLYSE D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

In der chemischen Technik gibt es eine Reihe von Verfahren, bei denen gasförmiger Halogenwasserstoff in einen Vorgang eingeführt wird und in Form von verdünnter wäßriger Säure wieder anfällt. Derartige Vorgänge spielen sich ab z. B. bei der Holzverzuckerung nach dem Bergius-Rheinau-Verfahren, organischen Kondensationsreaktionen usw.
Wenn die Konzentration der anfallenden verdünnten Halogenwasserstoffsäure nicht allzu niedrig ist, z.B. bei Salzsäure über 20% HCl beträgt, kann man mit Hilfe einer üblichen Rektifizierkolonne einen Teil des Chlorwasserstoffgases wiedergewinnen. Der größte Teil bleibt jedoch als Salzsäure azeotroper Zusammensetzung zurück.
Dünne, anfallende Säuren können ohne Verwendung von zusätzlichem Halogenwasserstoffgas nicht über azeotrope Konzentrationen konzentriert werden.
Es ist verschiedentlich versucht worden, Säuren von stärkerer Konzentration, als azeotroper Zusammensetzung entspricht, dadurch zu erhalten, daß man bei der Destillation eine dritte, wasserentziehende Komponente, z. B. Schwefelsäure oder konzentrierte Calciumchloridlösung, zugegeben hat. Diese Verfahren haben aber nicht voll befriedigt.
Die vorliegende Erfindung beruht auf dem Umstand, daß Halogenwasserstoffsäuren bei Atmosphärendruck konstant sieden, aber bei Rektifikation unter vermindertem Druck einesteils in ver-
dünnte Halogenwasserstoffsäuren höherer Konzentration als beim Normaldruck und andernteils in Wasser zerlegt werden können. So ist z. B. die Zusammensetzung der Salzsäure mit dem höchsten Siedepunkt bei Atmosphärendruck 20% HCl, während bei 50 mm QS eine 23,5°/oige Salzsäure den höchsten Siedepunkt hat. Auf diese Weise entsteht im Sumpf einer Rektifizierkolonne bei Atmosphärendruck eine 200/oige und im Sumpf einer Kolonne bei 50 mm QS eine 23,5°/oige Säure. Diese 23>5°/oige Salzsäure kann ihrerseits wieder durch Rektifikation bei Atmosphärendruck in 2o°/oige Salzsäure und Chlorwasserstoffgas zerlegt werden. Durch fortgeführte Rektifikationen einmal bei Unterdruck, dann wieder bei Normaldruck gelingt es, jede Halogenwasserstoffsäure beliebiger Konzentration vollständig in Wasser und Halogenwasserstoffgas zu zerlegen.
Die wiederholte Rektifikation läßt sich auch kontinuierlich durchführen. Die kontinuierliche Arbeitsweise wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung veranschaulichten Apparatur beispielsweise erläutert.
Eine 35%ige Salzsäure, die also stärker konzentriert ist, als azeotroper Konzentration entspricht, und die in Wasser und HCl-Gas zerlegt werden soll, wird bei A in einen Wärmeaustauscher B geleitet und gelangt von dort in die Kolonne C. Wo der Zulauf in die Kolonne C erfolgt, richtet sich nach der Konzentration der zu zerlegenden Säure. Bei niederen Konzentrationen, die aber noch über 2O0A)HCl liegen müssen, wird die Säure an einer tieferen Stelle der Kolonne C zugeleitet, während bei hohen Konzentrationen, die annähernd dem Sättigungsgrad von Wasser mit Halogenwasserstoffgas entsprechen, die Zuführung zweckmäßig in den Kopf der Kolonne C erfolgen wird. Im Sumpf der z. B. mit Dampf von 5 atü mittels Porzellanrohr geheizten Kolonne C stellt sich im Verlauf der Rektifikation bei iio° C eine 200/oige Säure ein. Der für die Kolonne erforderliche Rückfluß erfolgt durch den Kondensator E, der auch dazu dient, die Wärme der an dieser Stelle etwa 900 C heißen Brüden gegen die etwa 480 C heiße Lösung aus dem Sumpf der Vakuumkolonne D auszutauschen. Dadurch wird der Wärmeinhalt der heißen Brüden der Kolonne C noch zur Verdampfung in der Vakuumkolonne D ausgenutzt. Im Kühler F wird das am Kopf der Kolonne auftretende HCl-Gas auf Betriebstemperatur abgekühlt.
Die im Sumpf der Kolonne C abgezogene Säure wird an der Stelle der Vakuumkolonne D eingeführt, an der diese Kolonne die Konzentration von 200/o HCl hat. Der Sumpf der Kolonne D wird durch Porzellanrohre mit dem Heizabdampf der Kolonne C geheizt. Auf diese Weise kann die Heizdampfkondensationstemperatur in der Kolonne C ohne größeren Abdampfverlust genügend hoch gehalten werden, so daß die Kolonne C mit einem Minimum an Heizrohren ausgestattet sein kann. Der Rückfluß für die Kolonne D wird einesteils durch das am Kolonnenkopf zugeführte Kühlwasser und andernteils durch den Wärmeaustauscher B, in dem die zufließende, zu zerlegende Säure vorgewärmt wird, bewirkt. Die säurefreien Brüden im Kopf der Vakuumkolonne D werden abgezogen und im Einspritzkondensator G kondensiert und durch das barometrische Fallrohr H abgeführt. Die bei 50 mm QS gebildete 23,5°/oige, im Sumpf der Kolonne D angesammelte Säure wird durch die Pumpe / in den oberen Teil der Kolonne C übergeführt.
Handelt es sich um die Zerlegung einer Halogenwasserstoffsäure, die weniger Halogenwasserstoffgas enthält als die gleiche Säure azeotroper Konzentration, so wird der Zerlegungsvorgang nicht in der Kolonne C, sondern in der Vakuumkolonne D begonnen und dann nach Aufkonzentrierung unter Abdestillation von Wasser in der Kolonne C fortgesetzt.
Gegenüber den bisherigen Verfahren bietet das erfindungsgemäße bei seiner Anwendung in der beschriebenen Anlage den Vorteil geringeren Wärmeverbrauchs und der Möglichkeit, für die Erhitzung an Stelle von Rohren aus Edelmetall solche aus Porzellan verwenden zu können. Konzentrationsverfahren, die wasserentziehende Mittel anwenden, arbeiten bei Temperaturen von etwa 1500 C; diese Temperaturen können aber nur bei hohen Dampfdrücken erreicht werden, wenn mit Dampf geheizt werden soll. Eine andere Beheizung kommt nicht in Betracht. Bei solchen Temperaturen bzw. Dampfdrücken kann man aber keramische Rohre nicht verwenden, weil sie nicht mehr betriebssicher sind. Man war deshalb auf kostspielige Edelmetallrohre angewiesen. Bei der nunmehr auftretenden höchsten Temperatur von 1 io° C, die mit Dampf von 5 atü erreicht werden kann, sind die billigeren keramischen Rohre betriebssicher.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    ι . Verfahren zur Konzentrierung von Halogenwasserstoffsäure und Gewinnung von Halogenwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die Halogenwasserstoffsäure einer differenzierten Rektifikation in zwei Kolonnen unterworfen wird, derart, daß die Halogenwasserstoffsäure in einer bei Normaldruck arbeitenden Kolonne in Halogenwasserstoffgas und Halogenwasserstoffsäure azeotroper Zusammensetzung zerlegt wird und in einer zweiten, bei Unterdruck arbeitenden Kolonne eine Zerlegung in Wasser und Halogenwasserstoff säure höherer Konzentration, als azeotroper Zusammensetzung bei Normaldruck entspricht, stattfindet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine vollkommene Zerlegung wäßriger Halogenwasserstoffsäure in Wasser und Halogenwasserstoffgas kontinuierlich und im Kreislauf durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizdampf der mit der höheren Heiztemperatur bei Normaldruck arbeitenden Kolonne so weit entspannt wird, daß er
    zur Beheizung der mit niederer Heiztemperatur beheizten, bei vermindertem Druck betriebenen Kolonne ausreicht.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit höherem Druck arbeitende Kolonne mit einem solchen Rücklaufverhältnis betrieben wird, daß die Rücklaufwärme dieser Kolonne ganz oder teilweise zur Beheizung der mit niedrigem Druck arbeitenden Kolonne ausreicht.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß nichtmetallische Beheizungsrohre, z. B. Porzellanrohre, verwendet werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    1 9572 11.54
DEP37514A 1949-03-23 1949-03-23 Verfahren zur Konzentrierung von verduennten Halogenwasserstoff-saeuren und zur Gewinnung von Halogenwasserstoffen Expired DE844000C (de)

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DE3108444A1 (de) * 1981-03-06 1983-01-20 Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG, 4600 Dortmund Verfahren und anlage zum aufbereiten von chloride enthaltenden abwaessern
WO2016082816A1 (de) 2014-11-26 2016-06-02 Green Sugar Gmbh Produktinnovationen Aus Biomasse Verfahren zur säureführung in hydrolyseanlagen zur sauren hydrolyse von pflanzlichen biomassen mittels konzentrierter salzsäure

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