BlattmeElehre.
Blattmesslehren sind im Maschinenbau allgemein bekannt und werden überall benützt.
Sie besitzen ein Bündel von langen, schmalen Blättern aus Stahl, wovon jedes eine andere Dicke aufweist (meistens zehn Blätter von 0,05 resp. 0,1, 0,2, 0,3, 0,4, 0,5 usw. mm Dicke).
Dieses Bündel von Blättern ist in einem Metallschutzrahmen in Taschenformat gehalten, der am einen Ende einen Pivot besitzt, um welchen die Blätter einzeln taschenmesserartig aus und eingeschwenkt werden können. Diese Lehren dienen zum Messen der Breite von Spalten, Ausdehnungs- und andern Fugen, Seitenspielen usw., zum Messen von kleinen Abständen (z. B. zwischen Elektroden), zum Ausrichten von Maschinen bei deren Montage, zum Anriehten von Dreh- und Kobelstählen und anderem mehr.
Zu diesen Messungen werden so viele Blätter aus dem Rahmen ausgeschwenkt und zusammengelegt, bis sie zusammen z. B. die zu messende Fuge ausfüllen; die Fugenbreite ist dann gleich der Summe der verwendeten Blattdicken. Wenn viele Messungen zu machen sind, wie z. B. die Seitenspiele der Laufräder von vielstufigen Kreiselmaschinen zu messen sind, so ist damit ein erheblicher Zeitaufwand verbunden. Die Messungen können nur auf 0,05 mm genau ausfallen, da das dünnste Messblatt aus Festigkeitsgründen nicht dünner als 0,05 mm gewählt werden kann.
Die Blattmesslehre nach vorliegender Erfindung kann für dieselben mannigfachen Anwendungsgegebenheiten verwendbar sein und überdies einen geringeren Zeitaufwand für Messungen vorerwähnter Art und grössere Alessgenauigkeit ermögliehen.
Die Blattmesslehre nach der Erfindung ist in einer beispielsweisen Ausführungsform auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Vorderansieht der Lehre mit aus dem Rahmen ausgeschwenkten Messblättern.
Fig. 2 zeigt die Seitenansicht der Lehre mit in den Rahmen eingeschwenkten Blättern.
Die Lehre besteht aus dem Bündel der neun länglichen Messblätter at bis a9 aus Stahl, das mit einem Ende in dem Metallschutzrahmen b in Taschenformat mittels des Pivots c gelagert ist. Die Blätter weisen versehiedene Dicken auf. Die Blätter at bis a8 sind jedoch nicht von jeweils über ihre ganze Länge durchgehender gleichmässiger Dicke wie bei den bestehenden Lehren, sondern sie sind auf der einen Flachseite, auf z. B. 65 mm Länge, vom im Rahmen gelagerten, gegen das freie Ende im Längsquerschnitt gleichmässig keilförmig abgeschrägt, derart, dass sie am freien Ende dünner sind als am gehaltenen Ende. Sie tragen auf der abgeschrägten Seite eine sich in der Blattlängsrichtung erstrekkende, z. B. 60 mm lange Skala von 30 Teilstrichen, deren erster (am freien Blattende) eine z.
B. 0,3 mm dünnere Stelle anzeigt als der letzte, und die somit eine Zu- bzw. Abnahme der Dicke des Blattes um je 0, 01 mm anzeigen. Da der Teilstriehabstand dabei 2 mm beträgt, ist die Ablesung von 0,005 mm leicht möglich. Die Skala auf den Blättern reicht über folgende Blattdicken: al = 005 bis 0,35 mm, a2 = 0,1 bis 0,4 mm, a3 = 0, 15 bis 0,45 mm, a = 0,2 bis 0,5 mm, (t5 = 0,3 bis 0,6 mm, ass = 0,4 bis 0,7 mm, a7 = 0,5 bis 0,8 mm, a8 = 0,6 bis 0,9 mm.
Mit diesen Blättern können somit Fugenbreiten von 0,05 bis 0,9 mm direkt gemessen werden unter Anwendung von nur einem einzigen davon. Durch die Beifügung von Blatt a , welches durchgehend gleichmässig 1 mm dick ist, ist ein zweiter Messbereich der Lehre von 1,0 bis 1,9 mm vorhanden.
Zum Messen einer Fuge wird das oder eines der Messblätter mit entsprechendem Messbereich (für Fugenbreiten von ungefähr 0,5 mm stehen z. B. vier, bei 0,4 mm selbst fünf der vorhandenen Messblätter zur Verfügung, die Wahl des Blattes sollte also auf den ersten Griff gelingen) um sein dickeres Ende aus dem Rahmen ausgeschwenkt und so tief in diese eingeführt, bis es deren Breite ausfüllt, worauf diese auf der Skala sofort und unmittelbar abgelesen werden kann. Bis zu 0,9 mm Fugenbreite fällt jedes Zusammenstellen und -zählen von Blättern weg.
Bei Fugen von 1,0 zu 1,9 mm Breite ist das Zusatzblatt Sbo beizufügen, welches um sein hinteres Ende aus dem Rahmen ausschwenkbar ist und dann die Voransetsung von 1 mm vor die Ablesung bedingt, ohne Einbusse an Messgenauigkeit.
Ausführungssarzanten :
1. Blattmesslehre wie oben beschrieben, aber mit zwei oder drei Zusatzblättern von durchgehend gleichmässiger Dicke von 1,0 mm (wie Blatt a9 auf der Zeichnung). Der zweite Messbereich der Lehre erhöht sieh dadurch auf 2,9 resp. 3,9 mm Fugenbreite, ohne Einbusse an Messgenauigkeit. Der Mehraufwand an Zeit ist minim, da es sich nur um Voransetzung von zwei bzw. drei Einheiten handelt.
2. Blattmesslehre wie oben beschrieben, aber mit grösserer Anzahl Messblätter mit keilförmigem Längsquerschnitt, z. B. noch solchen mit Messskalen 0,8 bis 1,1, 1,0 bis 1,3, 1,2 bis 1,5 mm usw., und entsprechend erhöhtem Messbereich.
3. Blattmesslehre wie oben beschrieben, aber mit Blättern, deren abgeschrägter Teil gegen den Pivot hin länger ist, mit entsprechend verlängerter Skala. Der Messbereich der einzelnen Blätter ist dadurch erhöht.
4. Blattmesslehre wie oben beschrieben, aber mit grösserem Abschrägungswinkel der Blätter und dadurch erhöhtem Messbereich derselben, für Messungen, welche weniger grosse Messgenauigkeit erfordern.