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Vorrichtung zum Entfernen überschüssigen Mischwassers aus Beton Zum
Ansetzen von Beton wird im allgemeinen mehr Wasser angewendet, als zum Abbinden
erforderlich ist. Die Festigkeit und Dichte des Betons ist aber um so größer, je
weniger Wasser in der Betonmischung enthalten ist.
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Um diesen Übelstand zu beheben, hat man bereits vorgeschlagen, überschüssiges
Mischwasser aus Beton mittels einer Vakuumkammer zu entfernen. Die diesem Zweck
dienende Vorrichtung erfordert indes ein verhältnismäßig hohes Vakuum.
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Auch die Vorrichtung der Erfindung, die zum Entfernen überschüssigen
Mischwassers aus Beton dient, hat eine Vakuumkammer. Um jedoch den Nachteil der
bekannten Vorrichtung zu überwinden, wird das in die Kammer angesaugte Wasser durch
eine kleine unter Unterdruck stehende Öffnung zusammen mit in die Kammer eingelassener
Luft abgeführt, und zwar in Form eines Sprühregens oder Nebels. Zum Betrieb dieser
Vorrichtung genügt deshalb ein verhältnismäßig kleiner Unterdruck.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung, mit der dieser Vorteil erzielt wird,
hat eine Kammer, in deren über den Beton zu führender Fläche Lochungen angebracht
sind und die ferner eine Öffnung für das Einströmen von Luft und eine verhältnismäßig
kleine unter Unter= druck stehende Öffnung hat, durch welche das aus dem Beton in
die Kammer angesaugte Wasser und die in die Kammer eingelassene Luft wieder austreten.
Die Kammer steht entweder mit einer Vakuumpumpe oder einem Luftkompressor in Verbindung,
um in ihrer Austrittsöffnung den für das Absaugen und Wegführen des Wassers erforderlichen
Unterdruck zu erzeugen.
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Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt.
Fig. i ist eine Draufsicht; Fig. 2 eine Seitenansicht,
teilweise geschnitten, und Fig. 3 eine Unteransicht einer Vorrichtung mit flachem
Boden;.
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Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung im Längsschnitt um tiefgeschichteten
Beton von innen zu behandeln; Fig. 5 ist eine Draufsicht einer Vorrichtung, um Beton
von der Oberfläche her zu behandeln; Fig. 6 zeigt einen Ejektor im Schnitt nach
der Linie 6-6 der Fig. 5 und Fig. 7 eine Saugkammer und den Ein- und Auslaß für
Luft im Schnitt nach der Linie 7-7 gemäß Fig. 5; Fig. 8 ist eine Unteransicht der
Saugkammer; Fig. 9 ist ein Längsschnitt einer Vorrichtung, die dazu dient, Beton
von innen zu behandeln; Fig. io ist ein Schnitt nach der Linie io-io der Fig. g.
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In den Fig. i bis 3 ist mit i ein Hohlkörper bezeichnet, der vorzugsweise
aus Stahl oder einer Stahllegierung besteht. Der Hohlkörper hat eine Kammer 2 mit
im Boden versenkten Löchern 3 und ein übenden Löchern 3 liegendes Filter 4 aus porösem
Werkstoff oder einem Maschengewebe. An einem Ende der Kammer 2 tritt Luft durch
eine Leitung 5 ein und an dem gegenüberliegenden Ende ist durch den Hohlkörper bis
nahe an den Boden 3 ein Nippel 6 geführt, wodurch eine schmale Öffnung 7 für den
Austritt von Luft und Wasser gebildet wird. An den Nippel 6 ist angeschlossen ein
Schlauch 8 und an diesen ein hohler Handgriff 9, welcher wiederum durch eine Leitung
ii mit einer Vakuumpumpe verbunden ist. Mit dem Handgriff 9 sind Arme io verbunden,
die an Ansätzen 12 der Kammer i mittels eines Stiftes 13 und Splinte angelenkt
sind.
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Die in Fig. 4 dargestellte Vorrichtung dient dazu, Beton zu behandeln,
der beispielsweise zur Herstellung einer Wand hochgeschüttet in einer Schalung liegt.
Die Vorrichtung besteht vorzugsweise aus einem Stahlrohr 14, dessen eines Ende 21
in eine geschlossene Spitze ausläuft, während durch das andere offene Ende 22 ein
Saugrohr 15 bis nahe an das Ende 21 geht. Am oberen Ende 22 liegt eine Öffnung
ig zum Einlaß von Luft. Zwischen dem Ende 21 und dem unteren Ende 16 der Leitung
15 ist ein schmaler Raum zum Austritt von Luft und Wasser aus dem Ringraum 18 in
das Rohr 15 gelassen. Das Rohr 14 hat versenkte Löcher 17, durch welche Wasser aus
dem Beton in den Ringraum 18 eintritt. Auf der Innenfläche des Rohres 14 liegt ein
Filter 23. Eine mit dem Rohr 15 verbundene Leitung 20 führt zu einer in der Zeichnung
nicht dargestellten Vakuumpumpe.
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Mit der in den Fig. i bis 3 dargestellten Vorrichtung kann Beton in
folgender Weise behandelt werden Wenn ein Stück Beton fertiggegossen ist, führt
der Arbeiter über die Oberfläche des Betonstreifens die Vorrichtung hin und her;
durch den Druck der Vorrichtung wird das Wasser aus dem Beton an die Oberfläche
gepreßt und durch den Unterdruck am Boden 3 der Vorrichtung wird das Wasser durch
die Öffnungen 4 in die Kammer 2 gesaugt; von der durch die Kammer 2 strömenden Luft
wird das Wasser zu der Austrittsöffnung 7 geblasen. Die Vorrichtung arbeitet mit
einem niedrigen Unterdruck von beispielsweise 25,4 mm. Durch den Unterdruck in dem
Nippel 6 wird.jas Wasser vom Roden 3 abgesaugt; die Kammer 2 bleibt deshalb praktisch
immer frei von Wasser, ebenso der Ringraum 18, da das Wasser durch den Unterdruck
in der Leitung 15 abgesaugt wird.
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Wichtig sind die engen Austrittsöffnungen 7. und 16. Da durch diese
Öffnungen die Luft und das Wasser mit hoher Geschwindigkeit strömen, wird das Wasser
in einri feinen Sprühregen oder Nebel verwandelt. Der in d e@ 1 Leitungen ii und
2o herrschende Unterdruck wird durch die verhältnismäßig kleinen Luftmengen nicht
wesentlich beeinflußt, welche aus den Kammern 2 und 18 in die Austrittsöffnungen
7 und 16 gelangen. Mehrere Vorrichtungen können an eine Unterdruckleitung angeschlossen
wirk, ohne daß dadurch der Unterdruck wesentlich herabgesetzt wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch auf m asc h* ipellerg Wege'hin
und her geführt werden. Um das Trocknen zü beschleunigen, kann erhitzte Luft durch
die Kammern geführt werden. Mittels der Filter 4 und 23 werden Betonteilchen festgehalten.
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In den Fig. 5, 6, 7 und 8 ist eine aus Metall bestehende Vorrichtung
i dargestellt, die im wesentlichen die gleiche Konstruktion hat wie die Vorrichtung
der Fig. i, 2, und 3. Komprimierte Luft strömt durch eine Schlauchleitung.24 und."din.starre
Leitung 27, welche ein pntrollventil-26 hat, in eine Düse 28 der Kammer 2; die Luft
tritt wieder aus durch das Halsstück 29 der Kammer 2, die starre Leitung
30 und die Schlauchleitung 39. Das Halsstück 29 hat die Form eines Venturirohres.
Auf der Kammer sitzt ein Vakuummeter 32. Durch Streben 33 werden die Leitungen 27
und 3o verbunden, so daß sie auch als Handgriff dienen können.
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In den Fig. 9 und io ist eine Vorrichtung veranschaulicht, die dazu
dient, um Beton von innen Wasser zu entziehen. Die Vorrichtung besteht aus einer
Leitung 34, die von einem Luftkompressor zu einem Rohr 35 fort, das in einem Rohr
21' bis fast zum Ende dieses Rohres geht, wo es in eine Düse 36 ausläuft. In der
Achse der Düse 36 ist im unteren Ende des Rohres 21' ein Halsstück 37 eingeschraubt.
Das obere Ende des Rohres 35 sitzt in einer Verschraubung 38, so daß es durch Drehen
zur Düse 36 höher und tiefer gestellt werden kann. Die Vorrichtung weist einen Ringraum
18 auf, der gebildet wird von den Rohren 35 und 2i'. Das Rohr 2i' ist mit Lochungen
17 versehen. Auf seiner Innenseite liegt über den Lochungen 17- ein zylindrischer
Filter 23. Mit dem Ringraum 18 ist eig.' Vakuummeter 39 verbunden. Die in Fig. 9
veranschaulichte Betonschalung besteht aus den Wänden 4o, Versteifungen 41, Verbindungsstangen
42,. Bodenplatte 43 und den Tragbalken 44.
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Die in den Fig. 5, 6, 7 und 8 veranschaulichte und mit einem Luftkompressor
durch die Leitung 27 verbundene Vorrichtung wird über eine Betonfläche geführt,
bis der Beton eine zum Glätten geeignete,Festig= keit erhalten hat. Die Luft, die
durch die Düse 28 in die Kammer 2 ein- und durch die Düse 29 wieder austritt, erzeugt
in der Kammer 2 einen Unterdruck. Durch den Unterdruck wird Wasser aus dem Beton
in die Kammer gesaugt, das Wasser versprüht in der Kammer, und es tritt als Sprühregen
oder Nebel durch die Düse 29 aus.
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Die in den Fig. 9 und io dargestellte Vorrichtung
kann
innerhalb des Betons auf und ab bewegt werden oder in einer bestimmten Lage bleiben
und durch Saugen und Erschütterungen wirken. Auf diese Weise können Röhren, Hohlwände
und Bodenplatten gegossen werden. Die Formen und Schalungen können innerhalb weniger
Minuten nach der Behandlung des Betons durch die Vorrichtung weggenommen werden.
Es bleibt eine dichte, nicht zusammenfallende Zementmasse zurück, die die in der
Schalung erhaltene Form behält. Die durch die Düse 36 eintretende und durch das
als Venturirohr ausgebildete Rohr 37 wieder austretende Luft erzeugt in dem Ringraum
18 einen Unterdruck und führt aus dem Ringraum 18 fortlaufend Luft und Wasser ab.
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Hoher Unterdruck führt dazu, daß der Beton in der Nähe der Vorrichtung
zu schnell austrocknet und zu schnell härtet und porös wird, und daß sich Wasserkanäle
durch das aus dem Beton kommende Wasser bilden. Ein niedriger Unterdruck ist deshalb
für eine gute Wirkungsweise der Vorrichtung wesentlich. Die Bewegung oder Erschütterung
der Vorrichtung führt zu einer fortschreitenden Verdichtung des Betons in (lern
Maße, wie Wasser aus dem Beton durch Saugen entfernt wird.
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Um einen Straßenbelag zu behandeln, können von Rädern getragene Führungsrollen
benutzt werden, über welche ein endloses siebartiges Band läuft, auf dessen unterem
Teil zwischen den Rollen eine Saugkammer angeordnet ist. Der untere Teil des Bandes
geht über die Zementfläche. Die Räder laufen an den Rändern der Betonschicht. Mit
dem Apparat der Erfindung kann eine völlig glatte und ausgerichtete Betonbedeckung
erhalten werden. Um Zementmauern mit Hohlräumen zu erhalten, können die in den Fig.
4, 9 und io dargestellten Gehäuse in der Wand bleiben, nachdem das Wasser entzogen
ist. Diese Gehäuse können einen beliebigen, z. B. einen rechteckigen Querschnitt
haben um jeden gewünschten Hohlraum innerhalb der Wand zu bilden. Eine Wand kann
einen fortlaufenden Hohlraum haben oder auch mehrere Hohlräume, die getrennt voneinander
sind.