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Löt-Emulsion I,:; handelt sich bei der Erfindung tun die Herstellung
eines Weichlötmitt,els, das je nach Verwendungszweck- in unterschiedlichen Formen
erscheint, wie flüssige, fette, pastenförmige und feste Stoffe. Im allgemeinen'hahen
solcheEmulsionen und Flußmittcl ihre Aufgabe in hohem Maße gelöst. Innerhalb des
Lötprozesses erwies es sich als vorteilhaft, flüssige Lötmittel zu verwenden, die
zwar eine heizende, aber doch neutrale Haltung gegenüber den .\letallen einnehmen,
d. h. die Oberfläche des zu lötenden Materials entfetten und säubern, um einen guten,
haltbaren Fluß des Lotes zu garantieren. Da es sich lx°@i den verwendeten Säuren
schließlich auch um Nlet<rlls.rlze handelt. deren Zähigkeit und Viskosität geringer
als Wasser selbst ist, war es schwierig, an glatten Stellen oder Metallflächen überhaupt
eine Netzf:ihigkeit zu erzeugen, um innerhalb dies Lötprozesses einen guten Fluß
des Lotes zu erreichen. Man mußte deshalb etwa an runden oder steilen Stellen wiederholt
die Lötflüssigkeit auftupfen oder auftragen; was erhöhten Zeitaufwand und vor allem
erhöhten Verbrauch an Lötmittel bedingt.
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Beim Löten mit Lötflamme ist oft ein weiterer Nachteil, d'aß die plötzliche
Hitze bei flüssigen Lötmitteln ein Abdrängen nach der Seite, also nach kälteren
Stellen, bewirkte, was einen breiten, unregelmäßigen und unerwünschten Fluß mit
unnötigem Verbrauch an Lötzinn zur Folge hat.
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Diese und andere Nachteile der flüssigen Lötmittel führten, auch wegen
ihrer mangelnden Viskosität, dazu, daß man zu den teuren Lötfetten überging, die
eine große Zähigkeit, gutes Haften haben und ein leichtes Auftragen gestatten. Diese
Fette lassen aber meist, bei zwar gutem Löteffekt, Fettreste
zurück,
die aus den abgebauten Fettsäuren stammen und die durch fettlösliche Substanzen
wieder entfernt werden miißten; außerdem bedingte:n sie verstärkte Rauchentwicklung
durch das Verbrennen organischer Stoffe, die zu mindern wieder kostspielig war.
Glycerin ist zur Verwendung hier zu teu-e r.
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Die Vorteile der genannten Mittel lagen in deren hervorragend geeigneter
Viskosität.
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Die erwähnten Mängel werden bei gleich guter \"iskositsit durch die
Löt-Emulsioii nach der Erfindung beseitigt, da i. ein sehr schnelles Auftragen der
Emulsion an steilen oder schwer zugänglichen Stellen möglich ist; 2. bei der plötzlichen
Wirkung eines Lötkolbens oder einer Lötflamme tritt kein -Ausweichen ein, sondern
genauer, ruhiger Fluß des Lotes; 3. es erfolgt ein besseres Durchfließen bei aufeinandergelegten
Blechen; q. es gibt keine schwachen oder porösen Lötstellen; 5. es ist keine
Rauchentwicklung vorhanden; 6. die Emulsion verascht restlos; 7. ein nachträgliches
Entfetten oder Reinigen <per Lötstelle ist nicht erforderlich; B. sofortiges
Auftragen von Lacken 1}ei unbedingter Haltbarkeit derselben und ohne Blasenbildung
ist iri<iglich; g. örtliche Verzinnung und Verbleiung von großen chemischen Gefäßen
bei schnellem und gefahrlosemArbeiten istgewährleistet; iö.Lötungen mit reinem Blei,
auch bei verbleiten Eisenblechen, zeigen guten Fluß; ii. die Emulsion kann auch
mit feinstem Zinnpulver gemischt werden; 12. die kapillare `'Wirkung der Emulsion
gestattet das Füllen von 5 inm Lötd,räh@ten unter geringerem Druck.
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Schließlich ist die Emulsion nach der Erfindung außerordentlich billig.
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[)er Erfolg besteht darin, claß für die Herstellung des Lötmittels
Cellulosüderivate, also Alkyle und Ester. etwa -\letliylcellulose, verwendet wird.
\letlivlcellulos@e verschiedener Viskosität sind bekannt, so daß die Viskosität
einer Emulsion entsprechend gewählt werden kann, indem etwa je nach dein gewünschten
Grad mehr oder weniger Cellulose zugesetzt wird.
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1-'s hat sich ergehen, daß ini besonderen einzelne Gruppen der @lethylcellulose,
wie sie auf dein Markt sind (wie der 1\Zarkenartikel Tylose) und dort mit SL-Gruppe
bezeichnet werden, ein günstiges Ausgangsprodukt sind. N1aii mischt zuerst etwa
Wasser finit Methylcellulose, die keine Natrium- oder Calciumsalze enthalten soll
und läßt die 'lischung etwa 24 Stunden aufquellen, setzt dann Lötwasser (Zink, Ammoniak
auf Phosphorsäurebasis od. (1 g1.) zu, wobei keine Kieselsäurebasis vorhanden sein
soll. Die Emul's:ion verineidtet, was wesentlich ist, die Verwendung einer Fettbasis
mit ihren Naohteilen.
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Der entstehende Lötfilia hängt von der Körnigkeit der Emulsion al>.
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Man erhält so eine zähflüssige .Blasse, in welche in jedem gewünschten
\lischungsverhältnis die flüssigen Lötmittel eingetragen werden können.
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Versuche mit etwa 15 g der gehandelten Methylcellulose S. L. doo gemischt
mit i 1 Wasser ergaben eine zähflüssige iNlasse. Besser ist noch eine Mischung von
15 g S.1J.qoo in Soo ccin alkoholischer Flüssigkeit, etwa 6o% Spiritus oder dessen
Ersatz (Methylalkohol od. dgl.) und 40% Wasser. Diese Emulsion wird dann finit
200 ccm Lötflüssigkeit versetzt.
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Eine solche Löt-Enitilsion läßt sich leicht auftragen, haftet hervorragend
und verascht beim Löten restlos ohne Randwirkung. 1)ie Löturigen zeigen schönen
Glanz und Fluß. Ein solcher Lötfilm riegelt die Lötstelle gegen Oxydation vollständig
ab.
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Da die verwendeten Stoffe an sich billig sind, keine Schwierigkeiten
und große \lühe in der Verarbeitung zeigen, kann die 1_öt-Emulsion außerordentlich
preiswert hergestellt Nverdeii.