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Vorrichtung zum Paketieren von Zeitungen für den Versand in Rotationsdruckereien
Das
Paketieren für den Versand der von der Rotationsmaschine angelieferten Zeitungen
wird bisher voll TSand durchgeführt. Die in laufendem Strom auf einem Sammulband
ankommenden Zeitungen werden von einer Hilfskraft an den Zäliltisch gebracht, wo
sie, vornehmlich durch weibliches Personal, gezählt und in Stapeln von z. B 50 Stück
zum Versenad hereitgestellt werden.
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Die einzelnen Xeitungsstapel werden, um sie im Ziituugsstoß kenntlich
zu machen um I80° gegeneinander verletzt geschichtet. Diese Schichtung erleichtert
die Entnahme jeder gewünschten Zahl von Zeitngen aus dem Stoß in kürzester Zeit,
was bei der Massenproduktion und der kurzen Zeit, die zwischen Druck und Versand
zur Verfügung steht. von großer Bedeutung ist.
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Die gezählten Zeitungspakete werden nun an den Packtisch gebracht
und in Stöße geschichtet, die den vom Besteller gewünschten Mengen entsprechen.
Die fertigen Stöße werden mit der Anschrift des Bestellers versehen, vom Packer
verschnürt und an den Verladetisch getragen.
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Diese Arheitsvorgänge, die ausschließlich manuell durchgeführt werden.
erfordern bei einer größeren Auflage wegen der zur Verfügung stehenden kurzen Zeit
eine große Zahl von Arheits-
kräften, Für eine Auflage von 130 000
bis 150 000 Stück sind mindestens 20 Argeitskräfte erforderlich, von denen etwa
15 weibliche Kräfte sind. Da sich der Zeitungsdruck vornehmlich bei Nacht abspielt,
ist die Beschäftigung vor allem l>eim weiblichen Personal gesundheitsschädlich,
und der Betrieb leidet durch häufige Ausfälle von Personal an Genauigkeit und Zuverlässigkeit.
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Durch die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung wird
die Handarbeit weitgehend ausgeschaltet, Nach der Erfindung werden die Zeitungen
auf einem an den Austrag der Rotationsmaschine anschließenden Transportband zum
Ausziehen der der ankommenden Zeitungen auf mindestens ZeitungsI>reite unter
einem Zählwerk hindurchgeführt und in ein Sortierfach abgelegt, dessen Boden, gesteuert
durch das Zählwerk, derart klappbar ist, daß der jeweils abgezählte Zeitungsstapel
in senkrechter Lage in einen Sammell} ehíilter gleiten kann, der mit einer ebenfalls
von dem Zählwerk gesteuerten. Ausstoßvorrichtung verbunden ist, die jeden abgelegten
Zeitungsstapel zugegen eine unter ständigem Kraftschluß atisweichende Halteplatte
auf einen die Stapel zu Paketen sammelnden Tisch abschiebt, der mit einem wiederum
von dem Zählwerk gesteuerten Quertransport versehen ist, der auf dem Packtisch arbeitet.
Der Boden des Sortierfaches wird vorzugsweise so ausgebildet, daß er zwischen zwei
um etwa 900 gegeneinander versetzten Aufnahmestellungen schwenken kann, denen im
Sammelbehälter zwei durch Halteleisten getrennte Abschnitte zugeordnet sind. Hieraus
ergeben sich in dem Sammelbehälter und den nachfolgenden Stationen für die abgelegten
Zeitungsstapel abwechselnd um 1800 versetzte Lagern der einzelnen z. B. 50 Stück
enthaltenden Zeitungsstapel, wie es oben als besonderer Vorteil bei der Entnahme
einer gewünschten Zahl von Zeitungen aus dem Stoß hervorgehoben ist.
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Zur Bedienung der Vorrichtung ist nur ein Nfanii erforderlich. Dazu
kommt noch ein Packer.
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Da jede rotationsmaschine auf zwei Austrägen arbeitet, sind zwei Vorrichtungen
und damit vier Ärlei tskräfte erforderlich. Für die Behandlung von Bestellungen,
die unter 50 Stücken oder zwischen durch 50 teilharen Menten liegen, werden zusätzlich
höchstens sechs weibliche Hilfskräfte benötigt. Die Zahl der einzusetzenden Arbeitskräfte
ist also auf die Hälfte reduziert.
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Neuen der hierdurch erzielten Ersparnis an Löhnen ergibt sich noch
der Vorteil, daß ein exakter Betrieb der Versandabteilung gesichert ist.
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T)er Kraftbedarf für die Vorrichtung ist sehr klein. Der Motor kann
daher an jede Lichtleitung angeschlossen werden. Geeignet sind Motoren, wie sie
für den Antrieb von Nähmaschinen, Staubsaugern od. dgl. Geräte in Betracht kommen.
zum tlie Betriebssicherheit zu steigern, werden die Paketiervorrichtungen vorteilhaft
auf fahrbare Untergestelle montiert, die sich in jeder Lage blockieren lassen. Man
kann dann eine dritte Reservevorrichtung bereitstellen, die bei Ausfallen einer
Vorrichtung in wenigen Minuten in die Arbeitsstellung gebracht werden kann. Die
ausgefallene Vorrichtung kann dann in Ruhe überholt werden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in Zusammenhang mit einem
Ausführungsbeispiel beschrieben, das in der Zeichnung an Hand von vier Figuren erläutert
ist; es zeigt Fig. I einen Längsschnitt der Vorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht
auf den Ausstoßtiscb und den Packtisch, Fig. 3 eine Einzelheit des Packtisches,
Fig. 4 ein Zeitungspaket.
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Der mit I bezeichnete Austrag der Rotationsmaschine führt auf ein
z. B. leicht ansteigend verlaufendes TransportbanXd 2, das über Rollen 3, 4 endlos
geführt ist und seinen Antrieb von einem Motor 3 erhält. Die Bandgeschwindigkeit
wird so gewählt, daß die von der Rotationsmaschine gedrängt kommenden Zeitungen
auf dem Band 2 mindestens auf Zeitungsbreite auseinandergezogen werden. Ein über
dem Band einstellbar angeordneter Abstreifer 6 sorgt dafiir, daß ein zufälliges
Alitgehen von gleichzeitig zwei Zeitungen verhindert wird.
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Über dem Transporthand 2 ist ferner ein Zählwerk angeordnet, das
die Zahl der unter ihm durchlaufenden Zeitungen bestimmt und auf Kontakteinrichtungen
arbeitet, deren Kontakte nach festliegenden Zahlen von Zählerwerkschaltungen auf
elektromagnetischem Wege die Antriebe der weiter unten näher beschriebenen, dem
Transportband 2 nachgeordneten Einrichtungen steuern.
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Das Zählwerk ist im vorliegenden Beispiel als Vakuumzählwerk ausgehildet.
Es hat einen Zylinder 7 mit einem darin verschiebbaren durch Kurbeltrieb bewegten
Kolben, dessen Antrieb von dem Bandantrieb abgeleitet ist. Der Zylinder 7 hat eine
gegen die Oberseite der Zeitungen ausliegende Fühlöffnung. Hierdurch entstehen in
dem Zylinder 7 unterschiedliche Druckschwankungen, deren Größe davon abhängt. ob
unter der Fühlöffnung sich eine Zeitung oder eine Lücke zwischen zwei Zeitungen
befindet. Diese zwischen Vakuum und Überdruck schwankenden Druckimpulse werden auf
den Kolben 8 eines an den Zylinder 7 angeschlossenen Nebenzylinders übertragen.
Eine von dem Kolben 8 bewegte Schaltklinke 9 arbeitet auf das Schaltrad I0, dessen
Zähnezahl der Zahl (z. B. 50) der gewünschten Zeitungenin einem Stapel entspricht.
Dieses Schaltrad kann die Träger der Kontakte für solche Stellungen, die nach einem
Umlauf, d. h. nach Ablegen eines Zeitungsstapels von z. B. 50 Stück. notwendig werden,
unmittelbar antreiben. Für Schaltungen, die erst nach mehrfachem Umlauf des Schaltrades
10 stattfinden sollen. ist in dem Zühlwerksgehäuse eine zweite mit der ersten durch
ein Übersetzungsgetriebe verbundene Schaltwelle vorgesehen.
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Das Transporthand 2 legt die Zeitungen in einen Behälter 12 ab, der
oben als Sortierfach bezeichnet ist. Dieser Behälter 12 hat einen Boden 13, der
um eine Achse 14 zwischen den in Fig. I aus-
gezogen untl gestrichelt
gezeichneten. um etwa 90° verstzten Lagen schwenkbar ist. In beiden lagen kann der
Boden die ankommenden Zeitungen aufnehmen, wie es für die ausgezogen gezeichnete
Lage durch Andeuteung des Stapels 36 gezeigt ist.
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Bei der ausgezogen gezeichneten lage des Bodens 13 liegt beispielsweise
der lAug der Zeitungen oben untl bei der gestrichelt gezeichneten Lage unten.
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Aus den in der Fig. 1 für das Schwenken des Bodens 13 angegebenen
Pfeilrichtungen geht hervor, daß die Aeitungsstapel einmal mit dem Bug nach oben
und das andere Mal mit dem Bug nach unten beim Ausklappen des Bodens abfalen, also
bei der weiteren Schichtung die einelnen Stapel gegeneinander um 180 versetzt in
dem Stoß erscheinen.
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Unter dem Boden 13 des Sortierfachs befindet sich der entsprechend
den beiden Betriebsstellungen des Bodens durch leisten 15 in zwei Abteile 16 und
17 geteilte Sammelbehälter. Die leisten 15 sind so angeordent und die Wände des
Sammelbehälters sind so ausgespart, daß sie einige Millimeter in den von den heruntergefallenen
Zeitungsstapeln 36 eingenommenen R anm hinei ichcn und dienen als Stützen für die
Zeitungspakete, die somit nur an schmalen Rändern gehalten werden. Dem Sammelbehälter
ist ein platenförmiger Ausstoßer 18 zugeordnet, der durch die Ausnehmungen der Wände
und zwischen den Teilungsleisten 15 hindurchgehen kann und bei seinem in Pfeilrichtung
Fig. 1 erfolgenden Arbeitshub den jeweils in eines der Fächer 16 oder 17 des Sammelbehälters
abgelegten Zeitungsstapel auf einen Tisch ausstößt.
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Dieses Ausstoßen bereitet keinerlei Schwierigkeiten, da die nur an
schmalen Rändern gehaltenen Zeitungen in der Ausstoßrichtung nachgeben und sich
beim Vorbeigleiten an den Leitsten 15 krümmen. so daß ein glatter Durchgang gewährleistet
ist.
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Die konstruktive Entwicklung der Paketiervorrichtung hat übrigens
gezeigt, daß die Leisten 15 an sich gegebenenfalls entbehrlich sind. da unmittelbar
anch dem herausgleiten der einzelnen Pakete aus dem Behälter 12 in den Behälter
16 oder 17 der Ausstoß erfolgt. Die Zeitspanne zwischen herabgleiten und Aussstoßen
ist so gering, daß ein Auseinanderfallen der Zeitungen nicht erfolgen kann. Der
überragende Rand des Behälters 16 allerdings muß beibealten wrden, tla sich der
am Tisch wachsende Zeitungsstoß an diesen Rand stützt. Es ist hier vorgesehen, je
50 Zeitungen einmal aus dem Behälter 16 und dann aus dem Behälter 17 abwechselnd
auszustößen. Die Ausstoßplatte 18 ist mit ener Zahnstange 19 verbunden, die mit
einem Ritzel 20 im Eingriff steht. das durch eine elektromagnetische Kupplung 21
mit einer von dem Motor 5 angetriebenen Welle kuppelbar ist. An der Zahnstange 19
greift eine Zugfeder 22 an,k durch die der Ausstoßer 18 in der in Fig. 1 gezeigten
Ausgangsstellung gehalgten wird. Für den Arbeitshub des Ausstoßers wird das Ritzel
20 durch die vom Zählwerk gesteuerte elektromagnetische Kupllung 21 mit der Antriebswelle
gekuppelt. Am Ende des Arbeitshubes wird das Ritzel 20 wieder entkuppelt, und die
Zugfeder 22 holt den Ausstoßer in die Ausgangsstellung zurück.
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Beim Ausschieben eines Zeitungsstapels aus dem Sammelbehälter 16,
17 auf den diesem nachgeordneten Tisch wird eine Halteplatte 23 verdrängt, die über
einen Seilzug 24 unter der Belastung eines Gewichtes 25 steht. Infolge dieser Anordnung
kann die Halteplatte 23 den ausgeschobenen Zeitungsstapeln unter ständigem Kraftschluß
mit dem anwachsenden Zeitungsstoff ausweichen.
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Der dem Sammelbehälter 16, 17 nachgeordnete Tisch ist mit einem über
Walzen 26, 27 und 28 gelegteii z. n. aus Gummi bestehenden Quertransporthand 29
ausgerüstet, In die Walze 27 wird, wie in der Fig. 2 angedentet, der Antrieb eingeleitet.
der ebenfalls von dem Motor 5 ausgeht, und in den eine nicht dargestellte elektromagnetische
Kupplung eingebaut ist.
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Mit Hilfe dieses Quertransportes 29 wird das Zeitungspaket auf den
Packtisch 30 herübergetragen. sobald es auf eine bestimmte Zahl von abgelegten Zeintungsstapeln
36 angewachsen ist.
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Die Steuerung des Antriebes des Quertransportes 29 geschieht durch
das Zählwerk, das in diesem Falle jeweils nach Ablauf mehrerer Umdrehungen, entsprechend
der Zahl der im Zeitungsstoß enthaltenen Stapel, die erwähnte elektromagnetische
Kupplung schaltet. Die Anzahl der für ein Paket verlangten Stapel kann auf einer
Mengenskala am Zählwerk (s. Fig. 1) mit einem Drehknopf ein= gestellt werden.
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Auf dem Packtisch 30 wird das Zeitungspaket zwischen zwei Platten
31 und 34 gehalten, Die Platte 34 ist fest angeordnet. Die Platte 31 ist mit der
Platte 23 durch ein Anschlußstück 33 verbunden und wird daber von der Platte 23
entsprechend dem wachsenden Zeitungsstoß 36 mitgenommen. Es entsteht dadurch am
Packtisch 30 der Raum. der zur Übernahme des gewünschten Zeitungsstoßes notwendig
ist, um ein Auseinanderfallen der noch nicht verschnürten Zeitungen zu vermeiden.
Die Platte 31 ist, wie die Fig. 3 zeitt, aus vier Teilen zusammengesetzt, die so
in Abstand gehalten sind, daß zwei sich kreuzende Schlitze entstehen. Die vier Teile
werden durch Bügel 32 zusammengehalten. Auch in der feststehenden Platte 34 sind
gleichliegende Schlitze vorgesehen. Diese Ausbildng der Halteplatten ermöglicht
das Anlegen der Verpackungsschnur an das Zeitungspaket, ohne die Zeitungen vom Tisch
abheben zu müssen, wordurch viel Zeit und Mühe gespart wird. Das verschnören der
Zeitungspakete am Packtisch 30 erfolgt von Hand. Eine Automatisierung dieses Arbeitsganges
wäre sehr kompliziert und würde keine Einsparung an Arbeitskräften bringen. da zum
Abtransport der fertigen Zeitungspakete ohnehin ein Mann benötig wird.
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Nach dem Herausheben des verschnürten Zeitungsstoßes muß die Platte
31, 33 bis an die Platte 34 zurückgehen, damit sie synchron mit der Platte 23 wieder
den Raum schaffen kann, der für den nächsten Zeitungsstoß notwendig sit. Dieses
Zurückgehen
der Platte 31,, 33 in die Anfangsstellung erfolgt in analoger Weise wie bei der
Platte 23 mit Seilzug und Gewichtsbelastung.
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13ei stets gleichl>feibenden Zeitungsstößen, wie es l<eim Versand
an Großverteiler der Fall ist, könnte die Platte 31, 33 feststehen. Beim direkten
Versand an den Verbraucher schwankt jedoch die Größe der Zeitungsstöße außerordentlich,
so daß eine bewegliche Platte 3I, 33 vorteilhaft ist, um die Anwendungsmöglichkeit
der Paketiervorrichtung auf alle in der Praxis vorkommenden Fälle auszudehnen.
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Mit der neuen Paketiervorrichtung lassen sich nur Zeitungspakete
von beispielsweise 50 Stück oder einem Vielfachen dieser Anzahl herstellen.
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Für Zeitungspakete, die nicht auf 50 abgerundet sind, z. B. solche
mit 480 Zeitungen, müssen die über 450 Stück liegenden Mengen, im vorliegenden Beispiel
30 Stück, von Hand abgezählt werden.
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Diese Mengen werden dem Zeitungspaket am Packtisch mit der Versandauschrift
beigegeben.
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Zu diesem Zweck ist auf der anderen Seite der über dem Packtisch feststehenden
Halteplatte 34 ein Behälter 35 vorgesehen, der durch eine weitere feststehende Platte
begrenzt ist, die wegen der Verschnürung der Pakete wie die bewegliche Halteplatte
31 ausgebildet und auch mit 31 bezeichnet ist. In diesen Behälter 35 wird die fehlende
Zeitungsmenge eingelegt, und sie wird dann zusammen mit dem automatisch erzeugten
Paket verschnürt. Das ist ohne weiteres möglich, weil die Platte 34 als Stützplatte
ohne größere Beanspruchung dünn gewählt werden kann. Außerdem besitzt die Platte
34 einen senkrechten Schlitz, so daß beim Hochheben des verschnürten Paketes der
Bindfaden der senkrechten Verschnürung in diesen Schlitz zu liegen kommt und das
Paket hochgehoben werden kann. ohne daß der Bindfaden die Platte 34 l>erührt.
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In der Fig. 4 ist ein aus zwei um 1800 versetzten Stapeln 36 von
z. B. je 50 Strick bestehendes Zeitungspaket gezeigt. Die Bugseiten der Zeitungsstapel
sind mit 37 bezeichnet.