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Trägerrostdecke Es ist bekannt, Massivdecken aus Hohlsteinen und dazwischenliegendem
eisenarmiertem Beton herzustellen. Die dabei verwendeten Hohlsteine sind in der
Regel an den Enden offen, so daß sie bei der Herstellung der Betonzwischenlage zum
Teil mit Beton gefüllt werden, wodurch einerseits ein höherer Verbrauch an Beton
auftritt und andererseits das Gewicht der Decke größer wird, als der Berechnung
entspricht. Außerdem tritt bei den langen durchgehenden Hohlräumen eine zu starke
Luftzirkulation auf, welche ihrerseits eine schlechte Wärmeisolation bedingt. Die
offenen Hohlsteine haben weiterhin den Nachteil, daß sie nicht so transport- und
druckfest sind wie Steine, welche auch Stirnwände besitzen. Hohlsteine mit nachträglich
eingesetzten Stirnwänden vermeiden die Nachteile des Betoneinlaufens und die der
Luftzirkulation, besitzen aber eine nur unwesentlich höhere Bruchfestigkeit als
die offenen Hohlsteine. Die zur Bewehrung des Eisenbetons verwendeten Rundeisen
werden in der Regel unten in die Fugen zwischen den einzelnen Hohlsteinen eingelegt
und in den Beton eingebettet. Werden mehrere Rundeisen verwendet, so müssen sie
in bekannter aber umständhc'her Weise miteinander verflochten werden, was zeitraubend
und dementsprechend kostspielig ist.
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Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, eine leichte und
preiswerte Hohlsteindecke mit hoher statischer Festigkeit und guter Isolierwirkung
zu schaffen, und löst sie durch Verwendung eines aus einem Stück hergestellten leichten
dünnwandigen, aber trotzdem baustellenfesten fünfseitigen Hohlsteines, dessen Form
die größte statische Wirksamkeit des Vergußbetons zuläBt, und einer in sehr einfacher
Weise hergestellten Baustahlarmierung.
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Erfindungsgemäß enthält die Trägerrostdecke fünfseitig geschlossene
Hohlsteine als Füllsteine, welche beispielsweise aus Trümmersplitt oder Bimsbeton
und
Zement bestehen und unter Vibration in l-'ormen eingestampft worden sind. Sie besitzen
auf (rund dieser Herstellungsweise und dadurch, daß ihre Stirnwand in einem Stück
mit dem übrigen 1-lohlkörper hergestellt wird, eine wesentlich höhere Festigkeit
als offene oder mit nachträglich eing;#setzter Stirnwand versehene Hohlsteine; ihre
Wandstärke kann daher bei gleicher Festigkeit niedriger gehalten werden, als es
sonst hei derartigen Kunststeinen erforderlich ist.
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Formenmäßig sind die Hohlsteine gemäß der 1#'.rfiti(ltuig so gestaltet,
daß sie eine verbreiterte Grundfläche, eine Stirnwand und im oberen Teil eingezogene
Seitenwände besitzen. Zwei solcher fünfseitig geschlossener Hohlsteine können zu
einem doppelt so langen sechsseitig gesdhlossenen Hohlstein zusammengekittet werden.
wenn Schalung ges l@art ; erden soll. .
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In die zwischen den einzelnen Hohlsteinen sowohl in der längs- als
auch in der Querrichtung befindliehen Fugen «erden Baustahleinlagen gelegt, welche
erfindungsgemäß dadurch in sehr einfacher Weise hergestellt werden, daß sog. Bügelmatten
aus hochwertigem Baustahlgewebe so auseinandergetrennt Werden, daß Teile entstehen,
welche aus einem stärkeren Längsdraht und mehreren von ihm abzweigenden punktgeschweißten
Querdrähten bestehen, wobei letztere entsprechend der Höhe der Decke seitlich oder
nach unten umgebogen werden. hierdurch wird erreicht, daß die Tragstäbe und die
Bügelstäbe in einem Arbeitsgang und in einem Stück auf der Baustelle verlegt wenden
können, wodurch der erforderliche Arbeitsaufwand ganz erllel)lich lieralgesetzt
wird. Beispielsweise werden bei 1 m2 Deckenfläche 24 Verflechtungen, mithin bei
1000M2 24 000 Verflechtungen gespart.
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Anschließend werden dieFugen mit den Baustä@hleinlagen mit Beton`
ausgegossen, so daß eine nach oben und unten glatte Decke entsteht. Bei Verlegung
von Holzfußboden wird man däbei die Betonfüllung mit der oberen Kante der Hohlsteine
abschneiden lassen, während man bei Estrich noch eine Betonschicht von etwa 2 bis
3 cm über den Hohlsteinen aufbringt.
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Die Zeichnung stellt die Trägerrostdecke gemäß der Erfindung schematisch
dar, und zwar zeigt Abb. i eine perspektivische Ansicht, Abb. 2 einen Querschnitt,
Abb. 3 einen Längsschnitt, Abb. 4 die Ansicht einer Bügelmatte mit Kennzeichnung
der Schnittstellen und Abb. 5 die Ansicht einer verlegfertigen Bausta:hlinattenbewehrung.
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Je zwei fünfseitig geschlossene und mit den offenen Seiten zusammengekittete
oder trocken zusammengelegte Hohlsteine i werden auf und längs Sc'halungsbrettern
2 so dicht nebeneinander verlegt, daß von unten her gesehen eine geschlossene Fläche
vorhanden ist. Zwischen je zwei derartigen parallel laufenden Gruppen von Hohlsteinen
entsteht über dein Schalungsbrett 2 eine Längsfuge 3, auf deren Grund ein Rundsta'hldraht
:f zur Bewehrung des Betons gelegt wird. Die durch die besondere Formgebung der
Hohlsteine gel)il(leteti Querfugen werden mit der verlegfertigen Baustahlmattenbewehrung
versehen, welche aus stärkeren Rundstahldrähten 6 und nach oben gerichteten schwächeren
und nmgel)0genen Stahldrähten 7 besteht, wobei diese gemäß Alb. 4 aus Bügelmatten
8, welche an den Stellen p durchschnitten werden, entstehen. :\nschließend werden
sämtliche Fugen mit Beton io ausgegossen. Es kann auch Estrich ii von 2 bis 3 cm
Höhe auf die fertige Decke aufgebracht werden.
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Die vorliegende Erfindung wirkt sich bezüglich Gewichtsersparnis derart
aus, daß sowohl hinsichtlich des Stein- als auch des Bewehrungsmaterials, bei welchem
die derzeitig geltenden Bestimmungen zur Anwendung' hoher Beanspruchungen eingehalten
werden, etwa 30% gespart werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt,
Form und Größe der Hohlsteine können vielmehr variiert «-erden. -Maßgeblich dabei
ist jedoch, daß sie dünnwandig und fünfseitig geschlossen sind. .Für die Bewehrung
ist es kennzeichnend, daß sie durch das Zerschneiden handelsüblicher Baustahlgewebematten
entsteht.