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Uberlagerungsempfänger mit Induktivitätsabstimmung für Oszillatorkreis
und Vorkreis Es ist bekannt, überlagerungsempfänger mit einer Induktivitätsabstimmung
für Oszillatorkreis und Vorkreis in Form von verschiebbaren Hochfrequenzeisenkernen
zu versehen. Praktisch ausgeführt wurde die Induktivitätsabstimmung aber nur bei
Empfängern mit Drucktastensystem, bei denen für jeden fest abstimmbaren Drucktastenteil
ein Spulensatz mit zugehörigen Hochfrequenzeisenkernen vorgesehen war. Bei der Abstimmung
dieser Spulensätze wurde nur ein verhältnismäßig kleiner , Frequenzbereich überstrichen,
da es große Schwierigkeiten bereitete mit einer einfachen Anordnung die bei der
Drehkondensatorabstimmung üblichen Frequenzbereiche von i :3 einzuhalten. Die vorliegende
Erfindung stellt sich die Aufgabe, mit einfachen Mitteln die Induktivität über den
üblichen Mittelwellenbereich von 5oo bis i5oo kHz abzustimmen und unter Einsparung
der Drehkondensatoren mit ihren größeren Ausmaßen einen auch für die Massenfertigung
geeigneten, räumlich gedrängten Überlagerungsempfänger zu schaffen.
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Gemäß der Erfindung werden zwei mit dem gleichen Oszillatorkreis zusammenarbeitende
Vorkreisspulen, die durch einen mit der Eisenkernbewegung zwangsläufig gekuppelten
Umschalter nacheinander eingeschaltet werden, durch einen gemeinsamen Eisenkern
verstimmt. Für den durch die zwei Vorkreisspulen überstrichenen Frequenzbereich
ist nur eine Oszillatorspule mit einem dazugehörigen Eisenkern vorgesehen. Die Vorkreis-und
Oszillatorspulen sind zweckmäßig koaxial einlagig auf einem gemeinsamen Spulenkörper
angeordnet, und auch die Eisenkerne kegen im Inmern des Spulenkörpers auf einem
gemeinsamen Träger. Gleichzeitig mit der Spulenumschaltung wird zweckmäßig auch
ein Fest-Kondensator zu dem Vorkreiskondensator
parallel geschaltet,
so daß die Abstimmkurven der beiden Vot'kreise, die die Skalenstellung in Abhängigkeit
von der Frequenz darstellen, an der Umschaltstelle tangential ineinander übergehen.
Bei dem Abstimmungsvorgang ist die Umschaltung der Vorkreise für den Hörer kaum
merklich, weil die Oszillatorfrequenz eindeutig durch die Lage des Kerns in der
Oszillatorspule gegeben ist und sich diese bei der Umschaltung der Vorkreise nicht
ändert.
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Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens wird auf die Zeichnung verwiesen.
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Fig. i zeigt ein Schaltbild des Vorkreises und Oszillatorkreises ;
Fig. 2 eine Ansicht der Abstimmeinrichtung, Fig. 3 eine Darstellung der Eisenkernanordnung
und Fig. 4 ein Diagramm des Abstimmverlaufes des Mittelwellenbereiches.
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Die dem Ausführungsbeispiel zugrunde gelegte Schaltung enthält eine
Oszillatormischröhre i, in deren Triodensystem 3, 4, 5 die Überlagerungsfrequenz
erzeugt wird und deren Steuergitter 2 die Eingangsspannung zugeführt wird. Der Oszillator
enthält zwei Spulen 6 und 7 für Mittel- und Langwellenbereiche und ist kapazitiv
rückgekoppelt. Der Vorkreis enthält eine Spule 8 für den Langwellenbereich und zwei
Spulen 9 und io für den Mittelwellenbereich. Die Antenne i i ist an den Vorkreis
ebenfalls kapazitiv angekoppelt, da eine induktive Kopplung bei der Eisenkernabstimmung
schwierig wäre. Die Spulen 6, 7, 8, 9 und io sind hintereinander auf einem Rohr
18 angeordnet, in dessen Innern die Eisenkerne 12 und 13 durch einen Sehnurzug 14
Irin und her geschoben werden. Auf der Achse 15 des Schnurantriebs ist eine Rollenführung
16 angebracht, die einen automatischen Mehrfachschalter 17 betätigt, und zwar so,
daß innerhalb des Mittelwellenbereichs die Umschaltung nach dem in Fig. i angegebenen
Kontaktplan erfolgt.
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Der Frequenzbereich des Oszillators beträgt bei der üblichen Zwischenfrequenz
von 468 kHz für den gebräuchlichen Mittelwellenbereich von 5oo bis 15oo kHz nur
etwa i : 2 (97o bis 197o kHz). Diese Frequenzvariation läßt sich mit einer einlagig
gewickelten Volldrahtspule leicht verwirklichen, zumal beim Oszillatorkreis die
Dämpfung keine Rolle spielt.
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Die Selektion gegenüber frequenzbenachbarten Sendern kann beim Überlagerungsempfänger
weitgehend durch die Zwischenfrequenzkreise bewirkt werden, so daß die Aufgabe der
Vorselektion lediglich darin besteht, Störungen durch Zwischenfrequenzsender, Spiegelfrequenzen
und andere Mehrdeutigkeiten zu vermeiden. Demzufolge braucht auch die Güte der Vorkreise
nicht sehr hoch zu sein, so daß auch diese Spulen als einlagige Zylinderwicklungen
aus dünnem Volldraht ausgebildet werden können.
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Die Frequenivariation des Vorkreises mit Spule 9 beträgt etwa i :
2 und mit Spule 9 und io i : 1,6, so daß insgesamt eine Variation i : 3 erreicht
wird. Da die Abstimmung ausschließlich durch die Abstimmung der Oszillatorfrequenz
bewirkt wird und der Vorkreis lediglich spannungserhöhend wirkt, macht sich die
automatische Umschaltung des Vorkreises bei der Abstimmung nicht störend bemerkbar.
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Die Umschaltung wird zweckmäßig an einen solchen Punkt der Gesamtabstimmkurve
gelegt (Fig.4), bei dem die Teilabstimmungkurve des Vorkreises mit Spule 9 etwa
tangential in die des Vorkreises mit Spule 9 und io übergeht, so daß insgesamt über
den Mittelwellenbereich der erforderliche Gleichlauf zwischen Oszillator und Vorkreisabstimmung
erzielt wird.
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Da bei der Umschaltung nur die V orkreisspule und der dazugehörige
Fest-Kondensator verändert wird, die Oszillatorspule dagegen unverändert bleibt,
ändert sich die Zwischenfrequenz nicht, sondern höchstens deren Amplitude, falls
die beiden Vorkreise in der Amplitude an dieser Stelle des Wellenbereiches nicht
genau übereinstimmen. Der Benutzer des Gerätes bemerkt also bei der Bedienung die
Umschaltung nicht oder nur als Lautstärkesprung. Sollte eine Station gerade an der
Stelle liegen, wo die Umschaltung erfolgt, so läßt sich trotzdem eine stabile Einstellung
erreichen, wenn der Schalter und seine Bedienungseinrichtung ein gewisses Spiel
hat. Es liegt unter Umständen im Sinne der Erfindung, diesen Spielraum so zu vergrößern,
daß er den Bereich mindestens einer Station umfaßt. Das bedeutet, daß bei der Drehung
des Bedienungsknopfes in der einen Richtung die Station mit dem einen Vorkreis empfangen
wird, während bei der Drehung des Bedienungsknopfes in umgekehrter Richtung die
Station mit dem anderen Vorkreis aufgenommen wird. Liegt also zufällig eine Station
an der Umschaltstelle bei Rechtsdrehung des Knopfes, so läßt sie sich bei Linksdrehung
ohne Sprungstelle einstellen, weil bei Linksdrehung die Sprungstelle an einer anderen
Stelle des Wellenbereichs liegt, wie bei Rechtsdrehung.
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Die Spulen werden zweckmäßig mit einer Steigunggewickelt,dieetwas
größer ist, als der maximal vorkommende Außendurchmesser der zur Verwendung kommenden
Drahtsorte, so daß die Maßtoleranzen sich stets einhalten lassen. Auch ist es zweckmäßig,
die Windungen, ähnlich wie bei Schwingspulen dynamischer Lautsprecher, auf einem
kalibrierten Stahldorn auf dünnes Papier zu wickeln und vor dem Abziehen auf diesem
Behelfsspulenträger durch Lackierung zu befestigen. Durch diese Maßnahme wird es
möglich, den Gleichlauf mit der erforderlichen Genauigkeit über den ganzen Wellenbereich
einzuhalten.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. In
ähnlicher Weise können z. B. ein oder mehrere Kurzwellenbereiche eines überlagerungsempfängers
ausgebildet werden. Auch ist es möglich, statt der Zuschaltung einer zweiten Vorkreisspule
eine völlige Umschaltung der Spule vorzunehmen. Ferner läßt sich der Schalter in
beliebiger Weise abändern und mit dem Antrieb direkt
oder über eine
Übersetzung kuppeln. Auch die Ausbildung der Skala kann verschieden gewählt werden.
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Schließlich ist die Erfindung nicht an die besondere Form der Spulenträger
und Spulenkerne gebunden, wenn auch die gleichachsige Aneinanderreihung der Spulen
sich als besonders günstig erwiesen hat.