DE831946C - Verfahren zum Entsaeuern von organischen Fluessigkeiten - Google Patents
Verfahren zum Entsaeuern von organischen FluessigkeitenInfo
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Classifications
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Description
-
- Die Aufgabe vorliegender Erfindung ist, Milch, Molke, Milchprodukte und andere organische Flüssigkeiten mit kolloidal gelösten Bestandteilen ganz oder teilweise zu entsäuern. Grundsätzlich benutzt die vorliegende Erfindung die an sich bekannte Dialyse mittels Gleichstrom. Jedoch wird sie entsprechend der neuen Aufgabe auf neuartige Weise durchgeführt.
- Den allgemeinen .aufbau einer Einrichtung zur Durchführung vorliegender Erfindung zeigt als Beispiel die Abbildung. Das Gefäß a ist durch eine halbdurchlässige Membran b (Pergament, Zellglas, Tonwand, wasserdichte I einwand o. dgl.) in zwei Kammern geteilt. Die Kammer, in der sich die Kathode c befindet, wird von der zu entsäuernden Flüssigkeit qdurclmflossen, während durch die andere Kammer mit der Anode d gewöhnliches Wasser (Brunnenwasser) hindurchgeschickt wird. Unter dem Einfluß des Gleichstroms tritt bei der Flüssigkeit in der Kathodenkammer c eine Aufspaltung der Säure, z. B. Milchsäure, ein, und die Säureionen wandern durch die Membran b in die Anodenkammer d, wo sie von dem dort hindurchfließemden Wasserstrom laufend mitgenommen und entfernt werden. Es ist also ein Zurückdiffundieren der Säure von der Kammer d in die Kammer c durch die Membran ausgeschaltet.
- Die Neuheit vorliegender Erfindung, Milch u. dgl. auf elektrischem Wege zu entsäuern, gegenüber dem bekannten Stand der Technik ergiht sich aus folgenden Tatsachen: Es ist bekannt, aus Wasser durch Elektrodialyse die gelösten Salze zu entfernen, indem man es an zwei oder mehr halbdurchlässigen Membranen vorbeileitet, von denen zwei ihrerseits wiederum an eine mit Wasser gespülte Anoden- und Kathodenkammer angrenzen. Mit diesen bekannten Einrichtungen die Aufgabe vorliegender Erfindung durchführen zu wollen, scheitert an zwei Ursachen. Die an die Kathodenkammer angrenzende Membran würde in kurzer Zeit ionenundurchlässig, also unwirksam, werden, weil die in der Milch und ähnlichen Flüssigkeiten enthaltenen kolloidal gelösten Stoffe zur Kathode wandern wollen und die dortige Membran verstopfen. Weiterhin soll mit vorliegender Erfindung nicht eine Entfernung der Salze aus der behandelten Flüssigkeit erzielt werden, sondern eine Herabsetzung des Säuregrades. Für letzteren Zweck ist die Weglassung der Membran mit Spülung an der Kathode von entscheidendem Vorteil. Bei der Anordnung nach der Abbildung ist ferner günstig, daß die zu entsäuernde Milch o. dgl. mit dem an der Kathode entstehenden Wasserstoff in Berührung kommt, wodurch eine geschmackliche Verbesserung des Produktes eintritt.
- Ferner ist bekannt, Milch oder Milchprodukte durch elektrischen Strom zu entsäuern, indem diese an mehreren Anoden- und Kathodenplatten, die sich in einer gemeinsamen Kammer befinden, vorbeigeleitet werden (österr. Patent I39856) Dieser Entsäuerungsapparatur gegenüber hat die vorliegende Erfindung den entscheidenden Vorteil, daß die sich an der Anode bildenden sauren Bestandteile nicht mit der zu entsäuernden Flüssigkeit vermischt werden, sondern durch die laufende Wasserspülung beim Entstehen sofort abgeführt werden.
- Es ist daher die Entsäuerung wesentlich eindeutiger (Stromverbrauch geringer), und die zu entsäuernide Flüssigkeit wird nicht durch die sich an der Anode bildenden unerwunschten Bestandteile verunreinigt. In einem Zusatzpatent (österr.
- Patent 154 131) wird allerdings noch vorgeschlagen, mindestens die Anode mit- einem Diaphragma zu umgeben, das auch mit angesäuertem Wasser gefüllt sein kann. Ein solches Diaphragma hat aber hinsichtlich der Entsäuerung gar keine Wirkung. Denn wenn die Anode nicht gespült wird, reichert sich das im Anodendiahragma enthaltene Wasser in kurzer Zeit derart mit Säure an, bis ein Gleichgewicht zwischen der neu sich bildenden Säure und der durch das Diaphragma zurückdiffundierenden Säure erreicht ist. Dann ist aber das Diaphragma zwecklos. Erst wenn man den Anodenraum laufend mit Wasser spült, und zwar mit möglichst säurearmem, nicht mit angesäuertem, lvie es in dem Zusatzpatent erwähnt wird, erreicht man die bestmögliche Abführung der Säure, die aus der zu entsänernden Flüssigkeit entfernt wird. Der Vorschlag in dem Zusatzpatent. das Diaphragma um die Anode mit angesäuertem Wasser zu füllen, beweist eindeutig, daß an die Arbeitsweise vorliegender Erfindung damals nicht gedacht sein konnte. Denn es wäre ein Unding. ein angesäuertes Wasser zu verwenden, wenn man durch Wasserspülung die an der Anode gebildete Säure sofort laufend abführen wollte.
- Zusammengefaßt ergibt sich. daß vorliegende Erfindung, Milch und ähnliche F Flüssigkeiten auf elektrischem Wege zu entsäuern und geschmacklich zu, verbessern, in der rufgabe und Durchführung neuartig ist und gegenüber dem bekannten Stand der Technik wesentliche Vorteile bringt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Entsäuern von organischen Flüssigkeiten durch Elektrodialyse, dadurch gekennzeichnet, daß die lvlüssigkeit an der Ka thode und an einer hall>durchlässigen Membran vorbeigeführt wird. Auf der anderen Seite der Membran befindet sich die Anode, und durch den Zwischenraum zwischen Membran und Anode wird dauernd ein Wasserstrom hindurchgeleitet.Angezogene l)ruckschriften: Österreichische Patentschriften Nr. I39856, I54I3I; Handbuch der Lebensmittelchemie von A. B ö m er, A. A. Juckenack, J. Tilmans, Bd. II, S. 54, I933; Milchwirtschaftliche Forschungsberichte Bd. II, Heft I, 1950, 5. 27, Abs. 1.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEP2768A DE831946C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zum Entsaeuern von organischen Fluessigkeiten |
Applications Claiming Priority (1)
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DE831946C true DE831946C (de) | 1952-02-18 |
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ID=7358248
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DEP2768A Expired DE831946C (de) | 1948-10-02 | 1948-10-02 | Verfahren zum Entsaeuern von organischen Fluessigkeiten |
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DE (1) | DE831946C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1257554B (de) * | 1960-10-04 | 1967-12-28 | American Mach & Foundry | Verfahren und Vorrichtung zur Verbesserung der Geschmackseigenschaften von Obst- und Gemuesesaeften |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT139856B (de) * | 1935-03-07 | 1934-12-27 | Elact Ges Fuer Elek Sche App G | Verfahren und Vorrichtung zum Entsäuern von Milch, Milchprodukten, Molkereiabfällen u. dgl. durch elektrische Ströme. |
-
1948
- 1948-10-02 DE DEP2768A patent/DE831946C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT139856B (de) * | 1935-03-07 | 1934-12-27 | Elact Ges Fuer Elek Sche App G | Verfahren und Vorrichtung zum Entsäuern von Milch, Milchprodukten, Molkereiabfällen u. dgl. durch elektrische Ströme. |
AT154131B (de) * | 1935-03-07 | 1938-08-25 | Elact Ges Fuer Elek Sche App G | Verfahren zum Entsäuern von Milch, Milchprodukten, Molkereiabfällen u. dgl. auf elektrolytischem Wege. |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1257554B (de) * | 1960-10-04 | 1967-12-28 | American Mach & Foundry | Verfahren und Vorrichtung zur Verbesserung der Geschmackseigenschaften von Obst- und Gemuesesaeften |
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