DE83522C - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
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Description
KAISERLICHES 7A
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 23: Fettindustrie.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. April 1895 ab.
Vorliegende Erfindung hat die neue Anordnung einer Maschine zum Giefsen von mit
einem Ueberzug versehenen Kerzen auf mechanischem Wege und in vollständig regelmäfsiger
Weise zum Gegenstande.
An sich ist die Herstellung von überzogenen Kerzen, d. h. solchen, welche aus einem Ueberzug
aus Stearin besserer Qualität und einem Kern minderer Qualität bestehen, schon sehr
lange bekannt. Trotz der grofsen Vortheile, welche diese Fabrikation bieten würde, hat
man bisher diese Kerzen mit Ueberzug in ununterbrochener Fabrikationsweise nicht herzustellen
vermocht, was in der Schwierigkeit lag, mittelst billiger Arbeitsweisen ein regelrechtes
und genaues Product zu erhalten.
Das verbreitetste Verfahren, welches bisher zur Anwendung gelangte, bestand darin, dafs
man die Giefsformen mit der als Ueberzug dienenden Masse ausfüllte und dann nach Verlauf
einer gewissen Zeit die Maschine umstülpte, damit die im Innern der Giefsform noch flüssige Masse ablaufen konnte. Hierauf
gofs man in die so gebildete Höhlung die den Kern bildende Masse ein.
Es ist leicht ersichtlich, dafs ein derartiges Herstellungsverfahren nur mangelhaftes Product
von sehr veränderlicher Zusammensetzung liefern kann, da die durch Erkalten des ersten Eingusses
erzielte Wandstärke des erhaltenen Ueberzuges eine sehr ungleiche sein wird.
Bei dem Herstellungsverfahren nach vorliegender Erfindung wird der Stearinüberzug
auf einen Metallkern gegossen, der beim Erkalten der Masse herausgezogen wird, so dafs
zum Eingiefsen der den Kern bildenden Masse eine vollständig regelmäfsige Höhlung verbleibt.
Fig. ι zeigt im Schnitt durch die Achse eine Gesammtanordnung, sowie den hubdaumenartigen
Sector einer Kerzengiefsmaschine nach vorliegender Erfindung.
Die Fig. 2., 3 und 4 zeigen verticale Schnitte durch eine Form nebst dem zugehörigen Kern,
der gleichzeitig als Ausstöfser dient und in Stellungen gezeichnet ist, die er während des
Eingiefsens des centralen Kerzenkernes, sowie nach seinem Herausziehen aus der Form einnimmt.
Im Innern einer jeden Giefsform kann sich ein als Ausstöfser dienender Kern oder Dorn 2
in concentrischer Lage zur Form verschieben; dieser Dorn besteht aus einem Metallrohr,
dessen äufserer Durchmesser gleich dem inneren Durchmesser der Form ist, vermindert um die
doppelte Wandstärke des der Kerze zu gebenden Ueberzuges, so dafs zwischen der Wandung
des Domes 2 und derjenigen der Giefsform ι ein ringförmiger Raum von gleichmäfsiger
Breite und genau gleich der Wandstärke des Ueberzuges entsteht.
Das obere Ende des Ausstöfsers oder Domes 2 ist durch einen Metallstöpsel abgeschlossen (Fig. 2
und 3), der in seiner Höhlung die Form der Kerzenspitze zeigt und bei 4 central durchbohrt
ist, um den Docht frei hindurchgehen zu lassen. Der Dorn ist ferner mit seinem
Untertheil auf eine Spindel 5 mit Kanal 6 (Fig. 2) zum Hindurchführen des Dochtes aufgeschoben.
Zwischen dieser Spindel und einer um dieselbe gewickelten Schraubenfeder 7 wird der
Docht mit einem Druck festgehalten, der gerade genügt, damit der Docht beim Abwärtsgehen
des Domes 2 gespannt bleibt.
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende: Ist zum Eingiefsen des Stearinüberzuges
der Dorn 2 in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung eingesetzt, so giefst man das Stearin
in den zwischen dem Dorn 2 und der Giefsform ι verbleibenden ringförmigen Raum ein.
Wenn das Stearin fest zu werden beginnt, so wird der Dorn schnell nach unten in die
Stellung Fig. 3 zurückgezogen, wo er eine solche Stellung einnimmt, dafs das Giefsen des
centralen Kernes mit geeigneter Masse, sowie die Bildung der Kerzenspitze erfolgen kann,
welche sich in der Höhlung des Stöpsels 3 abformt. Ist diese Arbeit vollendet, so wird,
wenn die Kerze fest geworden ist, letztere durch den Dorn 2 aus der Giefsform ausgestofsen,
der in die angehobene Stellung nach Fig. 4 übergeht. Die Kerzen 8 werden dann so eingestellt und festgehalten, wie es die linksseitigen
und die mittleren Theile der Fig. 1 zeigen und dies weiter unten angegeben wird.
Jeder der Dorne 2 erhält in der nachstehend beschriebenen und aus Fig. 1 ersichtlichen
Weise seine nöthigen Auf- und Abwärtsbewegungen.
Die als Ausstöfser dienenden Dorne 2 sind in senkrechter Lage und zu Gruppen von je
24 Stück auf waagrechten Platten 9, 9 befestigt, die von senkrecht stehenden Stangen 10 getragen
werden. Letztere sind in geeigneter Weise im Maschinengestell geführt und an das
untere Ende der Stangen Gewichte 11, 11 angehängt,
durch welche dieselben beständig nach unten und an das untere Ende ihres Hubes gezogen werden. In dieser gesenkten Stellung
werden die Stangen 10 durch Schellen 12 mit
Preisschrauben angehalten; diese Schellen lassen sich auf den einzelnen Stangen 10 einstellen.
Diese Stangen 10 stehen sämmflich concentrisch zu einem Zahnkranz 13, der in Richtung
des Pfeiles (Fig. 1) in Drehung versetzt wird. Dieser durch ein Zahnrad oder ein anderes
geeignetes Getriebe in Drehung versetzte Zahnkranz 13 ist mit einem hubdaumenartigen Sector
14 besetzt, der aus zwei ansteigenden Flächen 1 5 und 16 und einer waagrecht liegenden
Fläche 17 gebildet ist. Genannter Sector greift bei seiner Drehung der Reihe nach unter
die Rollen 18, von denen je eine an den Stangen 10 sitzt. Wälzt sich nun eine Rolle
an der ansteigenden Fläche 15 ab, so wird die betreffende Stange 10 allmälig angehoben
und bleibt so lange hochgehoben, als die Rolle 18 über die waagrecht liegende Fläche 17
hinwegläuft. Wenn dann die Rolle 18 wieder auf der schrägen Fläche 16 herabläuft, so
senkt sich die Stange 10 durch das an dieselbe angehängte Gewicht 11 wieder. Eine
jede Gruppe von Ausstöfsern oder Dornen 2 folgt der Bewegung der Stange 1 o, mit welcher
die erstere verbunden ist. Die Form des hubdaumenartigen Sectors 14 ist so gewählt,
dafs genannte Dorne 2 einer und derselben Gruppe in ihren zugehörigen Giefsformen
1, 1 (Fig. 1) zu gewünschtem Augenblick
gleichzeitig gehoben und gesenkt werden, und zwar so lange, dafs die oben genannten
drei auf einander folgenden Vorgänge: das Eingiefsen der Kerzenumhüllung, das Eingiefsen
des centralen Kernes, sowie das Ausstofsen der fest gewordenen Kerze aus den Formen bewirkt
werden kann.
Die Vorschublänge der Stangen 10 und demzufolge die Länge der von der Maschine hergestellten
Kerzen kann nach Bedarf verändert werden, indem man die Schelle 12 mehr, oder ·
weniger hoch auf der Stange 10 einstellt und festklemmt.
Die eine jede Gruppe von Giefsformen 1 umgebenden Kästen 19, 19 werden abwechselnd
mit heifsem Wasser (während des Eingiefsens) und (nach diesem Eingiefsen) mit kaltem
Wasser angefüllt, um das Formen der Kerzen zu erleichtern und das Festwerden des Stearins
zu beschleunigen.
Die im oberen Theil der Maschine in Fig. 1
ersichtlichen Vorrichtungen 20, 20 sind Zangen oder Halter, welche durch die Hebel 21 ausgeschwungen
werden und zum Festhalten der Kerzen 8, 8 nach deren Herausziehen aus der Form dienen, damit der Arbeiter die Dochte
abschneiden und die Kerzen zu weiterer Verpackung wegnehmen kann.
Die vorbeschriebenen Vorrichtungen, welche zur Hervorrufung folgender Bewegungen:
a) zum Anheben der Ausstöfser oder Dorne 2, 2 (mittelst des Zahnkranzes 13 nebst dem sich
mit drehenden Sector 14),
b) zum auf einander folgenden Anwärmen und Abkühlen der Giefsformen (durch
die Kästen, mit heifsem und dann mit kaltem Wasser gefüllt),
c) zum Festhalten der Kerzen nach ihrem Ausstofsen aus der Form (durch die ausschwingbaren
Zangen 20)
dienen, bilden keinen Theil der vorliegenden Erfindung, da dieselben durch anderweite
Patente des Erfinders geschützt sind.
Der Dorn oder Ausstöfser, welcher in der Giefsform concentrisch steht und dessen äufserer
Durchmesser kleiner ist als die lichte Weite der Giefsform, bildet einzig und allein den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Dieser Dorn kann natürlich auch bei Kerzengiefs-
maschinen jedweder anderen Anordnung verwendet werden, bei denen die Kerze durch
einen Dorn aus der Giefsform ausgestofsen wird; in erster Linie aber soll er für die
Herstellung von Kerzen mit Stearinüberzug dienen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Eine Maschine zum Giefsen von Kerzen, welche mit einem Ueberzug ausgestattet sind, gekennzeichnet durch die Anordnung von einzelnen oder zu Gruppen zusammengestellten Dornen oder Ausstöfsern (2), deren äufserer Durchmesser kleiner als die lichte Weite der Giefsformen ist und welche zum Eingiefsen des Ueberzuges in die Giesform eingestellt, zum Ergiefsen des Kerzenkerns aus der Form zurückgezogen und zum Ausstofsen der fertigen Kerze durch die Giefsform hindurchgeschoben werden können.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE83522C true DE83522C (de) |
Family
ID=355834
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT83522D Active DE83522C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE83522C (de) |
-
0
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