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Notbremsvorrichtung für Lastkraftwagen, Omnibusse od. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung, die es ermöglichen soll, einen Lastkraftwagen,
Omnibus od. dgl. auch dann zum Stehen zu bringen, wenn die gesetzlich vorgeschriebenen,
auf die Räder oder deren Antrieb einwirkenden Bremsen wegen Bruch des Bremsgestänges,
Undichtigkeit der f51-pumpe oder mangelhafter Wirkung der Bremsbeläge od. dgl. versagen.
Die meisten Vorrichtungen, die ähnliche Ziele verfolgen, sind in ihrem Aufbau und
ihrer Bedienung so verwickelt und enthalten somit so viele Fehlerquellen, daß sie
kaum als verläßlich angesprochen werden können, ganz abgesehen von den hohen Gestehungskosten.
Gemäß der Erfindung wird für den angedeuteten Zweck eine ganz einfache Vorrichtung
geschaffen, die praktisch gar nicht versagen kann und die im wesentlichen darin
besteht, daß am Rahmen des Fahrzeuges ein durch bloßes Fallenlassen mit der Fahrbahn
unmittelbar in Eingriff zu bringendes Bremsglied vorgesehen ist. Im besonderen ist
am Rahmen des Fahrzeuges in der Nähe der Hinterräder ein kräftiger, nach vorn verspannter
Stützarm angelenkt, an dessen freiem Ende sich eine Greiffläche befindet, die bei
gesenktem Stützarm mit der Fahrbahn zum Eingriff kommt. Die Greiffläche ist vorteilhaft
plattenförmig ausgebildet und mit starken Spitzen, vorteilhaft vierkantigen Greifansätzen,
versehen. Durch den unmittelbaren Eingriff mit der Fahrbahn kommt das Fahrzeug zum
Stehen, auch wenn infolge Nässe oder Schnee die Reifen trotz angezogener Bremse
rutschen.
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Die Verspannung des Stützarmes nach vorn, die ein Durchschwingen des
Stützarmes über die Vertikallage hinaus verhindern soll, erfolgt gemäß der
Erfindung
durch einen Hebel, der einerseits an der Greiffläche des Stützarmes angebracht,
andererseits mittels waagerechter Zapfen in Schlitzen von Führungsbacken geführt
ist, die in geeignetem Abstand vor der Lagerstelle des Stützarmes am Fahrzeugrahmen
befestigt sind.
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Inder Ruhelage ist der Stützarm mit dem Verspannungshebel in etwa
waagerechter Lage unter dem Rahmen vorzugsweise durch einen in einer am Rahmen vorgesehenen
Halteplatte geführten waagerechten Stift verriegelt, der in eine entsprechende Bohrung
des Verspannungshebels eingreift.
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Die Auslösung der Notbremsvorrichtung gemäß der Erfindung erfolgt
vom Führersitz aus mittels eines Handhebels, der über ein Gestänge und z. B. einen
Winkelhebel das Herausziehen des Sperrstiftes aus der Bohrung des Verspannungshebels
bewirkt, so daß die Greiffläche des Stützarmes in einem kurzen Bogen nach unten
fällt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
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Fig. i zeigt einen Lastkraftwagen mit eingebauter Notbremsvorrichtung
in Eingriffstellung in Seitenansicht; Fig. 2 stellt ebenfalls in Seitenansicht die
Bremsvorrichtung allein dar; Fig. 3 isst eine Ansicht der Bremsvorrichtung und ihrer
Auslösung von unten.
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Am Rahmen i eines Lastkraftwagens ist vor den Hinterrädern :2 mittels
eines geeigneten Lagers 3 ein Stützarm 4 um die waagerechte Achse 5 schwenkbar angelenkt.
Am freien Ende des Stützarmes 4 ist die plattenförmige Greiffläche 6 mit den starken,
spitzen vierkantigen Greifansätzen 7 angelenkt. An der Greiffläche 6 ist andererseits
der Verspannungshebe,l 8 angelenkt, ,essen anderes Ende starke Zapfen 9 aufweist,
die in den Schlitzen io von Führungsbacken i i gleiten, die in geeignetem Abstand
vor dem Lagerstück 3 am Rahmen i befestigt sind, Laie Schlitze io sind so bemessen,
daß der Stützarm 4 beim Anschlag der Führungszapfen 9 am rückwärtigen Schlitzende
etwa vertikal steht. Der Stützarm 4 ist so bemessen, daß bei harter Straßendecke
und vertikalem Stützarm noch eine gewisse Belastung der Radfedern bzw. ein gewisser
Reifendruck vorhanden ist.
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In der Ruhelage wird die Bremsvorrichtung gemäß der Erfindung in der
in Fig. 2 strichpunktierten, ungefähr waagerechten Lage festgehalten. Zu diesem
Zweck sind am Rahmen i hinter den Führungsbacken ii Halteplatten ix befestigt, zwischen
die der Verspannungshebel 8 zu liegen kommt. Ein waagerechter Verriegelungsstift
13, der in den Haltebacken 12 quer zum Fahrzeug verschieblich geführt ist, durchsetzt
eine entsprechende Bohrung 14 des Verspannungshebels 8, so daß dieser auch bei stärksten
Erschütterungen während der Fahrt nicht herabfallen kann.
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Zur Auslösung der Bremsvorrichtung ist vor dem Führersitz in bequemer
Reichweite des Fahrers ein Handhebe115, ähnlich dem üblichen Handbremshebel, angeordnet.
Dieser Handhebel 15 wirkt über ein Gestänge 16, 17 auf Winkelhebel 18 ein, die im
Rahmen i angeordnet und mit dem Sperrstift,r3.cerart verbunden sind, daß sie beimAnziehen
des Handhebels 15 den Sperrstift 13 aus der Bohrung 14 des Verspann.ungshebels 8
herausziehen, so daß der Hebel 8 und damit die Greiffläche 6 herabfällt und in die
Fahrbahn eingreift. Zum Dämpfen des ersten Stoßes ist zwischen dem Rahmen i und
dem Lagerstück'3 vorteilhaft eine Gummiplatte 2 i eingeschaltet.
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Die Notbremsvorrichtung ist vorteilhaft an jedem der beiden Rahmenlängsträger
vorgesehen, wobei das Aüslösungsg-estänge 15, 16, 17 für beide Bremsvorrichtungen
gemeinsam ist. Es könnte auch nur eine solche Vorrichtung in der Mitte des Rahmens
zur Anwendung gelangen.
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Zur- Rückführung der Vorrichtung in die in Fig. 2 strichpunktierte
Ruhestellung wird das Fahrzeug ein Stück, etwa YZ m, zurückgefahren und die Greifplatte
6 mit dem Verspannungshebel 8 hochgeschwenkt. Wenn, dann der Hebel 8 zwischen Halteplatten
12 liegt, empfiehlt es sich, ein zwingenartiges Einstellwerkzeug i9 zu benutzen,
das mittels eines Auges an den zu diesem Zweck an den Halteplatten 12 vorgesehenen
Stift 2o angehängt wird, 'worauf der auf den Spindelteller des Einstellwerkzeuges
i9 aufgelegte Hebel 8 so lange hochgeschraubt wird, bis sich der Sperrstift 13 in
seine Bohrüng 14 ein= schieben läßt.