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Bremsgestängesteller, insbesondere für Kraftfahrzeugbremsen Die Erfindung
bezieht sich auf Vorrichtungen, welche in Abhängigkeit von der Abnutzung der Bremsbeläge
das Bremsgestänge jeweils. um den erforderlichen Betrag nachstellen, damit dieBremse
ständig betriebsbereit bleibt. Der erfindungsgemäße Bremsgestängesteller zeichnet
sieh gegenüber dien bekannten, teilweise komplizierten derartigen Vorrichtungen
durch besondere Einfachheit im Aufbau und in der Wirkungsweise aus, was beiden dauernd
hoch beanspruchten Lastkraftwagen und Anhängern von großer Wichtigkeit ist. Diese
Vorteile werden vor allem dadurch erreicht, daß der Brernsgestängesteller aus zwei
in das Bremsgestänge eingegliederten, miteinander irm Gewindeeingriff stehenden
Teilen zusammengesetzt ist, wovon der eine Teil über seinen Umfang verteilte Anschläge
aufweist, von denen bei Überschreitung des zu,-lässigen Bremsgestängehubes jeweils
einer unter den. Einfluß einer Kurvenbahn gelangt, welche ihn nach Umkehr der Gestängebewegung
zu einer Ausweichbewegung und damit den genannten Teil zu einer Drehbewegung zwingt,
die sich in eineAxnalbewegung des einte Teiles gegenüber dem anderen Teil und damit
in eine Verlängerung des Bremsgestänges umsetzt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
sowie seine Anwendung bei verschiedenen Bremsbauarten in. schematischer Weise dargestellt.
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In Fig. r ist ein Anhängerfahrzeug i dargestellt, welches eine Zuggabel
3 zum Ankuppeln an das nicht gezeigte Zugfahrzeug besitzt. Im Kopf
dieser
Zuggabel ist eine Zugstange 7 längs verschielybar gelagert, welche die Zugöse 9
trägt. Wenn vom Zugfahrzeug eine Zugkraft auf, die Stange 7 ausgeübt wird, legt
sich diese :init ihrem Bund i i an eine Gegenfläche 13 des Deichsellcopfes, wodurch
der Zug auf ,die Deichsel 3 und, damit auf den, Anhänger i übertragen wird. Läuft
dagegen hei Abbremsung des Zugfahrzeuges das Anhängerfa'hrzeug i auf das Zugfahrzeug
auf, so bewegen sich die Deichsel 3 und .die Stange 7 unter Zusammendriiekung einer
Feder 15 relativ zueinander, und diese Relativbewegung setzt sich auch auf das Gestänge
17, 19 und 21 fort und führt zu einem :Anpressen der nicht gezeigten Bremsbaoken
aii die Bremstrommeln der Anhängerbremse. In ,dieses als .\liflaufliremse bekannte
Bremssystem ist, %vie rin Fig. i schematisch angedeutet, mittels der Stange 21 de--
erfindungsgemäße Bremsgestängesteller 23 eingegliedert, welcher in den Fig. 2 bis
.4 im einzelnen gezeigt ist.
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Gemäß Fig. 2 trägt die Stange 21 zwei Bunde 25 und 27, zwischen denen,
ein Teil 29 drehbar, aber axial unverschi'ebbar gelagert ist. Dieser Teil ist finit
einer Hülse 31 veiibunden, welche an ihrem Umfang z. B. vier Anschläge 33 aufweist,
die von einander jeweils um 9o° entfernt sind. Mit der drehbaren Hül'Se 31 ist außer
dem Teiil- 29 eine Mutter 35 starr verbunden. In diese Mutter greift eine Schraubenspindel
37 ein, welche sich in dem zu den Bremstrommeln führenden Gestänge39 fortsetzt.
Dieses Gestänge und mit ihm auch die Spindele 37 sind gegen Drehung gesichert. Am
Rahmen des Anhängers ist eine Hülse 41 befestigt, in welcher ein 1301201743 drehbar
gelagert ist. Dieser Bolzen trägt auf seinen Umfang einen Stift 45, der in eine
Nut 47 der Hülse 41 ragt. Damit iist der Bolzen 43 in seiner axialen Lage ges.icbert,
und außerdem ist seine Drehmöglielikeit durch die Länge der Nut 47 begrenzt. Der
Bolzen 43 trägt an seinem unteren Ende ein .schalenförmiges Glied 49, welches als
Gleitbahn für jeweils einen der Anschläge 33 einen Abschnitt 51 sowie einen weiteren,
kurvenförmigen Abschnitt 53 aufweist. Die Teile 43,49 werden durch eine Feder 55,
in Pfeilrichtung der Fig.2 betrachtet, im Uh:rzei@gersi.n.n gedreht, wohei diese
Drehung durch das Ankegen des Stiftes 45 am Ende der Nut 47 begrenzt ist. Am Gestänge
21. ist ein Lagergehäuse 57 für einen durch eine eder 59 belasteten Bolzen 61 befestigt,
der in den einzelnen Bereitschaftsstellungen der Anschläge 33 in Vertiefungen 63
einrastet, welche am Umfang der Hüllse 31 in gleichen Winkellabständen wie die Anschläge
vorgesehen sind. Die Iliilse 31 sowie die von iihr getragenen Anschläge 33 sind
damit mit einer durch die Feder 59 bestimmten Kraft gegen Drehung gesichert,.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: Wenn
sich bei Aufl@amfbewegungen des Anhängerfahrzeuges i gegenüber dem Zugfahrzeug das
Gestänge der Auflaufbremse in der an Hand von Eig. i erläuterten Weise gegenüber
dem Anhänger bewegt, schwingt der Lenker i9 in Pfeilrichtung, und bei der dadurch
bedingten Bewegurig des Gestän;gestellers 23 Wird der Bolzen 33 an, denn _'@lisclinitt
5 r des Gliedes 49 entlang geführt. Hierbei übt die Feder 59 über den Stift 61 eine
solche Haltekraft auf die Hülse 31 aus, d@aß der Anschlag 33 den schrägstelieirden
Teil 49 gegen die Kraft der Feder 55 um einen geringen Betrag zurückdrängt. Hält
sich die G,est:ingel>ewegung in zulässigen Grenzen, (Uli. ist die Abnutzung der
Bremsbeläge noch nicht zu weit fortgeschritten, so hört die Bewegung, Wie 111 1
hlg.3 gezeigt, bereits au'f, wenn der Ansc'lilag 33 noch am Abschnitt 5i anliegt.
Kehrt beim Lösen der Bremse das Gestänge in seineAusgangsstellung zurück, so verl'äßt
auch der Anschlag33 den .'fbsclinitt5i des Kurvengliedes 49 wieder, ohne daß die
Hiilse 31 zu einer Drehung ve.ranlaßt «-orden Wäre. 1)ie Länge des Bremsgestänges
ist damit die -']eiche gelblieben.
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Sind dagegen die Bremsbeläge stark abgenutzt, so bewegt sich das Gestänge
und, mit diesem der Gestängesteller 23 so weit, daß, Wie es Fig,. 4 zeigt, der Anschlag
33 das Ende des Abschnittes 51 veT-läßt. Damit schnappt (las Ktir\elgliec149, venandaßt
durch die Feder 55, bis zum Anschlag des Stiftes45 am Ende der Nut 47 «-eiter, und
das Glied 49 und der Anschlag 33 kommen in die aus Fig. 4 ers:ichtlic'he Lage zueinander.
Wird das Gestänge zusaminen mit dem Gestängesteller 23 beine Lösen der Bremse in
die Anfangslage ztirückliewegt, so gleitet der Anschlag 33 an der Kurvenbahn 53
entlang, welche Min zu einer Ausweichbewegung und damit zu einer Drehung des Gehäuses
31 uni 9o°' veranlaßt. Diese Drehung ist rnöglicb, Weil durch den Druck der Kurvenbahn
53 auf ,den Anschlag 33 die Kraft der Feder 59 überwunden u,nd der Stift 61 aus
der Vertiefung63 ausge'holt'en wird, bis er nach der Dreliuag uni 9oc' in die nächste
Vertiefung wieder einrastet. In dieser neuen gesicherten Stellung der Hiilse31 steht
der näclisteAnsclilag33 in Bereitschaftsstellun g gegenülyer dein Kurvenglied 49.
Bei der Drehung der Hülse 31 wurde die Spindel 37 von der Mutter 35 iin Sinne einer
Gestängeverlängerung axial bewegt und damit die Abnutzung -der Bremsbeläge ausgeglichen.
Wenn die einmalige go°-Drehung für die notwendige Längsbewegung der Spindel 37 nicht
ausreicht, so gleitet bei der nächsten l;renisung der nunniefr in Bereitschaftsstellung
stehende näeliste Ansc'hlhg 33 ebenfalls über den Abschnitt 5i hinaus, und das Gehäuse
31 wird bei der R@icl;l>ewegu;ag nochmaIs unter weiterem Vorschub der Spifndel37
gedreht.
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Die vorstehenden Ausführungen zeigen, d'aß die Größe der Winkel,dreh@ung
des Gehäuses 31 von der Kurvenform des Schalengliedes 49 abhängt. Wird dieses Glied
so rausgebildet, d'aß die Kurve 53 z. BI. einen über 9o° hinausgehenden Bereich
umfaßt, so dreht auch der an dieser Kurve entlang gleitende Anschlag 33 die Hülse
31 uni diesen größeren Winkelbetrag, und damit wird der Nachstellweg je Hub ein
größerer. Ebenso ließe sich durch entsprechende Gestaltung des Kurvengliedes 49
auch ein kleinerer Drehwinkel als 9o' erreichen. Die Zahl der Anschläge 33 und ihre
Verteilung auf dem Umfang der Hülse 31 nüissen in jedem Fall
der
jeweiligen Winkeldrehung so angepaßt werden; claß nach jeder Drehung ein Anschlag
33 in Bereitschaftsstellung gegenüber der Gleitbahn 51 steht. Die erfindungsgemäße
Anordnung der Gestängestel,lereinricht,ung231rei einerAuflaufbremse -,bringt noch
den Vorteil mit sich, daß durch die Schwingbewegung des Lenkers i9 der Gestängesteller
während des Bremshohes auch etwas nach unten .geführt wird, so @daß, falls eine
N'achstel'lung notwendfig wird., der Anschlag 33 sich zunächst mit seinem oberen
Ende an die Kurve 53 anilegt und infolgedessen die Hülse 31 am Anfang über einen
großen, mit fortschreitender Bewegung .sich verkleinernden flebel-armgedreht wird.
Die Hebelverhältnisse entsprechen somit völlig der Forderung, die anfängliche Reibung
der Ruhe mit einer großen Kraft zu überwinden, .die sich mit Beginn der Reibung
der Bewegung fortschreitend verkleinert.
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Die Erfindung ist .im übrigen weder auf die Eingliederung an der in
Fig. i gezeigten. Stelle einer Auflaufbremse noch überhaupt auf die Verwendung bei
einem solchen Bremssystem beschränkt. Die universelle Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen
Bremsgestängestellers ergibt sich aus der Anordtnnig gemäß FinG. 5, bei welcher
der Bremsgestängesteller in das Bremsgestänge 65 eines Lastkraftwagens 67 eingeschaltet
ist. Seine Wirkungsweise ist dabei die gleiche wie die vorstehend beschriebene.