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Vorrichtung zum Regeln der Geschwindigkeit von zwei hintereinander
im Einklang arbeitenden Bearbeitungsmaschinen für Holzfurniere Es ist bekannt, die
Geschwindigkeit von zwei hintereinander im Einklang arbeitenden Bearbeitungsmaschinen
mit Hilfe der Änderung des Durchhanges der Werkstoffbahn, die durch beide Maschinen
läuft, zu regeln. Hierbei wird der durchhängende Teil der Werkstoffbahn durch Walzen
o. dgl. belastet, die nach einer bestimmten Veränderung des Durchhanges die Antriebsgeschwindigkeit
einer Maschine beeinflussen. Derartige Vorrichtungen sind aber in den Fällen nicht
brauchbar, in welchen die Werkstoffbahn eine sehr kleine Eigenfestigkeit hat. Dies
gilt besonders für Holzfurnierbahnen, auf die sich die Erfindung in erster Linie
bezieht. Die Holzfurnierbahn kann solche Walzen nicht tragen, sie würde sofort reißen.
Bei Holzfurnier- und ähnlichen Bahnen muß deshalb ein Steuermittel vorgesehen sein,
dessen Beeinflussung durch die Werkstoffbahn keine oder jedenfalls nur äußerst kleine
Beanspruchungen in der Bahn hervorruft. Andererseits ist es bei den großen Maschinen,
mit denen z. B. breite Holzfurnierbahnen bearbeitet werden, erwünscht, daß Regelungen
auf der Antriebsseite möglichst selten und nur in möglichst kleinem Umfange vorgenommen
werden, zumal, weil infolge der Massenträgheit dieseÄnderungen immer einen beachtlichen
Zeitraum bis zu ihrem Wirksamwerden erfordern, zum anderen, weil hierbei leicht
eine Übersteuerung stattfindet. Das schnelle Ansprechen ist aber gerade wegen der
geringen Eigenfestigkeit der Holzfurniere besonders wichtig.
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Diesen Anforderungen wird durch die Erfindung dadurch entsprochen,
daß das von der Werkstoffbahn beeinfluBte Steuermittel bei kleineren Änderungen
des Durchhanges der Werkstoffbahn lediglich sein eigenes notorisches Verstellen
im Sinne der Durchhangänderung bewirkt, ohne auch auf die Antriebsgeschwindigkeit
einer Maschine einzuwirken, und daß es erst nach Überschreiten eines bestimmten
Maßes dieser Verstellung die Änderung der Antriebsgeschwindigkeit einer Maschine
veranlaßt. Die motorische Verstellung des Steuermittels ermöglicht das Fernhalten
irgendwie nennenswerter Beanspruchungen von der Holzfurnierbahn im Augenblick des
Wirksamwerdens des Steuermittels, d. h. im Augenblick seiner Beeinflussung durch
die Bahn. Das motorische Verstellen des Steuermittels hat andererseits den wesentlichen
Vorteil, daß Hilfsvorrichtungen, wie z. B. Fördermittel für das Führen der Werkstoffbahn,
der veränderten Lage des Steuermittels entsprechend eingestellt werden können, ohne
daß hierbei irgendwelche Spannungen in der empfindlichen Holzfurnierbahn hervorgerufen
werden.
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Eine Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß ein aus zwei
mit Stromschlußstücken zusammenarbeitenden Fühlhebeln gebildetes Steuermittel durch
einen Elektromotor heb- oder senkbar ist lind einen Schälthebet
trägt,
durch den auf die Antriebsgeschwindigkeit einer Maschine einwirkende Stromkreise
geschlossen werden. Bei einer Veränderung des Durchhanges des @O1Z-furnierbandes
wird dann zunächst der Motor eingeschaltet, welcher-die Steuervorrichtung hebt oder
senkt, also den einen Fühlhebel wieder vom Holzband entfernt. Verändert sich nun
der Durchhang des Holzbandes noch mehr im gleichen Sinne, dann wird durch den gleichen
Fühlhebel der Motor von neuem eingeschaltet und die Steuervorrichtung nochmals um
einen der Änderung des Durchhanges entsprechenden Betrag verstellt. Hat diese Verstellung
ein bestimmtes Maß erreicht, dann wird durch den Schälthebel ein anderer Stromkreis
geschlossen, der beispielsweise zu einem Beistellmotör führt, durch den ein -LLbersetzungsgetriebe
verändert wird.
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In manchen Fällen, besonders wenn durch die Synchronisiervorrichtung
nur ein einzelnes Holzfurnierband läuft, ist es erwünscht, die Werkstoffbahn auf
dem größeren Teil der Länder ihres Durchhanges zu führen. Diesem Zweck dient nach
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Verbindung, des Steuermittels mit
Leitrollen für endlose Fördermittel, welche die Werkstoffbahn führen.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung schematisch
dargestellt. Die die Steuervorrichtung bildenden Fühlhebel i und 2 sind an einem
Gestänge 3 drehbar gelagert, das durch eine endlose Kette 4 von den Rollen 5, 6
getragen wird. Das Kettenrad 5 kann von dem Motor ,7 über die Welle 8, das Wechselgetriebe
9 und das Kegelradgetriebe io in beiden Drehrichtungen angetrieben werden, so daß
bei eingeschaltetem Motor 7 das Gestänge 3 mit den Fühlhebeln i, 2 entweder gehoben
oder gesenkt wird. Das Holzfurnierband i i wird zwischen den Fühlhebeln i und 2
hindurchgeführt. Seitlich von den Fühlhebeln wird das Furnierband von endlosen Fördermitteln
12, 13 geführt, die aus einer Reihe nebeneinanderliegender Gummischnüre oder Drahtspiralen
bestehen. Die Rollen 1q. sind auf den festen Zapfen 15 drehbar gelagert und werden
mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die gleich der Umfangsgeschwindigkeit der
einen der zu synchronisierenden Maschinen ist. Um den Zapfen 15 schwenkbar ist ein
Arm 16, der einen Zapfen 17 trägt, um den die Rolle 18 drehbar ist. Das Verbindungsstück
i9, 21 zwischen den Rollen 14 und 2o ist teleskopartig ausziehbar. Auf dem ausziehbaren
Teil 21 ist -der Arm 22 befestigt, der die Rolle 23 trägt. Die Fördermittel 12,
13 auf der rechten Seite der Ausgleichvorrichtung sind im wesentlichen gleich ausgebildet.
Die Rolle 24 wird mit einer Geschwindigkeit angetrieben, die gleich der Umfangsgeschwindigkeit
der anderen zu synchronisierenden Maschine ist. (Der leichteren Übersichtlichkeit
«regen ist bei der zeichnerischen Darstellung angenommen worden, daß die Rolle 24
mit dieser zweiten Maschine identisch ist.) Die Stangen 2i sind am Zapfen 25 des
Gestänges 3 drehbar gelagert. Demnach verkürzen sich die Verbindungsstücke 19, 21,
wenn das Gestänge 3 mit den Fühlhebeln i und 2 sich hebt, während sie sich beim
Sinken des Gestänges 3 verlängern.
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Am Gestänge 3 ist ein Schalthebel 26 befestigt, der mit Stromschlußstücken
27, 28 zur Berührung kommt. Die Stromkreise 26, 27 bzw. 26,28 wirken auf
den Antrieb der Rolle 24 über die Welle 29, das Getriebe 31 und den Motor 32 ein,
und zwar durch Antrieb des Beistellmotors 3o, der die Größe der Übersetzung zwischen
32 und 29 verändert. Die Wirkungsweise ist folgende: Bei synchronem Lauf der Rollen
14 und 24 bleibt der Abstand des Holzfurnierbandes i i von den Fühlhebeln i und
2 ,unverändert, so daß weder der Motor 7 noch der Beistellmotor 30 eingeschaltet
wird. Wird die Geschwindigkeit der Rolle 24 (z. B. infolge der Vergrößerung des
Durchmessers der Aufwickeltrommel mit zunehmender Bewicklung bei gleichbleibender
Drehgeschwindigkeit) größer als die Geschwindigkeit der Rolle 14, dann verkürzt
sich die Länge der Schleife i i, so daß der Abstand zwischen dem Bande i i und dem
Fühlhebel i kleiner und schließlich der Fühlhebel i gehoben wird. Hierdurch wird
der Stromkreis des Motors 7 geschlossen und dann das Kettenrad 5 vom Motor gedreht,
und zwar entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn. Das Gestänge 3 hebt sich, und es entsteht
wieder ein Abstand zwischen dem Holzband i i und dem Fühlhebel i. Ist die Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen den Rollen 24 und 14 nur klein, dann wird das Gestänge 3 auch nur um einen
kleinen Betrag gehoben, so daß zwischen dem Schalthebel 26 und dem Stromschlußstück
28 noch ein Luftspalt verbleibt und demnach der Stromkreis des Motors 3o noch nicht
geschlossen wird.
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Ist die Geschwindigkeitsdifferenz dagegen verhältnismäßig groß, dann
wird das Gestänge 3 um einen größeren Betrag verstellt, so daß der Schalthebel26
mit einem der Stromschlußstücke 27, 28 zur Berührung kommt. In diesem Falle erhält
der Beistellmotor 30 Strom, so daß das Übersetzungsgetriebe 31 verstellt
wird. Hierdurch wird die Antriebsgeschwindigkeit der Rolle 24 geändert, so daß der
Durchhang des Holzfurnierbandes i i seine frühere Größe wieder erreicht.
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Die Fördermittel 12, 13 sind nicht unbedingt
erforderlich;
wünschenswert sind sie vor allem dann, wenn ein einzelnes Holzfurnier, dessen Eigenfestigkeit
sehr klein ist, die Ausgleichsvorrichtung durchläuft. In diesem Falle genügt es
aber, das Furnier zwischen den Fördermitteln 12, 13 lose zu führen; die Ausübung
eines Druckes auf das Furnier ist weder nötig noch wünschenswert.
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An Stelle der Fühlhebel i, 2 können auch andere Schaltmittel verwendet
werden. Beispielsweise kann man Lichtstrahlen an den Kanfen des Holzfurniers i i
vorbei auf lichtempfindliche Zellen einwirken lassen, so daß bei einer Lageveränderung
der Kanten des Holzbandes von den lichtempfindlichen Zellen der Stromkreis für den
Motor 7 geschlossen wird. Es sind natürlich Steuervorrichtungen für Bearbeitungsmaschinen
mit Hilfe von die Werkstoffbahn überwachenden lichtempfindlichen Zellen und auf
der Bahn befindlichen, die Belichtungsänderung der Zellen hervorrufenden Zeichen
an sich bekannt.