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Dreidraht-Gewindelehre. Tci der Zeitschrift »Die Werkstattstechnik«
1923, Heft 2, Seite 48, ist ein Verfahren zum Messen vori Gewinden nach dem
Dreidraht->vsteni beschrieben. bei welchem außer den Üeßdrähten selbst drei gehärtete,
geschliffene und polierte Stahlplättchen von vorgeschriebener Größe benutzt werden,
die stark niagneti-.iert sein Sollen. In die Plättchen werden die 1)rälite eingespannt,
und die Plättchen selbst sollen durch ihre Magnetisierung unverschiebbar und unkippbar
auf einer von einem Holzblock getragenen Flachstahlplatte festgehalten werden.
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Bei einer anderen bekannten Gewindemeßvorrichtung ist ein Ständer
zum Einspannen einer Feinmeßschraubenlehre, ein Halter zum =Aufhängen von Meßdrähten
und die Meßdrähte selbst vorgesehen, und jeder Satz der Meßdrähte besteht aus drei
Drähten von gleichem Durchmesser, die auf Täfelchen mit Maßangaben befestigt sind.
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Schließlich ist eine Rachenlehre bekannt, bei welcher drei aus zugespitzten
Drahtstükken bestehende Meßwalzen zwischen Spitzenlagern gefaßt sind.
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Den Erfindungsgegenstand bildet eine durch die Einfachheit ihrer Gestaltung
und ihrer Verwendungsweise sich auszeichnende Dreidrahtgewindelehre, bei welcher
jeder der drei Drähte innerhalb eines U-förmigen Halters in .einem wesentlichen
Teil parallel zu den Innenflächen der -Schenkel verläuft, sich gleichzeitig in seiner
Längsrichtung gegen sie abstützt und in seiner Querrichtung auf jenen Stützflächen
einstellbar ist. Die Drähte köniien daher selbsttätig solche Schräglagen und Abstände
einnehmen, die mit dem Kreuzungswinkel und der Steigung der einander gegenüberliegenden
Schraubenlinientangenten des zu messenden Gewindes genau übereinstimmen.
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Auf der Zeichnung ist in den Abb. i bis .# ein erstes Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
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Abb. i ist die Stirnansicht von der offenen Rachenseite her; Abb.
-- ist die zugehörige Oberansicht; Abb. 3 ist der lotrechte Mittelschnitt nach der
Linie III-III der Abb. i ; Abb. q. ist die Stirn- und die Oberansicht auf einen
der drei Meßdrähte; Abb.5 ist die Abwicklung eines in den Rachenkörper eingelegten
Blechrahmens nebst dem Längs- und Querschnitt genommen nach den eingetragenen Schnittlinien.
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Abb. 6 bis 14 zeigen eine vollkommenere Ausführung, und zwar ist hiervon
Abb. 6 der Querschnitt nach der Linie VI-VI der Abb. 7. Abb. 7 die eine Seitenansicht
und Abb. 8 die Stirnansicht, von der offenen Rachenseite hergesehen.
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Bei der ersten Ausführungsform besteht der Rachenkörper u. aus einem
Stück, gegen das parallele Meßflächen a1, a2 und die MeßT drähte h sich, im übrigen
freibeweglich, anlegen. Damit die Meßdrähte nicht abfallen, kann der Rachenkörper
aus Stahl angefertigt und magnetisiert sein, und dementsprechend bestehen auch die
Meßdrähte b ausgehärtetem Stahl. Durch die magnetische Wirkung sollen
die
Meßdrähte indessen nur während der Pausen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Messungen
festgehalten werden. Beim Messen selbst werden sie schon durch den Meßdruck von
der zu messenden Schraube gegen die Wände des Rachenkörpers angedrückt und dadurch
festgehalten, so daß beim Messen die magnetische Beschaffenheit der Meßdrähte keine
Rolle spielt. Um- die Meßdrähte am Wegrollen während des Messens zu verhindern,
ist in den Rachen eine mit Fenster d versehene Blechscheibe c eingelegt, die in
Gestalt eines rechteckigen Rahmens gestanzt (Abb. 5) und dann entsprechend der inneren
Rachenbegrenzung zusammengebogen -wird. An zwei einander gegenüberliegenden Stellen
ihrer Langseiten hat die Scheibe c Löcher e, welche von Befestigungsschrauben f
durchsetzt werden, so daß die Blechscheibe in ihrer Lage innerhalb des Rachens gesichert
ist. Die Meßdrähte selbst haben je eine einseitige Ausnehmung g an einem Ende, mit
welcher sie über den Schmalrand des Blechstreifens c hinweggreifen. Der Ausnehmung
g gegenüber sind die Meßdrähte am gleichen Ende mit einer Abrundung lt versehen,
um das Überstülpen der Rachenlehre samt dem eingelegten Draht über die zu messende
Schraube zu erleichtern. Die Drähte sind gegen Meßdrähte von anderer Stärke auswechselbar,
so daß dieselbe Rachenlehre zum Messen von Schrauben verschiedener Abmessungen verwendet
werden kann.
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Vollkommener ist die zweite Ausführung, bei welcher der Rachenkörper
aus zwei äußeren Hauptteilen i und 2 und einem Zwischenteil 3 zusammengesetzt ist,
die durch eine gemeinschaftliche Schraube q. zusammengehalten werden. Die beiden
Trennungsebenen A und B stellen zugleich die Meßflächen dar, so daß durch die bloße
Auswechslung des Zwischenstückes der Abstand der Meßflächen geändert werden kann.
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Das Mittelstück 3 weist an seiner einen Seite eine schmale und auf
seiner arideren Seite eine ungefähr doppelt so breite Aussparung 5 und 6 auf. Ferner
sind drei Querstifte 7, 8 und g vorgesehen, von denen der eine 7 zapfenartig in
der Mitte der schmäleren Aussparung 5 und die beiden anderen 8 und g in Abstand
nebeneinander, ebenfalls zapfenartig, in der breiteren Aussparung 6 heraustreten.
Der Abstand der beiden Stifte 8 und g entspricht ungefähr der Steigung der zu messenden
Schraube. Der Stift 7 befindet sich genau in der Mitte zwischen den Stiften 8 und
g. Auf die so gebildeten Zapfen sind die Meßdrähte ia, i 1, 12 mit ihren Ösen (als
umgebogene hintere Enden) gesteckt, und zwar umfassen die Ösen die Zapfenenden der
Stifte mit reichlichem Spiel, so daß eine Selbsteinstellung zugelassen ist. Nach
dem Aufstecken der Meßdrähte auf die Stiftzapfen sind die drei Bestandteile des
Rachenkörpers mittels der Schraube q. verbunden. Um die gegenseitige Lage sämtlicher
Bestandteile noch besser zusichern, sind durch die drei Bestandteile 1, 2, 3 zwei
Paßstifte 13 und 14 geschlagen. Ferner dienen die in passender Lage ausgeführten
Stifte 8 und g zugleich auch als Paßstifte zum Sichern der genauen gegenseitigen
Lagen der Bestandteile i und 3. Zwei weitere Paßstifte 15 und 16 reichen durch die
Bestandteile 2 und 3.
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Die äußeren Enden 17 der Drähte io, ii und 12 reichen über den Rachenkörper
ein wenig heraus und dienen als Handhaben. Sie sind ein wenig nach außen umgebogen.
Zur Aufnahme der .abgebogenen Enden sind an der Innenfläche der äußeren Teile 1
und 2 des Rachenkörpers Rasten 18, ig, 2o vorgesehen, welche indessen hinreichend
Spiel frei lassen, um: die selbsttätige Einstellung der Meßdrähte nicht zu behindern.