DE839791C - Verfahren zum Verwerten von Petrolkoksgrus - Google Patents

Description

Bei den Erdölraffinerien fällt als Nebenprodukt Petrolkoks an. Dieser Petrolkoks ist ein wertvolles Rohmaterial für die Herstellung von Kohleelektroden und anderen künstlichen Kohlen. Auch für die Herstellung von Graphitelektroden ist Petrolkoks das Ausgangsmaterial.

Da die Hersteller von Elektroden bisher für ihre Erzeugnisse nur stückigen Petrolkoks abnehmen, verbleibt den Erdölraffinerien der Staub und Grus

ίο von ο bis 20 mm in einer Menge von etwa 50% des Gesamtanfalls an Petrolkoks. Für diesen Petrolkoksgrus ist eine Verwertung bisher nur dadurch gegeben, daß man ihn als Brennmaterial, beispielsweise bei Kohlenstaubfeuerung verwendet.

Diese Verwendung des wertvollen Rohmaterials ist, vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, unwirtschaftlich. Es ist bekannt, daß in den bestehenden Elektrodenfabriken der bei der Aufbereitung des Petrolkokses anfallende Staub und Grus unter Beigabe von Bindemitteln zu Form- ao lingen gepreßt und diese dann gebrannt werden. Die gebrannten Formlinge werden dann als Rohmaterial für Elektroden und andere künstliche Kohlen verwendet.

Es ist auch bekannt, Petrolkoksgrus mit sehr as hohem Prozentsatz an flüchtigen Bestandteilen zu verformen und die gebrannten Stücke wie vor zu verwerten.

Bei diesen bekannten Verfahren erfolgt das Brennen der Formlinge in sogenannten Kassetten-

ringöfen, bei welchen die aus den Formungen ausgetriel >enen flüchtigen Bestandteile unausgenutzt mit den Rauchgasen durch den Schornstein gehen.

Zweck vorliegenden Verfahrens ist nun, diese Nachteile zu vermeiden und den Petrolkoksgrus am wirtschaftlichsten zu verwerten.

Dieses geschieht am vorteilhaftesten in Verbindung mit einem Entgasungsofen, bei welchem die aus dem Petrolkoks ausgetriebenen flüchtigen Bestandteile restlos zum Beheizen des Entgasungsofens verwendet werden.

Im nachstehenden sei das Verfahren näher beschrieben.

Der bei den Raffinerien anfallende Petrolkoksgrus, beispielsweise von ο bis 20 mm Körnung, wird an Ort und Stelle ohne vorherige Mahlung und Mischung und ohne Bindemittel zu Formungen gepreßt. Diese Formlinge werden hierauf in einem Vertikal retortenofen entgast. Die entgasten Formlinge bilden nunmehr für die Elektrodenfabriken das Ausgangsmaterial für Elektroden und künstliche Kohlen aller Art.

Das Verfahren bringt große Vorteile technischer und wirtschaftlicher Art.

Bisher konnten Staub und Koksgrus für sich allein in Vertikalretortenöfen mit Selbstbeheizung nicht entgast werden. Dazu waren Drehrohrofen notwendig, l>ei welchen die Abgase nicht oder nur teilweise zur Beheizung des Ofens verwendet werden konnten. Außerdem ist der Abbrand bei Drehrohröfen ein sehr hoher gegenüber dem Vertikalretortenofen.

Für Verbraucher von Petrolkoks ergibt sich der große Vorteil, daß sie den Petrolkoks künftig im entgasten Zustand beziehen können, es entfällt also der Entgasungsprozeß.

Der Veredelungsprozeß des Petrolkoksgruses bringt den Erdölraffinerien insofern große Vorteile, als sie nunmehr für das Endprodukt einen Preis erzielen, welcher das Mehrfache des bisherigen beträgt. Da als Abnehmer von Petrolkoks auch viele ausländische Betriebe in Frage kommen, bringt das neue Verfahren auch volkswirtschaftlich betrachtet Vorteile.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Verwerten von Petrolkoksgrus, dadurch gekennzeichnet, daß der bei den Erdölraffinerien anfallende Koksgrus an Ort und Stelle ohne vorheriges Mahlen undMischen zu Formungen gepreßt und daß diese Preßlinge nachfolgend in einem Vertikalretortenöfen mit Selbstbeheizung durch die aus dem Petrolkoks gewonnenen Abgase in bekannter Weise entgast werden.

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