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Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen Auswechseln von Körpern
gleicher Größe an Maschinen, insbesondere zum selbsttätigen Ersatz der leeren gegen
volle Schützen an Webmaschinen In der Technik besteht oft die Notwendigkeit, einen
Körper durch einen anderen gleichen Ausmaßes schnell und selbsttätig zu ersetzen.
Besonders wichtig ist diese Forderung bei Webmaschinen, bei denen in verhältnismäßig
rascher Folge eine abgelaufene Schußspule durch eine neue, gleichartige zu ersetzen
ist, z. B. durch Auswechslung des ganzen Schützens.
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Verfahren und Vorrichtungen zum Auswechseln von Schützen bei Webstühlen,
wobei die Auswechslung selbsttätig und ohne merklichen Zeitverlust vor sich geht,
sind bereits bekanntgeworden. Leichte und mittelschwere Webstühle neuester Bauart
können mit Schützenwechselautomaten ausgerüstet werden, die es gestatten, daß beliebig
viele Schützen mit Garnspulen verschiedener Farbe gegeneinander ausgewechselt werden.
Für schwere Webstühle mit Großraumschützen und Schlauchkopsspulen sind diese bereits
bekannten Verfahren und Vorrichtungen nur bedingt anwendbar.
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Das Verfahren und die Vorrichtung, die den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bilden, beziehen sich auf derartige Auswechslungsvorgänge, wobei sie aber
keineswegs nur auf schwere Webstühle beschränkt sind.
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Kennzeichnend für die vorliegende Erfindung ist der Umstand, daß ein
mehrzelliges Schützenmagazin, das' einen Vorrat von Schützen gleicher oder verschiedener
Garnfarbe und Garnqualität besitzt, durch einen hydraulischen Antrieb in die
jeweils
erforderliche Stellung gebracht wird, da$ diese Stellung auf hydraulische Art dann
genau justiert und festgelegt wird, worauf der Schützenwechsel, nämlich das - Ausstoßen
des leeren Schützens und das Einführen des vollen, benötigten Schützens wiederum
auf hydraulischem Wege erfolgt. Die Betriebsflüssigkeit zu sämtlichen arbeitenden
Teilen wird von einer gemeinsamen Druckpumpe geliefert, wodurch. der Raumbedarf
awf, ein Minimum eingeschränkt wird und die Arbeit geräuschlos vor sich geht. Die
Einrichtung tritt in Tätigkeit, wenn ein Schützen leer geworden ist und dieses durch
einen elektrisch betätigten Kontakt" kundtut. Hierdurch wird der Antriebsmotor der
Webmaschine stillgesetzt lind der automatische Schützenwechsel eingeleitet. Nach
Beendigung des Schützenwechsels wird schließlich der Antriebsmotor der Webmaschine
durch einen elektrischen Kontakt in selbsttätiger Weise wieder in Betrieb gesetzt,
zum Beispiel -durch den herausfallenden leeren Schützen.
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Zur Darstellung des geschilderten Vorganges und zur Erläuterung der
Arbeitsweise dienen die Abbildungen (Fig. i bis 7).
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Fig. i stellt eine Übersicht über die wichtigsten Teile der Webmaschine
dar; 'Fig. 2 zeigt einen Querschnitt A-A zu Fig. i ; Fig.3 zeigt das Schaltschema
der AuswechselvorrichtunW in Ruhestellung, also bei laufender Webmaschine; Fig.
4 zeigt die Vorrichtung in dem Augenblick, wenn die Webmaschine gerade stillgesetzt
worden ist und das Reserveschützenmagazin in Arbeitsstellung gleitet; Fig. 5 zeigt
das Reserveschützenmagazin in Betriebsstellung justiert während des Ausstoßvorganges,
also auch noch bei stillstehender Webmaschine; Fig. 6 zeigt die Aufhängung von mehreren
Schützen in einem Schacht des Reserveschützenmagazins; Fig. 7 stellt den Schnitt
Z-Z zu Fig. 6 dar.
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Die Fig. i bis 7 zeigen den Aufbau der Wechselautomatik nur in schematischer,
vereinfachter Weise. Mit Buchstaben sind diejenigen Teile der Webmaschine bezeichnet,
die zum Überblick und für das Verständnis des Arbeitsvorganges beim Arbeiten der
Webmaschine erforderlich sind, die jedoch mit dem tatsächlichen Gegenstand der Erfindung
nicht direkt zusammenhängen. Mit Zahlen hingegen sind diejenigen Teile bezeichnet,
die für die vorliegende Erfindung wesentlich sind.
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Es bedeuten: a Behälter für Betriebsflüssigkeit (linke Maschinenseite),
b Behälter für Betriebsflüssigkeit (rechte Maschinenseite), c Strahleinrichtung
zum Antrieb des Betriebsschützens 9o, d Strahl@becher, e Becherstock, f Picken g
Führungsflansch für Becherstock e, h Führungsleisten für Strahlbecher d,
i Nocken, mit der Trommelwelle z fest verbunden, als Vorrichtung zur selbsttätigen
Farbschützenanzeige, k oberes Kettenrad, mit der Trommelwelle z fest verbunden,
1 Rückführkuiisse, m Gelenkkette, n unteres Kettenrad, auf
dem feststehenden Drehzapfen o gelagert, o feststehender Drehzapfen für das untere
Kettenrad n, p Endbefestigungen der Gelenkkette m an der -Rückführkulisse
1, q Drehkolben @ zum Drehservomotor, mit der Trommelwelle z fest verbunden,
r Gehäuse zum Drehservomotor, feststehend, s Steuervorrichtung für das Trommelmagazin
y, t Rückführhebel zur Rückführvorrichtung k bis p, u Tasthebel für Steuervorrichtung
s, v Schwenkhebel für Steuervorrichtung s, w Taststift für Lochkarte D, x
Nocken, an der Rückführkulisse 1 verstellbar befestigt, y Trommelmagazin,
mit der Trommelwelle z fest -verbunden, z Trommelwelle, durch die das Trommelmagazin
y frei tragend gelagert ist, B Welle für Lochkartentrommel C, C Lochkartentrommel,
D Lochkarte, welche die Schützenwahl steuert, E Überlaufleitung für Betriebsflüssigkeit
von der einen zur anderen Maschinenseite, F Rietschwinge, G Rietbalken, H Rietlamellen,
J Bahnlamellen, am Brustbaum K befestigt, K Brustbaum, L Gehäuse für
die Justiervorrichtung 13 bis ig und die Ausstoßvorrichtung 25 bis 30, M Saugleitung
zum hydraulischen Strahlantrieb, N Druckleitung zum hydraulischen Strahlantrieb,
O Flüssigkeitspumpe, P Schützenlaufbahn, Q Kurbelwelle, RRietgestänge, SFlüssigkeitsbad
im unteren Teil der Behälter a und b. i Reserveschützenmagazin, 2 Zylinder des Verschiebeservomotors
3 und 4., 3 Kolben des Verschiebeservomotors, 4 Kolbenstange des Verschiebeservomotors,
5 Rückführkulisse mit Kolbenstange 4 fest verbunden, 6 Nocken an der Rückführkulisse
5, 7 Schützenwechselzelle, 8 Bodenklappe zur Schützenwechselzelle 7, um den Lagerbolzen
g schwenkbar, 9 Lagerbolzen zur Bodenklappe 8, io Zugfeder zur Bodenklappe 8, i
I Bodenklappe 8 in geöffnetem Zustand, 12 Justiernuten am Reserveschützenmagazin
1, 13 Justierbolzen, der durch Einrasten in die Justiernuten 12 das Reserveschützenmagazin
i in Arbeitsstellung verriegelt, 14 Kolben, mit Justierbolzen 13 sowie den Kolben
18 und i9 über die Kolbenstange 17 fest verbunden, 15 Druckfeder, um den Kolben
14 nach oben zu drücken, 16 Zylinder zur Justiervorrichtung 13 bis i9, 17 Kolbenstange,
mit entlastetem Kolbenpaar 18 und i9 fest verbunden, 18 und i9 Kolben, mit Kolbenstange
17 fest verbunden, 2o Hubmagnet, er dient zur Steuerung des Regelschiebers 21 bis
23. Seine Spule ist an zwei Stromkreise angeschlossen, von denen der eine immer
Spannung führt, so lange die Webmaschine in Betrieb ist. Der zweite Stromkreis der
Magnetspule wird durch den elektrischen Kontaktschalter 65 gesteuert, 21 Verbindungsstange,
sie bildet mit den beiden entlasteten' Kolben 22 und 23 den Regelschieber, 22 unterer
Kolben des Regelschiebers, 23 oberer Kolben des Regelschiebers, 24 Zylinder zum
Regelschieber 21 bis 23, 25 Zylinder für .die Kolben 26 und 27, 26 Ausstoßkolben,
mit Steuerkolben 27 durch Zwisehenstück 28 fest Verbunden, 27 Steuerkolben, 28 zylindrisches
Zwischenstück, 29 Kolbenstange mit Ausstoßplatte, 30 Druckfeder, sie drückt die
Ausstoßvorrichtung 26
bis 29 nach oben, 31 Seilzüge, sie werden
durch die Nocken i (Fig. i) von der linken Webmaschiiienseite aus in Spannung gehalten
und im Steuerrhythmus gezogen. Die Anzahl der Seilzüge entspricht der Anzahl der
Schützenschächte 89, beispielsweise dargestellt 5 Stück, 32 Ausgleichszugfeder zum
Seilzug 31 (z. B. 5 Stück), 33 Winkelhebel zur Übertragung des Seilzuges 31 auf
das Kopfstück 35 (z. B. 5 Stück), 34 Lagerbolzen zum Winkelhebel 33 (z. B. 5 Stück),
35 Kopfstück, mit Kolbenstange 36 fest verbunden (z. B. 5 Stück), 36 Kolbenstange,
mit Kolben 37 und 38 fest verbunden (z. B. 5 Stück), 37 und 38 entlastete Kolben
im Zylinder 4o gleitend (z. B. 5 Stück), 39 Druckfeder, sie drückt das Kopfstück
35 nach oben (z. B. 5 Stück), 40 Zylinder zu den Kolben 37 und 38 (z. B. 5 Stück),
41 Kolbenstange, mit den Kolben 42 und 43 fest verbunden, an ihrem olleren 1?nde
mit dem Hubmagnet 50 gekuppelt und alt ihrem unteren Ende jochartig als Sperrbrücke
ausgebildet, so daß alle vorhandenen Regelschieber 35 bis 38 durch ihre unterhalb
des Kolbens 38 Kolbenstange 36 darauf abgestützt werden, 41° Sperrbrücke, mit Kolbenstange
41 fest verbunden, 42 und 43 Kolben, im Zylinder 4.4 gleitend, 44 "Zylinder für
die Kolben 42 und 43, 45 Druckfeder, sie drückt den Kolben 43 nach unten, 46 bis
49 Ringräume im Zylinder 44, 50 llubmagnet, er ist unter Strom, so lange die Webinaschiite
in Betrieb ist, und zieht dabei den Steuerschieber 41 bis 43, mit dem er gekuppelt
ist, entgegen der Kraft der Druckfeder 45 nach oben, 51 Zylinder für die Kolben
52 und 53, 52 und 53 KollKii, im Zylinder 51 gleitend, 54 Kolbenstange, finit den
Kolben 53 und 52 sowie dem Querjoch 55 fest verbunden, 55 Querjoch, mit der Kolbenstange
54 fest verbunden; als gemeinsames übertragungsglied zwischen allen vorhandenen
Schwenkhebeln 61 (z. B. 5 Stück) und dem nur einmal vorhandenen Schieber, bestehend
aus den Teilen 52 bis 54, 56 Druckfeder, sie drückt den Kolben 52 nach unten, 57
his 6o Ringräume im Zylinder 51, 61 Schwenkhebel, zwischen Querjoch 55 und Hubstempel
66 kraftschlüssig geführt (z. B. 5 Stück), 62 Lagerbolzen für Schwenkhebel 61, 63
Stoßstange, in Führung 64 in senkrechter Richtung beweglich (z. B. 5 Stück), 64
Führung zur Stoßstange 63, 65 elektrischer Kontaktschalter, er steuert den zweiten
Stromkreis des Hubmagneten 2o, 66 Hubstempel, mit Kolben 67 fest verbunden (z. B.
5 Stück), 67 Kolben (z. B. 5 Stück), 68 Druckfeder, sie drückt den Kolben 67 nach
oben, 69 Zylinder zum Kolben 67, 70 Saugleitung zur Druckpumpe 71, 71 Druckpumpe,
72 Druckleitung für Betriebsflüssigkeit, 73 bis 88 Leitungen für Betriebsflüssigkeit,
89 Schützenschacht (z. B. 5 Stück), 9o Betriebsschützen, 9i Reserveschützen im Reserveschützenmagazin
1, 92 Fangrinne für ausgestoßenen leeren Schützen, 93 Sperriiockenführung im Reserveschiitzenmagazin
i (Fig.6 und 7), 94 Haltefedern, sie drücken die Sperrnockenführung 93 und damit
die Sperrnocken 95 mit ihrer zugeschärften Spitze 96 nach oben, 95 Sperrnocken,
in der Sperrnockenführung93gleitend, 96 zugeschärfte Spitze der Sperrnocken 95;
auf ihnen lagern die Reserveschützen 9i in den einzelnen Schützenschächten 89, 97
Sperrfedern zu den Sperrnocken 95, 98 Drehsicherung.
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Diese in Fig. 3 bis 7 gezeichnete Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Während des Laufens der Webmaschine befinden sich alle Teile in der Stellung, wie
in Fig. 3 dargestellt. Hierbei ist das Reserveschützenmagaz-in i in seiner rechten
Endstellung hydraulisch fixiert und steht mit seiner vorderen Stirnwand über der
Schützenwechselzelle 7. In dieser Endstellung ist das Reserveschützenmagazin i festgehalten,
da die linke Seite des Kolbens 3 des Verschiebeservomotors 2 bis 4 von der Pumpe
71 über die Leitung 72, den Ringraum zwischen den Kolben 14 und 18, die Leitung
74, den Ringraum zwischen den Kolben 26 und 27, die Leitung 75, die Ringräume 47
und 46, die Leitung 82, den Ringraum 59 und die Leitung 85 Druckflüssigkeit erhält.
Gleichzeitig erhält auch der Kolben 67 von oben her über die Leitung 72, den Ringraum
zwischen den Kolben 37 und 38 sowie die Leitung 88 Druckflüssigkeit und wird entgegen
der Feder 68 in seiner unteren Stellung festgehalten.
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Durch die Stellung der beiden Steuerschieber, gebildet aus den Kolben
42 und 43 bzw. 52 und 53, ist der Zylinderraum rechts vom Kolben 3 des Verschiebeservomotors
2 bis 4 über die Leitung 81, die Ringräume 48 und 49 sowie die Leitungen 86, 79
und 70 entlastet. Gleichzeitig wird die über die Leitung 72 in den Ringraum
58 geführte Druckflüssigkeit durch die Kolben 52 und 53 gegenüber den Ringräumen
57 und 59 abgesperrt. Außerdem ist der Hubmagnet 2o in diesem , Zustand unter Spannung
und hat den Steuerschieber 21 bis 23 angezogen.
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Die Justiervorrichtung 13 bis i9 und die Ausstoßvorrichtung 25 bis
30 befinden sich in der oberen Ruhelage, da sie durch die Druckfedern 15 bzw. 3o
nach oben gedrückt werden und ihre Kolben 19 bzw. 26 durch .die Leitungen 76, 73,
80, 79 und 7o entlastet sind. Der Kolben 23 trennt die Druckleitung 72 von der Leitung
73 ab. In diesem Zustand befindet sich weder die justiervorrichtung 13 bis
i9 noch die Ausstoßvorrichtung 25 bis 30 mit dem Reserveschützenmagazin i
im Eingriff.
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In der Schützenwechselzelle 7 liegt auf der geschlossenen Bodedklappe
8 der Betriebsschützen 9o. Der Schwenkhebel 61 befindet sich in seiner unteren Stellung,
und die auf ihm ruhende Stoßstange 63 ist nicht angehoben. Der Stromkreis des elektrischen
Kontaktschalters 65, der ebenfalls an der Spule des Hubmagneten 2o liegt, ist unterbrochen.
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Wird der arbeitende Betriebsschützen 9o leer, so spricht ein in denselben
eingebauter, jedoch nicht dargestellter Fühler in der Schützenwechselzelle 7 an
und setzt dadurch die Webmaschine still; der Hubmagnet 50 wird dabei stromlos.
Die Kolbenstange 41 mit der Sperrbrücke 41a und den Kolben
42 und
43 bewegt sich infolge der Druckfeder 45 nach unten und gibt dadurch alle durch
die Sperrbrücke 41° blockierten Regelschieber 35 _ bis 38 frei. Diese Regelschieber
35 ,bis 38 werden jedoch zunächst durch die Druckfedern 39 spannschlüssig an den
Winkelhebeln 33 gehalten. Der Seilzug 31 von dem in Arbeit befindlichen, aber nunmehr
leer gewordenen Betriebsschützen go wird über die exzentrischen Nocken i (Fig. i)
angespannt und drückt über den zugehörigen Winkelhebel 33 den entsprechenden Regelschieber
35 bis 38 entgegen der Druckfeder 39 nach unten. Hierdurch wird die Leitung 88 von
der Druckleitung 72 getrennt und mit der Entlastungsleitung 87 verbunden. Infolgedessen
wird der über dem Kolben 67 befindliche Ringraum über die Leitung 88 entlastet und
der Hubstempel 66 mit seinem Kolben 67 unter Wirkung der Druckfeder 68 nach
oben gedrückt. Dadurch bewegen sich die Kolben 52 und 53 gegen die schwächere Druckfeder
56 ebenfalls nach oben und geben damit den Zufluß der Druckflüssigkeit in der Fig.
4 über die Leitung 72, die Ringräume 58 und 57, die Leitung 83, den Ringraum 48
und die Leitung 81 zur rechten Seite des Kolbens 3 des Verschiebeservomotors 2 bis
4 frei. Die linke Seite des Kolbens 3 ist gleichzeitig über die Leitung 85, die
Ringräume 59 und 6o, die Leitung 84, den Ringraum 49, die Leitungen 86, 79 und
70 entlastet. Hierdurch bewegt sich das Reserveschüt@zenmagazin i nach links
bis zu der durch die Rückführkulisse 5 bzw. die auf ihr angebrachten Nocken 6 festgelegten
Stellung. Mit der Aufwärtsbewegung des Steuerschiebers 52 bis 55 ist nämlich auch
der Schwenkhebel 61, der zwischen dem gemeinsamen Querjoch 55 und dem gerade angesprochenen
Hubstempel 66 und 67 liegt, nach oben gehoben worden und hat dabei die Stoßstange
63 angehoben und den elektrischen Kontaktschalter 65 geschlossen. Dadurch bleibt
auch weiterhin der Hubmagnet 2o unter Spannung.
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Beim Überschleifen der Stoßstange 63 durch den entsprechenden Nocken
6 der Rückführkulisse 5 wird die ausgelerrkte Stoßstange 63 und damit der Schwenkhebel
61 wieder nach unten gedrückt. Der Steuerschieber 52 bis 55 bewegt sich unter der
Kraft der angeordneten Druckfeder 56 wieder nach unten, wodurch der Zufluß von Druckflüssigleeit
zum Verschiebeservomotor 2 bis 4 unterbrochen -,vird. Das Reserveschützenmagazin
i bleibt in der %-orl>estimmten Stellung stehen. Der elektrische Kontaktschalter
65 unterbricht den zweiten Stromkreis zum Hubmagneten 2o, der dadurch stromlos wird,
und die Justiervorrichtung 13 bis i9 sowie die Ausstoßvorrichtung 25 bis 3o beginnen
zu arbeiten. Durch das Absinken des Kolbens 23 (Fig. 5) kann nunmehr die Druckflüssigkeit
aus der Leitung 72 durch .den Ringraum zwischen den Kolben 22 und 23 und die Leitung
73 den Kolben ig beaufschlagen. Dieser bewegt sich nach unten und fixiert durch
den Justierbolzen 13 das Reser:veschützenmagazin i in den vorgesehenen justiernuten
12. Durch die neue Stellung des Kolbens 18 werden beide Seiten vom Kolben 3 des
Verschiebeservomotors 2 bis 4 durch die Leitungen 77 und 78 über die Leitungen 79
und 70 entlastet. Das Reserveschützenmagazin i kann also nunmehr die durch
die Justiervorrichtung 13 bis ig bestimmte genaue Lage über der Schützenwechselzelle
7 einnehmen. Nach erfolgter Justierung ist die Leitung 76 vom Kolben ig für die
Zuführung der Druckflüssigkeit zur Ausstoßvorrichtung 25 bis 30 freigegeben
worden, und der Kolben 26 wird beaufschlagt. Der Ausstoßstempel 29 bewegt sich entgegen
der Kraft der Druckfeder 30 nach unten, drückt einen voll bespulten Reserveschützen
gi in die Schützenwechselzelle 7 hinein und den leeren Betriebsschützen go entgegen
der Zugfeder io aus der SchützenNvechselzelle 7 nach unten heraus. Der Hub der Ausstoßvorrichtung
25 bis 30 ist so begrenzt, daß jeweils nur der unterste Schützen, also der
leer gewordene Betriebsschützen go, aus dem Reserveschützenmagazin i über eine Sperrvorrichtung
93 bis 98 herausgedrückt wird, wobei er gleichzeitig den leer gewordenen Betriebsschützen
9o aus der Schützenwechselzelle 7 verdrängt. Die außerdem ungleichen Schützenschacht
89 des Reserveschützenmagazins i vorhandenen weiteren Reserveschützen gi werden
durch die nachgiebige Sperrvorrichtung 93 bis 98 am Durchfallen gehindert.
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Die Einführung des neuen Betriebsschützen 9o in die Schützenwechselzelle
7 geschieht folgendermaßen: Durch den Druck der Ausstoßplatte 29 auf den obersten
Reserveschützen gi eines Schützenschachtes 89 werden zunächst alle Reserveschützen
gi dieses Schützenschachtes 89, die unmittelbar aufeinanderliegen und durch die
mit einer starken Sperrfeder 97 belasteten Sperrnocken 95 gehalten werden, entgegen
der Kraft der beiden Haltefedern 94 maue unten gedrückt. Hat die Spannung der beiden
Haltefedern 94 eine bestimmte Größe erreicht, so 'hört die Abwärtsbewegung auf,
und der untere Reserveschützen gi wird über die Sperrnocken 95 unter Überwindung
der darin untergebrachten Sperrfedern 97 hinweggedrückt. Der neue Betriebsschützen
9o ist somit in der Schützenwechselzelle 7. Da der in seinem Hub begrenzte Ausstoßstempel
29 wieder aus dem Schützenschacht 89 herausfährt, können die Haltefedern 94 die
noch im Schützenschacht 89 befindlichen Reserveschützen 9i wieder abheben. Die unmittelbare
Berührung von Betriebsschützen 9o und den Reserveschützen 9i ist somit gelöst, und
das Reserveschützenmagazin i kann ungehindert in seine Ausgangsstellung zurückkehren.
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Diese Vorgänge, Ausfahren des Ausstoßstempels 29 aus dem Schützenschacht
89 und Rückführung des Reserveschützenmagazins i, werden durch den aus der Schützenwechselzelle
7 herausgedrückten leeren Betriebsschützen go ausgelöst. Bei seinem Fall schließt
er einen nicht eingezeichneten elektrischen Kontakt, der die Hubmagnete 2o und 5o
wieder unter Strom setzt und die Webmaschine verzögert wieder in Gang bringt. Die
Leitungen 73 und 76 werden über die Leitungen 8o, 79 und 70 drucklos. Die Druckfedern
15 und 3o drücken die
Teile über sich nach oben, woäurch in der
Endlage die Verbindung zwischen den Leitungen 74 und 75 wiederhergestellt und für
den Zufluß der Druckflüssigkeit zum Ringraum 47 freigegeben ist. Dadurch erhält
die linke Seite des Kolbens 3 im Verschiebeservomotor 2 bis 4 wieder Druckflüssigkeit,
und zwar aus dem Ringraum 47 über den Ringraum 46, die Leitung 82, den. Ringraum
59 und die Leitung 85, während die rechte Seite des Kolbens 3 über die Leitung 81,
die Ringräume 48 und 49 sowie die Leitungen 86, 79 und 70 entlastet ist.
Die nach beiden Seiten des Verschiebeservomotors 2 bis 4 führenden Leitungen 77
und 78 sind durch den zurückbewegten Kolben 18 wieder getrennt und verschlossen
worden. Nunmehr fährt das Reserveschützenmagazin i wieder in seine rechte Ausgangsstellung
zurück und bleibt darin so lange hydraulisch festgehalten, bis sich der Vorgang
in der geschilderten Weise für einen beliebigen Betriebsschützen go wiederholt.
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In der beschriebenen Art erfolgt der Schützen-@vechsel vollständig
selbsttätig mit geringstmöglichemZeitverlust. Man könnte den gleichen Arbeitsvorgang
auch durch teilweisen Ersatz der Hydraulik durch Hebelvorrichtungen vornehmen, ohne
die beschriebene Art des Schützenwechsels wesentlich zu ändern. Naturgemäß lassen
sich auch verschiedene konstruktive Einzelheiten .anders gestalten, ohne das Wesen
des beschriebenen Verfahrens und der angegebenen Vorrichtung dieser Erfindung zu
beeinflussen. Man könnte insbesondere die Konstruktion auch so gestalten, daß Teile
der angegebenen Bewegungen durch Preßluft oder elektrischen Strom getätigt werden.
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Der eben geschilderte hydraulische Antrieb besitzt aber den Vorteil
der äußerst gedrungenen Bauweise, und so lange reine Betriebsflüssigkeit verwendet
wird, ist die Betriebssicherheit völlig gewährleistet. Wird beispielsweise öl als
Druckflüssigkeit verwandt, so ist auch der mechanische Verschleiß an allen bewegten
Teilen auf ein Minimum herabgesetzt und Rostbildung ausgeschlossen. Die Anschaffungskosten
sind, da es sich um verhältnismäßig kleine Konstruktionselemente handelt, welche
großenteils nur einfache Drehkörper sind, sehr niedrig.