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Zusammensetzbare Winkelmaße
Die Erfindung bezieht sich auf zusammensetzbare
Winkelmaße, die ohne besondere Haltevorrichtungen zu verschiedenen Winkeln zusammengesetzt
werden können und die zu diesem Zweck Meßflächen besitzen, die eine derartige Flächenbeschaffenheit
aufweisen, daß sie durch Ansprengen wie bei Endmaßen aneinanderfügbar sind.
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Die Aufgabe der Erfindung, die eine Verbesserung und weitere Ausbildung
der bekannten Geräte ist, ist die, die Meßgenauigkeit der zu verschiedenen Winkelgrößen
zusammengesetzten Winkelmaße zu erhöhen und außerdem die Zahl dieser Winkelmaße,
die zum Zusammensetzen bestimmter Winkelgrößen dienen, zu verringern.
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Es hat sich gezeigt, daß die Meßgenauigkeit der zusammengesetzten
Winkelmaße dadurch erhöht werden kann, wenn die Möglichkeit geschaffen wird, das
zu messende Werkstück auf Richtspalt prüfen zu können. Bei breiten Meßflächen ist
diese Prüfung aber nicht möglich, da das Licht durch zwei aufeinanderliegende Flächen,
die eine bestimmte Breite aufweisen, nicht hindurchfällt und da durch die Breite
dieser Meßflächen verschiedene Berührungslinien zwischen der Werkstückoberfläche
und der Meßfläche des Winkelmaßes entstehen. Eine Prüfung auf Lichtspalt in Verbindung
mit zusammensetzbaren Winkelmaßen mit endmaßähnlicher Flächenbeschaffenheit erhöht
die Meßgenauigkeit.
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Zu diesem Zweck weisen nach der Erfindung das den zu bildenden Winkel
abschließende Winkelmaß und/oder die davorliegenden Winkelmaße in Längsrichtung
prismatisch profilierte Flächen auf. Durch die Prismenkante wird eine Meßlinie gebildet,
welche die Prüfung auf Lichtspalt ermöglicht. Diese Prismenkante verläuft parallel
zur Meßfläche des Winkelmaßes oder bildet als Teil des Winkelmaßes die Meßlinie
für die Prüfung auf Lichtspalt. In ersterem Falle wird an das den Winkel begrenzende
Winkelmaß, das eine ebene Meßfläche aufweist, ein Prismenstück angesprengt, dessen
Kante parallel zur Ansprengfläche verläuft. Im zweiten Fall sind die Winkelmaße
mit prismatischen Meßflächen versehen, die dachförmig gegeneinandergeneigt sind
und auf diese Weise auf einer Seite des Winkelmaßes die Prismenkante bilden, die
als Meßlinie für die Prüfung auf Lichtspalt dient.
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Damit diese Winkelmaße zusammensetzbar sind, müssen die gegenüberliegenden
Meßflächen eine entsprechende prismatisch ausgebildete Vertiefung aufweisen, damit
je zwei benachbarte Winkelmaße mit ihren Profilen direkt ineinandergreifen können.
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Das den zu bildenden Winkel abschließende Winkelmaß besitzt dann immer
die zur Prüfung auf Lichtspalt benötigte Prismenkante. Es können aber auch andere
Profile gewählt werden, welche eine Meßlinie bei der Berührung mit der Gegenfläche
des Werkstückes ergeben.
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Die Nleßgenauigkeit dieser Winkelmaßsätze wird ferner dadurch erhöht,
daß ein seitliches Verschieben zweier Winkelmaße gegeneinander durch diese Ausbildung
der Winkelmaße verhindert wird.
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Diese Maßnahme zur Erhöhung der Meßgenauigkeit ist bei parallelen
Endmaßstücken deshalb belanglos, weil die Dickenmessung durch ein etwaiges seitliches
Verschieben der aneinander gesprengten Endmaße nicht beeinträchtigt wird. Bei Winkelmaßen
ist dies anders. weil ein seitliches Ausschwenken der Winkelmaße gegeneinander eine
fehlerhafte Messung verursachen würde, zumal dann, wenn auf Lichtspalt geprüft werden
soll. Bei den erfindungsgemäßen Winkelmaßen, bei denen ein seitliches Verschieben
der Winkelmaße gegeneinander unmöglich ist, liegt die als Meßlinie benutzte Prismenkante
immer genau senkrecht zur gegenüberliegenden Meßfläche.
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Um das seitliche Verschieben der Winkelmaße zu verhindern, können
sich die Profilformen selbstverständlich ändern, wobei nur Bedingung ist, daß die
Profile zweier benachbarter Meßflächen jeweils in ihrer Längsrichtung ineinanderfügbar
sind. Zum gleichen Zweck können auch die die Profile eingefügte Zwischenstücke benutzt
werden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Zahl der
verwendeten Winkelmaße dadurch verringert wird, daß die Winkelmaße als pyramidenförmige
Stümpfe ausgebildet sind, von denen je zwei gegenüberliegende Flächenpaare verschiedene
Winkel einschließen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in mehreren Aus
führungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigt Al>b. 1 Winkelmaße mit einem angesprengten
Prismenstück Abb. 2 und 3 Winkelmaße mit prismatisch profilierten IzXeßflächen,
Abb. 4 Winkelmaße, die durch eingelegte Znvischenstücke am seitlichen Verschieben
verhindert sind, Abb. 5 und 6 Winkelmaße, bei denen gegenüberliegende Flächenpaare
verschiedene Winkel einschließen.
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In der Abb. I sind I und 2 Winkelmaße, die an den gemeinsamen Flächen
3 durch Ansprengen zusammengesetzt sind, wie es bei Endmaßen bekannt ist. Der zu
bildende Winkel wird durch die Meßflächen 4 und 5 bestimmt. Um die Prüfung auf Lichtspalt
zu ermöglichen, ist an das Winkelmaß 2 ein Prismenstück 6 angesprengt, das eine
Prismenkante 7 besitzt, die als .NIeßlinie dient. Diese Prismenkante verläuft parallel
zur Ansprengfläche 8 des Prismenstückes, so daß also die Prismenkante 7 auch parallel
zur hießfläche 5 des Winkelmaßes 2 liegt. Der zu bildende Winkel ist also auch zwischen
der Meßfläche 4 und der Prismenkante 7 vorhanden.
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In der Abb. 2 werden Winkelmaße g und 10 benutzt die prismatisch
profilierte Meßflächen II und 12, die dachförmig gegeneinander geneigt sind und
eine als Meßlinie dienende Prismenkante 13 bilden, besitzen. Die Gegenflächen am
Winkelmaß werden durch entsprechend ausgebildete prismaische Vertiefungen gebildet,
deren Seitenflächen mit I und 15 bezeichnet sind. Die Messung des Winkels erfolgt
zwischen der oberen Prismen- -kante I3 und den unteren Prismenkanten I6 und I7.
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Will man als Auflage eine untere Meßfläche haben, so kann ein Prismenstück,
wie es in Abb. I mit 6 bezeichnet ist, als unterer Abschluß eingefügt werden. Durch
die Profilierung der Meßflächen der Winkelmaße g und 10 wird gleichzeitig ein seitliches
Verschieben der Winkelmaße gegeneinander verhindert. Es ist zweckmäßig, daß die
Meßflächen 14 und I5 der profilierten Vertiefung nicht in einer Spitze, sondern
in einer Längsnut I8 auslaufen, wie es an Prismen führungen an sich bekannt ist.
Dies hat für die Genauigkeit der Messung den Vorteil, daß sich etwaige Unreinlichkeiten
der Meßflächen beim Aufsetzen der Winkelmaße aufeinander in diese Längsnut 18 hineinschieben
können.
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In der Abb. 3 ist ein Winkelmaß 19 dargestellt, das eine andere Profilform
aufweist, das aus rechtwinklig zueinanderliegenden Meßflächen besteht.
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Diese Profilform wird dadurch gebildet, daß an die WIeßfläche 20 ein
als Rechteck ausgebildetes Prismenstück 21 gesetzt ist. Die diesem Prismenstück
21 entsprechende Vertiefung an der Gegenfläche 22 ist mit 23 bezeichnet. Da die
den Abschluß bildende Meßfläche 24 eine verhältnismäßig geringe Breite aufweist,
läßt sich auch mit ,diesem Winkelmaß die Prüfung auf Lichtspalt noch durchführen,
Die in der Abb. 4 mit 25 und 26 bezeichneten Winkelmaße besitzen in ihrer Längsrichtung
prismaische Vertiefungen 27, 28 und 29, 30, in die Zwischenstücke 31 gelegt sind,
die ein seitliches
Verschiebeil der Prismenstücke 25 und 26 gegeneinander
verhindern. Die Zwischenstücke 3I können zylindrische Stäbe sein, von denen nur
der oberste, offen liegende Stab zeichnerisch dargestellt ist. Der gleiche Stab
3I liegt auch in den Vertiefungen 28 und 29. Der in dem den zu bildenden Winkel
abschließenden Winkelmaß offen liegende zylindrische Stab 3I kann zur Prüfung auf
Lichtspalt dienen, da durch die zylindrische Ausbildung der Oberfläche ebenfalls
eine Meßlinie entsteht.
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Die in den Abb. 5 und 6 dargestellten Winkel maße 32 und 33 besitzen
zwischen den gegenüberliegenden Flächenpaaren 34 und 35 bzw. 36 und 37 verschiedene
Winkel a und ß, so daß die Winkelmaße entweder in der einen oder der anderen Stellung
benutzt werden können, um verschiedene Winkel zusammenzusetzen. Diese Winkelmaße
können selbstverständlich auch profilierte Flächen aufweisen, um die Prüfung auf
Lichtspalt zu ermöglichen und ein seitliches Verschieben der Prismenstücke gegeneinander
zu verhindern. Zu diesem Zweck besitzt das Winkelmaß nach der Abb. 6 prismatische
Längsnuten 38.