DE924075C - Sandstrahl-Verfahren und -Vorrichtung zur Oberflaechenbehandlung - Google Patents
Sandstrahl-Verfahren und -Vorrichtung zur OberflaechenbehandlungInfo
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- B24C7/00—Equipment for feeding abrasive material; Controlling the flowability, constitution, or other physical characteristics of abrasive blasts
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Description
AUSGEGEBEN AM 24. FEBRUAR 1955
M 18782 XH/67 b
Die Erfindung betrifft ein Sandstrahl-Verfahren und eine -Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung,
insbesondere zur Säuberung von Schiffskörpern, bei dem Sand durch Druckluft oder Druckflüssigkeit
in einem dicht geschlossenen Behälter aufgeschwemmt und dann das Gemisch unter Druck
einer Spritzdüse zugeführt wird.
Bei einem bekannten Sandstrahl-Verfahren wird Wasser unter Druck durch einen Sand enthaltenden
Behälter geleitet. Bei seinem Durchgang durch den Behälter nimmt das Wasser dem Sand zu einer
Spritzdüse mit, aus der die Mischung dann gegen die zu reinigende Fläche gespritzt wird.
Nach einem anderen bekannten Verfahren wird hochkomprimierte Luft in den oberen Teil eines
dichten Behälters eingeführt, der Wasser und Sand enthält. Wasser und Sand werden dann durch die
Druckluft aus dem unteren Behälterteil herausgepreßt und einem weiteren Strom rasch bewegter
Luft zugemischt. Die Endmischung aus Luft, Wasser und Sand wird dann mit einer Düse gegen
die zu reinigende Fläche gespritzt.
Die übrigen bekannten Sandstrahl-Verfahren sind
im wesentlichen nur Verbesserungen dieser beiden Verfahren. Die bekannten Verfahren sind unzulänglich,
weil sich der feuchte Sand im Behälter und in den verschiedenen Leitungen und Öffnungen
gern zu Klumpen ballt und Leitungen, Ventile und Düsen verstopft, so daß der Sandstrom gegebenenfalls
nur zögernd aus der Düse austritt. Der Druck an der Düsenmündung fällt dann plötzlich ab.
Wenn dann der Druck im System wieder ansteigt, fliegen die Sandklümpchen unter Erschütterungen
und Druckstößen plötzlich nach außen. Der Sand ist bei den bekannten Verfahren also
nicht gleichmäßig in der Säuberungsflüssigkeit
und hat deshalb auch keine konstante Säuberungswirkung.
Die fortgesetzten Erschütterungen und Druckstöße an def Düse ermüden die Bedienungsperson.
Außerdem entgleitet die Düse leicht der Hand. Die Bedienung der Düse erfordert deshalb große Aufmerksamkeit
und Anstrengung, was auf die Dauer ermüdet.
Das Verfahren nach der Erfindung dagegen ίο erzeugt einen klumpenfreieo Reinigungs- bzw.
Schleifstrahl mit völlig gleichmäßiger Verteilung des Sandes bei kontinuierlichem und stoßfreiem
Zustrom zur Spritzdüse. Die Erfindung erreicht dies dadurch, daß die Druckluft oder die Druckflüssigkeit
von unten her in den Behälter durch edm Sieb in eine auf dem Sieb lagernde Sandschicht
gedrückt wird, worauf sich im Behälter eine obere sandfreie und eine untere den Sand in gleichmäßiger
und klumpenfreier Aufschwemmung enthaltende
Schicht bilden, die getrennt abgezapft, dann in einem regelbaren Verhältnis in einem Mischrohr
vereinigt und von dort unter Druck der Spritzdüse zugeführt werden.
Sandstrahl verfahren mit nassen Fördermitteln
begünstigen unter Umständen das Rosten blanker Eisen- und Stahlflächen. Bei der Erfindung wird
dies ebenfalls in an sich bekannter Weise durch den Zus&tz eines Korrosionsschutzmittels im Reindgungsstrahl
verhindert. Zur gleichmäßigen Verteilung führt man das Korrosionsschutzmittel zweckmäßig
bereits dem Mischbehälter zu.
Der aus der Spritzdüse kommende sandhaltdge Reinigungsstrahl läuft völlig stoßfrei und ist
bequem regelbar. Die Spritzdüse liegt dabei ruhig und erschütterungsfrei in der Hand der Bedienungsperson,
die nicht mehr so rasch ermüdet. Verstopfungen der Spritzleitung oder Düse und die damit
verbundenen unangenehmen Betriebsunterbrechungen kommen nicht mehr vor. Die behandelte Oberfläche
wird infolge der gleichmäßigen Bearbeitung und der Vermeidung von Druckstößen und des
Aufschlags von Sandklumpen geschont, so daß man nach dem neuen Verfahren unbedenklich auch durch
Farbanstriche oder sonstige Überzüge veredelte Oberflächen abstrahlen und reinigen kann, ohne daß
Verletzungen der Schutzschicht auftreten.
Bei der zu diesem Verfahren gehörigen neuen
Vorrichtung wird ein Wasserstrom unter Druck nach oben in den unteren Teil eines Behälters gedrückt,
in dem eine Siebplatte angeordnet ist. Die Siebplatte liegt unmittelbar über dem unteren Teil
des Behälters und kann eine Sandschicht tragen.
Der ganze Behälter ist während des Betriebes gegen die Außenluft abgeschlossen. Das in den unteren
Teil des Behälters eintretende Wasser wird mittels der Siebplatte gleichmäßig auf die Sandschicht
verteilt, strömt nach oben, dehnt die Sandschicht dabei aus und hält die Sandteilchen in dauernder
Bewegung. Die Sandschicht verhält,sich daher wie eine Flüssigkeitsschicht und zeigt die für eine
Flüssigkeit typischem Strömungseigenschaften.
Im Behälter entstehen zwei Schichten. Die untere Schicht B (Fig. 1) enthält Wasser und aufgeschwemmten
Sand und die obere Schicht A reines Wasser.
Aufgeschwemmter Sand und Wasser strömen danni durch einen Kanal, der von der Siebplatte bis
zur Auslaßleitung reicht. Das klare Wasser in der oberen Schichte gelangt in eine Über lauf leitung,
die sich mit dem Strom des aufgeschwemmten Sandes vereinigt, der aus dem Behälter in die
Auslaßleitung fließt. Der vereinigte Strom von Wasser und aufgeschwemmtem Sand gelangt dann
durch einen Gummischlauch zur Spritzdüse.
Die Zeichnung bringt ein Ausführungsbeispiel der Reinigungsvorrichtung nach der Erfindung.
Dabei zeigt
Fig. ι eine Seitenansicht, zum Teil im Schnitt, und
Fig. 2 einen Grundriß.
Der Behälter 11 hat einen nach unten· gewölbten
Boden 12 und einen ebenfalls nach unten gewölbten Deckel 13 und ist nach außen dicht. Oberhalb des
Bodens 12 befindet sich eine horizontale Platte 14 mit zahlreichen Löchern 14°, durch die das Wasser
nach oben strömen kann.
Eine im Boden des Behälters 11 angeordnete Einlaßöffnung 15 ist mit einem Einlaßrohr 16 zur
Zuführung von Druckwasser verbunden. Von der Platte 14 führt ein Kanal 17 nach unten zum Mischrohr
18 durch den Boden 12 des Behälters 11. Das
obere Ende des Kanals 17 liegt höher als die Einlaßöffnung
15. Das Mischrohr 18 ist mit einem Gummischlauch 19 verbunden, der in einer Spritzdüse
20 endet.
An der Seitenwand des Behälters 11 ist nahe dem oberen Ende ein Über lauf rohr 21 angeschlossen,
das sich längs des Behälters nach unten erstreckt und sich dann mit dem Mischrohr 18 vereinigt.
Die im Auslaßkanal 17 fließende Menge von Wasser und Sand, die sich gegebenenfalls mit dem Wasser
aus dem Überlauf rohr 21 vereinigt, ist durch das Ventil 17° regelbar. Damit läßt sich die Abriebkraft
des Strahles regeln. An der Seitenwand des Behälters 11 ist oberhalb der Platte 14 ein weiteres
Einlaßrohr 22 angeordnet, durch das man der Sand-Wasser-Mischung ein Korrosionsschutzmittel zusetzt.
Der Deckel 13 vom Behälter 11 ist mit einem
herausnehmbaren) Stopfen 23 versehen. Durch diesen Stopfen füllt man den Sand in den Behälter ein.
Infolge der Wölbung von Deckel 13 nach unten rutscht der Sand von selbst nach unten und durch
die Öffnung 24.
Zur Inbetriebnahme füllt man durch die Öffnung 24 Sand in den Behälter 11. Der Sand fällt nach
unten auf die Siebplatte 14. Die in den Behälter 11
eingebrachte Sandmenge soll etwa mehr als die Hälfte des Behältervolumens zwischen dem Deckel
13 und der Siebplatte 14 betragen. Ein Teil des trockenen Sandes fällt zwar durch die Löcher 140
durch, diese Sandmenge ist aber geringfügig. Außerdem wird bei Inbetriebsetzung der Vorrichtung,
wenn sich Wasser im Behälter 11 befindet, der durch die Löcher 14° hindurchgefallene Sand
zum größten Teil wieder nach oben in den Bereich B
gebracht.
Anschließend setzt man den Stopfen 23 wieder in die Öffnung 24 ein. Hierauf wird Druckwasser
von etwa 7 kg/cm2 durch das Rohr 16 in den unteren Teil des Behälters 11 eingeführt. Das Wasser verteilt
sich mittels der Siebplatte 14 gleichmäßig auf den Sand, dehnt die Sandschicht um 15 bis 20%
aus und bewirkt das Aufschwemmen des Sandes im Bereich B. Aufgeschwemmter Sand und Wasser
entweichen dann aus dem Bereich B durch den Kanal 17 nach unten in das Mischrohr 18 und
schließlich durch den Gummischlauch 19 in die Spritzdüse 20 nach außen. Das klare Wasser aus
dem Bereich A strömt durch das Überlauf rohr 21 und vereinigt sich mit der Schwemme aus dem
Kanal 17.
Sobald der Sandvorrat im Behälter erschöpft ist, muß die Vorrichtung stillgelegt und der Behälter
wieder mit Sand gefüllt werden, Dem Behälter kann durch das Rohr 22 eine die Korrosion verhindernde Flüssigkeit, z.B. verdünnte
Phosphorsäure oder eine verdünnte Chromsäuresalzlösung, zugeführt werden. Das Korrosionsschutzmittel kann dabei der Sandschicht vor Einlaß
des Druckwassers in den Behälter oder fortlaufend während des Betriebes zugeführt werden.
An Stelle von Wasser kann natürlich auch Druckluft als Fördermittel verwendet werden. Die Luft
wird dann unter einem Druck von 7 kg/cm2 durch das Rohr 16 in den Behälter 11 eingeführt. Die
nach oben strömende Luft dehnt sich aus und schwemmt die Sandschicht genau so wie Wasser
auf. Im Behälter entstehen zwei Schichten. Die obere Schicht^ enthält nur Luft, und die untere
SchichtB enthalt Luft und aufgeschwemmten Sand.
Aufgeschwemmter Sand und Luft aus der Schicht B strömen dann durch den Kanal 17 nach unten zu
den verschiedenen Leitungen, bis sie durch die Düse 20 nach außen treten. Die reine Luft aus der
Schicht^ strömt durch die Leitung 21 und vereinigt sich mit der Mischung aus aufgeschwemmtem
Sand und Luft im Mischrohr 18.
Wenn man den Druck des Mediums bis auf 70 bis 350 kg/cm2 steigert, dann wirkt der Sand-Wasser-Strahl
wie ein Schneidstrahl. Man kann bei diesen Drücken dann sogar Metall schneiden, wobei die Flüssigkeitsbeimischung die Entwicklung
störender Hitze unterdrückt. Bei der Oberflächenbehandlung muß man deshalb immer für die Einhaltung
bestimmter Drücke des Mediums sorgen, andernfalls verletzt man unter Umständen die behandelte
Fläche.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Sandstrahl-Verfahren zur Oberflächenbehandlung, insbesondere zur Reinigung von Schiffskörpern, bei dem Sand durch Druckluft oder Druckflüssigkeit in einem dicht geschlossenen Behälter aufgeschwemmt und dann das Gemisch unter Druck einer Spritzdüse zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck- oo luft oder die Druckflüssigkeit von unten her in den Behälter durch ein Sieb in eine auf dem Sieb lagernde Sandschicht gedrückt wird und die sich im Behälter hierbei bildenden Schichten (eine obere sandfreie und eine untere, den Sand in gleichmäßiger und klumpenfreier Aufschwemmung enthaltende Schicht) getrennt abgezapft, dann in einem regelbaren Verhältnis in einem Mischrohr vereinigt und von dort unter Druck der Spritzdüse zugeführt werden.
- 2. Sandstrahl-Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise ein Korrosiomsschutzmittel dem Sand-, Luft- bzw. Wassergemisch zugesetzt wird, wobei das Korrosionsschutzmittel vorzugsweise der unteren aufgeschwemmten Schicht oder der Sandschicht vor dem Aufschwemmen laufend beim jeweiligen Nachfüllen des Sandes zugesetzt wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der dichte Behälter (11) einen vorzugsweise nach unten gewölbten Boden (12) mit einem Einlaßstutzen (15) für das komprimierte Fördermittel, mit Abstand darüber eine siebartig gelochte, quer zur Hauptachse des Behälters liegende Platte (14) und einen vorzugsweise ebenfalls nach unten gewölbten Deckel (13) mit verschließbarer Sandfüllöffnung (24) hat und im oberen und unteren Teil des Behälters je eine getrennte Abzapfleitung (21 bzw. 17) vorhanden ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzapf leitung (17) am unteren Behälterteil von der Platte (14) nach unten durch den Behälterboden (12) geht und ein Drosselventil (17°) enthält.
- 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzapfleitung (21 bzw. 17) in einem Mischrohr (18) vereinigt ist, an das die Förderleitung (19) mit der Spritzdüse (20) angeschlossen ist.
- 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr des komprimierten Fördermittels in den Behälter (15) regelbar ist, z. B. mit einem Drosselventil des Einlaßrohres (16) zum Einlaßstutzen (15).
- 7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Behälter (11), vorzugsweise im Bereich der aufgeschwemmten Sandschicht, eine regelbare Zuleitung für ein Korrosionsschutzmittel angeschlossen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen1 9592 2.55
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