DE19955518A1 - Etagenumformwerkzeug für eine Innenhochdruck-Umformpresse - Google Patents
Etagenumformwerkzeug für eine Innenhochdruck-UmformpresseInfo
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Abstract
Es handelt sich um ein Etagenumformwerkzeug (1) für eine Innenhochdruck-Umformpresse (2), mit sich unter Bildung eines Formraumes (3) zur Aufnahme eines umzuformenden Werkstückes (4), insbesondere hohlen Rohlinges (4), ergänzenden plattenförmigen Werkzeugeinsätzen (5). Diese Werkzeugeinsätze (5) lassen sich zum Öffnen und Schließen der zwischen ihnen angeordneten Formräume (3) auf sie untereinander verbindenden Führungssäulen (7) verfahren.
Description
Die Erfindung betrifft ein Etagenumformwerkzeug für eine
Innenhochdruck-Umformpresse, mit sich unter Bildung eines
Formraumes zur Aufnahme eines umzuformenden Werkstückes,
insbesondere hohlen Rohlinges, ergänzenden plattenförmigen
Werkzeugeinsätzen, wobei die Werkzeugeinsätze zwei oder
mehr Formraumetagen bilden, wobei ferner auf der einen
Werkzeugseite eine Widerlagerplatte und auf der anderen
Werkzeugseite eine Druckplatte angeordnet sind, und wobei
die Werkzeugeinsätze zum Öffnen und Schließen der zwischen
ihnen angeordneten Formräume verfahrbar sind.
Bei den umzuformenden Werkstücken kann es sich um einzelne
Bleche handeln, wie dies grundsätzlich in der
DE-OS 196 24 036 beschrieben ist. Diese Bleche werden
tiefgezogen. Ferner ist es denkbar, zwei Bleche gemäß
DE-OS 195 35 870 umzuformen und ggf. miteinander zu ver
binden. Schließlich liegt es im Rahmen der Erfindung, hohle
Rohlinge, insbesondere rohrförmige Bauteile, umzuformen,
wie dies in DE-PS 196 28 688 dargestellt ist.
Ein Etagenumformwerkzeug des eingangs beschriebenen Aufbaus
ist durch die DE-PS 195 25 085 bekanntgeworden. Hier wird
so vorgegangen, daß zugehörige Umformwerkzeuge stapelförmig
übereinander angeordnet sind, wobei diese Umformwerkzeuge
aus einem separaten Unterwerkzeug und einem separaten
Oberwerkzeug sowie mindestens einer dazwischen angeordneten
Matrize zusammengesetzt sind. Zum Zwecke der Innenhoch
druckumformung werden in eine Gravur des Unterwerkzeuges
zwei Rohlinge nebeneinander eingelegt. Danach wird ein
zugehöriger Pressenstößel abgesenkt, bis eine Matrize auf
dem Unterwerkzeug paßgenau zu liegen kommt. Durch dieses
Absenken tauchen Führungsstangen, an welchen die vor
genannte Matrize nach unten abgestützt ist, in korrespon
dierende Aufnahmebohrungen des Unterwerkzeuges ein. Im
Anschluß hieran werden in das Unterwerkzeug zwei weitere
Rohlinge eingelegt. Der Pressenstößel wird weiter abge
senkt, wobei die betreffenden Führungsstangen bis zur
Anlage des Oberwerkzeuges am Unterwerkzeug anliegen und
diese Führungsstangen gänzlich in die Aufnahmebohrungen
eintauchen.
Eine derartige Vorgehensweise ist nicht frei von Problemen.
Denn im Zuge des Einlegens der umzuformenden Werkstücke
kann es passieren, daß Verkantungen von Unterwerkzeug und
Oberwerkzeug auftreten. Folglich ist dann nicht mehr ge
währleistet, daß die bekannten Führungsstangen in die
zugehörigen Aufnahmebohrungen einwandfrei eintauchen. Ja
selbst eine gänzliche Zerstörung des bekannten Etagenwerk
zeuges läßt sich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen.
Dies ist nicht nur vom Kostenaspekt her nachteilig, sondern
auch unter Berücksichtigung der Tatsache, daß sich ein
wandfreie Umformungen mit hohem Durchsatz und erhöhter
Leistung mit dem bekannten Etagenumformwerkzeug kaum
darstellen lassen.
Darüber hinaus kennt man Umformpressen für die Innenhoch
druckumformung, welche ein Matrizensystem mit Formraum für
die Aufnahme des hohlen Rohlings, eine Einrichtung zum
Öffnen und Schließen des Matrizensystems nach jedem
Arbeitstakt und Umformstempel aufweisen, die nach Maßgabe
der Innenhochdrucktechnologie auf den Rohling arbeiten.
Dabei bewirkt eine unter dem Umformhochdruck eines Hoch
drucksystems stehende Umformflüssigkeit die Umformung. Die
Umformpressen sind deshalb mit einer einen Umform
flüssigkeitsbehälter aufweisenden Einrichtung und mit einem
in den Formraum mündenden Einfüllkanal zum Einfüllen der
Umformflüssigkeit in den jeweils umzuformenden Rohling vor
der Umformarbeit versehen. Unter Matrizensystem sind
Werkzeugeinsätze zu verstehen, die im geschlossenen Zustand
den Formraum bilden und entsprechende Gravuren bzw.
Formausnehmungen aufweisen.
Bei Innenhochdruck-Umformpressen in Vertikalbauweise
besteht das Matrizensystem regelmäßig aus einem
Oberwerkzeug und einem Unterwerkzeug, die im Pressen
oberteil bzw. im Pressenunterteil angeordnet sind und
mittels Zylinderkolbenanordnungen geöffnet und geschlossen
werden. Zu dem Hochdrucksystem gehören Einrichtungen, mit
denen der für die Umformarbeit erforderliche Hochdruck der
Umformflüssigkeit erzeugt wird.
Ferner kennt man eine Innenhochdruck-Umformpresse in
Liegendbauweise, bei der sich die Massenkräfte sowie das
Eigengewicht der Konstruktionsbauteile reduzieren lassen.
Darüber hinaus zeichnet sich die Liegendbauweise durch
vereinfachte Beschickung und Entleerung aus. Auch die
Zufuhr und Abfuhr von Umformflüssigkeit sind unschwer
möglich. Hinzu kommt, daß bei der Herstellung von ge
stanzten Werkstücken die Lochbutzen nicht auf die
Umformwerkzeuge fallen, sondern aus der Umformpresse
herausfallen und sich daher ohne Schwierigkeiten abführen
lassen (vgl. DE 196 11 138).
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein
Etagenumformwerkzeug für eine Innenhochdruck-Umformpresse
der eingangs beschriebenen Ausgestaltung zu schaffen,
welche sich nicht nur durch eine kostensparende Bauweise
und erhöhte Leistung auszeichnet, sondern insbesondere auch
Fehlfunktionen vermeidet.
Zur Lösung dieses technischen Problems ist das gattungsge
mäße Etagenumformwerkzeug für eine Innenhochdruck-Umform
presse dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugeinsätze
untereinander mittels Führungssäulen verbunden und hierauf
verfahrbar sind sowie eine zwischengeschaltete Werkzeug
trägerplatte aufweisen, welche zwischen der Widerlager
platte und der Druckplatte angeordnet und vorzugsweise
selbständig antreibbar ist. Dabei kann das Etagenum
formwerkzeug vorzugsweise in Liegend-, aber auch
Stehend-Bauweise ausgeführt sein. Vergleichbares gilt für
die Innenhochdruck-Umformpresse. Selbstverständlich sind
grundsätzlich auch Schrägstellungen denkbar, wenngleich in
der Praxis kaum zu realisieren. Sofern eine Liegend-Bau
weise verfolgt wird, lassen sich die Werkzeugeinsätze in
Horizontalebene verfahren. Bei einer Stehend-Bauweise
erfolgt demgegenüber ihre Bewegung in Vertikalebene.
Diese Maßnahmen der Erfindung haben zunächst einmal zur
Folge, daß unter Einsatz einer Innenhochdruck-Umformpresse
(in Liegend- oder Stehend-Bauweise) beispielsweise die
Innenhochdruckumformung von hohlen Rohlingen in mehreren
Etagen des Umformwerkzeuges, den Formraumetagen, gleich
zeitig und folglich in rationeller Weise stattfinden kann.
Insofern wird ein Etagenumformwerkzeug eingesetzt, welches
mehrere Werkzeugeinsätze aufweist, die in gleichsam
horizontaler oder vertikaler Hintereinanderanordnung eine
Mehrzahl von Formräumen im Zuge des Schließvorganges
bilden. Folglich kann gleichzeitig eine Vielzahl von Werk
stücken im Zuge der Innenhochdruckumformung hergestellt
werden. Dabei bleiben die einer Innenhochdruck-Umformpresse
eigenen technischen Vorteile erhalten, läßt sich darüber
hinaus eine besonders preisgünstige Umformwerkzeug- und
Pressenkonstruktion bei gleichzeitiger Steigerung der
Produktivität und folglich Leistung verwirklichen.
Infolge der gleichsam durchgängigen Verbindung der Werk
zeugeinsätze untereinander unter Rückgriff auf die
Führungssäulen treten Probleme, wie sie der Stand der
Technik letztlich nicht beherrscht (vgl. DE-PS 195 25 085)
nicht (mehr) auf. Denn die einzelnen plattenförmigen Werk
zeugeinsätze lassen sich auf den Führungssäulen einwandfrei
hin- und herfahren. Schließlich sorgt die zwischenge
schaltete Werkzeugträgerplatte mit eigenem Antrieb dafür,
daß sowohl Werkzeugeinsätze als auch umzuformende Werk
stücke flexibel Verwendung finden können. Es ist also eine
Anpassung an ganz unterschiedliche Werkzeugeinsätze bzw.
von diesen gebildete Formräume ebenso wie eine Berücksich
tigung wechselnder Ausgestaltungen der umzuformenden Werk
stücke möglich. Immer sorgt die selbständig verfahrbare
Werkzeugträgerplatte in Verbindung mit der Widerlagerplatte
und der Druckplatte für die Darstellung eines einwandfreien
Formraumes zur anschließenden Innenhochdruckumformung.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden
aufgeführt. So können die Werkzeugeinsätze ggf. steuerbar
sowie synchron oder in abgestufter und sich ggf. über
deckender Aufeinanderfolge verfahren werden. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, welcher selb
ständige Bedeutung zukommt, ist vorgesehen, daß die
Führungssäulen Formausnehmungen zur Aufnahme der Rohlinge
aufweisen, daß ferner diese Formausnehmungen mit Formaus
nehmungen in den Werkzeugeinsätzen korrespondieren und bei
in Schließstellung befindlichen Werkzeugeinsätzen in die
gebildeten Formräume mit den darin befindlichen Rohlingen
integriert sind bzw. deckungsgleich sind.
Auf diese Weise lassen sich also gleichzeitig mehrere
Rohlinge mittels einer oder mehrerer Manipulier
vorrichtungen oder auch manuell in die Formausnehmungen der
Führungssäulen bei geöffneten Werkzeugeinsätzen einlegen
bzw. positionieren, so daß die Werkzeugeinsätze nach dem
Zurückfahren der Manipuliervorrichtungen in Schließstellung
zusammengefahren werden können und die Rohlinge in den dann
gebildeten Formräumen der Innenhochdruckumformung unter
zogen werden können. In diesem Zusammenhang besteht auch
die Möglichkeit, daß die Werkzeugeinsätze in vorgegebenen
Abständen und jeweils gleichen Horizontal- oder Vertikal
ebenen sich über die Breite der Werkzeugeinsätze er
streckende Formausnehmungen und die Führungssäulen bei
geschlossenen Werkzeugeinsätzen korrespondierende Formaus
nehmungen aufweisen. Es kann folglich eine Mehrzahl von
Rohlingen etagenweise in Nebeneinanderanordnung und/oder
Übereinanderanordnung zwischen den einzelnen Werkzeugein
sätzen nach Maßgabe der Innenhochdrucktechnologie be
arbeitet werden. Dadurch werden erhöhte Produktivität und
Leistungssteigerung unter Berücksichtigung eines redu
zierten Konstruktionsaufwandes unmittelbar deutlich.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß jeweils zumindest einer der beiden einen
Formraum bildenden Werkzeugeinsätze im Bereich der
Rohlingenden Haltevorrichtungen für den jeweiligen Rohling
aufweist, welche den von einer Manipuliervorrichtung
übergebenen und ausgerichteten Rohling bis zum Schließen
der beiden Werkzeugeinsätze festhalten und den nach dem
Schließen der Werkzeugeinsätze in dem gebildeten Formraum
befindlichen Rohling zur Innenhochdruckbeaufschlagung frei
geben. Auch in diesem Fall besteht die Möglichkeit, eine
Mehrzahl von Formräumen bildenden Werkzeugeinsätzen in
horizontaler Nebeneinanderanordnung unter Bildung eines
Etagenwerkzeuges in Liegendbauweise zu verwirklichen.
Gleiches gilt für eine vertikale Nebeneinanderanordnung in
Stehend-Bauweise. Die Haltevorrichtungen sind erforderlich,
weil bei dieser Ausführungsform auf den Einsatz von
Führungssäulen für Werkzeugeinsätze mit Formausnehmungen
zum Einlegen von Rohlingen verzichtet wird.
Im einzelnen ist vorgesehen, daß die Haltevorrichtungen als
in dem betreffenden Werkzeugeinsatz in Richtung seiner
Formausnehmungen vor- und zurückfahrbare sowie drehbar
gelagerte und entsprechend angetriebene Fixierungshaken zum
vorübergehenden Festhalten des als endseitig offener
Hohlkörper, z. B. Rohrabschnitt, ausgeführten Rohlings in
der betreffenden Formausnehmung ausgebildet sind. Die
Fixierungshaken dienen also dazu, den betreffenden Rohling
nach Übergabe durch eine Manipuliervorrichtung in eine der
beiden Formausnehmungen benachbarter Werkzeugeinsätze
gleichsam hineinzuziehen und dort festzuhalten, bis die
beiden betreffenden Werkzeugeinsätze sich in Schließ
stellung und der Rohling in den dadurch gebildeten Formraum
befinden.
Bei dieser Ausführungsform steht die Formausnehmung mit den
zugeordneten Fixierungshaken vorzugsweise mit einem
rückseitigen Schnellfüllkanal in Verbindung, so daß die
Fixierungshaken nach Freigabe des Rohlings für den
Innenhochdruckumformprozeß in den Schnellfüllkanal
zurückziehbar sind. Ein solcher Schnellfüllkanal dient
dazu, nach Öffnen eines Schnellfüllventils Umformflüssig
keit unter Luftverdrängung besonders schnell in den Rohling
einströmen zu lassen, so daß nach Ausfüllen des Innenraums
des Rohlings mit Umformflüssigkeit beidseitig zugeordnete
Umformstempel in den Formraum unter dessen Abdichtung
vorfahren und die Umformflüssigkeit in den Rohling ein
schließen können. Gleichzeitig wird der Rohling einge
spannt. Dann wird der für den Umformvorgang erforderliche
Innenhochdruck aufgebaut.
Nach einer anderen abgewandelten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, daß die Haltevorrichtungen von
axialen Umformstempeln gebildet sind, die in den Rohling
stirnseitig einfahrende Umformstößel aufweisen und den
Rohling nach dem Schließen der Werkzeugeinsätze in dem
gebildeten Formraum nach Maßgabe der Innenhochdruck
technologie umformen. Auch in diesem Fall wird der
jeweilige Rohling zunächst mit Hilfe der Manipulationsvor
richtung, z. B. eines Greifers, zwischen den jeweils einen
Formraum bildenden Werkzeugeinsätzen positioniert. Ferner
kann wiederum eine Mehrzahl von Werkzeugeinsätzen und
folglich Formräumen unter Bildung eines Etagenwerkzeuges in
horizontaler oder vertikaler Nebeneinanderanordnung ver
wirklicht sein.
Endlich sieht die Erfindung vor, daß die Innenhochdruckum
formpresse in Liegend- oder Stehend-Bauweise und zur
Aufnahme des erfindungsgemäßen Etagenumformwerkzeuges als
Kurzhubpresse ausgebildet ist. Kurzhubpresse bedeutet, daß
zum Schließen der Werkzeugeinsätze und deren Zuhaltung
während des Innenhochdruckumformprozesses nur ein ver
hältnismäßig geringer Hub erforderlich ist. Das gilt auch
für den Beschickungs- und Entleerungsvorgang.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1a, 1b, 1c und 1d in schematischer Seitenansicht ein
Etagenumformwerkzeug für eine Innenhoch
druck-Umformpresse in Liegend-Bauweise (Fig. 1a bis
1c) sowie Stehend-Bauweise (Fig. 1d),
Fig. 2 das Etagenumformwerkzeug in zwei Etagen in
perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 einen teilweisen Vertikalschnitt durch den Gegen
stand nach Fig. 1 im Bereich einer Führungssäule,
Fig. 4 bis 6 eine Etage eines abgewandelten Etagenumform
werkzeuges im Zuge der Beschickung mit einem
Rohling mittels einer Manipuliervorrichtung und das
Festhalten des Rohlings mittels Fixierungshaken vor
dem Schließen des Etagenwerkzeuges,
Fig. 7 eine weiter abgewandelte Ausführungsform mit ange
deuteter Manipuliervorrichtung in Seitenansicht und
Fig. 8 eine Draufsicht auf den Gegenstand nach Fig. 7 mit
Umformstempeln als Haltevorrichtungen für den
Rohling vor dem Schließen des Etagenumformwerk
zeuges.
In den Figuren ist ein Etagenumformwerkzeug 1 für eine
Innenhochdruck-Umformpresse 2 dargestellt, welches sich
unter Bildung eines Formraumes 3 zur Aufnahme eines
umzuformenden hohlen Rohlinges 4 aus Stahl oder Metall
ergänzende Werkzeugeinsätze 5 aufweist. Selbstverständlich
kann anstelle des hohlen Rohlinges 4 auch ein ebenes Blech
beispielsweise durch Tiefziehen im Zuge einer
Druckumformung bearbeitet werden. Die Innen
hochdruck-Umformpresse 2 ist lediglich angedeutet. Das
Etagenumformwerkzeug 1 weist zwei oder mehr Formraumetagen
6 auf, welche zum Einsatz in der Innen
hochdruck-Umformpresse 2 in Liegend-Bauweise (Fig. 1a bis
1c) oder Stehend-Bauweise (Fig. 1d) eingerichtet sind.
Die Werkzeugeinsätze 5 sind zum Öffnen und Schließen der
zwischen Ihnen angedeuteten Formräume 3 in Horizontalebene
(Fig. 1a bis 1c) oder Vertikalebene (Fig. 1d) verfahrbar
und steuerbar. Sie können synchron oder in abgestufter und
sich ggf. überdeckender Aufeinanderfolge verfahren werden.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 sind die
Werkzeugeinsätze 5 auf sie verbindenden Führungssäulen 7
verfahrbar. Die Führungssäulen 7 weisen Formausnehmungen 8
zur Aufnahme der Rohlinge 4 auf. Diese Formausnehmungen 8
korrespondieren mit Formausnehmungen 9 in den Werkzeug
einsätzen 5 und sind bei in Schließstellung befindlichen
Werkzeugeinsätzen 5 in die gebildeten Formräume 3 mit dem
jeweils darin befindlichen Rohling 4 integriert bzw.
deckungsgleich. Die Werkzeugeinsätze 5 weisen in
vorgegebenen Höhenabständen und jeweils gleichen
Horizontalebenen sich über die Breite der Werkzeugeinsätze
5 erstreckende Formausnehmungen 9 und Führungssäulen 7 mit
bei geschlossenen Werkzeugeinsätzen 5 korrespondierenden
Formausnehmungen 8 auf. Bei dieser Ausführungsform lassen
sich die Rohlinge 4, z. B. Rohrabschnitte, unschwer mittels
einer oder mehrerer Manipuliervorrichtungen 10 von oben in
die Formausnehmungen 8 der Führungssäulen 7 einnehmen. Das
ist durch Pfeile angedeutet und kann auch auf manuellem
Wege geschehen.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 6 weist jeweils
einer der beiden einen Formraum 3 bildenden Werk
zeugeinsätze 5 im Bereich der Rohlingenden Halte
vorrichtungen 11 für den jeweiligen Rohling 4 auf, welche
den von einer Manipuliervorrichtung 10 übergebenen und
ausgerichteten Rohling 4 bis zum Schließen der beiden
betreffenden Werkzeugeinsätze 5 festhalten und den nach dem
Schließen der Werkzeugeinsätze 5 in dem gebildeten Formraum
3 befindlichen Rohling 4 zur Innenhochdruckbeaufschlagung
freigeben.
Die Haltevorrichtungen 11 sind in diesem Fall als in dem
betreffenden Werkzeugeinsatz 5 in Richtung seiner
Formausnehmung 9 vor- und zurückfahrbare sowie drehbar
gelagerte und entsprechend angetriebene Fixierungshaken 11
zum vorübergehenden Festhalten des jeweils als endseitig
offener Hohlkörper z. B. Rohrabschnitt, ausgeführten
Rohlings 4 in der betreffenden Formausnehmung 9
ausgebildet. Die Beschickung der Werkzeugeinsätze 5 mit dem
Rohling 4 sowie dessen Fixierung sind durch Pfeile
angedeutet. Die Formausnehmung 9 mit den zugeordneten
Fixierungshaken 11 steht mit einem rückseitigen Schnell
füllkanal 12 in Verbindung und die Fixierungshaken 11 sind
nach Freigabe des Rohlings 4 in den Schnellfüllkanal 12
zurückziehbar, stören dort also nicht, wenn Umformstempel
13 mit ihren Umformstößeln 14 in die Stirnenden des
rohrförmigen Rohlings 4 einfahren.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 7 und 8 finden axial
bewegliche Umformstempel 13 mit ihren Umformstößeln 14 als
Haltevorrichtungen für die Rohlinge 4 Verwendung. Die
Positionierung der Rohlinge 4 erfolgt wiederum mittels
Manipuliervorrichtungen 10 in der Ausführungsform von
angedeuteten Greifern. Die Manipuliervorrichtungen 10
überführen die Rohlinge 4 in Beschickposition, so daß dann
die Umformstempel 13 mit ihren Umformstößeln 14 vorfahren
und endseitig in die rohrförmigen Rohlinge 4 einfahren und
diese abdichten können. Nach dem Zurückfahren der
Manipuliervorrichtungen 10 und Schließen der Werk
zeugeinsätze 5 unter Formraumbildung kann die Innenhoch
druckbeaufschlagung der Rohlinge 4 erfolgen.
Die Werkzeugeinsätze 5 sind im wesentlichen als platten
förmige Einsätze ausgebildet, denen auf der einen Werkzeug
seite eine Widerlagerplatte 15 als gleichsam ortsfestes
Pressenteil und auf der anderen Werkzeugseite eine Druck
platte 16 als bewegliches Pressenteil zugeordnet ist.
Zwischen den beiden vorgenannten Platten 15, 16 ist eine
selbständig antreibbare Werkzeugträgerplatte 17 angeordnet.
Der Antrieb dieser Werkzeugträgerplatte kann im einfachsten
Fall durch eine Hebelanordnung erfolgen. Es können aber
auch Spindeln oder Hydraulikzylinder eingesetzt werden.
Grundsätzlich ist es auch denkbar, daß die Widerlagerplatte
15 nicht ortsfest angeordnet ist, sondern sich - wie die
Werkzeugträgerplatte 17 und die Druckplatte 16 - bewegen
kann. Dies ist in Fig. 1c durch eine entsprechende Rollen
lagerung angedeutet worden. Möglich ist es auch, daß die
Werkzeugträgerplatte 17 eine fixe Position besitzt, wobei
demgegenüber Widerlagerplatte 15 und Druckplatte 16
bewegbar sind.
Um die Werkzeugeinsätze 5 synchron schließen zu können,
sind die Widerlagerplatte 15, die Druckplatte 16 sowie die
Werkzeugträgerplatte 17 entsprechend der Darstellung in
Fig. 1c durch eine gemeinsame Schließhebelanordnung 18
miteinander verbunden. Diese hat mehr oder minder
symbolischen Charakter, weil üblicherweise an dieser Stelle
Gewindespindeln oder Zahnstangen sowie Hydraulikzylinder
eingesetzt werden.
Die Fig. 1d zeigt einen Hauptzylinder 19, welcher den
Arbeitsdruck aufbaut und durch die einzelnen Werkzeugein
sätze 5 sowie die Widerlagerplatte 15, die Druckplatte 16
und die Werkzeugträgerplatte 17 hindurchkragt. Bei diesem
Hauptzylinder 19 kann es sich um einen Differentialzylinder
handeln, wobei natürlich auch andere Anordnungen zum
Einsatz kommen können.
Die Innenhochdruck-Umformpresse 2 ist vorliegend in
Liegend-Bauweise nach den Fig. 1a bis 1c ausgestaltet und
zur Aufnahme des jeweiligen Etagenumformwerkzeuges 1 einge
richtet und als Kurzhubpresse ausgeführt. Eine
Stehend-Bauweise dieser Innenhochdruck-Umformpresse 2 zeigt
Fig. 1d.
Claims (10)
1. Etagenumformwerkzeug (1) für eine Innenhochdruck-Umform
presse (2), mit sich unter Bildung eines Formraumes (3) zur
Aufnahme eines umzuformenden Werkstückes (4), insbesondere
hohlen Rohlinges (4), ergänzenden plattenförmigen Werkzeug
einsätzen (5), wobei die Werkzeugeinsätze (5) zwei oder
mehr Formraumetagen (6) bilden, wobei ferner auf der einen
Werkzeugseite eine Widerlagerplatte (15) und auf der
anderen Werkzeugseite eine Druckplatte (16) angeordnet
sind, und wobei die Werkzeugeinsätze (5) zum Öffnen und
Schließen der zwischen Ihnen angeordneten Formräume (3)
verfahrbar sind, dadurch gekennzeich
net, daß die Werkzeugeinsätze (5) untereinander mittels
Führungssäulen (7) verbunden und hierauf verfahrbar sind
sowie eine zwischengeschaltete Werkzeugträgerplatte (17)
aufweisen, welche zwischen der Widerlagerplatte (15) und
der Druckplatte (16) angeordnet und vorzugsweise
selbständig antreibbar ist.
2. Etagenumformwerkzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Werkzeugeinsätze (5) ggf. steuerbar
sowie synchron oder in abgestufter und sich ggf. über
deckender Aufeinanderfolge verfahrbar sind.
3. Etagenumformwerkzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Liegend- oder Stehend-Bauweise
verwirklicht ist.
4. Etagenumformwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungssäulen (7)
Formausnehmungen (8) zur Aufnahme der Rohlinge (4) auf
weisen, daß diese Formausnehmungen (8) mit Formausnehmungen
(9) in den Werkzeugeinsätzen (5) korrespondieren und bei in
Schließstellung befindlichen Werkzeugeinsätzen (5) in die
gebildeten Formräume (3) integriert sind.
5. Etagenumformwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugeinsätze (5) in
vorgegebenen Abständen und jeweils gleichen Horizontal-
oder Vertikalebenen sich über die Breite der Werkzeugein
sätze (5) erstreckende Formausnehmungen (9) und die
Führungssäulen (7) bei geschlossenen Werkzeugeinsätzen (5)
korrespondierende Formausnehmungen (8) aufweisen.
6. Etagenumformwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zumindest einer der
beiden einen Formraum (3) bildenden Werkzeugeinsätze (5) im
Bereich der Rohlingenden Haltevorrichtungen (11) für den
jeweiligen Rohling (4) aufweist, welche den von einer
Manipuliervorrichtung (10) übergebenen Rohling (4) bis zum
Schließen der beiden Werkzeugeinsätze (5) festhalten und
den nach dem Schließen der Werkzeugeinsätze (5) in dem
gebildeten Formraum (3) befindlichen Rohling zur Innenhoch
druckbeaufschlagung freigeben.
7. Etagenumformwerkzeug (1) nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtungen (11) als in dem
betreffenden Werkzeugeinsatz (5) in Richtung seiner
Formausnehmung (9) vor- und zurückfahrbare sowie drehbar
gelagerte und entsprechend angetriebene Fixierungshaken
(11) zum vorübergehenden Festhalten des als endseitig
offener Hohlkörper, z. B. Rohrabschnitt, ausgeführten
Rohlings (4) in der betreffenden Formausnehmung (9)
ausgebildet sind.
8. Etagenumformwerkzeug (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Formausnehmungen (9) mit dem
zugeordneten Fixierungshaken (11) mit einem rückseitigen
Schnellfüllkanal (12) in Verbindung stehen und die
Fixierungshaken (11) nach Freigabe des Rohlings (4) in den
Schnellfüllkanal (12) zurückziehbar sind.
9. Etagenumformwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 6 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtungen (11)
von Umformstempeln (13) gebildet sind, die in den Rohling
(4) stirnseitig einfahrende Umformstößel (14) aufweisen und
den Rohling (4) nach dem Schließen der Werkzeugeinsätze (5)
in den gebildeten Formraum (3) nach Maßgabe der
Innenhochdrucktechnologie umformen.
10. Etagenumformwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenhochdruck-Umform
presse (2) in Liegend- oder Stehend-Bauweise und als
Kurzhubpresse ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999155518 DE19955518B4 (de) | 1999-11-18 | 1999-11-18 | Etagenumformwerkzeug für eine Innenhochdruck-Umformpresse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999155518 DE19955518B4 (de) | 1999-11-18 | 1999-11-18 | Etagenumformwerkzeug für eine Innenhochdruck-Umformpresse |
Publications (2)
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