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Verfahren und Vorrichtung zum Trockenbestäuben von Druckbogen Es ist
bekannt, Druckbogen, insbesondere bei Mehrfarbendruck, mit einem Pulver zu bestäuben,
das den frisch bedruckten Bogen von dem nächsten trennt und es entbehrlich macht,
Zwischenbogen ein- und auszuschießen. Bisher wurde dieses Pulver entweder durch
Aufstreuen aufgebracht; die hierfür bekannten Vorrichtungen arbeiteten aber unbefriedigend;
oder es wurde in Gestalt einer alkoholischen oder w,äl3rigen Emulsion aufgeblasen,
wobei die Trägerflüssigkeit von solcher Art und der Abstand der Ausblasedüse vom
Bogen so groß sein mußten, daß die Trägerflüssigkeit auf dem Wege von der Düse zum
Bogen vollständig verdampfte, so daß nur die trockenen Pulverteilchen auf den Bogen
gelangten.
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Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, ein Verfahren und eine
Einrichtung zum Trockenbestäuben der Bogen zu schaffen, mit denen sich ebenso gute
Ergebnisse erzielen lassen wie mit der Emulsionszerstäubung, ohne daß jedoch eine
Emulsion verwendet werden müßte.
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Die Erfindung besteht zunächst darin, daß, trockenes Stäubepulver
in einem geschlossenen Raum durch Druckgas, vorzugsweise Druckluft, aufgewirbelt
wird und daß das das aufgewirbelte Stäubepulver enthaltende Gas abgesaugt und durch
eine Ausblasedüse auf die Druckbogen geblasen wird. Es lassen sich dabei Pulver
verschiedener Körnung verwenden, so daß es möglich wird, je nach der Papiersorte
mit gröberem oder feinerem! Pulver zu arbeiten.
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Die Erfindung besteht weiter in einem Gerät zur Durchführung dieses
Verfahrens, das einen Behälter für trockenes Stäubepulver und ein Druckluftausblaserohr
in diesem Behälter aufweist, das so angebracht ist, daß der aus ihm austretende
Druckluftstrom
gegen die Oberfläche des Pulvervorrats gerichtet ist und daß ein mit dem Behälterinnern
in Verbindung stehendes Absaugerohr, eine an das Rohr angeschlossene Saugvorrichtung,
vorzugsweise Injektordüse, und eine an den Ausblaseteil der Saugvorrichtung angeschlossene
Ausblasedüse, zweckmäßig mit mindestens einer die Gestalt des Ausblasestrahles beinflußenden
Zusatzdüse aufweist. Die neuen Geräte lassen sich leicht so ausbilden, daß sie an
Stelle der bisherigem Geräte für Emulsionszerstäubung durch einfaches Auswechseln
ohne Änderungen der Hakevorrichtungen und der Drucklufterzeugung und Zuführungsvorrichtungen
angebracht werden können.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein die Injektordüse
enthaltendes Tragstück vorgesehen ist, auf dem einerseits der Pulverbehälter befestigt
ist, vorzugsweise so, daß seine Mittelachse mit der Mittelachse des Ansaugkanals
der Injektordüse zusammenfällt, und an das andererseits die Ausblasedüse angeschlossen
ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
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Fig. i ist ein Schnitt durch ein gemäß der Erfindung ausgebildetes
Bestäubungsgerät; Fig. 2 zeigt den Oberteil einer zwei erfindungsgemäß ausgebildeten
Bestäubungseinrichtungen tragenden Haltevorrichtung.
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In das Tragstück i ist das Absaugrohr 2 einge# schraubt. Innerhalb
einer Ringschulter 2 auf der Oberseite des Tragstückes ist unter Zwischenlage einer
Dichtungsscheibe 3 ein z. B. aus Glas bestehender Behälter 4 für Trockenpulver auf
das Tragstück i aufgesetzt. Durch einen auf das obere Ende des Rohres 2 aufgesetzten
Deckel 5, der durch eine überwurfmutter 6 unter Zwischenlage eines Dichtungsringes
7 gegen den Behälter 4 gedrückt ist, ist der Behälter zwischen Deckel 5 und Tragstück
i eingespannt. Der Behälter ist mit Stäubepulver 8 gefüllt. über dem Stäubepulver
ist ein Raum 9 frei gelassen. Durch den Behälter ist ein Druckluftzuführungsrohr
io hindurchgeführt, dessen Mündung i i so gerichtet ist, daß der austretende Druckluftstrah112
geneigt auf die Oberflächc des Pulvers 8 auftrifft und das Pulver aufwirbelt, so
daß die Luft im Raum 9 von aufgewirbeltem Pulver erfüllt ist. Innerhalb dieses Raumes
besitzt das Rohr 2 Absaugeöffnungen 13, durch welche die das aufgewirbelte Stäubepulver
enthaltende Luft in das Absaugerohr gelangt. Im Deckel 5 ist ein Nachfüllstutzen
14 vorgesehen, der durch eine aufgeschraubte Kappe 15 verschlossen ist. Das Stäubepulver
kann also nachgefüllt werden, ohne daß der Deckel gelöst wird.
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In dem Tragstück i schließt das Absaugerohr 2 an den Saugkanal'16
einer Injektordüse an, innerhalb der ein Druckluftstrom durch eine Düse 17
ausgeblasen wird. Ebenso wie die Druckluftzuführungsleitung i o ist die Düse 17
an einen Hauptkanal 18 für die Druckluftzuführung angeschlossen. An den Ausblasekanal
i 9 der Injektordüse schließt eine Ausblasedüse 2o an, aus der bei 21 der das St:äubepulver
enthaltende Druckluftstrom austritt. Die Ausblasedüse 2o besteht aus einem Rohrkrümmer,
dessen Endflansch 22 unter Zwischenlage einer Dichtung 23 in einen Anschlußstutzen
24 des Tragstückes i eingesetzt ist, in welchem er durch eine in den Stutzen eingeschraubte
Rohrmutter 25 derart gehalten ist, daß die Düse 2o in jede gewünschte Winkellage
verstellt werden kann. Auf die @Mündung der Ausblasedüse 20 ist eine Zusatzdüse
26 zur Beeinflussung der Gestalt des Ausblasestrahles aufgeschraubt. Diese enthält
einander gegenüberliegende, nach dem Ausblasestrahl zu gerichtete Kanäle 27, die
mit einem Ringraum 28 in Verbin,-düng stehen, an den sich ein Zuführungsstutzen
29 anschließt. Am Tragkörper i ist ein weiterer Stutzen 30 vorgesehen, der
durch einen Kanal 31 mit dem Hauptzuführungskana118 der Druckluft in Verbindung
steht. Zwischen den Stutzen 29 und 30 ist bei dem besprochenen Beispiel durch
einen Gummischlauch 31 eine Verbindung hergestellt, die das Verschwenken der Düse
2o in beliebige in Betracht kommende Winkelstellungen gestattet. Es sind jedoch
auch Ausführungsformen möglich, bei denen die Luftzuführung zu der oder den die,
Gestalt des Staubstrahles beeinflussenden Düsen statt' durch einen Schlauch durch
in den gegeneinander beweglichen Teilen angebrachte Kanäle erfolgt.
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Die Wirbelluftzuführung durch das Rohr io ist durch eine Feingewinde
aufweisende Regelschraube 33 einstellbar und die der Formung des Ausblasestrahles
dienende Luftzuführung durch den Kanal 31 mittels der Regelschraube 3:1. Zweckmäßig
ist auch die Zuführung zu der Druckluftdüse 17 dex Injektordüse in ähnlicher Weise
regelbar, doch ist hierfür keine Regeleinrichtung gezeichnet.
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Die neuen Bestäubungsg@eräte lassen sich in entsprechender Weise an
Gestellen befestigen wie die bisher benutzten Emulsionszerstäuber. In einem zur
Druckluftzuführung benutzten Halterohr 35 kann z. B. ein zweites Rohr 36 höheneinstellbar
geführt sein, an welchem ein Manometer 37 zur Anzeige des Luftdruckes angebracht
ist. Das Rohr 36 ist in waagerechter Richtung umgewinkelt, und in ihm, ist ein-
und ausschiebbar ein waagerechtes Tragrohr 38 befestigt, auf welchem zwei Geräte
39 und 40 angebracht sind, die dem in Fig. i gezeichneten Gerät entsprechen. An
Stelle zweier Geräte 39, 40 können auch drei oder mehr gemäß der Erfindung ausgebildete
Geräte auf einem Ti#agrohr angebracht sein; die Bestäubung läßt sich dann etwaigen
Unterschieden in der Farbgebung über die Breite der Druckformen besonders gut anpassen.
Ein elektrisch gesteuertes Ventil 41 führt den Geräten 39 und 40 in an sich bekannter
Weise Druckluft jeweils zum geeigneten Zeitpunkt zu.