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Strahlspritzvorrichtung zum Verspritzen von flüssigen oder breiförmigen
Stoffen Die Erfindung betrifft eine Strahlspritzvorrichtung zum Verspritzen von
flüssigen oder breiförmigen Stoffen, wie Farbe, Putzmörtel od. dgl., die im wesentlichen
aus einer Spritzkammer mit aufgesetztem Materialbehälter, vorderem Spritzmundstück
und hinterem Düsenkopf zur Zuführung der Druckluft besteht.
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Bei den bekannten Vorrichtungen dieser Art sind die Abmessungen und
die Form der Austrittsöffnung für den Spritzstrahl sowie auch die Abmessungen und
die Form der Düse, aus welcher die Druckluft austritt, je nach der Art und Menge
des auszuspritzenden Stoffes verschieden, und bei manchen Vorrichtungen sind diese
Teile auch auswechselbar, um die Verwendung unter verschiedenen Bedingungen zu gestatten.
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Diese Anpassungsfähigkeit der bekannten Vorrichtungen ist jedoch beschränkt,
insbesondere wenn das zu spritzende Material dicht und schwer ist, wie dies z. B.
bei Verputzmörtel der Fall ist. Wenn man nämlich die Abmessung der Druckluftdüse
vergrößert, erhöht sich auch die erforderliche Luftmenge
sehr stark,
die aber nicht immer zur Verfügung steht. Auch ist es nicht möglich, gewisse Abmessungen
der Luftdüse zu überschreiten, da zu große Düsen keinen gleichmäßigen Spritzstrahl,
sondern einen Strahl ergeben, dessen Mitte vorwiegend aus Luft gebildet ist. Dadurch
werden aber bei einem unannehmbar großen Luftverbrauch unzufriedenstellende Ergebnisse
erzielt.
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Um eine große Materialmenge spritzen zu können, ist es natürlich möglich,
mehrere Vorrichtungen, die entweder unabhängig voneinander oder kombiniert bedient
werden, zu verwenden, was jedoch offensichtlich umständlich und teuer kommt.
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Es ist ferner zu beachten, daß der mit den bekannten Vorrichtungen
erhaltene Spritzstrahl infolge der Art seiner Erzeugung im wesentlichen einen kreisförmigen
Querschnitt besitzt.
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Die Erfindung bezweckt, eine Vorrichtung zu schaffen, die geeignet
ist, verschiedene Arten von Materialien mittels Strahlen von verschiedener Form
und verschiedenen Abmessungen durch vorzugsweise auswechselbare Öffnungen auszuspritzen.
Die Austrittsöffnungen können eine von der Kreisform sehr abweichende Form besitzen
und wenn erforderlich auch unsymmetrisch sein, ohne. daß hierfür die Vorrichtung
sperrig und schwer sein muß und der Druckluftverbrauch sehr groß ist.
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Nach der Erfindung ist bei einer Strahlspritzvorrichtung der eingangs
erwähnten Bauart der Düsenkopf mit mehreren Bohrungen versehen, in die entsprechend
der gewählten Form des in bekannter Weise auswechselbaren Mundstücks Düsen eingesetzt
sind.
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Es ist mit dieser neuen Vorrichtung möglich, je nach Form und Abmessung
der Spritzöffnung und je nach der Art des Spritzmaterials, in die Spritzkammer einen
einzigen Strahl oder eine Vielzahl von Druckluftstrahlen einzuführen, so daß man
das Ausspritzen des Materials jeweils in der günstigsten Form und Menge erzielen
kann; es ist ferner möglich, alle oder einen Teil der Druckluftstrahlen in geneigter
Richtung bezüglich der Austrittsöffnung zu lenken, um die Form und den Öffnungswinkel
des ausgespritzten Materialkegels zu verändern oder um dem Material gewünschtenfalls
Wirbelbewegungen zu erteilen. Es ist ferner möglich, eine Vielzahl von fächerförmigen
gekreuzten Strahlen zu erzielen, um das Bespritzen von ausgedehnten Flächen leicht
und rasch durchführen zu können.
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Die Erfindung wird anschließend an Hand einiger in derZeichnung dargestellterAusführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt Fig. i eine Strahlspritzvorrichtung in schaubildlicher
Ansicht, Fig. i a verschiedene auswechselbare Teile dieser Vorrichtung, Fig. 2 einen
Längsschnitt der Vorrichtung nach Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-fl
der Fig. 2, Fig. 4 und 4 a eine andere Ausführungsform der Vorrichtung in schaubildlicher
Ansicht, Fig. 5 einen Längsschnitt der Vorrichtung nach Fig. 4, Fig.6 eine Rückansicht
der Vorrichtung nach Fig. 4, Fig. 7 die Seitenansicht eines Teils der Vorrichtung
nach Fig. i, Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie B-B der Fig. 7, Fig. 9 eine schematische
Darstellung zur Erläuterung der Wirkungsweise der Vorrichtung nach Fig. 7, Fig.
io und ioa schematisch eine Vorrichtung zum Aufspritzen von Schutz- oder Imprägnierflüssigkeiten
auf Wände, Fig. i i und i i a die Vorrichtung nach Fig. io mit nach unten gerichteter
Ausspritzöffnung, Fig. 12 und i2a die Vorrichtung nach Fig. io mit nach oben gerichteter
Ausspritzöffnung, Fig. 13 und 13 a die Vorrichtung nach Fig. io mit waagerecht erweiterter
Ausspritzöffnung, Fig. 14 und 14a die Vorrichtung nach Fig. io mit senkrecht erweiterter
Ausspritzöffnung, Fig. i 5 und i 5 a eine andere Ausführungsform der Vorrichtung,
insbesondere zum Sandspritzen geeignet, Fig. 16, 16a und 16b jene Elemente, die
mit einer Vorrichtung gemäß Fig. 7 verbunden werden können, um eine Vorrichtung
zum Spritzen von Lacken zu erhalten, Fig. 17 und 17a jene Elemente, die mit einer
Vorrichtung nach Fig. 7 verbunden werden, um eine Vorrichtung zum gewöhnlichen Ausblasen
von Luft zu erhalten, .
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Fig. 18 und 18a eine Vorrichtung zum Spritzen von Stoffen, die aus
einem oberhalb der Pistole angeordneten Behälter kommen, Fig. i9 und iga eine Vorrichtung
zum Spritzen von kolloidalen Mischungen, Fig. 2o und :2o a eine Vorrichtung zum
Spritzen von Mörtel und Verputzmaterialien, Fig.21 schematisch die Vorrichtung nach
Fig.15. Fig. 22 schematisch die Vorrichtung nach Fig.14. Fig.23 schematisch die
Vorrichtung nach Fig. 18, Fig.24 schematisch die Vorrichtung ebenfalls nach Fig.
18, wobei jedoch der Materialbehälter in Form eines Zylinders ausgebildet ist, Fig.
25 schematisch eine .Vorrichtung, welche die in Fig. i9 dargestellten Teile verwendet,
Fig. 26 eine andere Ausführungsform der Druckluftdüsen, Fig.27 eine weitere Ausführungsform
jenes Teils der Vorrichtung, der die Luftdüsen trägt.
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Bei der in Fig. i bis 3 dargestellten Vorrichtung bezeichnet i eine
Pistole, 6 deren Handgriff, 4 den Anschluß für den Druckluftschlauch, 14 den Materialbehälter
mit Spritzkammer 13 und io einen Düsenkopf, der mehrere Bohrungen i i . zum Einsetzen
von Düsen 1a aufweist.
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Der Behälter 14 steht unten mit der Spritzkammer 13 in Verbindung,
die hinten einen Gewinderohrteil 15 aufweist, auf den die Gewindemuffe 8 aufgeschraubt
werden kann. Zwischen Muffe'8 und Düsenkopf io ist, wie Fig. i zeigt, ein Dichtungsring
9 eingelegt. Aus Fig. 2 ersieht man,
daß innerhalb des Handgriffes
6 der Pistole i eine Leitung 24 vorgesehen ist, welche einerseits mit der bei 4
angeschlossenen Druckluftleitung in Verbindung steht, andererseits mit der Aussparung
25, in der das Ventil 26 angeordnet ist, verbunden ist. Das Ventil 26 wird durch
die Feder 28 in geschlossener Stellung gehalten und ist mit einem Stift 27 versehen,
der aus dem Handgriff 6 heraussteht. Der Stift 27 kann durch Betätigen des bei 7
am Pistolenkörper angelenkten Hebels 5 gemeinsam mit dem Ventil 26 verschoben werden,
wodurch die Verbindung zwischen der Leitung 24 und einer weiteren Leitung 29, die
ebenfalls innerhalb des Pistolenhandgriffes vorgesehen ist, hergestellt wird. Die
Leitung 29 führt zu den Leitungen 3o des Düsenkopfes io, die ihrerseits mit fünf
Bohrungen i i verbunden sind. In diese Bohrungen können eine, zwei oder mehrere
Düsen 12 eingesetzt werden, aus welchen die Druckluft austritt, um in die Kammer
13 zu gelangen. Die Spritzkammer 13 ist vorn mit einem Gewindeloch 16 versehen,
in welches ein Mundstück 17 eingeschraubt werden kann (Fig. i a), das mit einem
Gewindeteil 18 und mit einer Spritzöffnung versehen ist, welche die in Fig. i a
mit den Bezugszeichen i9, 2o, 21 und 22 angegebenen Formen aufweisen kann. Je nach
der Anzahl und Anordnung der verwendeten Düsen 12 wird die Form der Ausspritzöffnung
einfach durch Auswechseln des Mundstücks 17 gewählt.
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Der Behälter 14 (s. Fig. 2) kann einen Handgriff 23 besitzen, um ihn
während des Arbeitens zu halten.
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Während die einzelnen Teile bei der in den Fig. i, i a, 2 und 3 gezeigten
ersten Ausführungsform durch die Muffe 8 zusammengehalten werden, erfolgt bei der
in den Fig.4, 4a, 5 und 6 dargestellten anderen Ausführungsform der Zusammenhalt
zwischen der Spritzkammer 13 und dem Düsenkopf io mittels eines flanschförmigen
Bajonettverschlusses. Dies ist aus Fig. 4 ersichtlich, in welcher die gleichen Teile
wie in Fig. i mit denselben Bezugszeichen versehen sind und in welcher 31 ein Dichtungsring
ist, 32 der mit dem Flansch 33 versehene Düsenkopf ist, 34 zwei im Flansch 33 angeordnete
Einschnitte sind, 35 ein an der Spritzkammer 13 angebrachter Flansch ist, aus dem-
die Schrauben 36 vorstehen, die geeignet sind, in die Einschnitte 34 einzugreifen.
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Wenn die verschiedenen Teile zusammengesetzt sind, werden auf die
Schrauben 36 Flügelmuttern 36' (Fig.6) aufgeschraubt, so daß sich die Vorrichtung
nach Fig. 5 ergibt.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Die Druckluft tritt
bei 4 in die im Innern der -Pistole angeordnete Leitung 24 ein (Fig. 7 und 9). Diese
Leitung ist von der Leitung 29 durch das Ventil 26 getrennt. Durch Betätigung des
Hebels 5 öffnet sich dieses Ventil, wodurch die Druckluft über die Leitung 29 in
die Leitungen 30 eintreten und die fünf Löcher ii des Düsenkopfes io (Fig.
i) erreichen kann. In diesen Löchern i i werden die Düsen 12 eingesetzt. Es können
beispielsweise drei Düsen angebracht werden, wie in Fig. i dargestellt ist, während
die verbleibenden zwei Löcher durch hierfür vorgesehenen Pfropfen verschlossen werden.
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Die Wahl der Mundstücksöffnung hängt von der Anzahl und der Lage der
Düsen und von der Art des verwendeten Spritzmaterials ab.
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Für die Anordnung der Fig. i wird beispielsweise eine Spritzöffnung
i9 (Fig. i a), die in senkrechter Richtung in die Länge gestreckt ist, verwendet.
Wenn drei in waagerechter. Richtung angeordnete Düsen angewendet werden, so wird
eine Spritzöffnung 2o vorgesehen. Wenn nur eine einzige Düse in der Mitte angebracht
wird, verwendet man die Öffnung 2i und schließlich bei fünf Düsen die Öffnung 22.
Die aus den Düsen austretende Luft gelangt in den Spritzraum 13, trifft auf das
aus dem Behälter 14 herabkommende Material, mischt sich mit diesem und nimmt es
mit, so daß das Gemisch dann aus der Spritzöffnung austritt.
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Ein Und dieselbe Vorrichtung kann zur Ausführung von vielerlei Arbeiten
verwendet werden, indem einfach die Neigung der Austrittsöffnung für das Gemisch
aus Luft und dem betreffenden Material, die Anordnung und Anzahl der Luftdüsen und
die Form der Austrittsöffnung geändert wird.
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So ist aus den Fig. io, ioa, i i, i i a, 12 und 12a ersichtlich, wie
man mit einer zentral angeordneten Düse 12 und einer Spritzöffnung ai entweder eine
senkrechte Wand, einen Boden oder eine Decke mit Schutzflüssigkeiten oder Imprägnierlösungen
bespritzen kann, indem die Pistole i bezüglich des Behälters 14 verschieden geneigt
wird. Bei waagerechter Anordnung von drei Düsen 12 (Fig. 13 und 13a) und Verwendung
einer länglichen Spritzöffnung 2o können mit der gleichen Vorrichtung dicke Materialien,
z. B. Verputzmörtel, in Fächerform gespritzt werden, während bei senkrechter Anordnung
der drei Düsen 12 (Fig. 14 und i4a) und Verwendung einer Spritzöffnung ig ein senkrechter
Fächer erhalten wird. Die Fig. 15 bis 25 zeigen verschiedene Anwendungsmöglichkeiten
der Vorrichtung, wobei jeweils die vor der Muffe 8 befindlichen Elemente geändert
werden.
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So beziehen sich die Fig. 15, 15 a und 21 auf das Spritzen von Sand.
Die Spritzkammer 37 ist mit einem Saugrohr 38 versehen, das mit einem unterhalb
angeordneten Behälter39 für den Sand in Verbindung steht. Mit 4o ist ein Luftansaugstutzen
bezeichnet, durch welchen das Anlassen der Vorrichtung erleichtert wird.
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Die Fig. 16, i6a, 16b und 22 beziehen sich auf das Spritzen von Lacken,
wobei auch hier die Kammer 41 mit einem Saugrohr 38 für den aus dem Behälter 42
kommenden Lack versehen ist.
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Die Fig. 17 und 17 a zeigen einen mittels der Muffe 8 an die Pistole
i zu befestigenden Teil 43, der dann Verwendung findet, wenn die Vorrichtung nur
zum Ausblasen von Luft benutzt wird.
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Die Fig. 18, 18a und 23 beziehen sich auf Vorrichtungsteile, die dann
Verwendung finden, wenn das zu spritzende Material durch eine Leitung 46 aus einem
oberhalb der Vorrichtung angeordneten trichterförmigen Behälter 47 kommt.
Wie
aus Fig. 24 ersichtlich, kann der Behälter 48 von der mit ausgezogener Linie gezeichneten
Lage in die strichpunktiert gezeichnete Lage 48' gebracht werden, um eine Neigung
der Pistole i zu ermöglichen.
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Die Fig. i9, iga und 25 beziehen sich auf eine Vorr-ichtung zum Spritzen
kolloidaler Gemische, die aus einem bei 50 mit der Spritzkammer 49 verbundenen
Behälter 5 i kommen.
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Die Fig. 2o und :2o a zeigen Vorrichtungsteile, bestehend aus einem
Behälter 53 und einer Spritzkammer 52 mit Spritzöffnung 54, die mittels der Muffe
8 an die Pistole i angeschraubt werden können und zum Spritzen von Mörtel und Verputzmaterial
geeignet sind.
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Die Luftdüsen 12 können außer der geraden Form, die bisher beschrieben
wurde, auch die in den Fig. 26 und 27 gezeigte Form 55 besit4en. Die Befestigungsart
kann entweder die in Fig. 26 gezeigte sein, wo eine Muffe 56 verwendet wird, oder
die in Fig. 27 gezeigte, wo ein Flansch mit Stiften 57 und Flügelmuttern 58 verwendet
werden.
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Die Düsen 55 sind beispielsweise so abgewinkelt, daß sich ihre Strahlen
kreuzen. Durch die Anwendung dieser Düsen 55 erreicht man eine ausgeprägtere Wirbelbildung,
die hauptsächlich dann nützlich ist, wenn man dicke Stoffe, wie Kolloide, bituminöse
Stoffe, Verputzmaterialien od. dgl., spritzen will.