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Die Erfindung bezieht sich auf eine Reifenvulkanisierpresse mit einem
Heizbalg, mit unteren Formteilen und oberen Formteilen, die zum Einsetzen von Reifenrohlingen
aus dem Bereich der unteren Formteile heraus bewegbar sind, mit Vorrichtungen zum
Erfassen und Einsetzen der Reifenrohlinge auf den unteren Formteilen mit vertikal
verlaufenden, radial zueinander spreizbaren und gegeneinander spannbaren, Greifflächen
aufweisenden Greifklauen, die über aus Parallelelogrammgelenk-Gliederpaaren bestehende
Gestänge an horizontal und vertikal bewegbaren Trägern befestigt und in jeder Lage
ihrer Spreizbewegung parallel zueinander führbar sind.
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Es sind Einsetzvorrichtungen beiReifenvulkanisierpressen bekannt,
die die Reifenrohlinge auf ihrer Außenseite mit ihren Greifklauen erfassen. Für
die gleiche Reifenvulkanisierpresse gibt es aber auch anders aufgebaute Einsetzvorrichtungen,
die einen Reifenrohling von seiner Innenseite her mit ihren Greifklauen erfassen.
Je nachdem, welche Reifenrohlinge verwendet werden, muß die Reifenvulkanisierpresse
entweder mit der zuerstgenannten Einsetzvorrichtung oder mit der zuletzt genannten
Einsetzvorrichtung versehen werden. Ferner sind auch Einsetzvorrichtungen bekannt,
bei der die Greifklauen drehbar an einem Träger befestigt sind, die den oberen Wulstrand
eines Reifenrohlings erfassen, wenn dieser in eine Reifenvulkanisierpresse eingesetzt
werden soll.
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Hier bewegen sich die Greifklauen nicht in jeder Phase ihrer Spreizbewegung
parallel zueinander.
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Auf Reifenvulkanisierpressen müssen Reifenrohlinge der verschiedensten
Art behandelt werden können. Bei manchen Reifenrohlingen muß die Berührung von der
Innenseite her vermieden werden, weshalb man Einsetzvorrichtungen dabei verwenden
muß, die den Reifenrohling an seiner Außenseite erfassen. Dies gilt beispielsweise
für Reifenrohlinge von schlauchlosen Automobilreifen, die mit einer empfindlichen
Innenschicht versehen sind.
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Bei größeren Reifenrohlingen, beispielsweise Schulter-oder Doppelwulstreifen
für Lastkraftwagen, ist es demgegenüber wieder günstiger, den Reifenrohling von
seiner Innenseite her an seinem oberen Wulst zu erfassen. Schon allein aus Gründen
des großen Gewichtes derartiger Reifenrohlinge ist ein Festhalten des Rohlings mit
an seiner Außenseite mittels Reibschluß angreifenden Greifklauen praktisch undurchführbar.
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Schließlich gibt es auch Reifenrohlinge von äußerst dünner Beschaffenheit,
die keine ausreichende Formsteifigkeit aufweisen, sondern bereits durch ihr eigenes
Gewicht in sich zusammenfallen. Diese Rohlinge besitzen im allgemeinen ein C-förmiges
Profil. Um ein sauberes Aufsetzen der Reifenrohlinge in die Reifenvulkanisierpresse
zu gewährleisten, müssen die Greifklauen den oberen Rand des Rohlings genau erfassen.
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Um auf einer Reifenvulkanisierpresse der eingangs genannten Art die
verschiedenen Typen von Reifenrohlingen behandeln zu können, müssen jeweils den
jeweiligen Gebrauchszweck angepaßte Einsetzvorrichtungen mit besonderen Greifklauen
in Bereitschaft gehalten werden. Abgesehen von diesem Mehraufwand an Werkzeugen
ist es erforderlich, beachtliche Montagearbeiten durchzuführen, falls eine wesentlich
andere Reifengröße oder eine andere Reifentype in der Presse behandelt werden soll.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Reifenvulkanisierpresse
mit einer Einsetzvorrichtung der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei der in
einem weiten Bereich die verschiedensten Größen und Typen von Reifenrohlingen in
der für sie jeweils spezifischen, optimalen Weise in die Presse eingesetzt und dort
behandelt werden können, ohne daß für diese Umstellung viele Werkzeuge und umfangreiche
Montagearbeiten erforderlich wären.
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Diese wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Greifklauen außer
auf den auf einer Seite befindlichen Greifflächen auch auf ihrer anderen Seite Greifflächen
zum Erfassen von Reifenrohlingen unterschiedlicher Abmessungen aufweisen.
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Durch die Möglichkeit, einen Rohling wahlweise mit der Außenfläche
oder mit der Innenfläche der Greifklauen zu erfassen, erhält man einen großen Greifbereich
zum Erfassen verschiedenster Größen von Rohlingen. Ferner ist es aber auch möglich,
durch Verwendung der einen oder der anderen Greiffläche an den Greifklauen für jeden
Rohling die jeweils für seinen Typ beste Greifart zu verwenden. Besondere Werkzeuge
oder Montagearbeiten zu ihrer Auswechslung sind unnötig.
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Es empfiehlt sich dabei, daß die Gestänge der Greifklauen außerhalb
des oberen Endes einer jeden Greifklaue angeordnet sind. Damit erhält man die beiden
Seiten der Greifklauen mit ihren Greifflächen frei, mittels denen nun ein Reifenrohling
optimal großflächig erfaßt werden kann.
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Ferner ist zweckmäßigerweise vorgeschlagen, daß die Greifflächen
auf der Innenseite der Greifklauen im wesentlichen eben und die Greifflächen auf
der Außenseite konisch zum freien unteren Ende der Greifklauen hin sich erweiternd
ausgebildet sind.
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Durch die beachtliche Dicke der Greifklauen ist ein großer Arbeitsbereich
zum Erfassen von Rohlingen verschiedenster Größen gewährleistet. Statt, wie bisher
üblich, den inneren Greifflächen der Greifklauen zylindrische Form zu geben, hat
es sich gezeigt, daß es viel günstiger ist diese Greifflächen von vornherein eben
auszubilden, weil eine genaue Anpassung an den Umfang der verschiedensten Größen
von Reifenrohlingen ja ohnehin nicht möglich ist. Durch die ebene Ausbildung wird
der Reifenrohling in den freien Raum zwischen zwei benachbarten Greifklauen nach
seinem Erfassen herausgewölbt, so daß zwischen der Außenfläche des Reifenrohlings
und der ebenen Greiffläche ein guter Flächenkontakt besteht. Es zeigt sich dabei,
daß der Wulstrand des Reifenrohlings dabei dennoch kreisförmig verbleibt, womit
das Aufsetzen des Rohlings auf einen Fußring der unteren Formhälfte der Presse keineswegs
erschwert ist.
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Die konische Greiffläche auf der Außenseite der Greifklauen gestattet
bereits ohne Veränderung des Abstandes der Greifklauen zueinander Reifenrohlinge
zu erfassen, deren Durchmesser innerhalb eines Bereiches liegt, der vom Öffnungswinkel
dieser konischen Flächen abhängt.
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Als vorteilhafte Ausbildung ist ferner vorgesehen, daß das freie
Ende der Greifklauen mit einem ringausschnittartigen, im Vertikalschnitt gesehen
S-förmigen Ansatz ausläuft, durch dessen S-Bögen eine Innennut und eine Außennut
gebildet ist, wobei der unterhalb der Innennut liegende, der inneren Greiffläche
der Greifklauen zugekehrte Teil des Ansatzes Rauhungen, wie horizontal verlaufende
Rippen, aufweist. Die Außennut dient zum Erfassen von Rohlingen besonders dünner
Beschaffenheit, bei denen es
darauf ankommt, den Wulst in einer
bestimmten Lage sicher zu halten. Die Rauhungen im unteren Teil dieses S-förmigen
Ansatzes dienen dazu, mit dem Heizbalg der Presse zusammenzuwirken, wodurch das
genaue Aufsetzen des Rohlings in die Presse gesichert ist. Die Rippen verhindern
nämlich, daß sich der Blähbalg übermäßig weit axial ausdehnt und in den freien Raum
zwischen den Greifklauen gelangt. Die Rippen steuern den Heizbalg in radialer Richtung
gegen die Wand des Rohlings, womit auch die Gefahr von Lufteinschlüssen beseitigt
ist.
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Eine besonders einfache Gestaltung für die Antriebsmittel besteht
darin, daß die Gestänge der Greifklauen an je einem Paar von am Stirnende der Greifklauen
angebrachten, in Richtung der radialen Spreizbewegung der Klauen angeordneten Flanschen
angelenkt sind. Dabei ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Arbeitsglieder
der Parallelogrammgelenk-Gliederpaare der Gestänge über ein den entsprechenden Gliedern
gemeinsames Gelenkanschlußstück mittels der Kolbenstangen von in beiden Richtungen
belastbaren Kolben-Zylinder-Anordnungen bewegbar sind, die an den Trägern angeordnet
sind.
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Für eine automatische Arbeitsweise der Reifenvulkanisierpresse ist
zweckmäßigerweise vorgesehen, daß den Greifklauen einstellbare Tasthebel mit Grenzschaltern
zur Steuerung der Bewegung der Träger und der Greifklauen und Stößel sowie zur Steuerung
der Greifklauen zur Freigabe der Reifenrohlinge und der sich anschließenden Bewegung
des Heizbalges zugeordnet sind.
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In der Zeichnung ist die Reifenvulkanisierpresse in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht der Reifenvulkanisierpresse mit
den Einsetzvorrichtungen, F i g. 2 eine bruchstückartige Vorderansicht der Presse
und einer Einsetzvorrichtung von links in Fig. 1 gesehen, wobei nur eine Hälfte
der Einsetzvorrichtung zu sehen ist und die Greifwerkzeuge sich in einer bestimmten
Stellung befinden, Fig. 3 eine bruchstückartige Vorderansicht ähnlich Fig. 2, wobei
die andere Hälfte der Presse mit der Einsetzvorrichtung zu sehen ist und die Greifwerkzeuge
des dargestellten Greifers sich in einer von F i g. 2 abweichenden Stellung befinden,
F i g. 4 einen bruchstückartigen, vergrößerten Horizontalschnitt, im wesentlichen
längs der Linie 4-4 in Fig. 2, Fig. 5 einen ähnlichen bruchstückartigen vergrößerten
Horizontalschnitt, im wesentlichen längs der Linie 5-5 in Fig. 3, F i g. 6 eine
vergrößerte Außenansicht eines Teiles des Greifwerkzeuges, F i g. 7 einen vertikalen
Längsschnitt durch den Teil des Greifwerkzeuges nach F i g. 6 längs der Linie 7-7
in Fig. 6, Fig. 8 eine Draufsicht des Teiles des Greifwerkzeuges nach Fig. 6 und
Fig. 9 einen schematischen Horizontalschnitt gemäß der Linie 9-9 in F i g. 3, bei
welchem die Greifwerkzeuge einen Reifenrohling an der Außenseite greifen.
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Zunächst wird Bezug genommen auf die F i g. 1, 2 und 3. Die dargestellte
Presse besitzt einen Sockel 1, an dessen Seiten einander gegenüberstehend zwei aufrechte
Platten 2 und 3 befestigt sind. Jede Platte weist jeweils zwei Führungsschlitze
4 und 5 auf, wo-
bei die einander entsprechenden Schlitze beider Platten zueinander
ausgerichtet sind. Führungsrollen 6 sind an herabhängenden Winkeln 7 angebracht,
die am oberen Teil der Presse, einem Pressenkopf 8, befestigt sind. Die Führungsrollen
6 laufen in den Schlitzen 4 und dienen dazu, den Pressenkopf 8 und die an ihm befindlichen
Formhälften parallel zu den anderen Formhälften zu halten, die sich in dem mit dem
Sockel verbundenen Teil der Presse befinden.
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Der Pressenkopf 8 ist auf einer horizontal verlaufenden Welle 9 angebracht,
die mit Rollen 10 an jedem Ende versehen ist. Die Rollen 10 sind in den Schlitzen
5 angeordnet. Beim Öffnen der Presse aus ihrer in F i g. 1 dargestellten, geschlossenen
Stellung wird die Welle 9 zunächst im Schlitz 5 angehoben und dann längs der oberen
Kanten 11 der Platten 2 und 3 entlang bewegt. Die an den Winkeln 7 angebrachten
Rollen 6 bewegen sich dabei in den Schlitzen 4 in der Platte 2, 3 und halten den
Pressenkopf 8 in seiner richtigen Lage; sie verhindern, daß sich der Pressenkopf
8 um die Achse seiner Welle 9 dreht. Die Bewegung des Pressenkopfes beim Öffnen
und Schließen der Presse wird durch nicht dargestellte Glieder erzielt, die jedes
Ende der Welle 9 außerhalb der Platten 2 und 3 mit Triebrädern verbinden. Diese
sind an den Seiten des Sockels 1 der Presse angebracht.
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Triebradkurbeln werden von Zahnraduntersetzungen angetrieben, die
ihrerseits von einem elektrischen Motor angetrieben werden und Ritzel in Bewegung
setzen, die mit den Zähnen dieser Triebräder in Eingriff stehen.
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Die dargestellte Presse kann gleichzeitig zwei Reifen vulkanisieren,
denn der Pressenkopf weist zwei nebeneinander angeordnete obere Formhälften auf,
die bei geschlossener Presse auf zwei nebeneinander angeordneten, unteren Formhälften
im Sockel 1 zur Anlage kommen. Die oberen Formhälften 13 enthalten einen oberen
Fußring 12, der gegenüber der oberen Formhälfte vertikal bewegbar ist, um bei geöffneter
Presse einen vulkanisierten Reifen von der oberen Formhälfte zu streifen. In ähnlicher
Weise trägt die untere Formhälfte 14 einen Fußring 15. Befindet sich die Presse
in ihrer geöffneten Stellung, so liegen natürlich die untere Formhälfte 14 und deren
Fußring 15 frei und können von oben mit einem Reifenrohling beladen werden. In der
Mitte der unteren Formhälfte ist ein Schacht 16 vorgesehen, der in den Sockel 1
hineinragt. Der Schacht dient zur Aufnahme eines Heizbalges 17, der von einem vertikal
bewegbaren Stößel, der im Pressenkopf 8 befestigt und axial mit jeder der beiden
Formhälften ausgerichtet ist, in den Schacht gestoßen werden kann.
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Wenn der Heizbalg in dem Schacht 16 liegt, ist er nach innen gewendet.
Durch die Anwendung von Dampf- oder anderem Flüssigkeitsdruck im Schacht 16 kann
er mit der Innenseite des auf der unteren Formhälfte angeordneten Reifenrohlings
in Eingriff gebracht werden.
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Die Einsetzvorrichtung enthält zwei aufrechte Führungen 21 und 22,
die an den an jeder Seite des Pressenkopfes 8 befestigten Winkeln 7 angebracht sind.
Ein an der Oberseite der Führung 22 befestigter Antriebsmotor 23 treibt eine Welle
24 an, die zwischen den Führungen 21 und 22 verläuft. Auf der Welle 24 sind Kettenräder25
und 26 befestigt.
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Der Motor 23 wird ebenfalls dazu verwendet, eine Drehschalteranordnung
27 mittels einer Kraftübertragungseinrichtung 28 anzutreiben. Mit den Kettenrädern
25
und 26 sind Leerlaufkettenräder 30 bzw.
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31 vertikal ausgerichtet, die unten an den Innenseiten der Führungen
21 und 22 befestigt sind. Um die Kettenräder 25, 30 bzw. 26, 31 sind Ketten 33 gezogen.
Die Ketten 33 sind nicht endlos; vielmehr weisen sie je zwei Enden auf, deren jedes
an Ösen 34 und 35 von Halterungsplatten 36 bzw. 37 befestigt ist. Die auf diese
Weise mit den Ketten 33 verbundenen Halterungsplatten36 und 37 sind somit mit den
Ketten bewegbar. Jede Halterungsplatte 36 und 37 ist mit drei nach außen gerichteten,
mit 38, 39 und 40 in Fig. 1 bezeichneten Rollen versehen, deren Achsen senkrecht
zu den Platten stehen. Die Rollen 38 und 40 sind an der Innenseite an vertikal verlaufenden,
nach innen gewendeten Flanschen 41 und 42 angeordnet, die sich an den äußeren Kanten
der Führungen 21 bzw. 22 befinden. Die Rollen 39 sind an der Außenseite dieser Flansche
angeordnet, so daß sich die Flansche zwischen den Rollen 39 auf ihrer Außenseite
und den Rollen 38 und 40 auf ihrer Innenseite befinden. Die Flansche dienen als
vertikale Laufschienen für die Halterungsplatten 36, 37. An Winkeln 44 sind Rollen
43 befestigt, deren Drehachsen in der Ebene der Halterungsplatten 36 und 37 liegen.
Die Rollen 43 greifen an den inneren Schmalseiten der Flansche 41 und 42 an und
sorgen für richtigen seitlichen Abstand der Halterungsplatten gegenüber den Führungsschienen.
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Zwischen den Platten 36 und 37 verläuft ein langgestreckter, mit
seiner Rinne nach unten gekehrter, U-förmiger Träger 45, an dem zwei Greifwerkzeuge
46, 47 für die Reifenrohlinge befestigt sind. Die beiden Greifwerkzeuge sind einander
gleich. Sie sind, entsprechend den beiden nebeneinander angeordneten Formen in der
Reifenpresse in der Einsetzvorrichtung nebeneinander angeordnet. Reifenrohlinge
verschiedener Art und Größe, wie bei 48 und 49 in F i g. 2 bzw. 3 angedeutet, werden
auf Führungszapfen oder Zentrierringe 50 und 51 aufgesetzt. Die Zentrierringe 50,
51 sind auf Ständen 52 und 53 angebracht, die abnehmbar an der Vorderseite der Presse
befestigt sind. Die Greifwerkzeuge heben den Reifenrohling von den Ständen 52, 53
ab und setzen ihn nach einer noch näher zu beschreibenden Bewegung, bei der der
Pressenkopf zum Öffnen der Presse angehoben und seitlich bewegt wird, zwangläufig
auf die Fußringe 15 der unteren Formhälften der Presse.
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An jedem Greifwerkzeug sind quer zum Träger 45 zwei zueinander entgegengesetzt
gerichtete, verhältnismäßig kurze Träger 55, 56, 57 und 58 von ebenfalls U-förmigem
Querschnitt angebracht, die mit ihrer Rinne gleichfalls nach unten gekehrt sind,
aber etwas kleiner als der Träger 45 sind. Kolben-Zylinder-Anordnungen 60 und 61,
die die Greifwerkzeuge betätigen, sind an der Oberseite des Trägers 45 zwischen
den Trägern 55 und 56 bzw. 57 und 58 angebracht. Die Kolbenstangen 62 und 63 der
Kolben-Zylinder-Anordnungen verlaufen vertikal durch den Steg des Trägers 45 und
sind an ihren unteren Enden an kreuzförmigen Gelenkanschlußstücken 64 bzw. 65 befestigt,
die der Betätigung der Greifwerkzeuge dienen. Die Anschlußstücke 64 und 65 sind
mittels der jeweiligen Kolben-Zylinder-Anordnungen 60 und 61 vertikal beweglich,
wodurch sie, wie noch genauer erläutert wird, Greifklauen öffnen bzw. schließen.
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Vier Greifklauen 68, 69, 70 und 71 des Greifwerkzeuges 47 sind am
Träger 45 und den beiden zuein-
ander entgegengesetzt verlaufenden Trägern 57 und
58 mittels Parallelogrammgelenkgliedern aufgehängt.
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Zwei die Greifklaue 68 halternde Gelenkglieder 73 und 74 sind mit
ihrem einen Ende drehbar an Zapfen75 und 76 gelagert, die zwischen den nach unten
gerichteten Schenkeln des Trägers 45 verlaufen. Die Gelenkglieder 73 und 74 sind
mit ihrem anderen Ende zwischen den Flanschen 77 und 78 am oberen Ende der Greifklaue
68 bei 79 bzw. 80 drehbar gelagert. Ein an seinen beiden Enden gabelförmig ausgebildetes
Arbeitsglied 81 ist mit seinem Ende bei 82 an einem der Vorsprünge des kreuzförmigen
Gelenkanschlußstückes 65 und mit seinem anderen Ende am Glied 74 ziemlich nahe an
dessen unterem Ende bei 83 drehbar gelagert.
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Die Greifklaue70 hängt in ähnlicher Weise am Träger 45 an Parallelogrammgelenkgliedern
85 und 86, wobei das Gelenkglied 85 über ein Arbeitsglied 87 mit dem kreuzförmigen
Gelenkanschlußstück 65 verbunden ist. Die Greifklauen 68 und 70 sind somit in gleicher
Weise auf entgegengesetzten Seiten der zu ihrer Betätigung dienenden Kolben-Zylinder-Anordnung
61 am Träger 45 angebracht.
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Die Greifklaue 71 hängt vom Träger 58 an Parallelogrammgelenkgliedern
89 und 90 herab, die mit ihren oberen Enden zwischen den Schenkeln des Trägers 58
und mit ihren unteren Enden zwischen zwei abstehenden Flanschen 91 und 92 am oberen
Ende der Klaue 71 drehbar gelagert sind. Ein an seinen Enden gabelförmig ausgebildetes
Arbeitsglied 93 ist mit seinem einen Ende ziemlich nahe am unteren Ende eines Gliedes
90 drehbar gelagert und an seinem anderen Ende mit einem Vorsprung des kreuzförmigen
Gelenkanschlußstückes 65 verbunden. Die Greifklaue 69 ist in ähnlicher Weise von
Parallelogrammgelenkgliedern 94 und 95 gehalten. Diese sind mit ihren oberen Enden
an dem Träger 57 und mit ihren unteren Enden am oberen Teil der Greifklaue 69 drehbar
gelagert. Ein Arbeitsglied 96 ist mit seinem einen Ende wieder am kreuzförmigen
Gelenkanschlußstück 65 und mit seinem anderen Ende in der Nähe des unteren Endes
des Gliedes 95 drehbar gelagert (vergleiche F i g. 4).
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Wie ersichtlich, wird das kreuzförmige Gelenkanschlußstück 65 beim
Ausdehnen und Zurückziehen der Kolbenstange der Kolben-Zylinder-Anordnung 61 vertikal
bewegt, so daß die Greifklauen aufeinander zu und voneinander weg um die oberen
Drehpunkte der zugehörigen Parallelogrammgelenkglieder verschwenkt werden. Die Parallelogrammgelenkglieder
halten die Greifklauen 68 bis 71 jedoch immer in vertikaler Richtung und parallel
zueinander.
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Das Greifwerkzeug46, das seinem Aussehen nach dem vorbeschriebenen
Greifwerkzeug 47 gleich ist, besitzt Greifklauen 100, 101, 102 und 103. Die Greifklauen
100 und 102 werden durch die in F i g. 3 gezeigten Parallelogrammgelenkglieder 104
und 105 am Träger 45 gehalten, und die Greifklauen 101 und 103 werden in ähnlicher
Weise durch Parallelogrammgelenkglieder von den Trägern 55 bzw. 56 getragen. Wie
in F i g. 5 ersichtlich, ist das an der Kolbenstange 62 der Kolben-Zylinder-Anordnung
60 befestigte Gelenkanschlußstück 64 mit den zugehörigen Parallelogrammgelenkgliedern
durch Arbeitsglieder 106, 107, 108 und 109 verbunden.
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Wie den Zeichnungen zu entnehmen ist, befindet sich das in F i g.
3 und 5 gezeigte Greifwerkzeug 46 mit ausgestreckter Kolbenstange 62 seiner Kolben-
Zylinder-Anordnung
in einer offenen Stellung, während das in F i g. 2 und 4 dargestellte Greifwerkzeug
47 mit zurückgezogener Kolbenstange 63 demgegenüber mehr zusammengezogen ist. In
Fig. 3 werden die Greifklauen 100 bis 103 dazu verwendet, den Reifenrohling 49 an
seiner Außenseite zu fassen. Dabei ist die Kolben-Zylinder-Anordnung, um Greifdruck
auszuüben, zurückgezogen. In F i g. 2 hingegen kommen die Greifklauen 68 bis 71
innerhalb eines etwas größeren Reifenrohlings 49 zur Anwendung.
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Die Greifklauen werden durch Ausdehnen der Kolben-Zylinder-Anordnung
61 im Reifeninneren gespreizt, um den Reifenrohling an seiner Innenseite zu greifen.
Beispielsweise können sich die Greifklauen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
um folgenden Betrag bewegen: Jeweils von der Innenseite der Greifklauen gemessen,
stehen die Greifklauen in ihrer maximalen offenen Stellung etwa 63cm auseinander,
dagegen klaffen sie in ihrer minimal geschlossenen Stellung etwa 31 cm auseinander.
Wird jedoch an der Außenseite der Greifklauen gemessen, sind die Abmessungen der
maximal offenen Stellung bzw. minimal geschlossenen Stellung wesentlich größer.
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Bei größeren Reifenrohlingen, wie beispielsweise bei dem in Fig.
2 gezeigten Reifenrohling49, der für große Lastwagenreifen verwendet wird, sind
die Rohlinge mit Schulterwülsten 110 und 111 ausgebildet. In diesem Fall werden
die Außenflächen jeder Greifklaue dazu verwendet, an der oberen Schulter 110 anzugreifen,
um die Reifenrohlinge abzuheben.
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Der Druck in der Kolben-Zylinder-Anordnung 61 dient dazu, die Greifklauen
zu strecken, sie in Anlage mit dem Reifenrohling unterhalb dessen Schulter zu bringen
und den Reifenrohling richtig vertikal angeordnet und fest vom Greifwerkzeug 47
gegriffen zu halten. Wenn die Greifklauen jedoch an der Außenseite des Reifenrohlings
verwendet werden, wie in F i g. 3 gezeigt ist, ist ein Zurückziehen der Kolben-Zylinder-Anordnungen
erforderlich, um die Greifklauen in Greifverbindung mit der Außenseite des Reifenrohlings
zu halten.
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Ein herabhängender Winkel 115 ist zentral auf dem Träger 45 angeordnet
und an seinem oberen Ende mit einem Anschlußkasten 116 und an seinem unteren Ende
mit zwei Grenzschaltern 117 und 118 versehen. Der Winkel 115 ist gegenüber dem Träger
45 vertikal verstellbar, um die Stellung der Grenzschalter 117 und 118 einzuregeln.
Zwei Tasthebel 119 und 120 sind mit dem Winkel 115 schwenkbar verbunden. Die Tasthebel
und Grenzschalter sind in folgender Weise wirksam: Die Hebel erstrecken sich über
die Oberseiten des Reifenrohlings, wenn nun die Einsetzvorrichtung auf den Führungen
21 und 22 gesenkt wird, kommen die Hebel mit den Oberseiten der Reifenrohlinge in
Berührung und werden gegenüber dem Winkel verschwenkt. Haben die Hebel gegenüber
dem Winkel eine bestimmte Winkelstellung erreicht, so werden hierdurch die Grenzschalter
117 bzw. 118 betätigt. Die Betätigung der Schalter 117 und 118 löst eine Betätigung
der Kolben-Zylinder-Anordnungen 60 bzw. 61 aus, so daß die Greifklauen mit den jeweiligen
Reifenrohlingen in Eingriff kommen.
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Auf dem Träger 45 sind neben den Kolben-Zylinder-Anordnungen 60 und
61 auch noch Stangen 122 und 123 angebracht, die durch Knopfbetätigung von in Fig.
5 bzw. 4 gezeigten Klammern 124 und
125 vertikal verstellt werden können. An den
unteren Enden der Stangen befinden sich Stößel 126 und 127, die hierdurch verstellt
werden können. Die Stößel ragen bei Aufnahme des Reifenrohlings durch das Greifwerkzeug
gerade innerhalb der Oberseite des Rohlings herab. Die Stößel 126 und 127 dienen
als Heizbalgdetektoren, wenn die Reifenrohlinge auf die untere Formhälfte der Pressen
aufgesetzt sind.
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Der Heizbalg 17 befindet sich zunächst innerhalb des Schachtes 16
und ist somit aus dem Bereich zwischen den Formhälften zurückgezogen. Wenn der Reifenrohling
auf dem unteren Fußring 15 aufgesetzt ist, wird der Heizbalg 17 durch Dampf- oder
Flüssigkeitsdruck im Schacht 16 unter Druck gesetzt und bewegt sich dadurch nach
oben in den auf die untere Formhälfte aufgesetzten Reifenrohling. Bei seiner Aufwärtsbewegung
kommt der Heizbalg mit den Stößeln 126 und 127 in Eingriff. Die Kolben-Zylinder-Anordnungen
60 und 61 werden nach Eingriffsverbindung des Heizbalgs mit den Stößeln 126 und
127 gewöhnlich mit Zeitverzögerung betätigt.
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Dies ermöglicht den Heizbalgdruck nachzulassen, so daß sich der Reifenrohling
in gewissem Maß setzen kann und in der Formhälfte fester greift. Eine Sicherheitsstange
130 verläuft vor der Vorderseite der Einsetzvorrichtung und ist an jeder Seite an
den Halterungsplatten36 und 37 befestigt. Die Sicherheitsstangel30 dient zur Betätigung
eines Grenzschalters 131, falls sich dem Lader beim Senken auf den Führungen 21
und 22 irgendein Hindernis in den Weg stellen sollte.
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Die Greifklauen 68 bis 71 des Greifwerkzeuges 47 sowie die Greifklauen
100 bis 103 des Greifwerkzeuges 46 sind in ihrer Form einander gleich. In Fig. 6
bis 8 wird die Greifklaue 71 ausführlich beschrieben. Jede Greifklaue besteht aus
einem vertikal langgestreckten, allgemein rechtwinkligen Glied mit einer flachen
oder ebenen inneren Greiffläche 132 und mit einer oberen ebenen Außenfläche 133,
die bei 134 in eine konische Greiffläche 135 übergeht, deren Kegel achse parallel
zur ebenen Fläche 132 und nach rechts versetzt ist, wie in Fig.7 ersichtlich.
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Die Schnittlinie der konischen Fläche 135 mit der ebenen Fläche 133
bildet eine parabelförmige Übergangslinie. Die Flansche 91 und 92 der Greifklaue
stehen außerdem von den äußeren Flächen 133 und 135 ab und sind am oberen Ende durch
einen horizontalen Flansch 136 miteinander verbunden. Die Greifklaue 71 ist zwischen
den Flanschen 91 und 92 und oberhalb des horizontalen Flansches 136 bei 137 mit
einer Ausnehmung versehen. Jeder Flansch ist mit gegenüber dem Nachbarflansch ausgerichteten
Öffnungen 138 und 139 zur Aufnahme der unteren Drehzapfen der Parallelogrammgelenkglieder
versehen, die die Greifklauen tragen.
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Der untere Teil jeder Greifklaue endet in einem S-förmigen Ansatz
140 von kreisförmiger oder bogenförmiger Gestalt, der eine kreisförmige Innennut
141 und eine kreisförmige Außennut 142 bildet. Die innere bogenförmige oder kreisförmige
Fläche des S-förmigen Ansatzes 140 ist mit horizontalen Rippen 143 versehen, die
in Nähe des Bodens der Nut 141 beginnen und am äußersten Ende 144 der Greifklaue
aufhören. Die Rippen 143 dienen dazu, den Heizbalg 17 zu berühren, wenn dieser in
einen von den Greifklauen an der Innenseite gehaltenen Reifenrohling aufgebläht
wird. Die Rippen verhindern, daß sich der Balg übermäßig axial ausdehnt und sich
nach
oben zwischen die Greifklauen und eine Heizbalgplatte bewegt,
falls eine solche verwendet wird.
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Wie ersichtlich, ist jede Greifklaue mit einer Vielzahl von Greifflächen
für Reifenrohlinge versehen.
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Die flache oder ebene Greiffläche 132 dient dazu, kleinere Reifenrohlinge,
etwa solche für Personenwagen. wie sie beispielsweise bei 48 in Fig. 9 gezeigt sind,
an deren Außenseite zu fassen. Es hat sich gezeigt, daß die flache oder ebene Fläche
einer festen bogenförmigen Fläche vorzuziehen ist, da eine bogenförmige Fläche nur
für einen einzigen Reifenrohling ideal wäre. Die flache Fläche 132 greift an dem
Außen- oder Laufflächenteil des Reifenrohlings an und bewirkt, daß sich der Laufflächen-
oder Mittelteil des Reifenrohlings verzieht und sich, wie bei 146 in F i g. 9 zu
erkennen ist, etwas zwischen die Greifklauen 100 bis 103 wölbt. Zwischen der Greiffläche
132 der Greifklaue und dem mittleren Laufflächenteil des Reifenrohlings wird jedoch
ein im wesentlichen vollständiger Flächenkontakt aufrechterhalten. Die bei 150 schematisch
gezeigten Wulstringe bleiben dabei im wesentlichen kreisförmig, so daß der auf diese
Weise gegriffene Reifenrohling auf dem Fußring 15 der unteren Formhälften der Presse
bequem aufgesetzt werden kann. Folglich kann unabhängig von ihrer Größe der richtige
Greifdruck auf die Außenseite des Reifenrohlings ausgeübt werden.
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Die konische Fläche 135 der Greifklaue bietet mit ihren verschiedenen
horizontalen Ebenen eine den Wulst des Rohlings angreifende Außenfläche von verschiedenen
Radien. Diese Außenfläche greift, wie in Fig. 2 zu erkennen ist, an den oberen Wulst
110 des Reifenrohlings 49 an verschiedenen, vertikal untereinander liegenden Stellen
an, je nachdem, welchen Innendurchmesser der gegriffene Wulst aufweist. So würde
ein Wulst von großem Innendurchmesser ziemlich nahe der Stelle 147 des maximalen
Radius gefaßt werden, während ein Reifenrohling mit einem Wulst von kleinerem Innendurchmesser
näher an dem bei 148 gezeigten oberen Ende der Außenfläche von einem Flächenteil
mit kleinerem Radius gegriffen werden würde. Die bogenförmige oder kreisförmige
Nut 142 in der Außenseite der Greifklaue, die außen in einer vorspringenden Kante
oder einem Hakenteil 149 endet, dient ebenfalls dazu, den nach innen gebogenen Wulst
von Reifenrohlingen und insbesondere von Reifenrohlingen vorgeformter radialer Kordstreifenkonstruktion
zu greifen, wenn es darauf ankommt, den Wulst in einer vorbestimmten Lage zu halten.
Dadurch kann der Reifenrohling zum Vulkanisieren in der Form richtig angeordnet
werden und ein durch falsche Anordnung des Reifenrohlings in der Form bedingtes
Verziehen verhindert werden. Die Nut 142 wird ebenfalls für kleinere schwächere
Personenwagenreifenrohlinge benötigt.
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Arbeitsweise Die Bedienungsperson setzt zwei Reifenrohlinge z. B.
von der in Fig. 2 und 3 dargestellten Art 48 oder 49 auf die Zentrierringe 50 und
51 an der Vorderseite der Presse auf. Obwohl die Reifenrohlinge gewöhnlich von der
gleichen Art sein werden, ist hervorzuheben, daß auch Rohlinge unterschiedlicher
Größe und Type, je nach den speziellen in der Presse befindlichen Formen, verwendet
werden können.
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Wenn die Presse geschlossen ist und die Greifwerkzeuge 46 und 47 sich
zunächst in der in F i g. 1 bei
150 gezeigten gestrichelten Stellung befinden, können
die Greifwerkzeuge durch Erregung des Antriebsmotors 23 auf den Führungen 21 und
22 gesenkt werden; der Antriebsmotor bewirkt, daß die Kette 33 die Greifwerkzeuge
vertikal senkt. Die Greifklauen befinden sich natürlich in ihrer vorbestimmten offenen
bzw. geschlossenen Stellung, um sich gegenüber den so auf die Zentrierringe 50 und
51 aufgesetzten Reifenrohlingen entweder über deren Außenseite bzw. deren Innenseite
zu schieben. Wenn es sich bei dem Reifenrohling, wie bei 48 gezeigt, um denjenigen
eines Personenwagens handelt, wird die Kolben-Zylinder-Anordnung ausgedehnt, so
daß sich die Greifklauen 100 bis 103 über die Außenseite des Reifenrohlings 48 schieben.
Ist der Rohling etwas größer, wie im Falle des dargestellten Lastwagenreifenrohlings
49, dann befinden sich die Greifklauen 68 bis 71 in ihrer in F i g. 1 gezeigten
geschlossenen Stellung, um in das Innere des aufrecht stehenden Reifenrohlings zu
gelangen.
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Wenn sich die Einsetzvorrichtung auf den Führungen 21 und 22 nach
unten bewegt, greifen die Tasthebel 119 und 120 an der Oberseite der aufrecht stehenden
Reifenrohlinge an und zeigen an, daß sich die Greifklauen in ihrer zum Greifen der
Reifenrohlinge geeigneten Stellung befinden. Gelangen die Hebel 119 bzw. 120 beim
Senken der Greifwerkzeuge nicht in ihre richtige Lage, so werden die Schalter 117,
118 betätigt. Hierdurch wird das Greifwerkzeug auch nicht seine Greifbewegung für
den Reifenrohling ausführen und die Presse auch nicht ihren Arbeitszyklus in Gang
setzen. Es wird ein Signal erzeugt, das einer nebenstehenden Bedienungsperson anzeigt,
daß der Arbeitszyklus der Presse, solange der Reifenrohling nicht richtig angeordnet
wird, unterbrochen ist. Die Bedienungsperson bewegt daraufhin die Einsetzvorrichtung
auf den Führungen 21 und 22 nach oben und ordnet den Reifenrohling richtig auf seinem
Zentrierring an. Die Einsetzvorrichtung wird anschließend wieder gesenkt. Bei entsprechender
Erregung der Schalter 117 und 118 werden die Kolben-Zylinder-Anordnungen 60 und
61 betätigt, und es werden die nunmehr richtig angeordneten Reifenrohlinge gegriffen.
Bei dem Personenwagenreifenrohling wird die Kolben-Zylinder-Anordnung 60 zurückgezogen,
so daß sich die Greifklauen 100 bis 103 einwärts bewegen und mit der Außenseite
des Rohlings an dessen Laufflächenteil in Reibungseingnff kommen, wie in Fig. 9
gezeigt ist. Bei dem Lastwagenreifenrohling 49 braucht die Einsetzvorrichtung nicht
so tief gesenkt zu werden, wie dies fürPersonenwagenreifenrohlinge erforderlich
ist. Die Kolben-Zylinder-Anordnung 61 wird daraufhin betätigt und dehnt sich aus.
Hierdurch werden die Greifklauen 68 bis 71 nach außen in die in F i g. 2 gezeigte
Stellung bewegt. Das Greifwerkzeug wird mittels des Antriebsmotors 23 angehoben
und der Reifenrohling abgehoben.
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Es hat sich gezeigt, daß es wünschenswert ist, große und schwere
Lastwagenreifenrohlinge von ihrer Innenseite aus an ihrem ziemlich festen, oberen
Wulst 110 zu greifen. Jedenfalls wird für beide Typen von Reifenrohlingen das gleiche
Greifwerkzeug verwendet.
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Jedoch kann der Luftdruck in den Zylindern der Anordnungen 60 und
61 reguliert werden, damit der gewünschte, richtige Greifdruck ausgeübt wird. Nachdem
die Reifenrohlinge auf diese Weise richtig gefaßt worden sind, wird der Halter in
die in F i g. 1 bei 150 gezeigte gestrichelte Stellung angehoben. Die Bedienungsperson
kann
nun zwei weitere Reifenrohlinge auf die Zentrierringe 50 und 51 aufsetzen. Die Presse
wird nun geöffnet. Die horizontale Welle 9 am Pressenkkopf 8 bewegt sich zunächst
im Schlitz 5 nach oben und dann längs der oberen Kante 11 der seitlichen aufrechten
Platten 2 und 3 zur Seite, wodurch die Formhälften 13 und 14 sich öffnen. Bei dem
Öffnen der Formhälften wird der Pressenkopf zunächst nach oben und dann zur Seite
bewegt und die untere Formhälfte für ein Beladen von oben freigelegt. Durch die
Bewegung des Kopfes 8 nach oben und zur Seite hin werden natürlich auch die Greifwerkzeuge
bewegt. Wenn die Presse vollständig offen ist, sind die Greifwerkzeuge 46 und 47
mit den Fußringen 15 der unteren Formhälften vertikal ausgerichtet. Nun wird der
Antriebsmotor 23 zur Bewegung der Ketten 33 erregt, damit diese die Greifwerkzeuge
auf den Führungen 21 und 22 senken und die von den Greifwerkzeugen gehaltenen Reifenrohlinge
auf die unteren Fußringe 15 setzen. Dann wird der Schacht 16 unter Druck gesetzt.
Dadurch werden die Heizbälge aus dem Schacht heraus und nach oben in die zugehörigen
Reifenrohlinge expandiert, die, immer noch von den Greifwerkzeugen 46 bzw. 47 umfaßt,
auf der unteren Formhälfte gehalten werden. Die Heizbälge 17 berühren die Stößel
126 und 127 der Heizbalgdetektoren, wodurch die Reifenrohlinge von den Greifwerkzeugen
verzögert freigegeben werden. Normalerweise wird der Druck in jedem Schacht 16 vorübergehend
nachgelassen, so daß sich die Heizbälge setzen und die auf die unteren Fußringe
aufgesetzten Reifenrohlinge fester greifen können. Daraufhin werden die Kolben-Zylinder-Anordnungen
60 und 61 erregt, um sich entweder auszudehnen oder zurückzuziehen, wodurch die
Greifklauen die Reifenrohlinge freigeben.
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Der Antriebsmotor 23 wird erneut erregt; die Ketten 33 werden bewegt
und heben die Greifwerkzeuge auf den Führungen 21 und 22 an. Wenn sich die Presse
geschlossen hat, befindet sich der Lader am oberen Ende der Führungen 21 und 22
in der in F i g. 1 gezeigten, gestrichelten Stellung 150. Der Motor 23 wird dann
wieder erregt; die Greifwerkzeuge werden auf den Führungen 21 und 22 gesenkt, um
die nächsten beiden auf die Zentrierringe 50 und 51 aufgesetzten Reifenrohlinge
aufzunehinen. Wenn die Reifenrohlinge gefaßt und in die angehobene Stellung bewegt
sind, kann die Bedienungsperson zwei weitere Reifenrohlinge auf die Zentrierringe
aufsetzen. In den Formteilen der Presse befinden sich dann zwei Reifenrohlinge zum
Vulkanisieren, zwei Reifenrohlinge befinden sich auf den Greifwerkzeugen 46 und
47 in der angehobenen Stellung der Einsetzvorrichtung und zwei weitere Reifenrohlinge
sind auf den Zentrierringen 50 und 51 angeordnet.
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Da der Arbeitszyklus der Presse 20 bis 30 Minuten dauert, wird die
Presse so eingestellt, daß sie durch ungefähr drei Vulkanisiervorgänge läuft, ohne
daß die Bedienungsperson wieder zusätzliche Reifenrohlinge der Presse zur Verfügung
stellen muß. Ist ein Vulkanisiervorgang abgeschlossen, so öffnet sich die Presse,
der vulkanisierte Reifen wird von dem oberen Pressenkopf herausgetragen und auf
der Rückseite der Presse ausgestoßen. Durch das Öffnen der Presse werden die Greifwerkzeuge
mit den von ihnen gehaltenen Reifenrohlingen wieder mit den unteren Formhälften
ausgerichtet. Die Greifwerkzeuge werden durch Erregung des Motors 23 auf den Führungen
gesenkt und setzen die Reifenrohlinge auf die nun
freigelegten unteren Formhälften
auf. Darauf wiederholt sich der oben beschriebene Arbeitszyklus.