DE3138814C2 - Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von hochkonzentrierter und verdünnter Salpetersäure - Google Patents
Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von hochkonzentrierter und verdünnter SalpetersäureInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von hochkonzentrischer und verdünnter Salpetersäure durch katalytische Verbrennung von Ammoniak mit Luft, Wärmerückgewinnung aus dem heißen, Stickoxide enthaltenden Verbrennungsgas unter Abscheidung von Säurekondensat, chemische Absorption von Stickoxiden aus dem Verbrennungsgas unter Einsatz von Säurekondensat und Bildung von verdünnter Säure, physikalische Absorption von Stickoxiden aus dem Verbrennungsgas mit Salpetersäure von wenigstens azeotroper Konzentration, Desorption der Stick oxide aus der Säure und Umsetzung mit wasserhaltiger Salpetersäure und Luft oder Sauerstoff zu überazeotroper bzw. hochkonzentrierter Säure, die thermisch zu reiner hochkonzentrierter Säure aufgearbeitet wird. Das Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß man die Ammoniakverbrennung im Druckbereich von 2 bis 15 bar durchführt, das Verbrennungsgas unter üblicher Wärmerückgewinnung auf eine Temperatur in dem Bereich von 100 bis 180 ° C abkühlt, mit dem soweit abgekühlten Gas unter Abscheidung von Säurekondensat die thermische Aufarbeitungsstufe beheizt und das Gas dann den Absorptionsstufen zuführt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung hochkonzentrierter und verdünnter
Salpetersäure.
Zur gleichzeitigen Herstellung von hochkonzentrierter und verdünnter, d. h. etwa 50 bis 75%iger Salpetersäure
ist es aus der DE-AS 19 16 814 bekannt, Ammoniak mit Luft im Druckbereich von 2 bis 15 bar unter
Bildung von Stickoxiden katalytisch zu verbrennen, aus dem heißen, Stickoxide enthaltenden Verbrennungsgase
Wärme zurückzugewinnen, das Verbrennungsgas unter Abscheidung von Säurekondensat weiter abzukühlen,
Stickoxide aus dem Verbrennungsgas unter Einsatz von Säurekondensat und Bildung von verdünnter Säure
chemisch zu absorbieren, weitere Stickoxide aus dem Verbrennungsgas mit Salpetersäure von wenigstens
azeotroper Konzentration zu absorbieren und die physikalisch absorbierten Stickoxide aus der Säure wieder
zu desorbieren und mit wasserhaltiger Salpetersäure und Luft oder Sauerstoff zu überazeotroper bzw. hochkonzentrierter
Säure umzusetzen, die thermisch zu reiner hochkonzentrierter Säure aufgearbeitet wird. Bei
diesem Verfahren müssen zwar die von der Ammoniakverbrennung kommenden heißen Verbrennungsgase
zunächst in einem Abhitzekessel heruntergekühlt werden, und es erfolgt insoweit duich Dampferzeugung
ίο auch eine Wärmerückgewinnung. Dann werden diese
Verbrennungsgase in dem Endgasvorwärmer weiter abgekühlt und dadurch eine weitere Verwertung der Verbrennungswärme
erreicht Damit ist aber die Rückgewinnung nutzbarer Wärme aus dem Verbrennungsgasstrom
beendet In dem dann im Gasweg bis zur Absorption befindlichen Kondensator-Gaskühler wird der Verbrennungsgasstrom
zwar bis auf die für die chemische Absorption erforderliche Temperatur abgekühlt wobei
das'Kühlmedium nicht spezifiziert ist !n der Praxis erfolgt
die Kühlung des Gasstroms auf die bei 40 bis 500C
liegende Eintrittstemperatur der chemischen Absorptionsstufe mit Kühlwasser, wobei die auf das Kühlwasser
übertragene Wärmemenge verlorengeht. Diese Wärmemenge ist deshalb beachtlich, weil in dem Kondensator-Gaskühler
nicht nur der Gasstrom gekühlt wird, sondern auch große Mengen Wasser kondensieren
und Salpetersäure gebildet wird und somit auch die Kondensationswärme des Wassers und die Bildungswärme der Salpetersäure abgeführt werden.
Nach Ulimanns Encyklopädie der Technischen Chemie, 3. Aufl., Bd. 15 (1964) S. 19-22, insbesondere
Abb. 10, befinden sich bei einer Anlage zur Herstellung von Salpetersäure unter 8 bar im Gasweg zwischen dem
Abhitzekessel und dem Absorptionsturm ebenfalls ein Endgasvorwärmer und ein Gaskühler. Auch hier ist
nicht angegeben, mit welchem Kühlmedium das Verbrennungsgas im Gaskühler abgekühlt wird. Da die Abkühlung
auf 50°C erfolgt, das kühlende Medium demnach mit etwa 30 bis 4O0C zur Verfügung stehen muß,
dürfte die Kühlung auch hier mit Kühlwasser erfolgen.
Aus der DE-PS 15 67 772 ist es darüber hinaus bekannt, den im Zuge der Wärmerückgewinnung aus dem
Verbrennungsgas in einem Abhitzekessel erzeugten Dampf in einer Kondensations-Entnahmeturbine zum
Antrieb des Nitrosegas-Verdichters einzusetzen, wobei der Entnahmedampf zur Beheizung des Reboilers einer
Rektifizierkolonne zur Trennung der überazeotropen Säure in azeotrope und hochkonzentrierte Säure dient.
Hierbei wird der Dampfbedarf der Turbine im allgemeinen nur zum Teil durch Eigendampf aus dem Abhitzekessel,
im übrigen aber durch Fremddampf gedeckt. Die Kosten für die Beheizung der Rektifikation mit Entnahmedampf
sind beträchtlich, da je Tonne erzeugte hochkonzentrierte Salpetersäure größenordnungsmäßig eine
Tonne Dampf für die Beheizung des Reboilers der Rektifikation erforderlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das oben genannte Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von
hochkonzentrierter und verdünnter Salpetersäure wärmewirtschaftlich zu verbessern. Insbesondere soll der
bei den bekannten Arbeitsweisen erforderliche Dampfverbrauch für die Beheizung der thermischen Aufarbeitungsstufen
eingespart werden. Darüber hinaus soll wenigstens ein Teil der bei der Abkühlung des Verbrennungsgases
durch die Säurekondensatbildung freiwerdenden Wärme im Prozeß direkt verwertet werden.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von hochkon-
zentrierter und verdünnter Säure erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man das Verbrennungsgas unter üblicher
Wärmerückgewinnung auf eine Temperatur in dem Bereich von 100 bis 18O0C abkühlt und mit dem
soweit abgekühlten Gas unter Abscheidung von Säurekondensat die thermische Aufarboitungsstufe beheizt
Der Hauptwärmeanfall bei der erforderlichen Kühlung des Verbrennungsgasstroms erfolgte bei bisherigen
Verfahren mit druckloser Verbrennung bei so niedrigen Temperaturen, daß eine Wärmenutzung dieser Stufe
nicht mehr möglich war und Kühlwasser eingesetzt wurde. Durch die erfindungsgemäße Erhöhung des
Drucks der Ammoniakverbrennung wird der Taupunkt dieses Verbrennungsgases soweit heraufgesetzt, daß die
durch die Säurekondensatbildung freiwerdende Wärme auf erhöhtem Temperaturniveau verfügbar ist und daher
für die Beheizung der thermischen Säureaufarbeitungsstufe eingesetzt werden kann. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren wird daher überwiegend die latente Wärme des Verbrennungsgases, die bei den bekannten
Verfahren ganz oder teilweise an das Kühlwasser verlorengeht, einer prkatischen Verwertung zugeführt,
so daß der für die Beheizung dieser Stufe bisher eingesetzte Wasserdampf eingespart werden kann.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die thermische Säureaufarbeitungsstufe
eine Rektifikationsstufe zur Trennung der überazeotropen Säure in azeotrope und hochkonzentrierte
Säure und wird mit dem Gas der Reboiler der Rektifikationsstufe beheizt. Bei dieser Verfahrensweise
ist die Rektifikationsstufe an eine Erzeugungsanlcge für
überazeotrope Säure angeschlossen, in der aus dem Stickoxide enthaltenden Verbrennungsgas unter Einsatz
von Säurekondensat und azeotroper Säure neben Schwachsäure die überazeotrope Säure gebildet wird.
Die in der Rektifikationsstufe erhaltene azeotrope Säure wird hierbei bei der Erzeugung der überazeotropen
Säure wieder eingesetzt. Zur Erzeugung der überazeotropen Säure wird im einzelnen hingewiesen auf die
US-PS 40 64 221.
Vorzugsweise kühlt man bei dieser Ausführungsform das abgekühlte Gas im Reboiler der Rektifikationsstufe
gegen die azeotrope Säure auf eine Temperatur in dem Bereich von 65 bis 100° C weiter ab. Die Abkühlung des
Verbrennungsgases erfolgt wie üblich in einem Abhitzekessel und dann in einem oder mehreren Wärmeaustauschern
gegen das auf eine Entspannungsturbine gehende Endgas und/oder gegen Kesselspeisevasser. Je nach
dem Grad der Wärmerückgewinnung hat das Verbrennungsgas dann eine Temperatur in dem Bereich von 100
bis 18ü°C, von der das Gas anschließend in dem Reboiler gegen die siedende azeotrope Salpetersäure soweit
abgekühlt wird, daß sich ein beträchtlicher Teil des aus dem Gasstrom abzuschneidenden Wasse-s in dieser
Stufe unter Bildung von Salpetersäurekondensat nie derschlägt. So wird insbesondere die beträchtliche Kondensationswärme
des abzuschneidenden Wassers sowie die Reaktionswärme der Salpetersäurebildung für die
Salpetersäureverdampfung nutzbar gemacht. Da beim Verlassen des Reboilers die Temperatur des Gases höher
ist als für den optimalen Betrieb der nachgeschalteten Kolonne erforderlich, wird das Gas im allgemeinen
in einer weiteren Kühlstufe durch Wärmeaustausch mit Kühlwasser auf z. B. 35 bis 55°C abgekühlt.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens führt man die Rektifikation
unter einem Druck in dem Bereich von 50 bis 320 mbar, vorzugsweise bS bis 200 mbar, durch. Der Druck wird
somit gegenüber der bekannten Arbeitsweise verringert Dementsprechend sinkt auch die Siedetemperatur
der azeotropen Salpetersäure im Reboiler, so daß ein ausreichendes Temperaturgefälle von dem kondensierenden
Säurekondensat zur siedenden azeotropen Säure gewährleistet ist Im praktischen Fall kann der Druck
im Reboilerz. B. 120 mbar betragen, entsprechend einer
Siedetemperatur der azeotropen Säure von etwa 693C. Bei einer Abkühlung des Gases im Reboiler auf 80 bis
ίο 85°C kann in diesem Falle ein ausreichendes Temperaturgefälle
für eine wirtschaftliche Wärmeübertragung erzielt werden.
Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die thermische Säureaufarbeitungsstufe
eine thermische Desorptionsstufe zum Abtreiben von Distickstofftetroxid aus hochkonztrierter
Säure und wird mit dem Gas der Reboiler dieser Desorptionsstufe beheizt. Diese Ausführungsform kann bei
Verfahren Anwendung finden, bei denen die übliche Schwachsäuretechnik mit dem bekannten Verfahren
zur Herstellung hochkonzentrierter Salpetersäure kombiniert ist, wobei das aus der hochkonzentrierten Säure
abgetriebene Distickstofftetroxid dann zusammen mit Sauerstoff und Schwachsäure unter Druck zu hochkonzentrierter
Säure umgesetzt wird. Im Prinzip kann die erfindungsgemäße Beheizung bei allen wärmeverbrauchenden
Stufen im Rahmen der Salpetersäureherstellung Anwendung finden, sofern das Temperaturniveau
des wärmeverbrauchenden Vorgangs ein ausreichendes Temperaturgefälle gestattet oder das Temperaturniveau
des Vorgangs entsprechend angepaßt werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 das Fließbild einer Anlage zur Herstellung von hochkonzentrierter und 58°/oiger Salpetersäure, wobei
die Erzeugung der überazeotropen Säure summarisch dargestellt ist und die Kolonne für die Rektifikation der
überazeotropen Säure erfindungsgemäß beheizt wird, und
F i g. 2 das Fließbild einer Anlage zur Herstellung von hochkonzentrierter und 6O°/oiger Salpetersäure, wobei
die thermische Desorptionsstufe zum Abtreiben von N2O4 aus hochkonzentrierter Salpetersäure in der erfindungsgemäßen
Weise beheizt wird.
Bei der Anlage nach F i g. 1 wird Luft im Kompressor 1 auf 7 bar verdichtet und in der Mischdüse 3 mit durch
Leitung 4 zugeführten Ammoniakgas im gewünschten Verhältnis gemischt. Das Ammoniak/Luft-Gemisch
wird dann in dem Verbrennungselement 5 katalytisch an Platin/Rhodium-Kontakten verbrannt. Die Verbrennungsgase
durchströmen einen Abhitzekessel 6 und dann einen Endgas-Vorwärmer 7. Nach dem Endgas-Vorwärmer
7 hat das Verbrennungsgas eine Temperatür von etwa 5° C oberhalb seines Taupunktes. Es strömt
dann durch Leitung 8 in den Reboiler 9, in dem es gegen siedende azeotrope Salpetersäure unter seinen Taupunkt,
z. B. auf 8O0C, abgekühlt wird. Dabei kondensiert
etwa 40%iges Säurekondensat aus, das sich von dem Gasstrom trennt und durch Leitung 10 zur Anlage 13 für
die kombinierte Herstellung von Schwachsäure und überazeotroper Säure geleitet wird. Das Gas gelangt
dann durch Leitung 11 zu einem Wärmeaustauscher 12, indem es mit Kühlwasser auf etwa 400C abgekühlt wird.
b5 Dabei wird weiteres Säurekondensat abgeschieden, das
mit dem Säurekondensat in Leitung 10 vereinigt wird.
Das so abgekühlte Gas tritt dann in die Anlage 13 zur kombinierten Erzeugung von Schwachsäure und über-
Aus dem Kühler 12 gelangt der Nitrosegasstrom
10
20
azeotroper Säure ein. Gleichzeitig werden dieser Anlage außer dem Säurekondensat durch Leitung 10 noch
Wasser durch Leitung 14 sowie azeotrope Säure durch Leitung 17 und nitrosehaltige Dämpfe durch Leitung 18
zugeführt. Die Anlage 13 kann im einzelnen eine verschiedenartige Auslegung haben. Ein Beispiel für eine
solche Anlage ist der US- PS 40 64 221, insbesondere der
Figur zu entnehmen, in der die Apparate 7—10 der Anlage 13 entsprechen.
Die Anlage 13 verlassen neben dem Endgas durch Leitung 16 die erzeugte Schwachsäure durch Leitung 15
sowie die erzeugte überazeotrope Säure durch Leitung 23. Die überazeotrope Säure wird durch die Leitung 23
der Rektifikationskolonne 22 zugeführt. In dieser Kolonne wird die überazeotrope Säure in azeotrope Säure
(68%) und hochkonzentrierte Säure (98,5%) getrennt. Die azeotrope Säure zirkuliert vom Sumpf der Kolonne
durch den erfindungsgemäß mit Verbrennungsgas beheizten Reboiler 9 und wird damit zum Sieden gebracht.
Ein Teil der azeotropen Säure wird durch Leitung 17 mit der darin angeordneten Pumpe 24 in die Anlage 13
zurückgepumpt. Die hochkonzentrierte Produktsäure wird in dem Säurekondensator 20 kondensiert und teils
bei 21 aus der Anlage entnommen, teils auf die Rektifikationskolonne 22 als Rücklauf zurückgegeben. Die aus
dem Säurekondensator 20 mittels Vakuumpumpe 19 angesaugten Dämpfe werden durch Leitung 18 wieder der
Anlage 13 zugeführt.
Bei der Anlage nach F i g. 2 wurden für die gleichen
Anlagenteile die gleichen Bezugszahlen wie in F i g. 1 verwendet. Es wird Luft im Kompressor 1 auf etwa
10 bar verdichtet und in der Mischdüse 3 mit Ammoniak aus Leitung 4 gemischt. Das Ammoniak/Luft-Gemisch
wird dann in dem Verbrennungselement 5 katalytisch verbrannt. Die Verbrennungsgase durchströmen den
Abhitzekessel 6 und dann einen Endgasvorwärmer 7, in dem das Endgas auf etwa 100° C erwärmt wird. Nach
dem Endgasvorwärmer 7 hat das Verbrennungsgas eine Temperatur von etwa 5° C oberhalb seines Taupunktes.
Es strömt dann durch Leitung 8 in den Reboiler 9, dessen Funktion weiter unten näher beschrieben wird und
in dem es unter seinen Taupunkt abgekühlt wird. Dabei kondensiert etwa 40%iges Säurekondensat aus, das sich
von dem Gasstrom trennt und durch Leitung 10 zur Schwachsäureherstellung geht Das Gas strömt von
dem Reboiler 9 durch Leitung 11 zu dem Kondensator/ Gaskühler 12, in dem es mit Kühlwasser auf etwa 40° C
abgekühlt wird. Dabei wird weiteres Säurekondensat abgeschieden, das mit dem Säurekondensat in Leitung
10 vereinigt wird.
30
35
40
45
50
durch Leitung 30 in eine Oxidations/Absorptionskolonne
31. Im unteren Teil der Kolonne findet die Einstellung des erforderlichen Oxidationsgrades statt, während
im mittleren Teil durch chemische Absorption 60%ige Säure gebildet wird, wobei das aus dem Reboiler 9 und
dem Kondensator/Gaskühler 12 abgezogene Kondensat eingesetzt wird. Dem Gas werden hierbei die für die
Bildung der verdünnten Säure benötigten Stickstoffoxide entnommen. In einer Entgasungskolonne 32 wird die
gebildete verdünnte Säure mit durch Leitung 2 zugeführter Luft in Berührung gebracht und so von den in ihr
noch enthaltenen Stickstoffoxiden befreit Die Säure wird durch Leitung 15 aus der Anlage abgezogen.
Im oberen Teil der Kolonne 31 werden die im Gas befindlichen Stickoxide vollständig oxidiei t Das Reaktionsgas
wird nach Verlassen der Kolonne 31 in einem Wärmeaustauscher 34 durch das abströmende kalte
Endgas vorgekühlt und dann in einem mit Kältesole beaufschlagten Gaskühler 35 weiter gekühlt. Hierbei
fällt Säurekondensat aus, das ebenso wie das aus der Kolonne 31 abgezogene Kondensat zur Herstellung
von hochkonzentrierter Säure in einen Autoklaven 36 geleitet wird. Das Gas tritt dann durch Leitung 37 in
eine Kolonne 38 ein, in der die als Tetroxid vorliegenden Stickoxide mit hochkonzentrierter Säure aus dem Reaktionsgas
physikalisch absorbiert w erden. Das die Kolonne 38 verlassende Gas ist praktisch frei von Stickoxiden.
Es strömt via Leitung 16 durch die Wärmeaustauscher 34 und 7, wird in diesen vorgewärmt und verläßt die
Anlage, um weiter erwärmt und in einer Gasturbine entspannt zu werden (nicht dargestellt).
Die mit Tetroxid beladene hochkonzentrierte Säure aus der Kolonne 38 wird nach Vorwärmung in einem
Wärmeaustauscher 39 in eine Bleichkolonne 40 geleitet, die mit dem Reboiler 9 beheizt wird. Das in der Bleichkolonne
40 thermisch desorbierte Tetroxid wird nach Durchströmen eines Rückflußkühlers 41 in einem Kühler
42 verflüssigt und dann zusammen mit dem Kondensat aus Kolonne 31 und Gaskühler 35 in den Autoklaven
36 gedrückt. In dem Autoklaven 36 wird zusammen mit durch Leitung 43 zugeführtem Sauerstoff bei einem
Druck von etwa 50 bar hochkonzentrierte Salpetersäure gebildet. Die gebildete Säure mit einem Gehalt an
überschüssigem Tetroxid wird aus dem Autoklaven 36 in einen Vorentgaser 44 geleitet und von dort in die
Bleichkolonne 40. Die sich im Sumpf der Kolonne 40 ansammelnde reine hochkonzentrierte Säure wird in
dem Kühler 45 gekühlt Ein Teil wird nach weiterer Kühlung in dem Kühler 39 wieder auf die Kolonne 38
geleitet. Der übrige Teil wird durch Leitung 46 als Produkt aus der Anlage abgezogen.
In einer Anlage der in F i g. 1 gezeigten Art zur Herstellung von 5 t/h HNO3 als hochkonzentrierte Säure
(98,5%ige HNO3) und 7,5 t/h HNO3 als verdünnte Säure
(58%ige Säure) wird Luft auf 7 bar verdichtet und nach Abzweigung von Sekundärluft mit 3,55 t/h Ammoniakgas
gemischt. Das Gemisch wird bei 900° C an Platin/ Rhodium-Katalysatoren unter NO-Bildung verbrannt
Die Verbrennungsgase werden unter Erzeugung von etwa 18 t/h Wasserdampf von 17 bar und 220° C auf
300° C in einem Abhitzekessel abgekühlt und dann weiter in Wärmeaustauschern mit Endgas und zu erwärmendem
Speisewasser auf 100° C abgekühlt Mit diesem Gas wird der Reboiler der Rektifikationskolonne beheizt-,
die mit einem Kopfdruck von 120 mbar gefahren wird. Dabei kühlt sich das Verbrennungsgas unter Abscheidung
von 53 t/h Säurekondensat weiter auf 80° C
ab. Mit der in diesem Abkühlungsschritt verfügbaren Wärme, die bisher im wesentlichen an Kühlwasser abgegeben
wurde, wird die azeotrope Säure im Reboiler verdampft
In einer gleichen Anlage zur Herstellung der gleichen Säuremengen und -qualitäten, bei der jedoch die Beheizung
des Reboilers durch Dampf erfolgt, werden mindestens 5 t/h Dampf benötigt Gleichzeitig sind außerdem
etwa 275 mVh Kühlwasser (bei Erwärmung um 10° C) erforderlich.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von hochkonzentrierter und verdünnter Salpetersäure
durch katayltische Verbrennung von Ammoniak mit Luft im Druckbereich von 2 bis 15 bar. Wärmerückgewinnung
aus dem heißen. Stickoxide enthaltenden Verbrennungsgas, weitere Kühlung des Verbrennungsgases
unter Abscheidung von Säurekondensat, Zuführung des Gases zu den Absorptionsstufen, chemische
^sorption von Stickoxiden aus dem Verbrennungsgas unter Einsatz von Säurekondensat
und Bildung verdünnter Säure, physikalische Absorption von Stickoxiden aus dem Verbrennungsgas
mit Salpetersäure von wenigstens azeotrope.- Konzentration,
Desorption der Stickoxide aus der Säure und Umsetzung mit wasserhaltiger Salpetersäure
und Luft oder Sauerstoff zu überazeotroper bzw. hochkonzentrierter Säure, die thermisch zu reiner
hochkonzentrierter Säure aufgearbeitet wird, d a durch gekennzeichnet, daß man das Verbrennungsgas
unter üblicher Wärmerückgewinnung auf eine Temperatur in dem Bereich von 100 bis
180°C abkühlt und mit dem soweit abgekühlten Gas unter Abscheidung von Säurekondensat die thermische
Aufarbeitungsstufe beheizt.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die thermische Säureaufarbeitungsstufe eine Rektifikationsstufe zur Trennung der überazeotropen
Säure in azeotrope und hochkonzentrierte Säure ist und mit dem Gas der Reboiler der
Rektifikationsstufe beheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Säureaufarbeitungsstufe
eine thermische Desorptionsstufe zum Abtreiben von Distickstofftetroxid au? hochkonzentrierter
Säure ist und mit dem Gas der Reboiler dieser Desorptionsstufe beheizt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das abgekühlte Gas im Reboiler
der Rektifikationsstufe gegen die azeotrope Säure auf eine Temperatur in dem Bereich von 65 bis
100° C weiter abkühlt.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Rektifikation unter einem
Druck in dem Bereich von 50 bis 320 mbar durchführt.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |