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Fensterverschluß mit Drehriegel, insbesondere für zweiflügelige Fenster
Die Erfindung betrifft einem. Fensterverschluß, vorzugsweise für zweiflügeligeFenster,
bei welchem die Ausführung, der Einbau und die Wirkungsweise wesentlieh vereinfacht
sind und dieFertigung selbst unter Ausschaltung von Spezialwerkzeugen und -maschinen
aus leicht zu beschaffenden Rohstoffen durchgeführt werden kann. Der VerschluB besteht
. aus einer mit drei- Nasen versehenen, als Drehriegel wirkenden Stange, die in
einer Nut des Flügelholzes gelagert ist und unter Einwirkung einer Kurbel eine Drehung
um ihre Achse ausführt. Hierdurch wird eine weiche und satt anliegende Verriegelung
zwischen den Flügeln unter sich und dem Fensterrahmen erreicht.
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Die bekannten Fensterverschlüsse mit offen liegenden, unschön wirkenden
Drehriegelfltangen weisen in etwa Mitte der Stange einen schwenkbaren Riegel auf,
welcher zum Schließen in einem offen angeordneten Haken 'des Gegenflügels öder Rahmens
.geschwenkt und eingelegt wird. Abg-esehen von dem anders wirkenden Anziehen des
Gegenflügels, entgegen dem Andrücken nach der Erfindung, genügt diese veraltete
Ausführung schon wegen ihrer groben, außen sichtbaren Anordnung nicht den Anforderungen
der neuzeitlichen Wohnungsausstattung. Andererseits bedingen die meist verwendeten
verdeckten und gefälligeren Ausführungen der sog. 'Basküleverschlüsse . einen hohen
Materialaufwand, ausgesuehte Rohmaterialien und zur Fertigung des komplizierten
Schließmechanismus überdies hochwertige Arbeitskräfte und Spezialmaschinen, da die
mittels Zahnstangenr- oder Exzentertriebes axial bewegten zwei Schließ-Stangen,
der Mittelriegel und die zumeist mit Rollen versehenen Gegenlager im Fensterrahmen
nur bei sorgfältigster Fertigung ehre länger während einwandfreie
Betätigung
gestatten. Beim Verriegeln; insbesondere bei Verzug oder auch Verschmutzung der
Flügel mußten vor dem eigentlichen Schließen zudem jeweilig dieFlügelerst sorgfältig
angedrückt werden. Auch der Einbau -dieser Verschlüsse ist umständlich und langwierig.
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Diese Nachteile sind durch den Fensterverschluß nach der Erfindung
behoben. An Stelle von zwei Schubstangen aus Sonderwalzeisen und einem Schloßkasten
mit auf tSpezialmaschinen gefertigtem Übertragungsgetriebe findet eine aus einfachen
Rundeisen oder Abfallprodukten hergestellte Drehriegelstange mit angebogenen Nasen
und einem angeschweißten, zugleich als mittlere Verschlußnase verwendbaren Mittelsteg
mit starrem Kulissenring Verwendung, die in Verbindung mit einem Drehgriff eine
einwandfrei wirkende Verriegelung bildet. Schloß und Schloßkasten sind eingespart;
als Widerlager für den Schließvorgang dient allein die Rosette des Fenstergriffes.
Zum Einbau bedarf es lediglich einer durch eine oder zwei Bohrungen zu schaffenden
Ausnehmung der Deckleiste und der Ausstemmung einer schmalen Öffnung für die Mittelnase
der .Riegelstange. Als weiterer Vorteil ist die Erübrigung aller sonstigen mechanisch
bewegten oder angelenkten Teile zu nennen, so daß Störungen und Ganghemmungen praktisch
ausgeschlossen sind. An Stelle der mit Rollen versehenen Einrastungen, der sog.
Kloben, sind einfache Schließbleche oder -winkel ausreichend. :Schließlich ist auch
der Materialaufwand und die Einbauzeit ganz wesentlich verringert.
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Eine beispielsweise Ausführung des erfindungsgemäßen Verschlusses
ist schematisch in den Zeichnungen Fig. 1 bis 4 wiedergegeben. Es zeigt Fig. i die
Riegelstange und Fig. 2 den Griff mit Rosette und Kurbelarm in perspektivischer'
Ansicht, Fig.3 einen Horizontalschnitt durch die Drehgriffachse und Fig. 4 einen
Schnitt durch die untere Nase.
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Der Verschluß besteht aus zwei Teilen, der Baskülestange (Fig. i)
und dem Basküleaufsatz (Fig. 2). Das mit Hilfe der Olive9 (Fig.2) auf dem Wege einer
etwa go°'-Orehung erzeugte Drehmoment wird über den an dem Schaft 14 fest angeordneten
Hebelarm 12 auf den Kurbelzapfen 1'3 übertragen. Letzterer gleitet in den Kulissenring
6 (Fig. i), welcher in einem Winkel von etwa 70° mit dem Steg 5 fest verbunden ist,
der seinerseits wieder in starrer Verbindung mit der Stange i steht. An dieser befinden
sich die drei gleichgerichteten Schließnasen 2, 3 und 4. Die Verbindung der einzelnen
Teile erfolgt vorteilhafterweise durch Schweißung, wobei der Kulissenring 6, Steg
5 und Nase 4 aus einem Rundeisenstück gebogen und mit der Riegelstange i verbunden
werden können, während die Nasen 2 und 3 lediglich umgewinkelt zu werden brauchen.
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Vorzugsweise kann die Baskülestange (Fig. i) auch bei Verwertung kurzer
Enden an Rundeisen, z. B. einfachen Moniereisen von 7 bis 8 mm 0, aus zwei Stücken
durch Schweißung zusammengefügt werden, indem beispielsweise der obere Teil der
Stange i mit den angebogenen Nasen 2 und 4 aus einem Stück gefertigt wird und ein
zweites Stück zur Bildung des unteren Teils mit Nase 3 und des Kulissensteges 5
dient. Beide Teile werden bei 7 zusammengeschweißt und gleichfalls durch die Schweißnaht
8 mit dem Kulissenring 6 versehen.
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Die Baskülestange i ist in einer Vertikalnut d--,s Fensterflügelholzes
15 gelagert, das außerdem lediglich eine Ausnehmung für den Durchlaß und die Schwenkung
der Nase 4 aufweist. Diese Ausnehmung dient zugleich zur Höhenpassung der gesamten
Riegelstange. Der Kurbelarm und Kulissenring sind in einer einfachen Bohrung 18
der Deckleiste 17 untergebracht. .
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Die Schließbewegung erfolgt durch eine Drehung des Griffes 9, der
sog. Olive, wobei der Kurbelzapfen 13 (Fig.3) in Pfeilrichtung zur Stellung 13a
geschwenkt wird und der Kulissenring 6 und mit diesem die Baskülestange i mitgenommen
wird. Die Nasen wechseln hierbei in Pfeilrichtung in die Stellungen 4a (Fig. 3)
-und 3a (Fig.4) über. Als Widerlager für das Drehmoment dient ausschließlich die
mit Schrauben in der Deckleiste 17 befestigte Rosette io, die zur besseren Haftung
noch die in das Holz dringenden Anlappungen i i aufweist. -Die weiche und gleichmäßige
Betätigung des Schließmechanismus beruht auf der erfindungsgemäß abgerundeten Ausführung
des Kulissenringquerschnittes, wodurch inVerbindung mit dem rund gehaltenen Kurbelzapfen
13 ein schmiegsames Gleiten erzielt wird. Ein selbsttätiges Öffnen des Verschlusses
bei Erschütterungen oder durch Winddruck ist nicht möglich, da in Schließstellung
der Kurbelzapfen 13 in Totpunktstellung oder selbsthemmend etwas darüber steht.
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Als Widerlager für die Nasen 2 und 3 dienen im Rahmenholz 2o eingelassene
und festgeschraubte einfache Blechwinkel 21 (Fig. 4) bzw. ein Schließblech i9 im
Flügelholz 16 des Gegenflügels (Fig. 3).
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Es sind weitgehende Abwandlungen in der konstruktiven Ausbildung des
Erfindungsgegenstandes denkbar. Ring und Steg sind nicht an die dargestellte Ausführungsform
gebunden und können jenach der gewünschten Schwenkbewegung und Kraftwirkung in Anordnung
und Form abgewandelt werden. Auch die Drehrichtung ist umkehrbar. Schließlich kann
durch entsprechende Bemessung des Kulissenringes und Verkürzung der vertikalen Weite
für Sonderzwecke ein Mitnehmen des Gestänges auch in axialer Richtung erreicht werden,
sei es zum Einziehen vorspringender Verschlußnasen, beispielsweise in Offenstellung,
oder auch zur Erzielung eines Einsteck- statt Preßv(Zrschlusses in einer Richtung.