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Vorrichtung zum Spreizen von Autoreifen Vorrichtungen zum Spreizen
von Autoreifen, insbesondere von Lastautoreifen, sind bekannt und dienen zum Untersuchen
des Deckeninnern sowie zum Einlegen der schweren Heizschläuche, wie sie zum Vulkanisieren
notwendig sind. Solche Vorrichtungen weisen ortsfeste, an Ständern gelagerte Greifer
und senkrecht verstellbare Greifer auf, zwischen denen der zu öffnende Reifen waagerecht
eingehängt und dann geöffnet wird.
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Weil die Abmessungen der Lastautoreifen und damit die Gewichte und
Spreizwiderstände ständig zunehmen, eignen sich Vorrichtungen -bekannter Ausführung
nicht mehr für den genannten Zweck. Denn es ist z. B. nicht mehr möglich, schwere
Lastautoreifen mit leicht gebauten oder mit Hand- oder einfachem maschinellen Getriebe
ausgerüsteten Spreizern.zu öffnen und in der Offenstellung zuverlässig zu halten
oder solche Reifen auf eine verstellbare, im Abstand Über dem Boden befindliche
Bühne zu heben. Das Spreizen wird, wenn nicht unmöglich gemacht, zu einer zeitraubenden,
schwierigen und gefa(hrvollen Arbeit, und ebenso umständlich können sich infolge
der ungünstigen Lage des gespreizten Reifens die anschließenden Arbeitsvorgänge
gestalten.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spreizen von Autoreifen
mit ortsfesten und senkrecht beweglichen Greifern für den waagerecht dazwischen
einzuhängenden Reifen, welche den Vorteil der bequemen, vollkommen gefahrlosen Bedienung
bietet, und zwar unabhängig von der Größe, dem Gewicht und dem Spreizwiderstand
des Reifens.
Die Vorrichtung zeichnet sich ferner durch einfache,
praktische Bauart aus, welche nicht raumsperrend sich auswirkt und eine übersichtliche,
leichte Handhabung ermöglicht, so daß eine Überbeanspruchung des Arbeitenden verhindert
und eine große Leistungssteigerung erzielbar ist. Hervorzuheben ist schließlich
die Standfestigkeit und Stabilität der Anlage, wodurch die Betriebssicherheit und
Lebensdauer derselben gewährleistet ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Vorrichtung ein bis zum Boden
senkbares Spannkreuz besitzt, welches den zu spreizenden Reifen vom Boden in Arbeitshöhe
fördert und ihn nach dem Einhängen der Greifer durch Spreizen nach unten in Arbeitshöhe
hält. Ein weiteres Merkmal wird darin gesehen, daß das Spannkreuz durch einen versenkt
liegenden Preßzylinder steuerbar ist, welcher mit den Ständern oder ortsfesten Greifer
an einem gemeinsamen Bodenrahmen befestigt ist. Ein drittes Kennzeichen ist, die
Vorrichtung mit einem das Spannkreuz in seinen Zwischenstellungen festlegenden Ciesperre
zu versehen, welches beispielsweise aus einer mit dem Spannkreuz sich bewegenden
Zabnstange und einer in diese greifenden, mittels Fußhebel zu steuernden Klinke
besteht.
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Auf diese Weise wird .zweierlei erreicht, nämlich einmal das mechanische
Heben des Reifens vom Boden aus in eine bequeme Arbeitshöhe und dann das Beibehalten
derselben auch in der Arbeitsstellung, wodurch die schon erwähnten Erleichterungen
gegeben sind.
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Die Zeichnung zeigt ein Beispiel des Erfindungsgegenstandes in Abb.
i bis 3 in Seitenansicht mit teilweisem Schnitt in den verschiedenen Gebrauchsstellungen
und in Abb.4 in Oberansicht.
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Die Vorrichtung besteht aus ;dem an sich bekannten, senkrecht beweglichen
Spannkreuz a, auf welchem die Doppelgreifer b dreh- und der Länge nach verschiebbar
gelagert sind. Im Kreis sind die Ständer c und am oberen Ende derselben die Arme
d waagerecht verschiehbar und verschwenkbar angeordnet, so daß sie bei Nichtgebrauch
an die Ständer geklappt werden können, wie in Abb. i beim rechten Ständer punktiert
angedeutet. Dieser Vorteil ist wichtig, weil im anderen Fall die rückwärts vorstehenden
Arme d viel Platz beanspruchen und dauernd eine Gefahr für die Arbeitenden bilden.
In der Gebrauchslage sind sie abgestützt (Abb. i), so daß die an den inneren Enden
angelenkten Greifer e über den Felgenwulst des zu spreizenden Reifens f einzuhaken
sind.
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Entgegen .den bisherigen Vorrichtungen liegt das Spannkreuz a in der
unteren Endstellung am Boden oder auf dem Rahmen g auf, der auch durch eine Grundplatte
ersetzt sein kann. Das Spannkreuz a ist auf einer Kolbenstange h befestigt und der
zugehörige Preßzylinder k versenkt im Boden angeordnet, wie aus den Abb. i bis 3
hervorgeht. Eine Preßluft- oder Preßwasserleitung l führt vom Steuerhebel m, der
an einem der Ständer c befestigt ist, zum Zylinder k.
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Sowohl der Preßzylinder k wie die z. B. in vierfacher Zahl vorgesehenen
Ständer c sind mit dem Grundrahmen g fest verbunden, so daß die Vorrichtung .zuverlässig
auf dem Boden verankert werden kann und .die Ständer c mit dem Grundrahmen und dieser
mit dem Preß-zylinder k ein starres Ganzes bildet. Besonders für die freistehenden
und beim Spreizen schwer belaisteten Ständer ist die dauerhafte Vereinigung mit
den Fundamentteilen vorteilhaft, um ein Pendeln und ein vorzeitiges Lockern der
Ständer zu vermeiden.
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Die Vorrichtung ist ferner mit einem Gesperre ausgerüstet, welches
das Spannkreuz a in den verschiedenen Spreizstellungen festlegt und dadurch den
Preßzylinder bzw. Preßkolben entlastet. Diese Maßnahme ist deshalb wichtig, weil
im anderen Fall der Preßkolben ständig unter Druck gehalten werden müßte, so daß
beim Undichtwerden ein Schließen des geöffneten Reifens durch die starke Federung
desselben erfolgen könnte.
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Im gezeichneten Beispiel besteht das Gesperve aus einer Zähnstange
n, welche mit dem Spannkreuz a fest verbunden ist und mit diesem bewegt wird. In
die Zahnstange n greift das Klinkengestänge o, welches am Fuß eines Ständers, und
zwar zweckmäßig des den Steuerhebel m tragenden Ständers, drehbar gelagert ist und
durch den Fußhebel o1 betätigt wird.
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Mit dem Erfindungsgegenstand wird in folgender Weise gearbeitet: Abb.
i zeigt die Vorrichtung in der Bereitschaftsstellung, in welcher das Spannkreuz
a auf dem Boden bzw. auf dem Grundrahmen g aufliegt. Es ist auch möglich, den Rahmen
g und das Spannkreuz a in den Boden so tief zu versenken, daß das Kreuz bündig mit
dem Boden abschließt.
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Auf jeden Fall kann der herangerollte Reifen f ohne jedes An- oder
Hochheben, also vom Boden aus auf das Spannkreuz a gelegt werden. Diese Stellung
veranschaulicht Abb. i.
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Hierauf wird in den Preßzylinder k das Druckmittel vom Hebel m aus
eingelassen und das Spannkreuz a mit dem Reifen hochgehoben, und zwar so weit, daß
dieser in bequemer Arbeitshöhe liegt. In dieser können sowohl die oberen Greifer
e über die obere Felgenwulst wie die unteren auf dem Spannkreuz a gelagerten
Greifer b über die untere Felgenwulst gelegt werden, wie in Abb. z dargestellt.
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Sodann wird das Preßmittel durch Verstellen des Hebels m umgesteuert,
,der Preßkolben drückt das Spannkreuz a nach unten und spreizt dadurch den Reifen
f ; Abb. 3 veranschaulicht den geöffneten Reifen. Dieser bleibt ungeachtet seiner
Größe und der Spreizbewegung in bequemer Lage, so daß die notwendigen Arbeiten,
also das Untersuchen der Decke und vor allem das Einlegen der schweren Heizschläuche
usw. ohne jede Gefahr und in übersichtlicher Weise vorzunehmen sind.
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Unmittelbar nach dem Spreizen des Reifens fällt das federnd beeinflußte
Klinkengestänge o in die Zahnstange n und hält dadurch das Spannkreuz
a
unter gleichzeitiger Entlastung des Preßkolbens in der gewünschten Zwischenstellung.
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Nach dem Beendigen der Arbeiten wird das Gestänge o mittels des Fußhebels
o' gelöst, und der
Reifen schließt sich wieder selbsttätig oder
wird durch den Preßzylinder k geschlossen.