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Vorrichtung für das absatzweise Zuführen bestimmter Teillängen der
von Papier- oder sonstigen Werkstoffrollen entnommenen Werkstoffbänder zu einer
Verarbeitungsmaschine Die Erfindung l>ezieht sich auf solche der Verarbeitung
von Papier oder sonstigen Werkstoffen dienende Maschinen, die von einer oder mehreren
Werkstoffrollen gespeist werden in der Weise, daß das Werkstoffband von der Rolle
bzw. von mehreren Rollen fortlaufend in ununterbrochener Folge abgewickelt, bestimmte
Teillängen dieses Werkstoffbandes bzw. dieser Bänder jedoch absatzweise in regelmäßiger
zeitlicher und räumlicher Aufeinander folge den Verarbeitungswerkzeugen, d. h. der
eigentlichen Verarbeitungsmaschine zugeführt werden.
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LTm ein einwandfreies, ungestörtes Arbeiten derartiger Maschinen
zu sichern, müssen vor allem die folgenden Bedingungen erfüllt werden: Wenn die
Speisung der Verarbeitungsmaschine von mehreren Werkstoffrollen erfolgt, derart,
daß die von den einzelnen Werkstoffrollen ab gewickelten Werkstoffbänder dicht aufeinandergelegt
als Bänderschicht der Verarbeitungsmaschine zugeführt werden und wenn sich dabei
die aufeinanderliegenden Bänder auf ihrem Weg von den die Bandabwicklung von den
Rollen bewirkenden Entnahmewalzen bis zum Eintritt in die Verarbeitungsmaschine
nicht fortgesetzt in gleicher Ebene bewegen, sondern aus irgendwelchen Gründen über
Führungsrollen umgeleitet werden müssen, so darf die durch solche Umleitungen infolge
der verschiedenen Krümmungsradien stets eintretende Verschiebung, welche die einzelnen
Bänder
innerhalb der Bänderschicht gegNeneinangler erfa!lren, keine dauernde, d. h. keine
solche sein. die sich bis zum Eintritt der Bänderschicht in die Verarbeitungsmaschine
durch entgegengesetzt wirkende Umleitung nicht mehr ausgleichen kenn, weil eine
derartige Verschiebung sich fortlaufend summiert und sich nach rückwärts über die
die Bänderschicht fest zwischen sich erfassenden Entnahmewalzen hinaus nicht auszugleichen
verin ag. Bestehenbleibende Verschiebungen führen aber in der Verarbeitungsmasc'hine
zu Störungen n(ler zu ungleichem Entfall der zu fertigenden Werkstücke, Des ferneren
muß die Gesamtlänge des Werkstoffbandes. die während einer bestimmten Zeitdauer
oder für eine bestimmte Anzahl von in der Verarbeitungsmaschine erfolgenden Werkstückverarl>eitungen
von der Rolle bzw. von jeder der vorhandenen Rollen in ununterbrochener Folge abgewickelt
wird. genau übereinstimmen mit der Gesamtlänge der während der gleichen Zeitdauer
oder für die gleiche Anzahl von Werkstückverarbicitttnen der Verarl>eitungsmaschine
absatzweise zugeführten Einzelteile des Bandes. Ist diese Übereinstimmung nicht
vorhanden, so treten, wenn die Unstimmigkeiten keinen anderen Ausgleich erfahren,
bei ungenügender Bandzufuhr Spannungen auf. die dauernd wachsen und schließlich
zum Zerreißen der Binder fiihren, während sich zwei überschüssiger Bandzufuhr hinter
den die Rollenabwicklung bewirkenden Entnahmewalzen, d. h. zwischen diesen und der
Verarbeitungsmaschine Bandstauungen hilden. die ebenfalls dauernd zunehmen und Störungen
sowie Ungenauigkeiten in der Verarbeitungsmaschine hervorrufen.
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Gegenstand der Erfindung ist bei Maschinen der erwähnten Art eine
Vorrichtung für das absatzweise Zuführen bestimmter Teillängen des von einer Papier-
oder sonstigen Werkstoffrolle in ununterbrochener Folge abgewickelten Werkstoffhandes
oder der von mehreren Rollen abgewickelten und aufeinandergelegten Bänder zu einer
Ver-@rteibungsmaschine. Diese Vorrichtung bietet die Gewähr für die Erfüllung der
zuvor angeführten Bedingungen.
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Erfindungsgemäß wird die infolge der ununterbrochenen Bandabwicklung
einerseits und der absatzweisen Bandentnahme andererseits zwischen je zwei absatzweisen
Bandentnahmen sich ansammelnde Bandlänge durch Führungsrollen mit gleichen Durchmessern
umgeleitet, die zwischen den die Bandabwicklung bewirkenden Entnahmewalzen und der
Verarbeitungsrnaschine und auBerdem zur Sicherung des Ausgleichs der atif den Führungsrollen
auftretenden Bandverschiebungen zwischen zwei in gleicher Linie oder parallel verlaufenden
Förderabschnitten des Bandes angeordnet ind. Eine dieser Führungsrollen läuft in
Lagern, die in Richtung der Werkstoffbandbewegung verschiebbar sind, und erfährt
durch jeden seitens der Verarbeitungsmaschine getätigten absatzweisen Bandteilabzug
selbsttätig eine vor- und rückwärts gerichtete \'erschiiebuing. Sie hält durch Abfederung,
Gewischtsbelastung oder durch ihr eigenes Gewicht die zwischen je zwei Bandteilentnahmen
sich ansammelnde Bandlänge sowohl während ihres Anwachsens wie auch während ihrer
Entnahme dauernd in Spannung. Das Ausmaß der Rollenverschiebung ist demgemäß al>hängig
von der Länge der von der Verarbeitungsmaschine entnommenen einzelnen Bandteile,
und diese Al)llängigk,eit wird erfindungsgemäß benutzt für die selbsttätige Regelung
der ununterbrochenen Rollenabwicklung, derart, daß zwischen letzterer und den der
Verarbeitungsmaschine zugeführten Bandteillängen dauernd die größtmögliche Übereinstimmung
herbeigeführt wird, wobei etwa bestehenbleibende und praktisch kaum zu vermeidende
kleine Unstimmigkeiten weder irgendwelchen nachteiligen Einfluß ausüben noch über
ein bestimmtes Maß anwachsen können. Dazu ist folgendes zu beachten: Die Bewegungen
der Bandführungsrolle erstrecken sich, genau richtige Rollenabwicklung vorausgesetzt,
entsprechend der jeweils benötigten Bandteillänge zwischen zwei genau festliegenden
Grenzstellungen. Dagegen überschreitet sowohl bei ungenügender wie auch bei überschüssiger
Bandzufuhr die bewegliche Führungsrolle jeweils eine ihrer normalen Grenzstellungen,
während sie die andere nicht mehr erreicht. Durch diese Überschreitung der einen
normalen Grenzstellung werden erfindungsgemäß Mittel für die Drehzahl regelung der
die Rollenabwicklung tätigenden Ent nahmewalzen zur Wirkung gebracht.
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Es sind hierfür verschiedene Wege gangbar, z. B. könnten auch rein
mechanische Mittel verwendet werden. Gemäß einem Merkmal <ler Erfindung sind
zwei elektrische Kontakteinrichtungen vorgesehen, von denen jeweils eine betätigt
wird, wenn die bewegliche Bandführungsrolle eine ihrer normalen Grenzstellungen
um einen bestimmten Betrag überschreitet. Dadurch wird ein zugehöriger elekfrischer
Stromkreis geschlossen der seinerseits elektrische und mechanische Mittel zur Wirkung
bringt, durch velde die Drehzahl der Entnahmewalzen erhöht oder heral>gesetzt
wird.
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Nach einem weiteren Merkma.l werden als letzterwähnte Mittel für
die Drehzahl regelung der Entnahmewalzen ein diese antreibendes stufenlos regelbares
Getriebe an sich bekannter Art in Verbindung mit zwei Elektromagneten und zwei durch
Schaltklinken schaltbaren Schalträdern verweridet.
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Bei Betätigung einer der Kontakteinrichtungen durch die verschiebbare
Bandführungsrolle, wenn diese die eine ihrer beiden Grenzstellungen, die als normal
gelten, über das bestimmte Maß hinaus überschreitet, wird einer der Elektromagnete
unter Strom gesetzt und dadurch dessen mit der Schaltklinke des einen Schaltrades
verbundener Eisenkern eingezogen und das betreffende Schaltrad geschaltet. Dieses
ist ebenso wie auch das andere Schaltrad, das jedoch entgegengesetzt gezahnt ist,
auf der StelLspindel des stufenlos regelbaren Getriebes befestigt und führt daher
dadurch etritsprechende Teildrehung der Stellspindel eine Drehzahländerung der Entnahmewalzen
herbei.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt in dieser Abb. 1 einen senkrechten Längsschnitt durch den
zwischen zur Werl;stoffrolle und der eigentlichen Verarbeitungsmaschine liegenden
Teil der Gesamtmaschine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seitenansicht,
Abb. 2 die Draufsicht auf den in Alh. 1 wiedergegebenen Teil der Gesamtmasch,ine.
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Abl). 3 die schematische Darstellung der Führung einer aus mehreren
aufeinandergelegten Einzelbändern l>estellenden Bänderschicht und Abb. 4 und
5 in schematischen Darstellungen die Betätigung der Kontakteinrichtungen, wenn unter
Zugrundelegung einer bestimmten Bandteillänge, welche die Verarbeitungsmaschine
benötigt, eine ungenügende oder überschüssige Bandzufuhr zu dieser von der Werkstoffrolle
her erfolgt. fn (Ler Abb. 1 ist der übersichtlicheren Darstellung halber angenommen
daß es sich um eine Verarbeitungsmaschine handelt, die nur von einer einzigell Werkstoffrolle
gespeist wird. Bei Anwendung mehrere Werkstoffrollen und bei Aufeinanderlegen der
von diesen abgewicloelten Bänder, wie es in Al)l>. 3 zwischen den Walzen 2 und
3 angedeutet ist, bleibt jedoch nach dem Aufeinanderlegen die Führung der Bänderschicht
bis zur Verarbeitungsmaschine die gleiche. Im übrigen ist die Anordnung der Werkstoffrolle
I und die Ausführung ihre Lagerung 4 als ein beliebig gewähltes Beispiel anzusehen.
Das gleiche gilt auch von der Führungsrolle 5, die in den Seitengestellen 6 und
7 gelagert ist. Von der Werkstoffrolle I gelangt das Werkstoffband 8 zunäcllst auf
die Führungsrolle 5 und von dieser zwischen die beiden Entnahmewalzen 9 und 10,
denen das Abwickeln des Werkstoffbandes voll der Rollen obliegt. Sie werden wie
folgt angetrieben: Außerhall> des Seitengestells 7 ist auf einer daran verschraubten
Konsole 1 1 ein stufenlos regelbares Getriebe 12 bekannter Art befestigt. Dessen
eigener Antriel> ist in der Zeichnung nicht wiedergegeben.
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Er erfolgt von der Verarbeitungsmaschine aus auf seine Antriebswelle
13 derart, daß die Drehzahl der letzteren von der Drehzahl der Verarbeitungsmaschine
abhängig ist. Auf einer Verlängerung der treibenden Welle 14 des Getriebes ist ein
Zahnrad 15 befestigt, von dem die Entnahmewalzen g und Io über die auf deren Wellen
sitzenden Zahnräder I6 ulld 17 angetriel>en werden. Die Drehzahl der treibenden
Welle 14 des Getriebes 12 und damit auch die der Entnahmewalzen g und 10 kann mittels
des auf der Stells1)indel 18 des ersteren lefestigten 1-landrades 19 von Hand geregelt
werden.
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I)ie Entnahmewalze 9 ist auf ihrer einen Seite in dem Gestellteil
6. auf ihrer anderen Seite in einem an der Innenseite des Seitengestells 7 verschraubten
Hilfslager 20 gelagert. das auch als Außenlager für die das Zahnrad 15 tragende
Verlängerung der treibenden Welle 14 des Getriebes dient. Die Entnahmewalze 10 läuft
in zwei Lagerhebeln 21, die auf einer in den Seitengestellen 6 und 7 verschraubten
Traverse 22 schwenkbar sind. An den Lagerhebeln 21 greifen Zugfedern 23 an, welche
die Entnahmewalze 10 gegen die Entnahmewalze g pressen, wodurch das Werkstoffband
8 zwischen beiden zwangsmäßig erfaßt und von der Werkstoffrolle 1 abgewickelt wird.
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Von den Entnahmewalzen g und 10 gelangt das Werkstoffband 8 zu der
in den Seitengestellen 6 und 7 gelagerten Führungsrolle 24 und von dieser unter
Umkehrung seiner Bewegungsrichtung zu einer weiteren Führungsrolle 25, deren Lager
26 und 26' in Kulissenführungen 27 und 27' verschiebbar sind. Bei ihrem in der Zeichnung
rechts liegenden Ende sind diese Kulissenführungen auf einer in den Seitengestellen
6 und 7 verschraubten Traverse 28 befestigt, während sie mit ihrem anderen Ende
auf einer aus später zu erörternden Gründen in den Seitengestelien 6 und 7 drehbaren
Welle 29 ruhen.
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Das Werkstoffband 8 erfährt durch die Führungsrolle 25 eine nochmalilge
Umkehrung seiner Bewegungsrichtung, und zwar derart, daß seine nunmehrige Bewegung
zur Verarbeitungsmaschine in Richtung des Pfeiles der Abb. I parallel zu seiner
Bewegung zwischen dem Entnahmewalzenpaar 9, 10 und der Führungsrolle 24 verläuft.
Dadurch ist die Gewähr gegeben. daß, wenn es sich um die Führung aufeinandergelegter
Einzelbänder entsprechend der Abb. 3 handelt, die Verschiebung, welche die einzelnen
Bänder dieser Schicht durch ihren Weg um die Führungsrolle 24 gegeneinander erfahren,
bei deren Umlauf um die Führungsrolle 25 wieder völlig ausgeglichen wird. Es wird
dies verständlich, wenn man unter Betrachtung der Abb. 3 beachtet. daß von den drei
hier angenommenen Bändern a, b und c das Band a durch die Führungsrolle 24 keine,
durch die Führungsrolle 25 aber die größte, das Band c dagegen umgekehrt durch die
Führungsrolle 24 die größte und durch die Führungsrolle 25 keine Verschiebung erfährt,
während sich für das mittlere Band b auf beiden Führungsrollen gleiche Verschiebungen
ergeben, die sich gegenseitig aufheben, denn die Aufbauschung, die dieses Band hinter
der Führungsrolle 24 infolge seiner Verschiebullg auf dieser aufweist, wird bei
seinem Weg um die Führungsrolle 25 wieder ausgeglichen.
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Von der Führungsrolle 25 aus wandert das Werkstoffband 8 in Richtung
des Pfeiles der Abb. I zu der Verarbeitungsmaschine, durch welche absatzweise in
regelmäßigen Zeitabständen Bandteile bestimmter Länge eingezogen und alogetrennt
werden.
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Die Länge dieser Bandteile richtet sich nach den in der Verarbeitungsinaschine
jeweils zu fertigenden Werkstücken. Jeder absatzweise Einzug eines solchen Wandteiles
in die Verarbeitungsmaschine bewirkt eine Verschiebung der Lager 26 und 26' der
Führungsrolle 25, beispielsweise aus deren in Abh. I mit vollen Linien in die mit
gestrichelten Linien gezeichnete Grenzstellung, wobei die Lager 26 und 26' in den
Kulissenführungen 27 und 27 gleiten. Das durch das Abtrennen eines Bandteiles vom
Werkstoffband 8 sich jeweils ergebende freie
Bandende wird durch
die Ve rarbeitungsmaschine festgehalten, und sowohl während jedes Bandteileinzug
wie auch zwischen diesen Einzügen wickeln die Entnahmewalzen 9 und 10 ununterbrochen
Band von der Werkstoffroller 1 ab, das zu den Führungsrollen 24 und 25 gelangt.
Diese fortlaufend zugeführte Bandmenge wird sowohl zwischen dem Entnahmewalzenpaar
9, und 10 und der Fährungsrolle 24 wie auch zwischen latzterer und der Föhrungsrolle
25 dadurch unter dauernder Spannung gehalten, daß an jedem Lager 26 und 26' der
letzteren unter Vermittlung von daran befestigten dünnen Zwischenbolzen30 und 30'
eine Kette 3I bzw. 3It angreift. Diese Ketten sind über Kettenräder 32 bzw. 32'
geführt, und unter der Wirkung je einer Zugfeder 33 bzw. 33', die an ihnen angreift,
ziehen sie die Lager 26 und 26' der Führungsrolle 25 dauernd nach rückwärts. Letzteres
führt demgemäß beim Arbeiten der Maschine fortgesetzt vor- und rückläunge Bewlegungen
aus.
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Da aus Gründen einfacher Umstellung der Verarbeitungsmaschine beim
Wechsel der Breite des Werkstoffbandes die Bandkante der einen Seite bei allen Bandbreiten
an gleicher Stelle in der Maschine verläuft, werden die Führungsrollen in ihrer
Längsausdehnung bei schmäleren Bändern nur einseitig beansprucht. Dies gilt besonders
für die verschieb harze Führungsrolle 25. Um deshalb bei Verarbeitung schmaler Werkstoffbänder
Schrägverlagerungen dieser Rolle durch die einseitige Belastung zu vermeiden, sind
die beiden Kettenräder 32 und 32', ül>er welche die an den Lagern 26 und 26'
der Rolle angreifenden Ketten 3I und 31' geführt sind, auf der in den Gestellteilen
6 und 7 drehbaren Welle 29 befestigt, so daß sie zwangsweise gleiche Umdrehungen
ausführen und gleiche Kettenbewegungen bewirken. Infolgedessen sind auch nur Parallelverschiebungen
der Führungsrolle 25 möglich.
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Wie erkennbar, ist das Ausmaß der Verschiebung der Führungsrollenlager
26 und 26' nach vorn, (ih. in Al>'>. 1 nach rechts in die gestrichelt gezeichnete
Stellung abhängig von der Länge der jeweils in die Verarbeitungsmaschine eïngezogenen
Bandteile, während die unter der Wirkung der Zugfedern 33 und 33' erfolgende Rückwärtsbewegung
der Lager nach links in die von mit vollen Linien gezeichnete Stellung von der Bandlänge
abhängt, die jeweils bis zum nächstfolgenden durch die Verarbeitungsmaschine getätigten
Bandeinzug von den Entnahmewalzen g und 10 zugebracht wird. Die al)solute Länge
der vorwärts gerichteten Bewegung der Lager 26 und 26' bleibt jedoch bei Entnahme
gleicher Bandteillängen durch die Verarbeitungsmaschine ebenfalls dauernd gleich,
und zwar steht sie in lestimmtem Verhältnis zur Länge dieser eingezogenen Bandteile.
Solange daher die Entnahmewalzen 9 und 10 jeweils genau so viel Band zul>ringen,
wie durch die Verarbeitungsmaschine eingezogen wird, bewegen sich die Lager 26 und
26' mit der Führungsrolle 25 zwischen zwei genau bestimmten Grenzstellungen hin
und her. Eine solche dauernd genaue Übereinstimmung ist jedoch praktisch kaum zu
erzielen; dieser Mangel wird aber, wie aus dem weiteren ersichtlich ist, durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung unschädlich gemacht.
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Bringen die Entnahmewalzen g und 10 durch ununterbrochene Förderung
eine für die absatzweise Bandteilentnahme ungenügende Bandlänge zu, so ergibt sich
das Bild entsprechend dem Schema der Abb. 4. Dort ist eine angenommene normale vordere
Grenzstellung der Führungsrolle 25 bei I mit starken gestrichelten Linien angedeutet.
Bei ungenügender Bandzufuhr genügt aber, wenn beim ersten Bandteileinzug I diese
Stellung von der Führungsrolle 25 erreicht ist, die eingezogene Bandlänge noch nicht
für einen vollen Bandteil. Es wird daher noch etwas mehr Band eingezogen und dadurch
die Führungsrolle 25 bereits beim ersten Bandteileinzug um einen bestimmten Betrag
und bei allen folgenden um einen weiteren gleichen Betrag über die normale vordere
Grenzstellung hinaus, z. B. in die mit vollen Linien gezeichneten Stellungen I,
II, III, IV verschoben.
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Das gleiche ist in entgegengesetzter Richtung der Fall, wenn die
Entnahmewalzen 9 und 10 mehr Band zul>ringen als von der Verarbeitungsmaschine
benötigt wird. Die Abb. 5 veranschaulicht dies. In ihr ist eine angenommene hintere
normale Grenzstellung der Führungsrolle 25 bei I mit stark gestricheken Linien dargestellt.
Wenn die Führungsrolle 25 diese normale hintere Grenzstellung erreicht, hört aber
deren Rückwärtsbewegung noch nicht auf, weil die Bandzufuhr andauert und der nächste
Bandteileinzug noch nicht begonnen hat.
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Die Führungsrolle 25 bewegt sich daher hier nach jedem Bandteileinzug
um einen bestimmten gleichbleicenden Betrag immer mahr über die normale hintere
Grenzstellung hinaus, z. B. bis zu den mit vollen Linien gezeichneten Stellungen
I bis IV.
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Beim Überschreiten ihrer vorderen wie auch ihrer hinteren normalen
Grenzstellung um einen beliebig bestimmbaren Gesamtbetrag. z. B. entsprechend Stellung
IV in Abb. 4 und 5. wird durch die Lager 26 und 26' der Führungsrolle 25 je ein
elektrischer Stromkreis geschlossen und dadurch die Regelung der ununterbrochenen
Bandzufuhr durch Regelung der Drehazhl der Entnahmewalzen 9 und 10 herbeigeführt.
Diesem Zweck dient bei dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung die folgende Einrichtung:
An der Stirnseite des einen verschiebbaren Lagers 26 der Führungsrolle 25 ist ein
Holm 34 befestigt, der auf seinen beiden Enden je eine längs verschiebbare, gegen
Herausfallen durch eine Füh rungsschraube gesicherte und durch eine leichte Druckfeder
nach außen gepreßte Hülse 36 bzw. 36' trägt. An beiden Enden des einen Kulissenteiles
27 sind Naben 37 und 38 vorgesehen, in denen eine parallel zu der Kulissenführung
sich erstreckende Längstraverse 3 mit ihren beiden Enden befestigt ist. Auf dieser
Längstraverse sind uwei elektrische Kontakteinrichtungen K und K' verschiebbar und
durch Schrauben 40 festellbar angeordnet. Wenn nach vorangegangener entsprechender
Einstellung der Kontakteinrichtungen K und K' die Führungsrollenlager 26 und 26'
infolge ungenügender oder überschüssiger Bandzufuhr ihre normalen Grenz-
stellungen
überschreiten, so trifft jeweils eine der auf dem Holm 34 längs verschiebbaren Hülsen
36 und 36' gegen eine der Kontaktfedern 41 und 4I' der Kontaktcinrichtun.gen und
preßt sie gegen ihre zugehörige Kontaktschraube 42 bzw. 42', wodurch einer von zwei
elektrischen Stromkreisen geschlossen wird.
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Auf einer durch das Seitengestell 7 hindurchgeführten Verlängerung
der Stellspindel 18 des stufenlos regellearen Getriebes 12 sind unmittelbar nel>eneinander
zwei Schalträder 43 und 44 befestigt. die entgegengesetzt gerichtete Zahnungen aufweisen.
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Auf der Nabe jedes Schaltrades ist ein Schalthel> l 45 bzw. 4(
schwenkbar gelagert, von denen jeder eine Schaltklinke 47 l>zw. 48 trägt. I)ie
Schaltklinke 47 dient der Schaltung des Schaltrades 43 und die Schaltklinke 48 der
Schaltung des Schaltra(les 44. Jeder der Schalthebel 45 und 46 ist durch eine Zugstange
49 bzw. 50 mit dem Eisenkern 51 bzw. 52 je eines Elektrimagneten 53 bzw. 54 verbunden
1 vliese sind mittels Konsolen an der Innenseite des Seitengestells 7 l>e stigt.
110 der Zeichnung nur angedeutete Zugfedern 55 und 56 halten die Schaltloel>el
mit <teio Schaltklinken in der gezeiehneteio Stellung, loei der die Eisenkeriie
51 und 52 aus den stufenloseto Elektromagneten 53 und 54 herausgezogen sind. Über
den gezahnten Umfang der Schalträder 43 und 44 ist eine am Seitungestell 7 verschraubte
Abdeckung 57 gelegt, die zu beiden Sei teil des Radumfangs so weit reicht, daß bei
der gezeichneten zurückgeschwenkten Stellung der Schalthebel 43 und 44 die Schaltklinken
47 ull(l 48 mit ihrem freien Ende auf diese Abdeckung 57 auflaufen und dadurch aus
der Zahnung der Schalträder ausgehoben werden Es kann daher jedes der beiden Schalträder
durch den einen oder anderen Schalthebel ungehindert für sich geschaltet werden,
während bei im Eingriff bleil)enden Scloaltklinken deren eine die Schaltung durch
die andere unmöglich machen würde, weil beide entgegengesetzt gerichtete Teildrehungen
der Schalträder bewirken.
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Die Wirkungsweise dieser zuletzt beschriebenen Einrichtung zur sel
selbsttätigen Regelung der Bandabwicklung und Bandzufuhr zu den Führungsrollen 24
und 25 ist folgende Wird angenommeil. daß durch die Schaltung des Schaltrades 43
mittels des Schalthebels 45 und der Schaltklinke 4, die Stellspindel 18 des stufenlos
regell>aren Getriebes 12 eine solche Verstellung erfährt, daß die Drehzahl der
treibenden Welle 14 des Getriebes und damit auch die Drehzahl der Entnahmewalzen
9 und 10 erhöht wird und daß andererseits eine Schaltung des Schaltrades 44 mittels
des Schalthebels 46 und der Schaltklinke 48 die Drehzahl der Getriebewelle 14 und
der Entnahmewalzen 9 und 10 herabsetzt. so wird die Kontakteinrichtung K mit dem
Elektromagneten 53 und die Kontakteinrichtung K' mit dem Elektromagneten 54 verbunden.
Wird dann bei ungenügender Bandzufuhr zu den Führungsrollen 24 und 25 und dadurch
verursachter Überschreitung der vorderen normalen Grenzstellung der Führungsrolle
25 durch die Hülse 36 der Kontakt zwischen der Kontaktfeder 41 und der Kontaktschraube
42 entsprechend der Abb. 4 hergestellt, so wird damit der Stromkreis, der den Elektromagneten
53 erregt, geschlossen, dessen Eisenkern 51 entgegen der Wirkung der Zugfeder 55
eingezogen, dadurch das Schaltrad 43 geschaltet und infolgedessen die Drehzahl der
Getriebewelle 14 und der Entnahmewalzen g und 10 erhöht. Eine solche Schaltung des
Schaltrades 43 kann unter Umständen bei mehreren seitens der Verarbeitungsmaschine
hintereinander getätigten Bandteilenzügen erfolgen, und zwar so oft, bis bei erwähnter
Bandzufuhr die Führungsrolle 25 ihre vordere normale Grenzstellung nicht mehr überschreitet.
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Gleichermaßen wird bei überschüssiger Bandzufuhr zu den Führungsrollen
24 und 25 und der dadurch verursachten Überschreitung der normalen hinteren Grenzstellung
durch die Führungsrolle 25 gemäß Abl>. 5 der Kontakt zwischen der Kontaktfeder
41' und der Kontakschraube 42' durch die Hülse 36' hergestellt und so der den Elektromagneten
54 erregende Stromkreis geschlossen.
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Das Einziehen des Eisenkerns 52 dieses Magneten bewirkt dann über
die Zugfeder 50 und den Schalthebel 46 die Schaltung des Schaltrades 44 und damit
die Herabsetzung der Drehzahl der Getriebe welle 14 und der Entnahmewalzen g und
10. Auch hier erfolgt die Schaltung des Schaltrades so oft, bis die Führuiogsrolle
25 ihre hintere normale Grenzstellung nicht mehr überschreitet.
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Für die Überschreitung der normalen Grenzstellungen durch die verschiebbare
Führungsrolle 25 können bis zu einem gewissen Grad Toleranzen eingeräumt und die
hierfür maßgebenden Einstellungen der Kontakteinrichtungen K und K' dementsprechend
vorgenommen werden. Praktisch ergibt sich in dieser Hinsicht nachstehendes: Die
Länge der Kulissenführungen 27 richtet sich naturgemäß nach der größten Bandteilänge,
die von der Verarbeitungsmaschine verarbeitet und daher von ihr eingezogen wird.
Die Kulissenlänge wird so bemessen, daß die Bandführungsrolle 25 in ihr eine Bewegung
ausführen kann, die etwas größer ist als die größte in Betracht kommende Bandteillänge
erfordert, damit Überschreitungen der entsprechenden Grenzstellungen durch die Führungsrolle
25 zur Betätigung der Kontakteinrichtungen noch möglich sind. Nimrnt man dann an,
beim Ingangsetzen der Maschine werde dafür gesorgt, daß die Führungsrolle 25 durch
das erste Einziehen einer Bandteillänge in die Verarbeiltungsmaschine eine Verschiebung
ungefähr in der Mitte der Kulissenführungen erfahre, daß jedoch für die in Betracht
kommenden Bandteilentnahmen nicht genügend Band von der Werkstoffrolle I her zugebracht
werde, so verlagert sich die Zone der bei jeder Bandteilentnahme eintretenden Gesamtverschiebung
der Führungsrolle 25, sofern der Bandfehlbetrag entsprechlend gering ist, gemäß
den Darstellungen I bis IV in Abb. 4 so lange nach vorn, d. h. auf die Zeichnung
bezogen nach rechts, bis eine Betätigung der Kontakteinrichtung K ein-
tritt.
Dadurch erfolgt eine Schaltung des Schaltrades 43 und somit eine Erhöhung der Bandzufuhr
von der Rolle I her. Ist die Bandzufuhr alsdann für die absatzweise Bandteilentnahme
noch immer nicht voll genügend, so kann wohl eine geringe Zurückverlagerung der
Gesamtverschiebungszone der Führungsrolle 25 nach links eintreten, unmittelbar daran
anschließend erfolgt aber dann sofort wieder eine Verlagerung nach rechts bis zur
erneuten Betätigting der Kontakteinrichtung von der Rolle I her bewirkt.
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Nimmt man weiter an, die Bandzufuhr sei nunmehr oder überhaupt schon
von Anfang an ein wenig zu hoch, so tritt, wie es die Ahb. 5 durch die Darstellung
I bis IV zeigt, eine allmähliche Verlagerung der Gesamtverschiebungszone der Führungsrolle
25 nach links ein, bis schließlich die Kontakteinrichtung K' erreicht und betätigt
wird. was <lann wieder eine Herabsetzung der Bandzufuhr zur Folge hat.
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Wie schon oben angedeutet, kann behauptet werden. daß die Herbeiführung
einer dauernd genauen Übereinstimmung zwischen ununterbrochener Bandzufuhr und absatzweiser
Bandteilentnahmen praktisch kaum möglich erscheint. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
bietet ihrer Bestimmung gemäß jedoch die unbedingte Gewähr.. daß die Unstimmigkeiten
zwischen beiden nicht allein dauernd selbsttätig auf ein kleinstes Ausmaß herabgesetzt
und ausgeglichen, sondern vor allem vollkommen unschädlich gemacht werden und niemals
auf einen solchen Betrag anwachsen können, daß sie Störungen in der Verarbeitungsmaschine
verursachen.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, daß für ein einwandfreies Arbeiten
der Vorrichtung bestimmte genaue Einstellungen der Kontakteinrichtungen K untl K'.
etwa für jede zu entnehmende Bandteillänge nicht erforderlich sind, daß sogar eine
Verstellbarkeit der Kontakteinrichtungen überhaupt entbehrt werden könnte. Es würde
vielmehr auch genügen. sie fest anzuordnell, und zwar in einer solchen Stellung,
die für die Entnahme der größten in Betracht kommenden Bandteillänge geeignet ist.
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Ihre Verstellbarkeit ist jedoch insofern von Vorteil, als dadurch
bei Entnahme kleinerer Bandteillängen eine raschere selbsttätige Einstellung auf
eine mit der absatzweisen Bandteilentnahme moglichst weitgehende Übereinstimmung
der ununterl>rochenen Bandzufiibr erreicht wir PATENTANSPflÜCIIit: 1. Vorrichtung
für das absatzweise Zuführen l)estimmter Teillängen des von einer Papier-oder sonstigen
Werkstoffrolle in ununterbrochener Folge abgew ickel teil We rkstoffbandes oder
der von mehreren Rollen abgewickelten und aufeinandergelegter Bänder zu einer Verarbeitungsmaschine,
dadurch gekennzeichnet. daß das \Verkstoffband (8) bzw. die Bänderschicht zwischen
den sie ununterbrochen von der Rolle (1) abwickelnden Entnahmewalzen (9, 10) und
der Verarbeitungsmaschine und zwischen zwei in gleicher Flucht oder parallel verlaufenden
Förderabschnitten durch Führungsrollen (24, 25) so umgeleitet wird, daß eine (25)
dieser Führungsrollen, die beweglich angeordnet ist, durch jeden absatzweisen Einzug
einer Bandteillänge seitens der Verarbeitungsmaschine eine vor- und rückläufige
Bewegung erfährt, deren Größenabhöngigkeit von der Länge der jeweils durch die Verarbeitungsmaschine
eingezogenen Bandteile benutzt wird für die unter Anwendung elektrischer oder mechanischer
Mittel erfolgende selbsttätige Regelung der von der Werkstoffrolle (i) bzw. von
mehreren Rollen sich ununterbrochen abwickelnden Bandmenge, derart, daß diese Bandmenge
weitgehendst übereinstimmt mit den absatzweisen Bandteilentnahmen durch die Verarbeitungsmaschine
und daß kleine Unstimmigkeiten, die in dieser Hinsicht etwa bestehenbleil)en oder
eintreten, dauernd ausgeglichen werden.