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Kraftbetätigte Gestängezange
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Die Erfindung betrifft allgemein eine Gestänge-Zange, die zum Herstellen
oder Lösen von Rohrverbindungen dient und eine obere und eine untere Spanneinrichtung
besitzt, die hydraulisch oder pneumatisch betätigbar und gelenkig miteinander verbunden
sind, so daß sie sich scherenartig bewegen können. Jede Spanneinrichtung besitzt
eine Schließklappe, die am einen Rand schwenkbar gelagert und am anderen Rand mit
einer aus einem Sperrglied und einem Gleitstück bestehenden Anordnung versehen ist,
so daß die Schließklappen ganz aufgeschwenkt werden können und die Zange von dem
Bohrgestänge abgenommen werden kann, wenn dies erwünscht ist.
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Zum Herstellen und Lösen von Rohrverbindungen in zum Bohren von Erdöl-Bohrlöchern
dienenden Bohrgestängen, einschließlich der Verbindungen der Schwerstange, sind
verschiedenartige Zangen verwendet worden, die eine obere und eine untere Spanneinrichtung
aufweisen, welche den oberen und den unteren Teil einer Rohrverbindung einspannen
können, worauf die obere und die untere Spanneinrichtung
eine Schwenkbewegung
oder eine scherenartige Bewegung ausführen, um die miteinander verschraubten Teile
der Rohrverbindung festzuziehen oder zu lockern. Für diesen Zweck sind auch schon
kraftbetätigte Zangen vorgesehen worden. Einige Ausführungsformen derartiger Zangen
sind in den nachstehenden USA-Patentschriften angegeben: 2 668 689 9. Februar 1954
2 737 839 13. März 1956 2 760 392 28. August 1956 2 871 743 3. Bebruar 1959 3 021
739 20. Februar 1962 3 316 783 2. Mai 1967 3 629 927 28. Dezember 1971 3 799 009
26. März 1974 Außer den in den vorgenannten Patentschriften anvegebenpn Ausführungsformen
wird auch schon eine hydraulisch betätigte Gestängezange hergestellt, in der eine
obere ua eine untere Spanneinrichtung durch einen Kolbentrieb gelenkig miteinander
verbunden sind, der zum Ausüben eines Brehmoments ausgefahren oder eingezogen werden
kann, um die Rohrverbindung herzustellen oder zu lösen. Dabei dient zum Angriff
an dem Bohrgestänge ein einziger, zentral angeordneter hyaraulischer Kolben, der
bei seinem Ausfahren eine der beiden einander gegenüberliegenden Spannbacken zum
Angriff an dem Bohrgestänge bewegt,so daß dieses zum Herstellen oder Lösen der Rohrverbindung
bewegbar ist. Diese Zange besitzt eine schwenkbar gelagerte und sperrbare Schließklappe,
die freigegeben und aufgeschwenkt werden kann, um die Abnahme der Zange von dem
Bohrgestänge zu ermöglichen.
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In dieser bekannten Zange ist der freie Raum, der von den Backen begrenzt
ist und durch den sich die Gestängezüge bei ihrer Lranipulation bewegen, nicht genügend
groß für den
Durchtritt der Zugverbinder und Rohrachutzmuffen, so
daß die Schließklappe fortlaufend geöffnet werden muß. Dieses Öffnen und das darauffolgende
Schließen und Sperren der Schließklappe ist bei der Manipulation von Gestängezügen
ein relativ zeitraubender Vorgang. Die begrenzt Bewegung der Spannbacke zwischen
ihrer Einspannstellung und der Freigabestellung ist so klein, daß das Bohrgestänge
und die darauf vorgesehenen Rohrschutzmuffen nur durch die Zange hindurchtreten
können, wenn die Schließklappe aufgeschraubt ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun in der Schaffung einer kraftbetätigten
Zange, die zum Herstellen und Lösen von Rohrverbindungen, einschließlich von Schwerstangenverbindungen,
in Bohrgestängen dient und deren Spannbacken so weit auseinanderbewegt werden können,
daß Schwerstangenverbindungen und Gummischutzmuffen oder dergleichen durch die Zange
hindurchtreten kann, ohne daß die Schließklappe freigegeben, aufgeschwenkt, wieder
geschlossen und dann wieder gesperrt werden muß, so daß die zum Zusammensetzen oder
Auseinandernehmen von zweiteiligen Rohrverbindern erforderliche Zeit atark verkürzt
wird, weil die Rohrverbinder durch die Zange hindurchtreten können, so daß diese
nicht von dem Bohrgestänge abgenommen zu werden braucht.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung einer
kraftbetätigten Zange, in der die Schließklappe zwischen einer Einspannstellung
und einer Offenstellung mit Hilfe von zwei hydraulisch oder pneumatisch betätigbaren
Kolbentrieben bewegbar ist, die auf entgegengesetzten Seiten der in der Zange vorgesehenen
und zur Aufnahme der Rohrverbindungen dienenden Öffnung angeordnet
sind,
wobei die Kolbentriebe gleichzeitig ausgefahren und eingezogen werden, um die Schließklappe
und die daran vorgesehene Spannbacke zu dem Tragkörper hin und von ihm weg zu bewegen,
so daß die Rohrverbindung eingespannt und freigegeben und ein großer Durchlaß in
der Zange geschaffen werden kann, durch den die Rohrverbindungen und die Rohrschutzmuffen
frei hindurchtreten können, ohne daß die Zange von dem Bohrgestänge entfernt wird.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht ferner in der Schaffung von zwei
kraftbetätigten Kolbentrieben, die auf je einer Seite der Bewegungsbahn der Spannbacken
angeordnet und die einziehbar sind, um die Spannbacken zum Angriff an dem Bohrgestänge
zu bewegen, so daß der den Angriff oder Zange am Bohrgestänge bewirkende Kraftantrieb
für die Zange besser abgestützt und besser im Gleichgewicht ist.
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Eine Aufgabe der Erfindung besteht außerdem in der Schaffung einer
zur Lösung der vorgenannten Aufgaben geeigneten, kraftbetätigten Gestängezange,
in der die hin-und herbewegbar gelagerte Schließklappe am einen Rand mit einer Schwenklagerunp
und am anderen Rand mit einem Sperrgleitstück versehen ist, so daß die Schließklappe
aufgeschwenkt werden kann, damit die Zange von dem Bohrgestänge abgenommen werden
kann.
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Eine weitere wichtige Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung
einer hydraulisoh betätigten Gestängezange, die bei einfachen, unkompliziertem Aufbau
zum einwandfreien Einspannen der Rohrverbindung geeignet ist und auf diese ein Drehmoment
ausüben kann, wenn die obere und die untere Spanneinrichtung eine Schwenk- oder
eine scherenartige Bewegung relativ zueinander ausführen. Daher kann
die
Zange während eines längeren Zeitraums verwendet werden, ohne daß umfangreiche iWartungs-
und Instandsetzungsarbeiten anfallen.
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Diese und andere Aufgaben, die zusammen mit weiteren Vorteilen aus
der nachstehenden Beschreibung hervorgehen, werden durch den Erfindungsgegenstand
gelöst, dessen Konstruktionseinzelheiten und Wirkungsweise nachstehend ausführlich
beschrieben sind und der in den Patentansprüchen unter Schutz gestellt wird.
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In den beigefügten Zeichnungen, in denen gleiche Bezugsziffern gleiche
Teile bezeichnen, zeigt Fig. 1 schematisch in Ansicht eine kraftbetätigte Gestängezange
gemaß der Erfindung sowie ihre Zuordnung zu einer Dreheinrichtung, einem Sockel,
einem Drehtisch und einem Bohrturmflur.
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Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht die Zange in ihrer Einspannstellung,
wobei gestrichelt die aufgeschwenkte Schließklappe angedeutet ist.
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Fig. 3 zeigt in einer Seitenansicht die Anordnung gemäß Fig. 2 mit
der Zuordnung der oberen und der unteren Spanneinrichtung zueinander.
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Fig. 4 zeigt in einer Stirnansicht die Ausführungßfork gemäß Pig.
2 mit der Zuordnung des Dreh-Kolbentriebee zu der oberen und der unteren Spanneinrichtung.
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Plg, 5 zeigt in einer Druntersicht die Zange, wobei eich die obere
und die untere Spanneinrichtung in ihrer Stellung zum Ausüben eines Drehmoments
befinden.
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Fig. 6 zeigt in einer Teildarstellung im grösseren Maßstab im Schnitt
das Drehgelenk zwischen der oberen und der unteren Spanneinrichtung.
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In Fig. 1 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der kraftbetätigten
Gestängezange gemäß der Erfindung dargestellt. Die Gestängezange 10 ist einem Bohrturmflur
12, einem Drehtisch 14 und einem Sockel 16 zugeordnet, der einen sich seitwärts
erstreckenden Träger 18 für die Zange aufweist, so daß die Zange in der üblichen
Weise an dem Sockel vertikalverstellbar ist. Dies ist üblich und bekannt und stellt
keinen Teil der vorlievgenden Erfindung dar. Das gleiche gilt für den Drehtisch
und dessen Zuordnung zu dem Bohrturmflur. Die Zange ist ferner einer Dreheinrichtung
20 zugeordnet, die oberhalb der Zange angeordnet ist und die übliche Funktion hat.
Auch die Einzelheiten dieser Dreheinrichtung stellen keinen Teil der Erfindung dar.
Nachstehend wird der Erfindungsgegenstand an Hand einer Ausführungsform beschrieben,
in der hydraulisch betätigte Kolbentriebe und ein hydraulisches System für diese
verwendet werden. Der Fachmann kann jedoch ohne weiteres erkennen, daß in dem Erfindungsgegenstand
anstelle jedes hydraulischen Kolbentriebes auch ein pneumatischer Kolbentrieb verwendet
werden kann, der an ein übliches pneumatisches System angeschlossen ist.
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Die hydraulisch betätigte Gestängezange 10 besitzt eine obere Spanneinrichtung
22 und eine untere Spanneinrichtung 24. Diese beiden Spanneinrichtungen sind im
wesentlichen gleich ausgebildet. Jede von ihnen weist einen horizontal angeordneten
Tragkörper 26 auf, der in einem Rand mit einer allgemein U-förmigen Vertiefung 28
ausgebildet ist, welche einen Zugverbinder oder Schwerstangenverbinder 30 aufnehmen
kann.
Auf dem Tragkörper 26 ist in einer Vertiefung 32, die an den mittleren Teil der
Vertiefung 28 anschließt, eine Spannbacke 34 montiert, die Klemmstücke 36 trägt
und mit Hilfe eines abnehmbaren Zapfens 38 abnehmbar festgelegt ißt. Die Spannbacke
34 besitzt eine abgewinkelte Fläche, auf der die Klemmetücke 36 montiert sind, so
daß diese am Umfang der Rohrverbindung 30 angeordnet sind und die im Abstand voneinander
und im Winkel ueinander angeordneten Klemmstücke 36 an im Abstand voneinander angeordneten
Stellen des Bohrgestänges oder des Zugverbinders angreifen können.
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Jede Spanneinrichtung besitzt ferner eine horizontal angeordnete
Sohließklappe 40, die dem Tragkörper 26 gegenüberliegt und allgemein mit ihm fluchtet.
Die Schließklappe 40 hat in jenem Rand, der dem mit der Vertiefung 28 ausgebildeten
Rand des Tragkörpers 26 geenüberliegt, eine flache Vertiefung 42 Auf der Schließklappe
40 ist in der Vertiefung 42 eine Spannbacke 44 montiert, die im wesenthohen ebenso
ausgebildet ist wie die Spannbacke 34 und ihr gegenüberliegt und gemäß Fig. 2 an
der RohrterbitSung 30 angreifen kann.
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Zur Freigabe der Rohrverbindung 30 und zum Vergrößern der von den
Vertiefungen 28 und 42 gebildeten Öffnung kann die Schließklappe 40 von dem Tragkörper
26 wegbewegt werden. Zu diesem Zweck ist der Tragkörper an entgegengesetzten Seitenrändern
desselben mit zwei zueinander parallelen Führungen 46 und 48 versehen. In der Führung
46 ist ein Fortsatz 50 eines Gelenk-Gleitstückes 52 verschiebbar gelagert und geführt.
Das Gleitstück 52 hat einen gabelförmigen Endteil 54, in den ein abgerundeter Heckteil
56 der Schließklappe 40 eingreift. Ein Gelenkzapfen 58 durchsetzt
den
gabelförmigen Endteil des Gleitstückes und den abgerundeten, dünneren Eckteil der
Schließklappe 40, so daß diese mit dem Gleitstück 52 schwenkbar verbunden ist.
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Am anderen Ende des Gleitstückee 52 ist eine mit dem Fortsatz 50 starr
verbundene Kolbenstange 60 vorgesehen, die in den Zylinder eines doppeltwirkenden
hydraulischen Kolbentriebes 62 eintritt. Dieser Zylinder ist an dem Tragkörper 26
mit einem Zypfen 66 verankert, der einen gabelförmigen Endteil 68 des Zylinders
und den Eckteil 64 des Tragkörpers 26 durchsetzt, Durch das Ausfahren und Einziehen
des Kolbentriebes 62 kann man daher das Gleitstück 52, den Zapfen 58 und den entsprechenden
Endteil der Schließklappe 40 zu dem Tragkörper 26 hin und von ihm weg bewegen.
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Die andere Führung 48 nimmt ein Sperr-Gleitstück 70 auf, dgs am einen
Ende einen auswärtsgekehrten Haken 72 besitzt und von dessen anderem Ende sich eine
Kolbenstange 74 in dem Zylinder eines doppeltwirkenden hydraulischen Kolbentriebes
76 erstreckt, der an einem Eckfortsatz 78 des Tragkörpers 26 durch einen Zapfen
80 verankert ist, der einen gabelförmigen Endteil 82 des Zylinders des Kolbentriebes
76 durchsetzt. Diese Ausbildung entspricht im wesentlichen der an dem entgegengesetzen
Rand des Tragkörpers 26 vorgesehenen. An einem abgerundeten Eckfortsatz 84 der Schließklappe
40 ist ein gabelförmiges Sperrglied 86 schwenkbar gelagert, welcheB den Fortsatz
84 umgreift und durch einen Schwenkzapfen 88 schwenkbar mit der Schließklappe 40
verbunden ist. An dem dem Schwenkzapfen 88 entgegengesetzten Ende ist das Sperrglied
86 mit einem Fortsatz 90 versehen, der einer Vertiefung 92 zugeordnet ist, die von
den das Sperrglied 86 bildenden Platten begrenzt ist. Der an dem Gleitstück 70 montierte
Haken
72 und der Fortsatz 90 des Sperrgliedes 86 greifen daher normalerweise ineinander,
so daß die Schließklappe 40 in der Schließstellung gehalten wird. Durch gleichzeitige
Betätigung der Kolbentriebe 62 und 76 kann die Schließklappe 40 von dem Tragkörper
26 weg oder zu ihm hin bewegt werden. Wenn die Schließklappe 40 von dem Tragkörper
26 wegbewegt ist, können die Rohrverbindung 30 und eine darauf befindliche Rohrschutzmuffe
durch die jetzt erweiterte Öffnung hindurch bewegt werden, die von den Vertiefungen
28 und 42 und den einander gegenüberliegenden Rändern der Schließklappe 40 und des
Tragkörpers 26 begrenzt ist. Es hat sich gezeigt, daß nach einer von dem Tragkörper
26 wegführenden Bewegung der Schließklappe 40 in einem Ausmaß von etwa 10 am die
Rohrverbindungen oder Schwerstangen oder auf dem Bohrgestänge vorgesehene Rohrschutzmuffen
durch die Zange 10 hindurch bewegt werden können, ohne daß das Sperrglied 86 gelöst
oder die Zange 10 von dem Bohrgestänge beim Zusammensetzen oder Auseinandernehmen
desselben weggenommen werden muß. Zum Abnehmen der Zange von dem Bohrgestänge kann
das Sperrglied 86 auswärtsgeschwenkt werden, indem man den Lappen 94 auswärtszieht,
so daß der Fortsatz 90 aus dem Haken 72 ausgerückt wird.
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Danach kann die Sahließklappe 40 um den Zapfen 58 von dem Tragkörper
26 weggeschwenkt werden, wie dies in Fig. 2 gestrichelt angedeutet ist.
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Die vorstehende Beschreibung der oberen Spanneinrichtung 22 gilt
auch für die untere Spanneinrichtung 24, die zum Einspannen und Preigeben des unteren
Teils 31 einer Rohrverbindung dient. Die obere Spanneinrichtung dient zum Einspannen
und Freigeben des oberen Teils 30 der Rohrverbindung. Zum Verschwenken der oberen
Spanneinrichtung 22 relativ zu der unteren Spanneinrichtung 24 und zum
Bewegen
der Zange 10 in eine in Fig. 5 gezeigte Stellung zum Ausüben eines Drehmoments ist
im Bereich des von den Backen 34 entgegengesetzten Endes der Tragkörper 26 ein doppeltwirkender
hydraulischer Dreh-Kolbentrieb 96 vorgesehen, der die obere und die untere Spanneinrichtung
22 und 24 miteinander verbindet, Wenn man den Dreh-Kolbentrieb 96 in zeitlicher
Abstimmg mit dem Ausfahren und Einziehen der Kolbentriebe 62 und 76 ausfährt und
einzieht, können der obere und der untere Teil 30 und 31 der Rohrverbindung beim
Aufbau und Abbau des Bohrgestänges gegeneinander verdreht werden.
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Der Kolbentrieb 96 ist an dem Tragkörper 26 der unteren Spanneinrichtung
24 mit Hilfe eines aufwärtsgerichteten Tragstückes 98 befestigt, das an seinem oberen
Ende eine horizontale Platte 100 und an seinem unteren Ende einen Flansch 102 besitst,
der gemäß Fig. 2 bis 4 an dem unteren Tragkörper 24 angeschraubt ist. An der Platte
100 und einem entsprechenden Teil des. Tragkörpers 26 der unteren Spanneinrichtung
24 ist das innere Ende des Kolbentriebes 96 mittels einer Lagerung 104 bgextütÇt
die mit dem Zylinder des go.bentriebes starr verbundene und vön ihm vorstehende
Zapfen aufweist, die in Lager eingreifen, die in der Platte 100 und dem unteren
Tragkörper 24 vorgesehen sind. Dies ist in Fig. 4 gezeigt. In Fig. 4 ist ferner
gezeigt, daß der untere Tragkörper 26 im Bereich des Kolbentriebes 96 eine Vertiefung
106 besitzt, die einen Teil des Kolbentriebes 96 aufnimmt, so daß die obere und
die untere Spanneinrichtung 22 und 24 möglichst nahe beieinander angeordnet werden
können.
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Der Kolbentrieb 96 besitzt eine vorstehende Kolbenstanne 108, die
an ihrem Ende mit einem Eupplungsstück
110 versehen ist, das einen
abwärtsgerichteten Zapfen 112 aufnimmt, der den vorspringenden Eckteil 64 des oberen
Tragkörpers 26 durchsetzt. Dies ist in Fig. 4 gezeigt. Der den Zapfen 112 aufnehmende
Teil des oberen Tragkörpers 26 ist mit einer abwärtsgerichteten, starren Hülse 114
versehen, die an dem Tragkörper 26 angeschweißt ist und den Zapfen 112 aufnimmt.
Dies ist ebenfalls in Fig. 4 gezeigt. In dieser Anordnung bewirkt ein Ausfahren
oder Einziehen des Kolbentriebes 96, daß sich die obere und die untere Spanneinrichtung
22 und 24 zu der in Fig. 5 gezeigten Stellung, in der sie ein Drehmoment ausüben
können, hin bzw. von dieser Stellung weg bewegen. Die obere Spanneinrichtung 22
kann daher entweder mit der unteren Spanneinrichtung 24 fluchten oder in der in
Pig. 5 gezeigten Stellung zum Ausüben eines Drehmoments im Winkel zu der unteren
Spanneinrichtung angeordnet sein. In beiden Stellungen können die Spanneinrichtungen
22 und 24 gegeneinander verdreht werden und einen Teil einer Rohrverbindung relativ
zu dem anderen verdrehen. Alle Zapfenlagerungen können mit geeigneten Halteplatten
und Schmiereinrichtungen versehen und hinsichtlich der Einzelheiten beliebig ausgebildet
sein. Die Zapfen 38 zum Halten der Spannbacken 34 und 44 können leicht abnehmbar
sein, damit die Spannbacken zum Austausch derselben leicht herausgenommen und wiedereingesetzt
werden können.
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Die obere und die untere Spanneinrichtung 22 und 24 sind miteinander
durch ein Drehgelenk 116 verbunden, das in Fig. 6 genauer gezeigt ist und einen
Innenring 118 aufweist, dessen Innenwandung 120 die Innenwandung des Drehgelenks
116 bildet und im Abstand auswärts von der Spannbacke 34 angeordnet ist, so daß
sie die Bewegung der Rohrverbindungen durch die Zange hindurch nicht stört.
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Der Innenring 118 ist an dem oberen Tragkörper 26 mit geeigneten Kopfschrauben,
Mutterschrauben oder dergleichen befestigt, die in Ausnehmungen 121 sitzen, und
ist außen mit einer Schulter 122 ausgebildet, die von einem ringförmigen Vorsprung
124 am unteren Teil des Innenringes 118 gebildet wird. Ein Außenring 126 des Drehgelenks
116 ist an dem unteren Tragkörper 26 mit geeigneten Kopfschrauben, Mutterschrauben
oder dergleichen verbunden, die in Ausnehmungen 127 sitzen, und besitzt eine einwärtsgekehrte,
im Querschnitt U-förmige Nut oder Vertiefung 128, welche den Vorsprung 124 des Innenringes
118 in der Vertikalen satt passend aufnimmt, so daß die obere und die untere Spanneinrichtung
22 und 24 relativ zueinander drehbar gelagert sind und um den mittleren Bereich
der Teile 30 und 31 der Rohrverbindung verschwenkbar sind.
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Die hydraulisch betätigte Zange 10 kann fernbedient werden, wobei
der gewünschte hydraulische Druck von einer geeigneten Druckquelle abgegeben wird.
EB ist eine Bedienungspult vorgesehen, das Ventile für die Steuerung der verschiedenen
Kolbentriebe aufweist. Die Zange und die Dreheinrichtung können mit Hilfe eines
geeigneten Mechanismus, beispielsweise eines hydraulischen Kolbentriebes oder dergleichen,
vertikal in eine Stellung gehoben werden, in der die untere Spanneinrichtung 24
im Bereich des unteren Bohrgestängerohrs oder des unteren Teils 31 des Zugverbinders
angeordnet ist. Wenn die richtige Stellung erreicht ist, werden durch eine Betätigung
eines Ventils die beiden unteren Kolbentriebe 62 und 76 eingezogen, so daß die untere
Schließklappe 40 zu dem unteren ragkörper 26 hin einwärtsgeschwenkt und dadurch
der untere Teil 31 der Rohrverbindung eingespannt wird. Je nachdem, ob das Bohrgestänge
auf- oder abgebaut werden soll, wird dann der
Dreh-Kolbentrieb
96 ausgefahren oder eingezogen. Beim Ausfahren oder Einziehen des Dreh-Kolbentriebes
sind die Kolbentriebe 62 und 76 der oberen Spanneinrichtung 22 ausgefahren, so daß
sich die obere Schließklappe 40 im Abstand von dem oberen Tragkörper 26 befindet
und die obere Spanneinrichtung 22 relativ zu dem oberen Teil 30 der Rohrverbindung
drehbar ist. Bei nicht an dem Gestänge angreifender oberer Spanneinrichtung 22 wird
jetzt der Dreh-Kolbentrieb 96 in eine Ausgangsstellung ausgefahren oder eingezogen,
je nachdem, ob das Bohrgestänge auf- oder abgebaut werden kann. Dann kann man durch
Einziehen der beiden oberen Kolbentriebe 62 und 76 die obere Spanneinrichtung 22
zum Angriff an dem oberen Teil 30 der Rohrverbindung bewegen.
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Jetzt sind sowohl der obere Teil 30 als auch der untere Teil 31 der
Rohrverbindung in je einer Spanneinrichtung fest eingespannt. Danach wird der Kolbentrieb
96 derart betätigt, daß die obere und die untere Spanneinrichtung 22 und 24 gegeneinander
verschwenkt und dadurch die Teile 30 und 31 der Rohrverbindung im Uhrzeigersinn
oder im Gegensinn des Uhrzeigers gegeneinander verdreht werden, je nachdem, ob das
Bohrgestänge auf- oder abgebaut werden soll.
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Beim Aufbau des Bohrgestänges wird zum Drehen des oberen Teils 30
der Rohrverbindung zunächst die Dreheinrichtung verwendet, die das Gestänge ziemlich
schnell, aber mit einem relativ kleinen Drehmoment dreht, während die Zange 10 beim
Aufbau des Bohrgestänges nur zum Festziehen der Rohrverbindungen dient. Beim Abbau
des Bohrgestänges dient die Zange 10 dagegen zum Lockern der Rohrverbindung, worauf
die Dreheinrichtung mit relativ hoher Drehzahl und kleinem Drehmoment den oberen
Teil 30 der Rohrverbindung von deren unterem Teil 31 abschraubt.
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Zum Unterschied von bekannten Einrichtungen mit einem einzigen, zentral
angeordneten, hydraulischen Kolbentrieb, der zum Verändern der Relativstellung der
Spannbacken dient und in seiner am weitesten ausgefahrenen Stellung das Einspannen
der Rohrverbindungen bewirkt, sind erfindungsgemäß ein Kolbentrieb an dem Gelenk-Gleitstück
und ein weiterer Kolbentrieb an dem Sperr-Gleitstück vorgesehen und wird die Betätigung
der beiden Kolbentriebe zeitlich so gesteuert, daß sie hydraulisch und mechanisch
derart miteinander zusammenarbeiten, daß das Bohrgestänge eingespannt wird, wenn
die Kolbentriebe am weitesten eingezogen sind. Diese beiden im Abstand voneinander
angeordneten Kolbentriebe gewährleisten beim Einspannen des Gestänges eine bessere
Steuerung und Abstützung, als dies bei einem zentral angeordneten, einzigen Kolbentrieb
möglich ist. Dies ist nicht nur auf die Verwendung von zwei im Abstand voneinander
angeordneten Kolbentrieben anstelle eines einzigen, zentral angeordneten Kolbentriebes
zurückzuführen, sondern auch darauf, daß die Kolbentriebe in der Einspannstellung
eingezogen sind. Da die bewegliche Spannbacke an der Schließklappe vorgesehen ist,
kann diese über eine gewünschte Entfernung, beispielsweise etwa 4 cm, von dem Tragkörper
weggeschoben werden, so daß genügend Platz für den durchtritt der Zuverbinder und
Rohrschutzmuffen durch die an dem Bohrgestänge verbleibende Zange vorhanden ist.
Infolge der Verwendung von zwei Kolbentrieben, die auf entgegengesetzten Seiten
der Bahn der Relativbewegung der Spannbacken anbeordnet und bei eingespanntem Bohrgestänge
so weit wie möglich eingezogen sind, kann die Zange daher so ausgebildet werden,
daß bei ausgefahrenen Kolbentrieben (in der Freigabestellung) die Schließklappe
einen Durchtritt der Rohrverbindungen und Rohrschutzmuffen durch die an dem Gestänge
verbleibende Zange gestattet. Daher kann
das Bohrgestänge zweckmäßiger
mit einem geringeren Zeit-und Arbeitsaufwand und mit einer geringeren Beschädigung
der eingespannten Teile der Rohrverbindungen auf- und abgebaut werden. Infolge der
Anordnung der Sperreinrichtung und des Gelenks an der Schließklappe kann die Zange
erforderlichenfalls von dem Bohrgestänge abgenommen werden.
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Wie vorstehend angegeben wurde, dient die Dreheinrichtung zum Ein-
oder Ausschrauben des Rohrzuges und die Zange zum Ausüben des zum Festziehen oder
Lockern der Rohrverbindung erforderlichen Drehmoments. Der Sockel und der Drehtisch
bestimmen die seitliche und Höhenlage der Zange und der Dreheinrichtung. Dabei stellt
die Ausbildung der Dreheinrichtung, des Sockels und des Bedienungspults keinen Teil
der Erfindung dar. Zur Bedienung der Zange werden handelsübliche Elemente verwendet,
die so angeordnet sind, daß die gewünschte Wirkungsweise der Zange erzielt wird.
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Vorstehend wurde ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben,
das jedoch vom Fachmann im Rahmen des Erfindungsgedankens abgeändert werden kann.
Die Erfindung ist daher auf die dargestellte und beschriebene Ausbildung und Wirkungsweise
nicht eingeschränkt, sondern umfaßt auch alle in den im Rahmen des Erfindungsgedankens
fallenden, zweckmäßigen Abänderungen und Äquivalente.