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Werbegerät für Schaufenster u. dgl. Um die Aufmerksamkeit der Käufer
auf Waren oder Anpreisungen in Schaufenstern zu lenken, gibt es bereits die verschiedensten
Werbemittel, und unter ihnen auch solche, die eine Bewegung ausführen und dadurch
die Blicke des Publikums auf sich zu ziehen versuchen. Die Erfindung bezweckt, ein
derartiges Werbemittel von besonders zugkräftiger Wirkung zu schaffen, und geht
hierbei von der Überlegung aus, dem beweglichen Teil eines solchen Werbegerätes
einen Bewegungsablauf zu geben, dessen Abweichung von dem bisher Üblichen bereits
auf den ersten Blick ins Auge fällt, und zwar setzt sich dieser Bewegungsablauf
gemäß der Erfindung aus zwei verschiedenen Bewegungen zusammen. Demgemäß schlägt
die Erfindung ein Werbegerät vor, bei dem hinter einer mit einem Fenster versehenen
Verkleidung eine oder mehrere, die Werbeaufschriften oder -bilder tragenden umlaufenden
Scheiben mit einem Antrieb angeordnet sind, der ein Schrittschaltwerk enthält und
nach jedem Schaltschritt ein Pendeln der Scheibe bewirkt. Der Scheibe werden somit
hintereinander zwei Bewegungen erteilt, nämlich eine Dreh- oder Schwenkbewegung
um einen bestimmten Winkel, bei der sie aus einer Stellung in die benachbarte bewegt
wird und sodann jeweils nach Erreichen der neuen Stellung eine zweite, und- zwar
eine Schwingbewegung ausführt, bei der die Scheibe um die zunächst nur ideell vorhandene
neue Mittelstellung nach beiden Seiten mehrmals ausschwingt und erst nach einiger
Zeit zur Ruhe kommt. Für diesen Bewegungsablauf kann die Scheibe in verschiedener
Weise angetrieben werden, beispielsweise elektrisch oder auch mechanisch. Für die
erstgenannte Art
kommt u. a. ein elektrischer Antrieb unter Benutzung
des an sich bekannten Prinzips des sog. Pulshammers in Betracht, wie er beispielsweise
schon als Kraftmaschine und auch zum selbsttätigen Aufziehen von Federmotoren, insbesondere
von Uhrwerken, vorgeschlagen ist. In Abweichung von diesen bekannten Verwendtungsvorschlägen
ist ein, Antrieb mit zwei kreuzweise angeordneten Pulshämmern für den Zweck der
Erfindung deswegen besonders geeignet, weil er nicht nur die Schritt-, sondern gleichzeitig
auch die anschließende Pendelbewegung der umlaufenden Scheibe bewirkt. Daneben ist
aber auch ein mechanischer Antrieb der umlaufenden Scheibe denkbar, und zwar etwa
mittels eines Elektro- oder Federmotors unter Verwendung eines beliebigen mechanischen
Schrittschaltwerkes und einer Verbindung, die der Scheibe nach jedem Bewegungsschritt
gestattet, frei oder auch unter Dämpfung auszuschwingen.
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Zwei Ausführungsbeispiele des neuen Werbegerätes sind im nachstehenden
an Hand der Zeichnung näher erläutert, auf der das erste Beispiel in Abb. i in Vorderansicht
und in Abb. 2 im senkrechten Schnitt nach II-11 der Abb. i dargestellt ist, und
zwar in Anordnung hinter einer Schaufensterscheibe, die in Abb.2 mit i bezeichnet
ist; in entsprechender Weise veranschaulichen Abb. 3 und 4 das zweite Ausführungsbeispiel.
An der dem Beschauer zugewandten Seite des Gerätes (Abt. i und 2) ist eine Scheibe
2 von kreisförmiger oder auch: von beliebiger anderer Gestalt angeordnet, und zwar
in einer Sockelaufstellung, in einer Aufhängung oder auch in einer beliebigen Befestigungsart
an der Schaufensterscheibe i. In der Scheibe,- ist ein Fenster 3 in Gestalt eines
Kreissektors vorgesehen. Hinter der die feststehende Verkleidung bildenden Scheibe
2 ist eine kreisrunde Scheibe 4 (s. besonders Abb. 2) angeordnet, und zwar wird
sie mittels einer Umlaufachse von der Verkleidungsscheibe 2 getragen. Die umlaufende
Scheibe 4 ist in eine bestimmte Anzahl, z. B. vier Felder, eingeteilt, die einen
Werbetext oder eine bildliche Werbedarstellung tragen. Der Größe dieser Felder entspricht
derUmfangswinkel des Fensters 3.
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Zum Antrieb der Scheibe 4 dienthier ein Schrittschaltwerk, das aus
zwei kreuzweise angeordneten sog. Pulshämmern 5, 6 besteht, die von je einem Gefäß
der in Abb. i gezeigten Form mit einer Flüssigkeitsfüllung von möglichst großem
Wärmeausdehnungsvermögen gebildet werden. In der Bahn dieser Gefäße ist in ihrem
unteren Bereich eine elektrisch beheizte Wärmequelle, z. B. eine Glühbi rne7 oder
ein Widerstand, innerhalb eines Wärmeschirmes 8 angeordnet. Erhält die Glühbirne
7 Strom, so bewirkt die von ihr entwickelte Wärme eine Ausdehnung der in dem nächsten
Pulshammerkolben befindlichen Flüssigkeit durch das mittlere Verbindungsrohr hindurch
in den auf der anderen Seite der Drehachse liegenden Kolben 6; die hierdurch verursachte
Gewichtsverlagerung läßt ein Drehmoment entstehen, das der mit dem Schaltwerk verbundenen
Scheibe 4 eine Schwenkbewegung in Richtung des Pfeiles x (Abt. i) erteilt. Infolge
ihrer Massenwirkung schwingt die Scheibe 4 erheblich über ihre neue Mittellage hinaus
und wieder zurück; dieses Spiel wiederholt sich noch einige Male, bis die Pendelbewegung
der Scheibe in einer Stellung zur Ruhe gekommen ist, in der der nächste Kolben 5
des Pulshammers im Bereich der Heizvorrichtung 7 liegt. Deren Wirkung macht sich
schon nach kurzer Zeit in der oben beschriebenen Weise bemerkbar, so daß die Scheibe
alsbald von neuem eine Schwenkbewegung erfährt, an die sich wiederum ein Auspendeln
anschließt. Hierbei wird der Werbetext in entsprechender, die Aufmerksamkeit des
Publikums anlockender Weise hin und her bewegt, und zwar mit einer Geschwindigkeit,
die seine Wahrnehmung durch den Betrachter ermöglicht. Es hat sich als zweckmäßig
erwiesen, den Schwenk- und Pendelantrieb derart einzustellen, daß das Ausschwingen
der Scheibe den weitaus größeren Teil und ihr Stillstand nur den Rest jedes Zeitraumes
zwischen zwei Schaltschritten einnimmt.
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Statt eines mit Pulshämmern arbeitenden oder mit anderen elektrotechnischen
Mitteln arbeitenden Schaltwerkes kann auch eine mechanische Antriebsvorrichtung
für die Scheibe 4 vorgesehen werden, wie sie beispielsweise in Abb. 3 und 4 veranschaulicht
ist.
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Die feststehende Scheibe :2 trägt auf ihrer Rückseite eine Achse i
i, auf der die den Werbetext tragende umlaufende Scheibe 4 lose drehbar gelagert
ist. Dasselbe gilt für das Sternglied 12 eines sog. Malteserkreuzes, in dessen um
90° versetzte Führungsschlitze 13 der Zapfen einer Kurbel 14 eingreift, die samt
ihrer Sperrscheibe 15 fest auf einer Welle 16 sitzt, .die in beliebiger Weise, z.
B. durch einen Elektromotor oder ein Uhrwerk, in gleichförmig umlaufende Bewegung
versetzt wird. Das Sternglied 12 ist mit der umlaufenden Scheibe4 durch eine die
Achse i i umschlingende Schraubenfeder 17 verbunden.
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Das Malteserkreuzgetriebe wirkt als Schrittschaltwerk und übermittelt
seinem Sternglied 12 eine in bestimmten gleichbleibenden Zwischenräumen erfolgende
Dreh- oder Schwenkbewegung um einen Winkel von 9o°. Durch die Feder 17 wird
einerseits diese Bewegung auf die Scheibe 4 übertragen, anderseits aber dieser gestattet,
in Auswirkung ihrer lebendigen Kraft über die neue Stellung hinaus- und wieder zurückzuschwingen
und diese Pendelbewegung kurze Zeit fortzusetzen. Die Feder 17 wird nach ihren Abmessungen
und sonstigen Eigenschaften so gewählt, daß die Pendelbewegung der Scheibe jeweils
kurz vor Beginn eines neuen Schaltschrittes zur Ruhe kommt.
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Im Rahmen der Erfindung sind auch Abweichungen von den dargestellten
Ausführungsbeispielen möglich. So kann man z. B. statt einer, zwei oder mehrere
konzentrisch angeordnete Scheiben von verschiedenen Durchmessern vorsehen und jeder
einen eigenen Antrieb der in Rede stehenden Art zuordnen, die Abdeckscheibe mit
mehreren Fenstern versehen oder ihr statt der Kreisform einen anderen
Umrißverlauf,
z. B. den eines Quadrates, einer Herzlinie, eines Kleeblattes o. dgl., geben.