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Verfahren zum Erhalten eines bestimmten Ausgangsmasses mittels eines Messsatzes und
Messsatz zur Durchführung des Verfahrens
Endmasssätze haben bisher aus einer Anzahl Endmasse in Form von festen Stahlblöcken mit zwei ebenen, miteinander parallelen Flächen bestanden, deren Abstand zueinander mit grosser Genauigkeit auf ein vorher bestimmtes Mass justiert worden ist. Die Endmasse können auf verschiedene Weise zusammengesetzt werden, um in bestimmten Massabständen irgendwelche Masse im Bereich des Messsatzes und mit einer Genauigkeit, die durch die Abstände und die Genauigkeit bestimmt wird, mit welcher der Messsatz ausgeführt ist, zu erhalten.
Derartige Endmasse zeichnen sich durch die Genauigkeit aus, mit welcher die Messflächen der Endmasse ausgeführt sind, was zur Folge hat, dass derartige Endmasse beim Zusammensetzen lediglich infolge ihrer molekularen Anziehungskraft zusammenhaften. Diese Haftfähigkeit bewirkt, dass eine Anzahl auf diese Weise zusammengefügter Endmasse als eine Einheit gehandhabt werden kann.
Es ist offenbar, dass die Anzahl der zu einem Endmasssatz gehörigen Endmasse gross sein und in dem Masse wachsen muss, je kleiner die zwischen den verschiedenen Kombinationen erforderlichen Abstände sind. Da bei der Herstellung jedes einzelnen Endmasses eine grosse Präzisionsarbeit geleistet werden muss, stellen sich die Endmasse ziemlich teuer, besonders wenn es sich um Endmasse mit kleinen Massabständen handelt. Derartige Endmasssätze machen deshalb eine bedeutende Kapitalinvestierung notwendig. Um die Anzahl der erforderlichen Endmasse unter Beibehaltung oder sogar Erweiterung der Anzahl der erhältlichen Endmasskombinationen (d. h.
Verminderung der Massabstände) zu vermindern, ist vorgeschlagen worden, in den gewöhnlichen Endmasssatz ein einstellbares Endmass einzufügen, mittels welchem Masse innerhalb der Abstände zwischen den Kombinationen von festen Endmassen erhalten werden können.
Die gewöhnlich auf dem Markt erhältlichen Endmasssätze für Masskombinationen bestehen aus Endmassen in einer Anzahl von 103 Stück, sowie einem Ergänzungssatz, bestehend aus neun Endmassen, wodurch alle Masse innerhalb eines grösseren Bereiches in Abständen von 1/1000 mm erhältlich sind. Durch die Verwendung eines einstellbaren Endmasses können diese 112 Endmasse durch eine wesentlich kleinere Anzahl fester Endmasse ersetzt werden. Der auf diese Weise erhaltene Endmasssatz stellt sich nicht nur wesentlich billiger, sondern lässt sich auch bequemer handhaben, da die verschiedenen Masse in den meisten Fällen durch Verwendung einer kleineren Anzahl Endmasse aufgebaut werden können.
Die bisher vorgeschlagenen, einstellbaren Endmasse haben aus zwei keilförmigen Hälften bestanden, die an der einen Seite mit einer Skala versehen sind, welche den Abstand zwischen den ebenen parallelen Messflächen der beiden Hälften angibt. Innerhalb gewisser Grenzen kann der Abstand zwischen den Messflächen mit Hilfe der Skala durch Verschiebung der einen Hälfte im Verhältnis zur anderen geregelt werden. Eine Endmasskombination, die ein einstellbares Endmass dieser Art einschliesst, hat (ebenso wie auch eine lediglich aus festen Endmassen bestehende Endmasskombination) einen sehr grossen Nachteil.
Es ist nämlich unmöglich, die grosse Abnutzung zu kompensieren, die bei Werkstatt-Endmasssätzen entsteht, und die zur Folge hat, dass das einstellbare Endmass, sowie die zum Aufbau jedes Masses zur Verwendung gelangenden festen Endmasse nicht mehr die erforderliche Genauigkeit besitzen.
Nach dem Verfahren zum Erhalten eines bestimmten Ausgangsmasses, d. h. eines Grundmasses für die Einstellung anderer Masse mittels eines Messsatzes gemäss vorliegender Erfindung, wird ein einstellbares Endmass zusammen mit festen Endmassen in ein Zeigermessgerät gebracht, worauf die Dicke des einstellbaren Endmasses durch Ablesung am Zeigermessgerät auf die Dicke eingestellt wird, welche zusammen mit den Dicken der festen Endmasse das gewünschte Mass ergibt.
Der Messsatz gemäss der Erfindung zur Durchführung des Verfahrens weist eine Anzahl fester Endmasse, sowie wenigstens ein einstellbares Endmass und ein zur Einstellung des einstellbaren Endmasses bestimmtes Zeigermessgerät auf, wobei das Zeigermessgerät eine Empfindlichkeit besitzt, die eine Ablesung innerhalb des Massabstandes der verschiedenen Kombinationen von ausschliesslich festen Endmassen zulässt.
Ein einstellbares Endmass einer beispielsweisen Ausführungsform des Messsatzes gemäss
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der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt, in welcher Fig. 1 das Endmass in Perspektive und Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Endmass zeigt. Die Fig. 3-7 zeigen die Einstellanordnung, einesteils in Zusammenstellung und andernteils in Einzelteilen in Perspektive.
In der nachstehenden Beschreibung des Messsatzes wird auch das Verfahren selbst beispielsweise erläutert.
Das in Fig. 1 gezeigte Endmass besteht aus drei Hauptteilen, von welchen Teil 1 planparallel ist, während der Zwischenteil 2 und der obere Aussenteil 3 keilförmig und mit dem gleichen Spitzenwinkel ausgeführt sind, wodurch die Aussenflächen der Teile 1 und 3 miteinander parallel sind. Das Sollmass des Endmasses wird durch den Abstand zwischen den letztgenannten beiden Flächen bestimmt, welcher Abstand wie folgt einstellbar ist :
Teil 1 ist mit zwei Löchern 4 versehen, in welchen Führungshülsen 5 angebracht sind,
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gehalten werden. Das Endmass wird am besten so ausgeführt, dass der Unterschied zwischen dem Kleinstmass und dem Grösstmass ebenso gross ist, wie der Massabstand, der durch die zum Messsatz gehörigen festen Endmasse erhältlich ist, z. B. 0'l mm. Das einstellbare Endmass kann z.
B. einen Bereich von 9-95 bis 10-05 mm umspannen. Soll das Endmass für ein Mass, z. B.
15. 532 mm, verwendet werden, stellt man das einstellbare Endmass zusammen mit einem festen Endmass von 5-5 mm ein, wobei sich für das einstellbare Endmass eine Dicke von 10-032mm ergibt. Wenn nur feste Endmasse verwendet würden, erhält man das entsprechende Mass durch Zusammensetzung von drei festen Endmassen, nämlich je eines Endmasses von 1-002 mm, 1-03 mm und 13. 5 mm. Im erstgenannten Falle benötigt man nur zwei Endmasse, im letztgenannten drei. Mit Hilfe der fraglichen beiden Endmasse kann man alle Masse zwischen 15-45 und 15-55 mm mit Massabständen von z.
B. 0-001 mm erhalten.
Bei Verwendung von Kombinationsmesssätzen benötigt man deshalb nicht die besonders teuren
Endmasse, die zu der sogenannten Tausendstel- reihe gehören, sowie auch nicht die zu der Hun- dertstelreihe gehörigen, sondern nur die Endmasse für volle Zehntelteile, wie 1-0, 1-1, 1-2 usw.
Das Endmass wird am besten mit Hilfe der in den Fig. 3-7 gezeigten Anordnung auf folgende Weise eingestellt. Die Einstellanordnung besteht in der Hauptsache aus zwei im Verhältnis zueinander beweglichen Teilen 12 und 13, von denen Teil 13 im Teil 12 verschiebbar ist, wo er durch einen am Teil 12 festgeschraubte Platte 14 festgehalten wird. Teil 13 ist an jeder Seite mit einem rechtwinkeligen Schenkel 15 und Teil 12 mit je zwei rechtwinkeligen Schenkeln 16 versehen. Die Schenkel 15 bewegen sich in Schlitzen 17 in Teil 12 und befinden sich zwischen den Schenkelpaaren 16. Eine Schraube 18 ist in einem an der Platte 14 angeordneten Lager drehbar und in Teil 13 eingeschraubt. Durch Drehen der Schraube 18 kann Teil 13 sich also in der einen oder anderen Richtung im Teil 12 verschieben.
Die Einstellung des Endmasses, beispielsweise für das oben angegebene Mass von 15. 532 mm, geschieht mit Hilfe eines Zeigermessgerätes von genügender Empfindlichkeit, z. B. einem Mikrokator. Das Gerät wird zuerst mittels fester Endmasse auf den nächstliegenden Zehntelmillimeter eingestellt, d. h. im vorliegenden Fall derart, dass man weiss, welcher Wert auf der Skala den Wert 15-5 repräsentiert. Darauf wird das einstellbare Endmass in die Einstellungsanordnung gebracht, u. zw. auf die Weise, dass der Zwischenteil 2 vor die Schenkel 15 zu liegen kommt, während die Aussenteile 1 und 3 vor die Schenkel16 zu liegen kommen. Das Endmass wird am besten liegend, wie in Fig-. 3 gezeigt, zusammen mit einem Endmass 19 von 5. 5 mm unter den bei 20 schematisch gezeigten Mikrokator gebracht.
Durch Drehen der Schraube 18 wird jetzt Teil 13 mit seinen Schenkeln 15 verschoben, welche auf den Zwischenteil 2 wirken und diesen im Verhältnis zu den Aussenteilen 1 und 3 des Endmasses verschieben, welch letztere durch eines der Schenkel- paare 16 verhindert werden, sich mit zu verschieben. Gleichzeitig nimmt man eine Ablesung auf dem Mikrokator 20 vor und setzt die Einstellung fort, bis der Mikrokator einen Ausschlag in der Plusrichtung von 0-032 mm gegeben hat, wobei die ganze Endmasskombination das gewünschte Mass 15-532 mm erhalten hat. Die ursprüngliche Justierung des Zeigermessgerätes wird am besten mit Hilfe von Endmasskombinationen vorgenommen, die nicht zu einem Werkstatt-Endmasssatz gehören und somit nicht der Abnutzung ausgesetzt sind, der diese unterliegen.
Die Einstellung der fraglichen Endmasskombination ist direkt nach dem Zeigermessgerät vorzunehmen und ist dadurch vollkommen un-
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berührt von einer eventuellen Abnutzung der zu der Kombination gehörigen Einzelteile.
Es sind natürlich viele Modifikationen der beschriebenen und dargestellten Ausführungsform denkbar, die in den Bereich der Erfindung fallen. Das in der Zeichnung angegebene Endmass ist in drei Teilen ausgeführt. Es kann selbstverständlich auch in mehreren Teilen ausgeführt werden oder in nur zwei Teilen, die dann den
Teilen 2 und 3 entsprechen. Diese letztgenannte Ausführungsform ist jedoch schlechter als die dreiteilige, u. a. aus dem Grunde, weil die Messflächen sich bei der Einstellung gegeneinander verschieben, was zur Folge hat, dass die Einstellung nicht so leicht ausführbar ist. Bei der gezeigten Ausführungsform kommt keine Verschiebung zwischen den beiden Messflächen in der Längsrichtung vor.
Ferner können die Anordnungen, welche die verschiedenen Teile des Endmasses zusammenhalten, falls dies gewünscht wird, ganz oder teilweise weggelassen werden, wobei die Endmasse zufolge ihrer absoluten Ebenheit lediglich durch die Adhäsion zusammengehalten werden. Als Einstellungsgerät kann man selbst- verständlich jedes Messgerät verwenden, welches die erforderliche Genauigkeit besitzt und dessen Einstellbereich wenigstens den halben Massabstand der Kombinationen von ausschliesslich festen Endmassen umfasst, der mit den fraglichen festen Endmassen erhältlich ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Erhalten eines bestimmten Ausgangsmasses mittels eines Messsatzes, dadurch gekennzeichnet, dass ein einstellbares Endmass zusammen mit festen Endmassen in ein Zeigermessgerät gebracht wird, worauf die Dicke des einstellbaren Endmasses durch Ablesung am Zeigergerät, aber ohne Verwendung von einer eventuellen, auf dem einstellbaren Endmass angebrachten Skala, auf die Dicke eingestellt wird, welche zusammen mit den Dicken der festen
Endmasse das gewünschte Mass ergibt.