DE2529028C2 - Verfahren zum Reduzieren des Meßfehlers von Scherbalkentyp-Kraftaufnehmern und Kraftaufnehmer vom Scherbalkentyp mit reduziertem Meßfehler - Google Patents
Verfahren zum Reduzieren des Meßfehlers von Scherbalkentyp-Kraftaufnehmern und Kraftaufnehmer vom Scherbalkentyp mit reduziertem MeßfehlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verehren zum Reduzieren
des Meßfehlers, der bei Scherbalkentyp-Kraftaufnehmern mit applizierten Dehnungsmeßstreifen in Abhängigkeit vom Krafteinleitungsort auftritt und einen
Kraftaufnehmer vom Scherbalkentyp mit einer Krafteinleitung und mit von der neutralen Faser entfernten
applizierten Dehnungsmeßstreifen.
Ein derartiges Verfahren zum Reduzieren des Meßfehlers ist aus der DE-AS 16 98 108 bekannt. Der
Meßfehler eines Kraftaufnehmers vom Scherbalkentyp wird dort dadurch reduziert, daß die Dehnungsmeßstreifen auf Oberflächenbereichen des Scherbalkens
angebracht sind, die parallel zur Biegeebene des Balkens und gegenüber dem Angriffspunkt der Kraft liegen.
Dadurch wird erreicht, daß die auch bei Kraftaufnehmern vom Scherbalkentyp unvermeidlich auftretenden
Biegespannungen in dem mit den Dehnungsmeßstreifen applizierten Balken in demjenigen Bereich im wesentlichen Null sind, in welchem die Dehnungsmeßstreifen
appliziert sind. Offenbar werden die in der DE-AS 16 98 108 gezeigten beiden Dehnungsmeßstreifen auf
jeder Seite des Balkens übereinander symmetrisch beiderseits der neutralen Faser des Balkens angeordnet.
Auf Grund dieser Lehre bleiben die Dehnungsmeßstreifen praktisch unbeeinflußt von dem in dem Balken
herrschenden Biegemoment, die infolge der Biegung bewirkte Dehnung wird also für die Dehnungsmeßstreifen möglichst zu Null gemacht.
Aus der DE-OS 21 41 292 ist es an sich bekannt, bei einem Kraftaufnehmer vom Biegebalkentyp mit Halbleiterwiderständen eine Linearisierung dadurch zu
erreichen, daß die Halbleiterwiderstände einer Brücke unterschiedliche Abstände von der neutralen Faser des
Aufnehmers haben. Die Funktionsweise des Standes der Technik soll also eine Linearisierung des Kraftaufnehmers erreichen und nicht eine Unabhängigkeit vom Ort
des Lastangriffspunktes. Darüber hinaus handelt es sich um einen Aufnehmer vom Biegebalkentyp und nicht um
einen Aufnehmer vom Scherbalkentyp. Die Funktionsweise des Standes der Technik ist derart, daß die
Beiträge der Verformung der Halbleiterwiderstände von ihrem Abstand zu der neutralen Faser des
Biegebalkens bestimmt werden und damit der nichtlineare Verlauf der Kennlinie im Dehnungs- und
Stauchbereich der Halbleiterwiderstände abgeglichen
ίο werden kann. Darüber hinaus ist der Stand der Technik
notwendig auf mindestens zwei Halbleiterwiderstände beschränkt
Weiterhin offenbart die US-PS 33 20 569 einen Kraftaufnehmer vom Scherbalkentyp, bei dem die
.5 Dehnungsmeßstreifen einen Abstand von der neutralen
keinen Hinweis, den Meßfehler eines Kraftaufnehmers
vom Scherbalkentyp zu reduzieren.
Kraftmeßwertes vom Ort der Krafteinleitung bekannt, besonders dann, wenn nur vertikale Kräfte zu messen
sind, beispielsweise bei einer Wiegepiattform. Es versteht sich, daß in allen Fällen, in denen es möglich ist
die Wiegeplattform durch eine Parallelogramm-Biege
feder-Anordnung zu unterstützen, das Problem der
Abhängigkeit vom Ort der Lasteinleitung praktisch ausgeschlossen werden kann. Diese Anordnung wird
vorwiegend für Dehnungsmeßstreifen-Kraftaufnehmer für kleinere Kräfte verwandt Auf diese Weise werden
die vertikalen Kräfte, die auf den Aufnehmer wirken, unabhängig von den Veränderungen des Belastungspunktes ermittelt. Eine derartige Anordnung eignet sich
gut für leichtere Lasten, jedoch nicht zum Messen von schweren Lasten, beispielsweise 5 Tonnen und mehr.
Bei derartigen großen Lasten ist es jedoch praktisch unmöglich, die unvermeidbaren Veränderungen des
Lastangriffspunkts auf weniger als l2Millimter zu reduzieren. Die hauptsächlichen Ursachen hierfür sind
Veränderungen in den Dimensionen der Wiegeplattfor-
*o men auf Grund von Wärmedehnungen und Belastungsveränderungen. Wenn sich die Wiegeplattform-Aufnehmer verbiegen, tritt automatisch eine Verlagerung des
Kraftangriffs auf. Eine solche Veränderung würde mit einem Aufnehmer nach dem Stand der Technik einen
Fehler von etwa 0,6% darstellen, der in der Wägetechnik nicht mehr toleriert werden kann.
Bisher gab es keine Möglichkeit, das Problem der Abhängigkeit vom Lastangriffspunkt mittels Dehnungs
meßstreifen-Krafttufnehmern für sehr große Lasten
so besser als mit 03% Fehler pro 6 mm Verlagerung des
Lastangriffspunktes zu lösen.
Gegenüber diesem Stande der Technik basiert die Erfindung auf der Aufgabe, ein Verfahren zum
Reduzieren des Meßfehlers von Kraftaufnehmern vom
Scherbalkentyp für große Kräfte zu entwickeln, bei dem
das Meßergebnis weitgehend unabhängig vom Ort des Lastangriffs ist, sowie derartige Kraftaufnehmer zu
schaffen.
Verfahren dadurch gelöst daß der Abstand mindestens eines Dehnungsmeßstreifens so lange variiert wird, bis
der Kraftmeßwert weitgehend unabhängig vom Krafteinleitungsort ist. Für einen Kraftaufnehmer ist die
erfindungsgemäße Lösung dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Dehnungsmeßstreifen in einem
derartigen Abstand von der neutralen Faser appliziert ist, daß der Kraftmeßwert weitgehend unabhängig vom
Krafteinleitungsort ist. Zweckmäßige Ausgestaltungen
des Kraftaufnehmers zeigen die Unteransprüche.
Die Erfindung ermöglicht es, Kraftaufnehmer vom Scherbalkentyp zu fertigen, die eine reproduzierbare
Unempfuidlichkeit gegen Verlagerungen des Lasteinleitungspunktes
haben, die besser ist als 0,03% pro 6 mm Verschiebung des Lasteinleitungspunktes, und zwar bei
einer Belastung von 30 t bis 501
Derartige Kraftaufnehmer lassen sich mit geringem mechanischem und technischem Aufwand fertigen.
Darüber hir.aus wird durch die Anwendung der ι ο Erfindung kein anderes Leistungsmerkmal des Kraftaufnehmers
vermindert, wie z. B. Unempfindlichkeit
gegenüber ungünstigen Belastungen, Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturänderungen, Zuverlässigkeit,
Überlastbarkeit usw. Auf diese Weise kann ein extrem einfacher Kraftaufnehmer vom Scherbalkentyp für
jeden beliebigen Lastbereich hergestellt werden, der gegen Verlagerungen des Lasteinleitungspunktes unempfindlich
ist Auf Grund der technisch und wirtschaftlich einfachen Herstellung der Aufnehmer sind diese
auch zum Messen kleiner Kräfte vorteilhaft, obwohl ihre bevorzugte Anwendung im Bereich des Messens
extrem großer Kräfte liegt
Daher ist eine typische Anwendungsform der Erfindung das Wiegen von Eisenbahnwagen, wie in den
F i g. 1 bis 3 schematisch dargestellt Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Eisenbahnwagens, der auf Wiegeplattformen steht
F i g. 2 eine perspektivische Sicht auf ein Ende einer Wiegeplattform gemäß F i g. 1, nach rechts gesehen von
einer der Linien 2-2 der F i g. 1
F i g. 3 eine Seitenansicht eines typischen Kraftaufnehmers vom Scherbalkentyp mit Dehnungsmeßstreifen.
Beim Wiegen von Eisenbahnwagen ist ein Paar Wiegeplattformen 20 vorgesehen, um die Endlaufräder
des Eisenbahnwagens aufzunehmen und zu tragen. Die Wiegeplattformen 20 werden von jeweils vier Kraftaufnehmern
22 getragen, so daß an jeder Ecke ein Kraftaufnehmer 22 angreift. Die Kraftaufnehmer 22
enthalten je einen im wesentlichen zylindrischen Balken 24 aus beispielsweise rostfreiem Stahl, welcher in
geeigneter Weise an einer Ecke der Wiegeplattform 20 befestigt ist und dessen anderes Ende von einem
aufrecht stehenden Bolzen 26, welcher in eine Aussparung 28 paßt, getragen wird Das obere Ende des
Bolzens 26 ist als Krafteinleitungsstück ballig ausgebildet.
Der Kraftaufnehmer 22 ist beispielsweise als Kraftaufnehmer vom Scherbalkentyp ausgebildet, wie er in
Fig.3 dargestellt ist. Der Balken 24 ist dabei so bearbeitet, daß er mit einem Paar symmetrisch
angeordneter zylindrischer Aussparungen 30 (nur eine davon ist in der Fig.3 dargestellt) ausgestattet ist
Zwischen diesen Aussparungen bleibt eine flache Platte 32 stehen, die verhältnismäßig dünn ist und im Beispiel
vertikal ausgerichtet ist. Die Oberfläche der Platte 32 liegt in einer Ebene, die parallel ist zur Achse des
Balkens 22 und zur Richtung der vertikal wirkenden Kraft. Sie spricht damit auf Scherkräfte an und wird hier
daher als »Scher-Dehnungsoberfläche« bezeichnet. Im Unterschied dazu sprechen horizontal ausgerichtete
Flächen, die nicht in der neutralen Achse liegen auf Beigedehnungen an und werden daher als »Biege-Dehnungsoberflächen«
bezeichnet.
Der Balken 22 is', in der Weise bearbeitet, daß er eine
zentrale Bohrung 34 hat, die in Verbindung mit den Aussparungen 30 steht und die Leitungen zu den
Dehnungsmeßstreifen aufnehmen und schützen kann.
Die Erfindung wird nun anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert Es zeigt
Fig.4 eine perspektivische Darstellung eines Kraftaufnehmers
vom Scherbalkentyp mit Dehnungsmeßstreifen, wobei die Dehnungsmeßstreifen gegenüber
dem Scherbalken vergrößert dargestellt sind,
Fig.5 eine Seitenansicht der Darstellung gemäß
Fig. 4,
Fig.6 die Verschaltung der Dehnungsmeßstreifen
eines Kraftaufnehmers gemäß F i g. 4 zu einer Wheatstone-Brücke,
F i g. 7 eine perspektivische Sicht einer schematischen Darstellung eines Kraftaufnehmers vom Scherbalkentyp
mit Dehnungsmeßstreifen in einer anderen Ausführung als F i g. 4,
Fig.8 eine Seitenansicht der Darstellung gemäß Fig.7,
F i g. 9 die Verschaltung von Dehnungsmeßstreifen eines Ki af tauf nehmers gemäß Fig.7 zu einer Wheatstone-Brückenschaltung
F i g. 10 bis 17 mögliche Anordnungc .1 von Dehnungsmeßstreifen
eines Kraftaufnehmers vom Scherbalkentyp.
In jedem Kraftaufnehmer besteht eine Wechselwirkung zwischen Biege- und Scherdehnung, die die
Messung der Scherung verfälscht und welche durch elektrische oder mechanische Verhinderung der Erfassung
von Biegedehnungen, entsprechend dem Stand der Technik, nicht zufriedenstellend eliminiert werden kann.
Man macht sich nun zwei bisher unbeachtete Tatsachen zu Nutze, die diese die Schermessungen
verfälschende Wechselwirkung betreffen. Die erste dieser Tatsachen ist, daß die Scherdehnungsmessung
weit weniger vor. der Position, an welcher die Scherdehnungsmessung entlang einer gegegenen vertikalen
Linie vorgenommen wird, beeinflußt wird, als die Biegedehnungsmessung. Die zweite Tatsache ist, daß
bei Dehnungsmeßstreifen, die auf einer oben definierten Scherdehnungsoberfläche appliziert sind, das durch die
Biegedehung hervorgerufene Signal nur geringfügig von Änderungen der Scherdehnung beeinflußt wird.
Anstelle des Versuchs, die Biegedehnung physikalisch zu verringern oder ihre Messung elektrisch zu
eliminieren, wird hier folgender Weg gegangen: Die Biegedehnung wird gemessen und mit der Messung der
Scherdehnung und mit der dabei mitgemessenen Verfälschung der Scherdehnung durch die Biegedehnung
vereinigt Die Dehnungsmeßstreifen werden dabei auf der Scherdehnungsoberfläche appliziert und elektrisch
so verschaltet, daß die Vorzeichen der Verfälschung der Scherdehnung und der Biegedehming
entgegengesetzt sind. Weiterhin werden Parameter für der. Betrag der Biegedehnung so ausgewählt, daß die
Biegedehnung einen Wert gibt, der im wesentlichen gleich den Werten der durch die Biegedehnung
verursachten Verfälschung der Scherdehnung ist, wobei das Vorzeichen wie oben ausgeführt entgegengesetzt
ist. Wenn z. B. eine Veränderung des Lasteinleitungspunkts das Biegemoment vergrößert (ohne daß sich die
Scherkraft vergrößert, da die Last gleich bleibt), so erhöht sich die Biegedehnungskomponentc der gesamten
Messung und demzufolge wird sich der absolute Wert der Verfälschung der gesamten Messung ebenfalls
erhöhen. Da jedoch der Betrag dieser Veränderungen im wesentlichen gleich und die Vorzeichen entgegengesetzt
sind, verursacht eine derartige Veränderung des Lasteinleitungspunktes keine Veränderung im Gesamt-
ergebnis.
Somit ist das MeOergebnis proportional zur Last,
ungeachtet der Veränderungen des Lasteinleitungspunktes. Wenn umgekehrt eine Veränderung der
Scherkraft durch Veränderung der Last auftritt, so tritt kein Meßfehler auf, da sich Biegedehnung, Scherdehnung und Verfälschung gleichzeitig und proportional
ändern.
Für die obenerwähnte Beziehung zwischen Biegedehnung und Scherdehnung können Parameter entsprechend gewählt werden. So wird der Abstand der
jeweiligen Dehnungsmeßstreifen zur neutralen Achse jeweils so ausgewählt, daß der Anteil der Biegedehung
vom Betrag gleich groß aber entgegengesetzt ist zu der Verfälschung der Messung der Scherdehnung. In
einfachster Form wird dieser Abstand der Dehnungsmeßstreifen von der neutralen Achse durch einen
Versuch bestimmt. Es ist jedoch auch möglich, diesen Abstand theoretisch zu errechnen, obwohl sich eine
solche Berechnung für Querschnitte, die nicht der elementarsten Form entsprechen, aufwendig gestaltet.
Wenn der Abstand nach einer dieser Methoden für einen Querschnitt bestimmt wurde, ist er für diesen
Querschnitt stets reproduzierbar, ohne daß eine weitere individuelle Einstellung erforderlich wäre.
In F i g. 4 ist eine schematische Darstellung eines
Scherbalkens 36 dargestellt, der bei 38 fixiert ist und dessen freiem Ende 40 eine Kraft zugeführt wird. Die
neutrale Achse des Balkens 36 wird von der mit NA bezeichneten Linie angezeigt. Die vertikalen Flächen 42
und 44, parallel zur Achse des Balkens, eine auf jeder Seite des Balkens, repräsentieren ein Paar von
Scherdehnungsoberflächen und entsprechen den freiliegenden Oberflächen der Platte 32, wie in F i g. 3 gezeigt.
Auf den Scherdehnungsoberflächen 42 und 44 werden Dehnungsmeßstreifen 46, 48, 50 und 52 appliziert. Die
Dehnungsmeßstreifen 46 und 48 werden auf der Scherdehnungsoberfläche 42 montiert. Der Dehnungsmeßstreifen 46 mißt die Zugdehnung Ts infolge der
Scherkraft und die Zugdehnung Tb infolge der Biegekraft, wie sie unter 45° zur neutralen Achse NA
wirken. Der Dehnungsmeßstreifen 48 mißt die Druckdehnung Cs entsprechend der Scherkraft und die
Druckdehnung Cb entsprechend der Biegekraft, wie sie
unter 135° zur neutralen Achse NA wirken. Die Dehnungsmeßstreifen 50 und 52 sind in ähnlicher Weise
auf der Rückfront 44 des Balkens 36 montiert, so daß der Dehnungsmeßstreifen 50 die gleichen Dehnungen wie
der Dehnungsmeßstreifen 46 (Ts und Tb) und der Dehnungsmeßstreifen 52 die gleichen Dehnungen wie
der Dehnungsmeßstreifen48fCsund Cb)m\Qi.
Die Dehnungsmeßstreifenpaare 46 und 50 sowie 48 und 52 werden in jedem Fall direkt gegenüberliegend
mit ihren Gittern parallel auf ihren entsprechenden Scherdehnungsoberflächen angebracht Dies vermindert Kompensationsprobleme für Anbringungsverfahren, Temperaturkompensation usw.
In Verbindung mit der obenerwähnten Ausrichtung der Dehnungsmeßstreifen wird eine Wheatstone-Brükkenschaltung verwendet, wie in F i g. 6 gezeigt In dieser
Schaltung sind die Dehnungsmeßstreifen 46,48,50 und 52 miteinander als Widerstandselemente Al bis A4
verbunden. Dabei entsprechen sich die Bezugsziffem 46
und Al, 48 und RX 50 und A3, 52 und RA. Die
Kontakte 58 und 60 sind an eine externe Stromquelle angeschlossen, über die Kentakte 54 und 56 wird das
Ausgangssignal der Brückenschaltung abgenommen.
streifen führen zu Veränderungen des Ausgangssignals an den Kontakten 54 und 56 infolge der Scherdehnung
wie auch der Biegedehnung, wobei letztere in dieselbe Richtung wirkt, wie die Veränderung auf Grund der
■> Scherdehnung. In diesem Fall hat die verfälschte
Wechselwirkung zwischen Biegedehnung und Scherdehnung einen verminderten Einfluß auf das Gesamtsignal der Brücke. Da jedoch der Betrag des Anteils der
Biegedehnung der Messung danach ausgesucht ist, daß
ίο er der Verfälschung der Scherungsdehnung durch die
Biegung gleich groß und entgegengesetzt ist, heben sich beide Einflüsse auf.
Grundsätzlich das gleiche gilt, wenn die Verfälschung auf Grund der Wirkung der Biegung auf die
ι =. Scherungsdehnung einen vergrößernden Einfluß auf das
Gesamtsignal der Brücke hat, wie dies bei einigen Mehrfachbalken-Anordnungen der Fall sein kann. In
diesem Fall wird die Lage der Dehnungsmeßstreifen in Bezug auf die neutrale Achse NA umgekehrt. Gemäß
F i g. 7 bis 9 messen die Dehnungsmeßstreifen 46 und 50 Ts und Cb, während die Dehnungsmeßstreifen 48 und 52
Tb und Cs messen. Die Brückenschallung erfolgt dann dergestelt, daß sich die Bezugszeichen 48 und R1
entsprechen, 46 und Rl, 52 und R3, 50 und Λ4. Somit
2S wird das Brückensignal auf Grund der Biegedehnung
von dem Signal auf Grund der Scherdehnung abgezogen, der Betrag der Biegedehnung an der Messung wird
so gewählt, daß er der Verfälschung der Messung der Scherdehnung durch die Biegung wiederum gleich und
so mit entgegengesetzten Vorzeichen versehen ist. Auf diese Weise heben sich der Biegeanteil und Verfälschung gegenseitig auf. In beiden Fällen wird die
Kombination der Biegedehnungsmessung und Scherdchnungsmessung in der Weise angewandt, daß die
Änderung des Gesamtsignals der Brücke infolge von Verlagerungen des Lastangriffspunkts wesentlich verringert und in der Praxis ausgeschaltet wird. Im Fall der
F i g. 4 werde die Last (bei 40) beispielsweise nach innen bewegt (in der Figur also auch die rechte Seite). Dabei
verringert sich die gemessene Biegedehnung 77>und Cb
auf Grund des niedrigeren wirkenden Biegemoments. Gleichzeitig erhöhen sich die gemessenen Scherdehnungen Ts und Cs, da die gegenläufig verlaufende
Wechselwirkung zwischen Scher- und Biegedehnung
vermindert wird. Bei einer Anbringung der Dehnungsmeßstreifen in einem optimalen Abstand von der
neutralen Achse NA gleichen sich beide Effekte aus, so daß das Gesamtsignal konstant bleibt. Folglich ist das
gesamte Brückensignal praktisch unempfindlich gegen
so Verlagerungen des Belastungspunktes. In der Praxis bedeutet dies, daß eine Reduzierung der Emf'indlichkeit gegen Verlagerungen der Last von mehr als 15:1
gegenüber den früher bekannten Ausführungen erzielt wurde. Das Verhalten einer Anordnung gemäß F i g. 7
ist ähnlich, jedoch umgekehrt
Komplementäre Bedingungen bestehen derart, daß, wenn die Last nach außen bewegt wird, sich daraus
gleichfalls keine Veränderung des Ausgangssignals des Aufnehmers ergibt
Hinzu kommt daß nur eine sehr geringe Rückwirkung der Scherung auf die Biegung vorhanden ist
Deshalb zeigen die Kraftaufnehmer keinen bemerkbaren Verlust der Genauigkeit der Kompensation über
einen weiten Belastungsbereich von z. B. 0 bis 501
In den Fig. 10 bis 17 sind verschiedene Formen und
Anordnungen von Dehnungsmeßstreifen gezeigt Die Fig. 10 und 11 entsprechen den Fig.4 und 7, wobei
lediglich die Dehnungsmeßstreifen in realistischerer
Weise dargestellt sind.
Eine vereinfachte Ausführungsform des Kraftaufnehmers mißt die Scherdehnung mit lediglich einem
einzigen Dehnungsmeßstreifen. Diese Anordnung ist empfindlicher gegen Störungen und zeigt nur ein
geringes Ausgangssignal. Es ist jedoch immer noch eine nutzbare Anordnung und stellt eine wesentliche
Eir-parung für den Fall dar. bei welchem eine derartige Red!>zierung der Gesamtleistung toleriert werden kann.
Außerdem kann bei einer Anordnung, bei der an allen vier Ecken einer Plattform ein Aufnehmer angebracht
ist. jeder Aufnehmer von der Bauart sein, die nur einen Dehnungsmeßstreifen besitzt. In diesem Fall werden die
vier Aufnehmer der Plattform zu einer Wheatstonc Brücke verschaltet.
In einigen Fällen, in denen die Raumverhaltnisse
kritisch sind, können die Dehnungsmeßstreifen entlang der neutralen Achse des Balkens an verschiedenen
Stellen angebracht werden, wie in den Fig. 12 und IJ
gezeigt. Die genaue längsseitige Anordnung der Dehnungsmeßstreifen ist nicht kritisch, nur im Hinblick
auf die Entfernung der Dehnungsmeßstreifen von der neutralen Achse NA muß mit Sorgfalt vorgegangen
werden.
Weiterhin ist es möglich, einen zusammengesetzten Dehnungsmeßstreifen auf einem gemeinsamen Träger
herzustellen. Auf diesem Träger befinden sich dann alle Dehnungsmeßstreifen, die auf einer Scherdehnungsoberfläche
zu befestigen sind. Für einen Kraftaufnehmertyp ist einmal der optimale Abstand der Dehnungsmeßstreifen
von der neutralen Achse zu ermitteln. Dann können zwei Dehnungsmeßstreifen entsprechend
Fig. IO bis 13 auf einem Träger zusammengefügt werden und anschließend in einem einzigen Arbeitsgang
auf der Scherdehnungsoberfläche des Kraftaufnehmers befestigt werden. Dies bedeutet eine beträchtliche
Arbeitseinsparung und gestattet weiterhin die Vereinheitlichung von Kompensationsvorgiingen.
F.in einzelner Dehnungsmeßstreifen kann einen Teil 64 (vgl. Fig. 14 bis 16) aufweisen, welcher für reine
Scherdehnungsmessung konstruiert ist und auf der neutralen Achse angeordnet ist, sowie eine Verlängerung
66, die von tier neutralen Achse einen vorgegebenen Abstand derart besitzt, daß die gewünschte
Kompensationswirkung gegeben ist. Statt miteinander verbundener Teile 64 und 66 des Dehnungsmeßstreifens
ist es auch möglich, wie in Fig. 17 dargestellt, die
einzelnen für die Kompensation zu messenden DenniiMgskomponenien
getrennt mit Einzeldehnungsmeßstreifen zu erfassen. So wird die Dehnung durch den
Scherungsdruck mit dem Dehnungsmeßstreifen 68 erfaßt, die Dehnung durch den Scherungszug mit dem
Dehnungsmeßstreifen 70, die Dehnung durch Seherungsund
ßiegc/ug mit dem Dehnungsmeßstreifen 72 und die Dehnung durch Scherungs- und Biegedruck mit
dem Dehnungsstreifen 74. Diese Anordnung ist /war weniger wirtschaftlich als die vorher dargestellten, sie
würde jedoch den individuellen elektrischen Feinabgleich durch Nebenschlußwiderstände erleichtern.
Neben der Messung der Scherung in dünnen Platten können ebenso kompakte, zylindrische, rechteckige und
andere Querschnitte verwendet werden, wobei wiederum die Verfälschungen, die durch Wechselwirkung von
Biege- und Scherkraft verursacht werden, kompensiert werden können. Weiterhin ist eine Beeinflussung des
Verhältnisses zwischen Scherdehnungsmessungen und Biegedehnungsmessungen nicht nur durch Veränderung
des Abstands von der neutralen Achse erzielbar, sondern auch durch die Veränderung des Winkels der
Dehnungsmeßstreifen. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn Abmessungen vorgegeben sind,
uie ein ausreichendes Beabstanden der Dehnungsmeßstreifen von der neutralen Achse erschweren oder
unmöglich machen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Reduzieren des Meßfehlers, der bei Scherbalkentyp-Kraftaufnehmern mit applizierten Dehnungsmeßstreifen in Abhängigkeit vom
Krafteinleitungsort auftritt, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand mindestens eines
Dehnungsmeßstreifens von der neutralen Faser so lange variiert wird, bis der Kraftmeßwert weitgehend unabhängig vom Krafteinleitungsort wird.
2. Kraftaufnehmer vom Scherbalkentyp mit einer Krafteinleitung und mit von der neutralen Faser
entfernt applizierten Dehnungsmeßstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Dehnungsmeßstreifen (46,48,50,52) in einem derartigen Abstand
(62) von der neutralen Faser (NA) appliziert ist, daß
der Kraftmeßwert weitgehend unabhängig vom Krafteinleitungsort (bei 40) ist.
3. Kraftaufnehmer nach Anspruch 2 mit mehreren Dehnungsmeßstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dehnungsmeßstreifen auf einem gemeinsamen Träger befestigt sind.
4. Kraftaufnehmer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dehnungsmeßstreifen aus
einem auf der neutralen Achse (NA) befindlichen Teildehnungsmeßstreifen (64) und einem im Abstand
von der neutralen Achse (NA) befindlichen Teildehnungsmeßstreifen (66) besteht
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