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Druckmesser mit Bourdonmeßfeder
In den handelsüblichen Druckmeßgeräten
(Manometer, Hydrometer) ist die Bourdoumei.½feder in ihrer klassischen Ärt das unter
Einwirkung des Druckes sich verändernde Meßglied, das mittels einer mechanischen
Übertragung einen Zeiger gegenüber einer Skala verstellt und so den herrschenden
(zu messenden) Druck anzeigt.
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Bourdonmeßfedern werden im allgemeinen aus Rohr mit einer etwa ovalen
Querschnittsform ge fertigt. 1,s ist auch schon bekanntgeworden, die Bourdonmeßfeder
aus Blech zu fertigen, wobei dann die Verbindungsnaht auf der Innenseite der Feder
allgeordnet wurde Sowohl aus Rohr gefertigte als nach der bisherigen Methode aus
Blech gefertigte Bourdonmeßfedern lassen jedoch keine Querschnittsform der Feder
zu, die geeignet ist, l)Cj Belastung große Federwege zuzulassen, weil die durch
die Herstellungsart bedingte Querschnittsform den Verstellkräften einen verhältnismäßig
großen Widerstand entgegensetzt. Dieser Nachteil fällt bei Bourdonmeßfedern für
höhere Drücke und entsprechend zunehmenden Wandstärken immer mehr ins Gewicht. Weitere
Nachteile der bisherigen Druckmesser mit Bourdonmeßfeder sind in der kompliziertNen
Befestigungsart der Bourdonmeßfeder mittels in den Schraubstutzen gefrästen Langloches
gegeben, wobei diese Befestigungsart bei Anwendung eines rostsicheren Meßsystems
gleichzeitig die Verwendung eines teueren rostfreien Materials für den Stutzen erfordert.
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Durch die vorliegende Erfindung ist erreicht, daß die Biegesteifigkeit
der Bourdonmeßfeder wesentlich herabgesetzt ist, so daß sich ein wesentlich größerer
Federweg ergibt, der die Bourdonmeßfeder fiir erheblich größere Meßbereiche, für
genauere
Messungen und für bedeutend höhere Drücke als bisher geeignet macht, daß die Bourdonmeßfeder
in einfacher Weise mit dem Schraubstutzen und der zum Meßwerk führenden Verbindungsstange
verbunden ist und daß die Bourdonmeßfeder mittels eines rostfreien Verbindungsrohres
in einfacher Weise so mit dem Schraubstutzen verbunden ist, daß ein rostsicheres
Meßsystem ohne Verwendung rostfreien Materials für den Schraubstutzen gegeben ist.
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Die Erfindung besteht in erster Linie darin, daß die Bourdonmeßfeder
aus mindestens einer äußeren Teilfeder und aus mindestens einer inneren Teilfeder
aus Blech gebildet ist, wobei die Teilfedem vor oder nach der Zusammenfügung so
geformt sind, daß die in Richtung der großen Achse des Gesamtfederquerschnittes
nach den Außen seiten der Gesamtfeder hin befindlichen Flächen der Teil federn sich
unter einem spitzen Winkel treffen und in der genannten Achse sich berührende äußere
Randflächen bilden, die als Löt-oder Schweißränder zur festen Zusammenfügung der
Teilfedern dienen.
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Außerdem besteht die Erfindung darin, daß versehiedene Formen von
Teilfedern gewählt sind, die die Biegesteifigkeit der Gesamtfeder weiter herabsetzen
und die zur gleichmäßigen Biegebeanspruchung des Gesamtfederquerschnittes, zum Teil
auch durch die weitere Anordnung von Zusatzblechen, einen Gesamtfederquerscbnitt
möglichst gleicher Festigkeit ergeben, weiterhin darin, daß das Widerstandsschweißverfahren
zur einfachen Zusammenfügung der Gesamtfeder und zu deren Befestigung am Schraubstutzen
des Druckmessers angewendet ist, und außerdem darin, daß die Randflächen der Teilfedern
an dem einen Ende der Gesamtfeder als Sitz für das Endstück oder als Endstück selbst
ausgebildet sind, von welchem die Verbindungsstange zum Übersetzungswerk führt und
welches gegenüber der bisher üblichen Ausführung aus einem einfachen, formgerecht
gebogenen Blechteil besteht.
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Weiterhin besteht die Erfindung darin, daß die rostsichere Bourdonmeßfeder
an dem einen dem Schraubstutzen zugewendeten Ende durch Schweißen mit einem rostsicheren
Verbindungsrohr fest verbunden ist und daß dieses Verbindungsrohr zentral durch
den Schraubstutzen geführt ist, wo es an der mit dem Schraubgewinde versehenen AnschluD-seite
gegenüber dem Schraubstutzen etwas hervorsteht und dort mit diesem durch Schweißen
oder I,öten in feste und zwischen Rohr und Schraubstutzen abdichtende Verbindung
gebracht ist, und schließlich darin, daß bei dieser letztgenannten Anordnung für
den Schraubstutzen ein nicht rostfreies Material verwendet ist.
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Die Vorteile aus Blech gefertigter Bourdonmeßfedern liegen zusätzlich
darin, daß Blech bei erhöher Festigkeit und gesteigerter Genauigkeit der Wandstärke
zu billigerem Preis erhältlich ist als Profilrohr und daß deshalb die Herstellungskosten
der Feder aus Blech bei gesteigerter Güte und erhöhtem Anwendungsbereich geringer
sind als bei Federn aus Frofilrohr, und weiterhin darin, daß das Füllen und Entleeren
der Feder mit Sand oder Salz zur Herbeiführung einer gleichmäßigen Querschnittsform
bei der Rundbiegung überflüssig ist.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand verschiedener Abbildungen
gezeigt und beschrieben.
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Es zeigt Abb. I einen senkrechten Schnitt durch den Druckmesser mit
Bourdonmeßfeder in der Ebene der Zeigerwelle des Druckmessers, Abb. 2 eine Draufsicht
auf die Zeigerseite des Druckmessers nach Abb. 1 (die Abbildung zeigt bei abgenommenem
Zifferblatt die in Richtung der kleinen Achse des Gesamtfederquerschnittes geschnittene
Bourdonmeßfeder), Abb. 3 eine Draufsicht auf die Breitseite der abgewickelt dargestellten
Bourdonmeßfeder, Abb. 4 einen Teilquerschnitt der Bourdonmeßfeder durch den als
Endstück ausgebildeten Teil der Randflächen der Teilfedern, Abb. 5 einen Querschnitt
durch die Bourdonmcßfeder mit lanzettförmigem Querschnitt, der symmetrisch zur großen
Achse des Gesamtfederquerschnittes verläuft, Abb. 6 einen Querschnitt durch die
Bourdonmeßfeder mit lanzettförmigem Querschnitt, der unsymmetrisch zur großen Achse
des Gesamtfedelrquerschnittes verläuft, Abb. 7 einen Querschnitt durch die Bourdonmeßfeder
mit rhomboidförmigem Querschnitt, Abb. 8 einen Querschnitt durch die Bourdonmeßfeder
mit rhomboidförmigem Querschnitt, bei dem die auf der kleinen Achse gelegenen Kanten
des Rhomboids stark abgerundet sind, Abb. 9 einen Querschnitt durch die Bourdonmeßfeder
mit dreieckförmigem Querschnitt, bei dem die auf der kleinen Achse gelegene Kante
des Dreiecks stark abgerundet ist, .Abb. Io einen Querschnitt durch die Bourdonmeßfeder
mit segmentförmigem Querschnitt, Abt. im einen Querschnitt durch die Bourdonmeßfeder
mit sichelförmigem Querschnitt, Abb. 12 einen Querschnitt durch die Bourdonmeßfeder
mit sichelähnlichem Querschnitt, Abb. 13 einen Querschnitt durch die Bourdonmeßfeder
mit angenähert wabenförmigem Quarz schnitt, bei dem die Kanten des Querschnittes
abgerundet sind, Abb. 14 einen Querschnitt durch die Bourdonmeßfeder, welche aus
zwei Teilfedern gebildet ist, die in der Mitte ihres Querschnittes Bögen aufweisen,
welche gleichartig um einen gemeinsamen oder annähernd gemeinsamen, auf der kleinen
Achse des Gesamtfederquerschnittes außerhalb der Gesamtfeder gelegenen Mittelpunkt
gekrümmt sind, und die nach den Außenseiten der Gesamtfeder hin mittels wellenförmig
gekrümmter Bögen mit den sich berührenden Randflächen verbunden sind, Abb. 15 einen
Querschnitt durch die Bourdonmeßfeder, welche aus zwei Teilfedern besteht, die spiegelbildlich
zur großen Achse des Gesamtfederquerschnittes so ausgebildet sind, daß jede Teilfeder
drei Bögen aufweist, von denen der mittlere
seinen Scheitelpunkt
auf der kleinen Achse nahe der großen Achse hat, während die zwei weiteren Bögen
wellenförmig symmetrisch zur kleinen Achse rechts und links des Mittelbogens so
anschließen, daß deren Enden in die äußeren Randflächen der Gesamtft'der üliergehen,
Abb. 6 einen Querschnitt durch die Bourdonmelifeder, welche aus zwei Teilfedern
besteht, deren sich in der großen Achse des Gesamtfederquerschnittes berührende
Randflächell in großer Breite zusammengefügt sind, Abb. 17 einen Querschnitt durch
die Bourdonmeßfeder mit angenähert wabenförmigem Querschnitt, mit welcher zusätzlich
vier Blechstreifen fest verbunden sind, Abb. 1X eine Draufsicht auf die Bourdonmeßfeder
mit lanzrttförmigem Querschnitt nach Abb. 4, von welcher der Gesamtbogen der inneren
Teilfeder durch vier Einschnitte in fünf Bogenabschnitte aufgeteilt ist.
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In dcn Abb. 1 bis 4 ist 1 der Schraubstutzen des Druckmessers, 2
die Bourdonmeßfeder in einer der nachfolgend näher beschriebenen Ausführungsformen
und 3 das mit der Bourdonmeßfeder durch Schwrilicn verliundene Vrrbindungsrohr.
4 ist die äußere Teilfeder und 5 die innere Teilfeder der Bourdnnmeßfeder 2. 6 ist
das mit der Bourdonmeßfeder 2 fest verbunden Endstück zur Befestigung der Verbindungsstange
7. 8 ist das Zahnsegment welches mittels der Segmentxvelle 9 zwisehen dem mit dem
Schraubstutzen 1 aus einem Teil hergestellten Werkträgcrlo und der Platine ii gelagert
ist und welches in das Ritzel 1 2 der Zeigerwelle 13 eingreift. 14 und 15 ist der
obere und der untere Werkträger des Meßwerkes. Die Zeigerwelle 13 ist ebenfalls
in dem Werkträger lo und der I>latine ii drehbar gelagert und trägt an der Frontseite
des Druckmessers starr befestigt den Zeiger 1 6. 17 ist das in Abb. 1 im Schnitt
sichtbare Zifferblatt. Dieses Zifferblatt 17 ist in Abb. 2 entfernt, damit die Innenteile
des Meßgerätes sichtbar sind. i8 ist das Skalengehäuse.
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Von der Bourdonmeßfeder 2 sind 19 die außerhalb des eigentlichen Federquerschnittes
gebildeten Kandflächen und 20 der an dem einen Ende der Bourdnnmeßfeder als Endstück
ausgebildete Teil der Randfiächeii.
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Während die Al)1). 2 das Endstück der Bourdonmeí3feder als selbständiges
Teil 6 darstellt. zeigt Abt). 3 und 4 tlie Bourdonineßfeder mit verlängerten Rand
flächen, welche als Endstück 20 ausgebildet sind.
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In den Al)b. 5 bis 18 ist 22 die äußere und 23 die innere Teilfeder
der Bourdonmeßfeder 21 mit symmetrisch zur großer Achse 24 des Gesamtfederquerschnittes
verlaufendem lanzettförmigem Querschnitt. 25 ist die kleine Achse des Gesamtfederquerschnittes.
26 ist eine Bourdonmeßfeder mit lanzettf(irmigem Gesamtfederquerschnitt, der jedoch
unsymmetrisch zur großen Achse verläuft. 27 ist eine Bourdonmeßfeder mit rhomboidförmigem
Querschnitt und 28 eine gleiche Bourdonmeßfeder, jedoch mit stark abgerundeten Kanten
29. 30 ist eine Bourdonmeßfeder mit dreieckförmigem Querschnitt, deren stumpfe Kante
ebenfalls abgerundet ist, und 31 ist eine Bourdonmeßfeder. mit segmentförmigem Querschnitt.
32 ist eine Bourdonmeßfeder mit sichelförmigem Querschnitt und 33 eine gleiche Feder
mit sichelähnlichem Querschnitt. 34 ist eine Bourdonmeßfeder mit angenähert wabenförmigem
Querschnitt, bei der die Kanten abgerundet sind. 35 ist eine Bourdonmeßfeder, welche
aus einer äußeren Teilfeder 36 und einer inneren Teilfeder 37 gebildet ist, die
in der Mitte ihrer Querschnitte Bögen aufweisen, welche gleichartig um einen annähernd
gemeinsamen, auf der kleinen Achse des Gesamtfederquerschnittes außerhalb der Gesamtfeder
gelegenen Mittelpunkt gekrümmt sind und die nach den Außenseiten der Gesamtfeder
hin mittels wellenförmig gekrümmter Bögen mit den sich berührenden Randflächen verbunden
sind.
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38 ist eine aus zwei Teilfedern 39 und 40 bestehende Bourdonmeßfeder,
die spiegelbildlich zur großen Achse des Gesamtfederquerschnittes so ausgebildet
ist, daß jede der beiden Teilfedern 39 und 40 drei wellenförmig zusammenhängende
Bögen aufweist. 41 ist eine aus zwei Teilfedern gebildete Bourdonmeßfeder mit breiten,
in der großen Achse des Gesamtfederquerschnittes liegenden Berührungsrandflächen
42. 43 ist eine aus zwei Teilfedern gebildete Bourdonmeßfeder angenähert wabenförmigen
Gesamtfederquerschnittes mit verschiedenen Verstärkungsblechen 44 bis 49. 50 ist
eine aus zwei Teilfedern G und H bestehende Bourdonmeßfeder mit lanzettförmigem
Querschnitt, von welcher der Gesamtbogen der inneren Teilfeder II durch vier Einschnitte
51 in fünf Bogenabschnitte 52 bis 56 aufgeteilt ist.
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Die Gestaltung der Teilfedern ist in allen den Fällen, wo der Querschnitt
der Gesamtfeder unsymmetrisch zur großen Achse verläuft, so dargestellt, daß die
größten Ausbiegungen nach der Außenseite der Gesamtfeder gerichtet sind. Eine derartige
Formgebung erfordert geringeren Aufwand und verleiht der Feder eine größere Elastizität
als im umgekehrten Falle.
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Die Erfindung bezieht sich auf alle Bleche, welche bei großer Festigkeit
Eigenschaften hoher Elastizität aufweisen, z. B. Messing, Bronze, insbesondere Berylliumbronze,
sowie Stahlblech entsprechender Legierung, - insbesondere mit einem Nickel- und
Chromgehalt. z. B. VA-Stähle.