DE3720266A1 - Elektrohydraulisches regelsystem - Google Patents
Elektrohydraulisches regelsystemInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein elektrohydraulisches Regelsystem
zum Steuer eines hydraulischen Arbeitszylinders gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer hydraulischen Presse wird die Bewegung des
Pressenwerkzeuges mit einem Hydraulikzylinder bewirkt. In
der Regel ist das Pressenwerkzeug am freien Ende des Kolbens
des Hydraulikzylinders befestigt. Zu Beginn eines
Arbeitsspiels wird der Kolben mit Eilgeschwindigkeit und
relativ geringer Vorschubkraft möglichst nahe an das
Werkstück herangeführt und anschließend mit erhöhter
Vorschubkraft und verringerter Geschwindigkeit weiterbewegt.
Handelt es sich um eine Stanzpresse, so endet die
Arbeitsvorschubbewegung mit dem Ausstoßen des
auszustanzenden Werkstückes. Nach Beendigung der
Arbeitsvorschubbewegung wird der Kolben wieder mit
Eilgeschwindigkeit in seine Ausgangslage zurückgeführt.
Die bislang bekannten Systeme, die zum Steuern solcher
hydraulischer Antriebe eingesetzt werden, sind
verhältnismäßig kompliziert. Besondere Schwierigkeiten
treten hierbei zum einen bei der Änderung der
Geschwindigkeit des Arbeitskolbens und der damit verbundenen
Änderung der Vorschubkraft und zum anderen bei der Umkehrung
der Bewegungsrichtung des Kolbens auf. Anfänglich benutzte
wegabhängige Steuersysteme haben sich als nicht
zufriedenstellend erwiesen. Neben den Hauptnachteilen einer
nicht ausreichenden Ansprechgenauigkeit und der Gefahr von
Veränderungen während des Betriebes müssen verhältnismäßig
lange Arbeitszyklus-Zeitintervalle in Kauf genommen werden,
was zwangsläufig zu einer entsprechend ungünstigen
Ausnutzung einer Presse oder dergleichen führt.
Bei einer anderen bekannten Steuerung eines hydraulischen
Antriebes erfolgt die Umschaltung von
Eil- auf Lastvorschubbetrieb druckabhängig. Dabei sind u. a.
elektromagnetische Druckschalter vorgesehen, die auf den
druckbeaufschlagten Druckraum des Arbeitszylinders
ansprechen, die über elektrische Ausgangssignale eine
bedarfsgerechte Druckbeaufschlagung des Druckraumes
vermitteln. Für die Richtungsumkehr des Kolbens sind hierbei
zusätzliche Einrichtungen erforderlich, so daß bei einer
solchen Steuerung der technische Gesamtaufwand recht
erheblich ist. Im übrigen sind auch bei einer solchen
Steuerung die Zykluszeiten noch verhältnismäßig groß.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein verbessertes
System zum Steuern eines hydraulischen Arbeitszylinders
bereitzustellen, bei dem die Nachteile der bekannten Systeme
nicht auftreten, d. h. es soll so beschaffen sein, daß bei
einem günstigen Leistungshaushalt die Umschaltungen des
Arbeitskolbens hinsichtlich Geschwindigkeit, Vorschubdruck
und Bewegungsrichtung problemlos durchführbar sind, daß der
Arbeitskolben jede Position innerhalb seines Hubes anfahren
kann, daß optimal kurze Arbeitszykluszeiten erreichbar sind
und die erforderlichen hydraulischen Steuerungen mit
einfachen, betriebssicheren Regelventilen durchgeführt
werden können. Im Hinblick auf die Erzielung eines günstigen
Leistungshaushaltes soll dabei bei den Leerhüben jeweils
nur so viel Energie eingesetzt werden, daß die auftretenden
Reibungen überwunden werden und die notwendige
Massenbeschleunigung realisiert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
elektrohydraulisches Regelsystem gelöst, welches im
wesentlichen durch die nachstehend genannten Merkmale
gekennzeichnet ist:
- a) zur Beaufschlagung des Druckraumes zur Ausführung der Lastbewegung des Kolbens des Arbeitszylinders ist ein hydraulischer HD-Kreis und zur Beaufschlagung der Druckräume oder zur Ausführung der Eil-Vorschub- oder Eil-Rückzugsbewegung ist ein hydraulischer ND-Kreis vorgesehen,
- b) der HD-Kreis ist über ein erstes 3/2-Wegeventil (HD-Regelventil) an den Druckraum und der ND-Kreis ist über ein zweites, mit dem ersten gekoppeltes 3/2-Wegeventil (ND-Regelventil) ebenfalls an den Druckraum angeschlossen, während der jeweils dritte Anschluß der HD- und ND-Regelventile mit einer zum Tank führenden Leitung verbunden ist,
- c) der ND-Kreis ist über ein Rückschlagventil an das ND-Regelventil angeschlossen und ferner stromaufwärts vor dem Rückschlagventil direkt mit dem Druckraum verbunden,
- d) mit Hilfe eines von einem elektrischen Sollwertmotor betätigten Stellgliedes sind die gekoppelten Steuerschieber der HD- und ND-Regelventile gegen eine Feder auslenkbar, wobei das Stellglied nach Art eines Kopierfühlers an einem mit dem Kolben des Arbeitszylinders gleichsinnig bewegbaren Widerlager abgestützt ist und der Abstand zwischen dem Widerlager und den gekoppelten Steuerschiebern zwischen einer Ausgangslage, die der Ruhelage der HD- und ND-Regelventile entspricht, und einer Endlage, die der maximal möglichen Auslenkung der HD-, ND-Regelventile entspricht, kontinuierlich veränderbar ist und
- e) die Steuerschieber der HD- und ND-Regelventile sind hinsichtlich der gegenseitigen Stellungen der Steuerkolben so ausgebildet, daß in der Ruhelage der Steuerschieber des ND-Regelventils von der Freigabe des Durchgangs für den ND-Kreis steht und der Steuerschieber des HD-Regelventils den Durchgang für die zum Tank führende Leitung gerade verschlossen hält.
Hiernach sind zunächst für die Bewegungssteuerungen des
Arbeitskolbens zwei Druckmittelkreise vorgesehen, und zwar
ein Niederdruckkreis für die Bewegungen mit
Eilgeschwindigkeit und ein Hochdruckkreis für den
Lastvorschubbetrieb des Kolbens. Die Druckmittel dieser
beiden Kreise werden über je ein 3/2-Wege-Ventil gesteuert,
die miteinander gekoppelt und gleichzeitig bewegbar sind.
Dabei erfolgt die Sollwerteinstellung der Regelventile
mechanisch, z. b. mit Hilfe einer Nockenscheibe. Gesteuert
wird diese Nockenscheibe von einem Sollwertmotor, der für
einen programmierbaren NC-Atrieb ausgebildet sein kann.
Dabei ist über den Arbeitskolben eine mechanische
Rückmeldung vorgesehen, so daß insgesamt ein geschlossener,
hydromechanischer Lageregelkreis gebildet wird. Besteht
eine Abweichung zwischen Soll- und Istwert, bewirkt diese
Abweichung eine solche Veränderung der Stellung der
Regelventile, daß durch die damit verbundene Steuerung der
ND- und HD-Druckmittelkreise das System versucht, diese
Abweichung auszuregeln. Einzelheiten der Funktionsweise des
neuen elektrohydraulischen Regelsystems werden nachfolgend
noch erläutert.
Vorteilhafterweise werden das HD- und das ND-Regelventil mit
ihrer Längsachse parallel zur Achse des Arbeitszylinders
angeordnet, wobei ihre Steuerschieber an einem Ende durch
die Kraft einer Druckfeder belastet sind und am
entgegengesetzten Ende eine Gewindestange aufweisen. Dabei
ist an der Gewindestange ein an einer Führung, z. B. einer
Gleitführung, parallel zur Längsachse der Steuerschieber
geführter Halter befestigt, an dem das Stellglied gelagert
ist.
Das Stellglied ist vorzugsweise als Nockenscheibe mit
spiralförmig verlaufender Steuerfläche ausgebildet, die am
Halter um eine quer zu seiner Bewegungsbahn verlaufende und
die Längsachse der HD- und ND-Regelventile kreuzende Achse
drehbar gelagert ist. Für die mechanische Vorgabe des
Sollwertes können auch andere Mittel als eine Nockenscheibe
wie beispielsweise ein Exzenter, ein Spindel-Mutter-System
oder ein Zahnstangen-Ritzel eingesetzt werden.
Das Widerlager, an dem sich die Nockenscheibe abstützt,
besteht vorteilhafterweise aus einer Stützrolle, deren
Drehachse parallel zur Drehachse der Nockenscheibe die
Längsachse der HD- und ND-Regelventile kreuzt.
Das Ansprechverhalten zwischen den HD- und ND-Regelventilen
ist einstellbar. Dies kann beispielsweise mit Hilfe einer
Gewindespindel erfolgen, die von einem Steuerschieber
ausgeht und mit dem anderen in gegenseitiger Druckberührung
steht. Diese Veränderbarkeit bietet die Möglichkeit, den
Zuschaltzeitpunkt für den HD-Kreis verändern zu können.
Von der Größe der Spanne, die zwischen dem Ansprechen des
ND-Regelventils und der Zuschaltung des HD-Regelventils
liegt, ist die Druckumschaltung von Niederdruck auf
Hochdruck abhängig. Dank dieser selbsttätigen
Druckumschaltung wird nur dann dem HD-Kreis Druckmittel
entnommen, wenn der ND-Kreis überfordert ist.
Durch den Einsatz eines entsprechenden Sollwertmotors kann
das elektrohydraulische Regelsystem über eine bekannte
NC-Steuerung betrieben werden. Hierfür eignen sich
beispielsweise Gleichstrom- oder Wechselstrommotoren mit
Weg- und/oder Geschwindigkeitsmeßsystemen oder auch
sogenannte Schrittmotore.
Ein Ausführungsbeispiel eines elektrohydraulischen
Regelsystems gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 den grundsätzlichen Aufbau eines
elektrohydraulischen Regelsystems in
Verbindung mit einem Arbeitszylinder
für den Betriebszustand "ausgeregelte
Ruhelage",
Fig. 2 die Anordnung nach Fig. 1 für den
Betriebszustand "Eil-Vorschubbetrieb",
Fig. 3 die Anordnung nach Fig. 1 für den
Betriebszustand "Last-Vorschubbetrieb" und
Fig. 4 die Anordnung nach Fig. 1 für den
Betriebszustand "Eil-Rückhubbbetrieb".
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
sei angenommen, daß es sich um den Arbeitszylinder (1)
einer hydraulischen Stanz- oder Prägepresse handelt, wobei
der Arbeitszylinder im Pressenständer aufrechtstehend
unbeweglich angeordnet ist. Im Arbeitszylinder (1) ist ein
zweiseitig beaufschlagbarer Kolben (2) geführt, der mit
seiner Hauptarbeitsfläche (3) einen ersten Druckraumm (4) und
mit seiner kleineren Arbeitsfläche (5) einen zweiten
Druckraum (6) begrenzt. Das freie Ende des Kolbens (2) ist
mit einer Einrichtung (7) für die Befestigung des jeweils
benötigten Pressenwerkzeuges versehen.
Zum elektrohydraulischen Regelsystem gehören ein erstes
3/2-Wege-Ventil, nachstehend HD-Regelventil (8) genannt, und
ein zweites 3/2-Wege-Ventil, nachstehend ND-Regelventil (9)
genannt. Die Gehäuse (10, 11) der HD- und ND-Regelventile
(8, 9) sind in geeigneter Weise mit dem Arbeitszylinder (1)
verbunden und dabei so angeordnet, daß ihre Längsachse (12)
parallel zur Zylinderachse (13) verläuft.
Jedes der beiden HD- und ND-Regelventile (8, 9) enthält
einen Steuerschieber (14 bzw. 15) mit einem mittleren
Steuerkolben (16 bzw. 17) und endseitigen Anschlußkolben
(18 bzw. 19). Über eine einstellbare Gewindespindel (20)
stehen die Steuerschieber (14, 15) in gegenseitiger
Druckberührung. An seinem oberen Ende liegt der
Steuerschieber (14) an einer Schraubendruckfeder (21) an.
Das freie Ende des Steuerschiebers (15) ist an einer
Gewindestange (22) abgestützt, die mit Hilfe einer Mutter
(23) an einem Halter (24) gelagert ist. Für den Halter (24)
ist eine Gleitführung an einer zur Zylinderachse (13)
achsparallelen Stange (25) vorgesehen, die mit einem Ende
am Arbeitszylinder (1) oder am Pressenständer befestigt ist.
Bei der Gleitführung kann es sich um eine beliebige bekannte
Konstruktion handeln, auf die hier nicht eingegangen werden
soll.
Der Halter (24) dient zur drehbaren Lagerung einer
Nockenscheibe (26) mit spiralförmig verlaufender
Steuerfläche. Die Drehachse der Nockenscheibe (26) verläuft
quer zur Bewegungsbahn des Halters (24) und kreuzt zugleich
die Längsachse (12) der HD- und ND-Regelventile (8, 9). Für
den Drehantrieb der Nockenscheibe (26) ist ein an sich
bekannter reversierbarer Sollwertmotor (27) vorgesehen, der
über ein geeignetes Untersetzungsgetriebe mit einem
Antriebsrad (28) gekuppelt ist, welches über einen
Riementrieb (29) oder dergleichen mit einem Treibrad (30)
verbunden ist, welches drehfest mit der Nockenscheibe (26)
in Verbindung steht.
Die Nockenscheibe (26) steht über ihre Steuerfläche mit
einer Stützrolle (31) in Druckberührung, die an einem mit
dem Kolben (2) verbundenen formstarren Gestänge (32)
drehbar gelagert ist. Die Drehachse der Stützrolle (31)
verläuft parallel zur Drehachse der Nockenscheibe (26) und
liegt mit dieser in der Ebene der Längsachse (12).
Für die Erläuterung des Ausführungsbeispiels ist der
Einfachheit halber angenommen, daß der Hubweg des Kolbens (2)
und der Weg der Steuerschieber (14 und 15) übereinstimmen.
Bei fehlender Übereinstimmung kann die mechanische
Rückmeldung ebensogut über eine geeignete Unter- oder
Übersetzungsanordnung übertragen werden.
Für die Überwachung bzw. Sicherstellung der Einhaltung der
vorgegebenen Endstellungen der Steuerschieber (14 und 15)
werden zweckmäßigerweise elektrische Endschalter eingesetzt.
Diese Maßnahme ist eine an sich bekannte Technik und braucht
daher nicht besonders erläutert zu werden.
Für die Ausführung der Bewegungen des Kolbens (2) sind ein
HD-Kreis (33) und ein ND-Kreis (34) vorgesehen. Jeder dieser
beiden Kreise (33 bzw. 34) ist an einen Eingang (35 bzw.
36) der beiden HD- und ND-Regelventile (8, 9) angeschlossen.
Die Ausgänge (37 und 38) sind mit einer zum Tank führenden
Leitung (39) verbunden. Die Ausgänge (40 bzw. 41) für die
Druckmittelzufuhr zum Zylinder (1) sind an den Druckraum
(4) des Arbeitszylinders (1) angeschlossen.
Wie die Zeichnung zeigt, ist der ND-Kreis (34) außerdem
über eine Zweigleitung (42) an den zweiten Druckraum (6)
des Arbeitszylinders (1) angeschlossen. Im ND-Kreis (34)
ist ferner stromabwärts hinter der Abzweigung (43) ein
Rückschlagventil (44) vorgesehen.
Bei diesem elektrohydraulischen Regelsystem sind fünf
Betriebszustände zu unterscheiden:
- 1. Stillstand des Kolbens (2) in definierter Position ohne Belastung,
- 2. Eil-Vorschubbetrieb,
- 3. Last-Vorschubbetrieb,
- 4. Positionierung des Kolbens (2) unter Gegenkraft und
- 5. Eil-Rückhubbetrieb.
Nachfolgend werden diese Betriebszustände näher erläutert.
- - HD- und ND-Kreis stehen unter Druck, Nockenscheibe (26) steht in einer beliebigen Stellung und wird über den Sollwertmotor (27) gehalten,
- - Arbeitskolben (2) steht nicht unter äußerer Belastung.
Unter diesen Vorraussetzungen wird der Kolben (2) wie folgt
ausgeregelt (vgl. Fig. 1):
Der Druckraum (6) wird über die Leitung (42) konstant mit
ND-Druck beaufschlagt. Versucht der Kolben (2) einzufahren,
werden über die Rückmeldung des Ist-Wertes die Steuerschieber
(14, 15) gegen die Feder (21) bewegt. Dadurch gelangt
Niederdruck über den Ausgang (41) auch in den Druckraum (4).
Da hier die wirksame Arbeitsfläche (3) größer ist als die
Arbeitsfläche (5), kann der Kolben (2) bei gleichem Druck
ausfahren.
Fährt der Kolben (2) aus, bewirkt die mechanische
Rückmeldung eine gleichsinnige Bewegung des Halters (24)
unter der Einwirkung der Feder (21) und damit eine
Nachstellung der Steuerschieber (14 und 15) der Regelventile
(8, 9). Dadurch wird die Verbindung des ND-Kreises zum
Druckraum (4) getrennt. Zugleich wird der Druckraum (4)
über das HD-Regelventil (8) und die Leitung (39) zum Tank
entlastet, so daß der Kolben (2) erneut das Bestreben hat,
unter der Einwirkung des Druckes im Druckraum (6)
einzufahren.
Unter diesen Vorraussetzungen ist er Regelkreis aufgebaut.
Bei diesem Betriebszustand ist der HD-Kreis (33) außer
Funktion; es wird kein HD-Druckmittel verbraucht.
- - HD- und ND-Kreis stehen unter Druck, Nockenscheibe (26) steht in einer beliebigen Stellung und wird über den Sollwertmotor (27) gehalten,
- - Arbeitskolben (2) steht nicht unter äußerer Belastung.
Der wie vorstehend beschrieben ausgeregelte Kolben (2) kann
nun in Bewegung gesetzt werden, indem über den Sollwertmotor
(27) die Nockenscheibe (26) in eine Drehung im
Uhrzeigersinn versetzt wird (vgl. Fig. 2).
Durch die Steigung der Nockenscheibe (26) werden der
Halter (24) und damit die Steuerschieber (14 und 15) in eine
lineare Bewegung gegen die Feder (21) versetzt, wodurch das
ND-Druckmittel über das ND-Regelventil (9) zum Druckraum
(4) freigegeben wird. Der Kolben (2) fährt aus. Der HD-Kreis
(33) ist über das HD-Regelventil (8) geschlossen. Die aus
dem Druckraum (6) austretende Druckmittelmenge gelangt über
die Leitung (42) in den ND-Kreis (34).
Die Vorschubgeschwindigkeit des Kolbens (2) ist hierbei
zunächst nur von der Sollwertvorgabe abhängig. Der
Schleppabstand zwischen Soll- und Istwert hängt von der
antriebsbedingten Geschwindigkeitsverstärkung ab.
- - HD- und ND-Kreis stehen unter Druck, Nockenscheibe (26) steht in einer beliebigen Stellung und wird über den Sollwertmotor (27) gehalten,
- - Arbeitskolben (2) steht nicht unter äußerer Belastung.
Trifft der Kolben (2) auf eine Gegenkraft, kann er diese bis
zur vollen Ausnutzung des vorgegebenen Druckes des
ND-Kreises in der unter 2. beschriebenen Weise überwinden.
Ist die Gegenkraft jedoch größer, kann der Kolben (2) dem
Sollwert nicht mehr wie unter 2. beschrieben folgen. Da
jedoch die Nockenscheibe (26) weiterdreht, entsteht
zwangsläufig ein größerer Schleppabstand, wodurch die
Steuerschieber (14, 15) weiter gegen die Feder (21)
verschoben werden.
Nach dem Überfahren der positiven Überdeckung des Kolbens
(16) im HD-Regelventil (8) (vgl. Fig. 3) wird der Druckraum
(4) mit dem Druckmittel des HD-Kreises beaufschlagt. Es
entsteht ein zweiter, um die positive Überdeckung des
Kolbens (16) versetzter Regelkreis, bei dem nun das
HD-Druckmittel wirksam ist. Der Druckraum (4) kann bis zum
Maximaldruck beaufschlagt werden. Das Rückschlagventil
(44) verhindert einen Rückfluß des Druckmittels in den
ND-Kreis (34).
Durch die gegenseitige Einstellbarkeit der Steuerschieber
(14, 15) mit Hilfe der Gewindespindel (20) ist der Abstand
zwischen dem Ansprechmoment des ND-Regelventils (9) und
dem Ansprechmoment des HD-Regelventils (8) veränderbar, d. h.
die Zuschaltung des HD-Kreises (33) (und umgekehrt) kann den
jeweils vorliegenden Verhältnissen bedarfsweise angepaßt
werden.
Wenn die Gegenkraft auf die Kolben (2) wieder abnimmt,
reagiert der Kolben (2) mit einer Geschwindigkeitszunahme,
wodurch zwangsläufig der Schleppabstand verringert wird und
als Folge hiervon der HD-Kreis (33) über das HD-Regelventil
(8) abgesperrt und damit die Zufuhr des HD-Druckmittels
zum Druckraum (4) unterbrochen wird.
Diese Umschaltung erfolgt direkt ohne weitere Bauelemente.
Dadurch wird eine hohe Dynamik und eine geringe
Verlustleistung erzielt.
- - HD- und ND-Kreis stehen unter Druck, Nockenscheibe (26) steht in einer beliebigen Stellung und wird über den Sollwertmotor (27) gehalten,
- - Arbeitskolben (2) steht nicht unter äußerer Belastung.
Bei einer Positionierung des Kolbens (2) unter Last ist der
Druckraum (4) mit dem erforderlichen HD-Druck beaufschlagt.
- - HD- und ND-Kreis stehen unter Druck, Nockenscheibe (26) steht in einer beliebigen Stellung und wird über den Sollwertmotor (27) gehalten,
- - Arbeitskolben (2) steht nicht unter äußerer Belastung.
Der ausgeregelte Kolben (2) kann in Bewegung gesetzt
werden, indem die Nockenscheibe (26) mit Hilfe des
Sollwertmotors (27) in eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn
versetzt wird (vgl. Fig. 4).
Als Folge dieser Drehung der Nockenscheibe (26) führt der
Halter (24) bei noch stehendem Kolben (2) eine nach unten
gerichtete Bewegung aus. Die am Halter (24) abgestützten
Steuerschieber (14 und 15) bewegen sich unter der Einwirkung
der Kraft der Feder (21) in gleicher Weise. Als Folge dieser
Bewegung werden die HD- und ND-Kreise (33, 34) in den
HD- und ND-Regelventilen (8, 9) gesperrt. Dafür besteht
eine Verbindung vom Druckraum (4) über beide Regelventile
(8, 9) zur Leitung (39), die zum Tank führt. Der Druckraum
(4) ist mithin entlastet.
Über die Leitung (42) ist der Druckraum (6) mit dem
Druckmittel des ND-Kreises (34) beaufschlagt. Der Kolben (2)
kann unter der Einwirkung des ND-Druckmittels einfahren.
Auch bei diesem Betriebszustand ist die
Rückhubgeschwindigkeit zunächst nur von der Sollwertvorgabe
abhängig. Der Schleppabstand zwischen Soll- und Istwert
hängt von der antriebsbedingten Geschwindigkeitsveränderung
ab.
Claims (5)
1. Elektrohydraulisches Regelsystem zum Steuern eines
hydraulischen Arbeitszylinders wie z. B. einer Presse oder
dergleichen, dessen Kolben eine Hauptarbeitsfläche und auf
der Stangenseite eine kleinere Arbeitsfläche aufweist, die
je einen Druckraum begrenzen, wobei der Kolben in einer
Richtung eine Eil-Vorschubbewegung oder eine Lastbewegung
und in der entgegengesetzten Richtung eine
Eil-Rückzugsbewegung ausführen kann und zur
Druckbeaufschlagung der Druckräume Regelventile mit
mechanischer Betätigung vorgesehen sind, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) zur Beaufschlagung des Druckraumes (4) zur Ausführung der Lastbewegung des Kolbens (2) des Arbeitszylinders (1) ist ein hydraulischer HD-Kreis (33) und zur Beaufschlagung der Druckräume (4) oder (6) zur Ausführung der Eil-Vorschub- oder Eil-Rückzugsbewegung ist ein hydraulischer ND-Kreis (34) vorgesehen,
- b) der HD-Kreis (33) ist über ein erstes 3/2-Wegeventil (HD-Regelventil) (8) an den Druckraum (4) und der ND-Kreis (34) ist über ein zweites, mit dem ersten gekoppeltes 3/2-Wegeventil (ND-Regelventil) (9) ebenfalls an den Druckraum (4) angeschlossen, während der jeweils dritte Anschluß der HD- und ND-Regelventile (8, 9) mit einer zum Tank führenden Leitung (39) verbunden ist,
- c) der ND-Kreis (34) ist über ein Rückschlagventil (44) an das ND-Regelventil (9) angeschlossen und ferner stromaufwärts vor dem Rückschlagventil (44) direkt mit dem Druckraum (6) verbunden,
- d) mit Hilfe eines von einem elektrischen Sollwertmotor (27) betätigten Stellgliedes (26) sind die gekoppelten Steuerschieber (14, 15) der HD- und ND-Regelventile (8, 9) gegen eine Feder (21) auslenkbar, wobei das Stellglied nach Art eines Kopierfühlers an einem mit dem Kolben (2) des Arbeitszylinders (1) gleichsinnig bewegbaren Widerlager (31) abgestützt ist und der Abstand zwischen dem Widerlager (31) und den gekoppelten Steuerschiebern (14, 15) zwischen einer Ausgangslage, die der Ruhelage der HD- und ND-Regelventile (8, 9) entspricht, und einerEndlage, die der maximal möglichen Auslenkung der HD-, ND-Regelventile (8, 9) entspricht, kontinuierlich veränderbar ist und
- e) die Steuerschieber (14, 15) der HD- und der ND-Regelventile (8, 9) sind hinsichtlich der gegenseitigen Stellungen der Steuerkolben (16, 17) so ausgebildet, daß in der Ruhelage der Steuerschieber (15) des ND-Regelventils (9) vor der Freigabe des Durchgangs für den ND-Kreis (34) steht und der Steuerschieber (14) des HD-Regelventils (8) den Durchgang für die zum Tank führende Leitung (39) gerade verschlossen hält.
2. Regelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die HD- und ND-Regelventile (8, 9) mit ihrer Längsachse (12)
parallel zur Achse (13) des Arbeitszylinders (1) angeordnet
sind, daß ihre Steuerschieber (14, 15) an einem Ende an
einer Druckfeder (21) anliegen und am anderen Ende an einer
Gewindestange (22) abgestüzt sind und daß diese
Gewindestange (22) an einem an einer Führung, z. B. einer
Gleitführung, parallel zur Längsachse (12) der
Steuerschieber (14, 15) geführten Halter (24) befestigt ist,
an dem das Stellglied (26) gelagert ist.
3. Regelsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellglied als Nockenscheibe (26) mit spiralförmig
verlaufender Steuerfläche ausgebildet ist, die am Halter (24)
um eine quer zu seiner Bewegungsbahn verlaufende und die
Längsachse der HD- und ND-Regelventile (8, 9) kreuzende
Achse drehbar gelagert ist.
4. Regelsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Widerlager, welches mit dem Kolben (2) fest verbunden
ist, aus einer Stützrolle (31) besteht, deren Drehachse
parallel zur Drehachse der Nockenscheibe (26) die Längsachse
der HD- und ND-Regelventile (8, 9) kreuzt.
5. Regelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet daß die Steuerschieber (14, 15) der
HD- und ND-Regelventile (8, 9) über eine Gewindespindel (20)
in gegenseitiger Druckberührung stehen, deren Stützlänge
einstellbar ist.
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