DE832341C - Verfahren zur Gehaltsbestimmung chemischer Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Gehaltsbestimmung chemischer Loesungen

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DE832341C
DE832341C DEL978A DEL0000978A DE832341C DE 832341 C DE832341 C DE 832341C DE L978 A DEL978 A DE L978A DE L0000978 A DEL0000978 A DE L0000978A DE 832341 C DE832341 C DE 832341C
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Dipl-Chem Dr Gerd Laves
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GERD LAVES DIPL CHEM DR
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GERD LAVES DIPL CHEM DR
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N31/00Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods
    • G01N31/16Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods using titration

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Description

  • Verfahren zur Gehaltsbestimmung chemischer Lösungen Die Gehaltsbestimmung chemischer Lösungen wurde bisher zum großen Teil durch an sich hekannte chemische Titrationsverfahren durchgeführt, wobei man nach Zusatz von einem oder mehreren Indikatoren zu der zu untersuchenden Probelösung aus einer Bürette tropfenweise von einer eingestellten, sog. Normallösung so lange zugafr bis die Reaktion einen bestimmten Wert, z. B. den Neutralpunkt, erreicht hatte, was sich durch den timschlag des Indikators anzeigte. Aus der Anzahl der verbrauchten ccm ließ sich dann der Gehalt der Probelösung berechnen. Als Beispiele seien einmal die Titration einer alkalischen Lösung mit einer eingestellten Lösung einer Säure oder umgekehrt nach Zusatz von Phenolphthalein oder Methylorange als Indikator, zum anderen die Titration einer Jodlösung mit einer eingestellten Natriumthiosulfatlösung nach Zusatz von Stärkelösung als Indikator angegeben.
  • Da es nun in vielen Fällen nicht erforderlich ist, den genauen Gehalt einer chemischen Lösung zu kennen, sondern da es vielfach genügt, daß ein gewisser Grenzwert nicht unter- oder überschritten wird, wurde das neue, vereinfachte Verfahren entwickelt, bei dem nicht mehr wie bisher durch tropfenweise, sondern durch Zugabe der eingestellten Lösungen in einer einzigen Portion festgestellt wird, ob ein gewisser Grenzwert erreicht bzw. über schritten wird oder nicht. Bei der Ausführung des bverfahrens bedient man sich zweckmäßig einer Normallösung, welche vor der Zugabe mit einem oder mehreren Indikatoren versetzt wurde, ohne daß letzteres jedoch unbedingt erforderlich ist.
  • Zur näheren Erläuterung sollen aus der Vielzahl der möglichen Anwendungen des Verfahrens in der Praxis zwei Spezialfälle für die Untersuchung von Kesselwasser, und zwar unter Verwendung der im vorstehenden Abschnitt erwähnten indikatorhaltigen Normallösungen, als Beispiele herausgegriffen werden.
  • Beispiel l Zum Schutze von Dampfkesseln gegen Korrosionen soll das Kesselwasser stets eine in gewissen Grenzen liegende Alkalität haben. Diese soll, um erstere zu vermeiden, einmal nicht zu niedrig, zum anderen aber auch nicht zu hoch sein. Um nun stets einen praktischen Vergleich zu haben, wurde die sog. Alkalitätszahl eingeführt, die für die verschiedenen Arten von Dampfkesseln verschieden hoch liegt und ständig gemessen werden soll.
  • Nach den bisher bekannten Verfahren wurde nun, um die Alkalität von Kesselwasser zu messen, im allgemeinen eine bestimmte Menge, meist loo ccm, nach Zusatz von Phenolphthaleinlösung als Indikator mit einer eingestellten Säurelösung, meist 1/io normaler Salzsäure, titriert, und aus der Anzahl der verbrauchten Kubikzentimeter an Säure der sog.
  • P-Wert ermittelt. Aus diesem ergab sich durch Multiplikation mit 40 die Alkalitätszahl.
  • Da es nun in der Praxis kaum interessieren dürfte, wie hoch die tatsächliche Alkalitätszahl liegt, es ist für den praktischen Betrieb eines Kessels ohne Belang, ob der Wert nun z. B. genau bei 275 oder liei 320 liegt, wurde unter Zugrundelegung vorstehenden Titrationsverfahrens nachstehende Ausführungsform entwickelt, bei der nur festgestellt wird, ob die Alkalitätszahl zwischen bzw. unter oder über einem geforderten unteren und oberen Grenzwert liegt. Das Verfahren, das im Grunde genommen gleichfalls eine Titration darstellt, zeichnet sich durch besondere Einfachheit aus. Gefordert werde z.R., daß die Alkalitätszahl des Kesselwassers zwischen 200 und 400 liegen soll.
  • In einem zweckmäßigerweise mit mehreren. vorliegend jedoch nur mit drei Marken versehenen Reagenzglas, Zylinder 0. dgl. wird bis zur untersten Marke, die beispielsweise bei 20 ccm liegen möge, atlas auf seine Alkalität zu prüfende Kesselwasser eingefüllt. Alsdann gibt man bis zur zweiten Marke eine eingestellte, indikatorhaltige Säurelösung (als Beispiel diene Salzsäure mit Phenolphthaleiii als Indikator) zu und schüttelt um. Die zweite Marke ist so angebracht. daß die zugegebene Säuremenge gerade. soviel des in dem Kesselwasser enthaltenen alkalis neutralisiert, als der unteren Grenze der gewünschten Alkalitätszahl entspricht. Enthält das Kesselwasser weniger Alkali, als dieser unteren Grenze (im Beispiel unter 200) entspricht, so wird der Indikator, da ein Überschuß an Säure vorhanden ist, nicht ansprechen, ist die Alkalität jedoch hoch genug (im Beispiel über 200), so tritt, da jetzt alkali im Überschuß vorhanden ist, ein Umschlag des Indikators (im Beispiel eine Rosa- hzw. Rotfärbung) ein, wodurch angezeigt wird, daß die Alkalität hoch genug ist. Alsdann füllt man mit der gleichen, eingestellten, indikatorhaltigen Säurelösung bis zur dritten Marke auf und schüttelt abermals um. Die dritte Marke ist nun so angebracht, daß die zugegehene Säuremenge gerade soviel alkali neutralisiert, als erforderlich ist, um jetzt die obere Grenze der Alkalitätszahl zu erreichen. Liegt die Alkalitätszahl innerhalb der geforderten Grenzen (im Beispiel zwischen 200 und 400), so muß jetzt, da alles Alkali durch den Säurezusatz neutralisiert ist. wieder ein Umschlag des Indikators (bei Phenolphthalein nach farblos) eintreten, der anzeigt, daß die Alkalität jetzt unter dem oberen Grenzwert liegt. Ist die .Älkalitätszahl zu hoch (im Beispiel über Aoo), so l>leiht infolge des Alkaliüberschusses die Färbung bestellen. Will man in besonderen Fällen z. 13. auch noch Zwischeiiwerte oder höhere Grenzwerte, z. B. .Nllkalitätszahl 500, feststellen, so können weitere Marken angebracht werden. Ein weiterer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin. daß die Alkalitätszahl nicht erst aus dem P-Wert berechnet werden muß, sondern sich direkt ergiht. e i 5 p e 1 Um zu verhindern, daß der Salzgehalt von Kesselwasser zu hoch steigt, wodurch Schäumen der Kessel oder evtl. gleichfalls Korrosionen eintr-rten können. ist eine ständige Kontrolle desselbell erforderlich, wobei allerdings im allgeineiuei' nicht der Salzgehalt selber, sondern der Chloridgellalt des Kesselwassers gemessen wird.
  • Nach den bisher hekanllten Verfahren wurde nun. um den Chloridgehalt des Kesselwassers zu messeii, entweder eine bestimmte Menge desselben zunächst nach Zusatz von PhenolphthaleinIösung mit verdünnter Salpetersäure neutralisiert und dann nach weiterem Zusatz von Kaliumchromntlösung als Indikator mit einer eingestellten Silbernitratlösung bis zum Farbumschlag titriert, oder aber das Kesselwasser wurde nach Zusatz von l>henolphthaleinlösung mit Salpetersäure angesäuert dann mit einem Uberschuß von eingestellter Silhernitratlösung versetzt und nach weiterem Zusatz einer Ferrisalzlösung mit einer eingestellten Rhodan idlösung bis zur Rosafärbung zurücktitriert.
  • Auch hier interessiert es in der praxis kaum, wie hoch der tatsächliche Chloridgehalt ist, wichtig ist nur, daß im Kesselbetrieb der Gehalt einen bestimmten Wert, der für die verschiedenen Kesselarten verschieden hoch liegt, nicht überschreitet.
  • Um nun nach dem neuen Verfahren zu bestimmen, ob dieser Grenzwert, z. B. 4250 mg Chlorids4, nicht überschritten wird, verfährt man wie folgt: In ein Meßgas, wie bereits in Beispiel I heschrieben, füllt man wieder bis zur ersten Marke das zu prüfende Kesselwasser. Alsdann gibt man bis zur zweiten Marke eine eingestellte. saure, ferrisalzhaltige (evtl. auch noch phenolphthaleinhaltige) Silbernitratlösung und bis zur dritten Marke eine eingestellte Rhodanidlösung zu, wol>ei es theoretisch gleichgültig ist, ob das Ferrisalz (als Indikator) bereits in der eingestellten, bereits Säure (und evtl.
  • Indikator) enthaltenden Silhernitratlösung oder in der eingestellten Rhodanidlösung enthalten ist. Die Lösungen müssen so berechnet sein, daß in der zugesetzten Portion einmal ein Überschuß an Säure sowohl zum Neutralisieren des im Kesselwasser enthaltenen Alkalis als auch zum Ansäuern vor- handen ist, zum anderen genau die Menge an Silbernitrat darin enthalten ist. als dem gewünschten Grenzwert an Chlorid im Kesselwasser plus der durch das Rhodanid verbrauchten Menge entspricht. ist nun der Chloridgehalt im Kesselwasser höher als der Grenzwert, auf den die Silbernitratlösung eingestellt ist, so wird hierdurch mehr Silbernitrat verbraucht und, da die Rhodanidlösung, mit der praktisch ja eine Rücktitration erfolgt, gleichfalls in einer einzigen Portion zugegeben wurde, verbleibt ein Überschuß an Rhodanid, der nunmehr sofort eine Rosa- oder Rotfärbung mit dem Ferrisalz ergibt.
  • Erwähnt werden mag noch, daß besonclere Fehler, die z. B. durch das Verdampfen von Wasser bei der Entnahme aus Dampfkesseln ohne Kühler entstehen, bei der Berechnung der Meßgläser gleich ausgeglichen werden können.
  • Vorstehend sind nur zwei Beispiele angegeben, wie durch das neue Verfahren der portionsweisen Zugabe der eingestellten Lösungen unter Festlegung bestimmter Grenzwerte einmal eine gewöhnliche Titration, dann aber auch eine Rücktitration vereinfacht werden können. Das Verfahren läßt sich in fast allen Fällen anwenden, bei denen bisher eine Lösung tropfenweise titriert wurde (Alkalimetrie, Jodometrie, Oxydimetrie, Fällungsanalyse usw.). bei denen aber die Feststellung des Erreichens oder Überschreitens von Grenzwerten genügt. Als weitere Beispiele für die Praxis seien noch kurz erwähnt: Bestimmung von Säurelösungen, Sodalösungen, Laugen, Bleichlaugen, ferner der Härte in Kessel-und Speisewasser usw.
  • Die Konzentration der eingestellten Lösungen kann beliebig gewählt werden, nur müssen die Meßgläser dementsprechend genau berechnet und eingeteilt sein. Da sich der Abstand der Marken in jeder Weise variieren läßt, ist die Anfertigung von Meßgläsern für alle Grenzwerte und Zwecke möglich, und zwar nicht nur für einen, sondern auch für mehrere Grenzwerte.
  • Die vorstehend geschilderten Messungen lassen sich natürlich auch mit gewöhnlichen Normallösungen unter gesondertem Zusatz von Indikatoren durchführen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUCHE 1. Verfahren zur Gehaltsbestimmung chemischer Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die den gewünschten Grenzwerten entsprechenden Mengen an eingestellten, volumetrischen Lösungen in einer einzigen Portion der zu prüfenden Lösung zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß hierzu Meßgläser mit dem jeweiligen Zweck entsprechend genau berechneten Marken zum portionsweisen Abmessen der Lösungen benutzt werden.
DEL978A 1949-07-16 1949-07-16 Verfahren zur Gehaltsbestimmung chemischer Loesungen Expired DE832341C (de)

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