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Antrieb beweglicher Reklamevorrichtungen in Fahrzeugen Ein wesentlicher
Zweig der Reklame ist die Werbung innerhalb von Fahrzeugen. Die Wirkung einer Reklame
beruht -zum großen Teil auf dem Blickfang. Dieser kann außer durch die Eigenart
der Darstellung insbesondere durch Beweglichkeit und Abwechslung erzielt werden.
Innerhalb von Fahrzeugen ist es erwünscht, daß der hierzu erforderliche Mechanismus
oder Apparat keine besondere Wartung oder laufende Bedienung in An-Spruch nimmt,
also z. B. kein Aufziehen von Federwerken, keine Betätigung von Schaltern, und daß
auch kein Stromverbrauch erforderlich ist.
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Es ist bekannt, daß aus diesem Grunde verschiedentlich. die Schwankungs-
oder Erschütterungsenergie der Fahrzeuge zum Antrieb beweglicher Reklamemechanismen
benützt wurde, und zwar durch pendelnde oder federnd gelagerte Massen, die infolge
ihrer Trägheit bei ungleichförmigen Bewegungen des Fahrzeuges den Reklameapparat
in Bewegung bringen, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Klinken und Sperrrad.
Solche Einrichtungen sind beispielsweise in den Patentschriften. 193 43I,
368 9:'I und 386 o86 erläutert. Bei diesen vorhandenen Einrichtungen wird die Schwankungs-
oder Erschütterungsenergie, sobald sie entsteht, d. h. fortlaufend zur Bewegung
der Reklame, verwendet.
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Neuartig an der vorliegendem Erfindung ist nun, daß die Erschütterungsenergie
nicht sogleich und nicht kontinuierlich zur Bewegung des Reklamegegenstandes benutzt
wird, sondern. daß die Energie zunächst in anderer Form, z. B. als Feder-oder Gewichtsenergie,
gespeichert und erst nach einem gewissen Grade dieser Speicherung 'bzw. nach einem
bestimmten Winkelweg des Sperrades freigegeben wird, z. B. durch, einen Ausklinkmechanismus.
Mit diesem Energievorrat kann nunmehr eine gewünschte Bewegung des Reklamegegenstandes
mit
Sicherheit vollständig durchgeführt werden. Es wird somit verhindert, daß -die Bewegung,
z. B. ein Wechsel von Schrift oder Bild, auf halbem Wege zum Stillstand kommt oder'
stockend, vor sich geht. Die Zeitabstände zwischen den einzelnen Bewegungen sind
dabei verschieden lang, je nachdem ob die Energiespeicherung langsam oder schnell
vor sich geht. Diese in wechselnden Zeitabständen plötzlich auftretenden. Bewegungsvorgänge
regen. den Beschauer an und veranlassen ihn, über die Sache nachzudenken, so d'aß
er dabei auch unwillkürlich in. engeren. Kontakt mit dem Reklamegegenstand selbst
kommt, womit der eigentliche Zweck der Reklame erreicht wird.
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Die günstigste und ergiebigste Schwingungsrichtung des Fahrzeuges
zur Ausnutzung der Schwankungsenergie ist im allgemeinen die horizontal und quer
zur Bewegungsrichtung verlaufende. Für Ausnutzung horizontaler Schwingungen wird
die Masse zweckmäßig pendelnd aufgehängt, für Ausnutzung vertikaler Schwingungen
wird die Masse z. B. in horizontaler Richtung angelenkt und außerdem durch weiche
Federn unterstützt.
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Die Abbildung zeigt als Beispiel einen solchen Reklameapparat mit
Massenkraftantrieb durch Fahrzeugerschütterungen. Es sind in diesem. Falle pyramidenförmige
Dreikantstäbe i innerhalb eines Körpers 2 zu einer Kreisringfläche angeordnet, welche
die Reklamefläche bildet. Diese Dreikantstäbe sind in je zwei Zapfen 3 und 4 drehbar
gelagert und werden von Zeit zu Zeit der Reihe nach in schneller Folge um je i2o°
um ihre Längsachse ruckartig geschwenkt. Dadurch können drei verschiedene Reklamedarstellungen
der Reihe nach und dann wiederholend dem Beschauer gezeigt werden. Zum Antrieb dient
die durch die Fahrzeugerschütterungen hin und herbewegte Masse 6, die an dem Pendelhebel
7 hängt. Der. Anschlag 5 einerseits und das. Gehäuse andererseits begrenzen den
Pendelausschlag. Die Bewegungen des Pendelhebels 7 werden über die Klinkenhebel
8 und 9 auf ein um den Zapfen io drehbares Sperrad ii übertragen, das immer nur
in einer Richtung weitergedreht werden kann. Gegen Rückdrehen des Sperrrades ist
die Vorrichtung selbsthemmend. Die Klinkenhebel 8 und 9 liegen durch Gewichtswirkung
am Sperrad an, wobei für den Klinkenhebel 9 ein Gegengewicht 12 vorgesehen ist.
Der Zapfen io des Sperrades ist an der Grundplatte 13 befestigt. Aus einem Stück
mit dem Sperrad besteht die Exzenterscheibe 14. Vor dem Sperrad ist, drehbar um
den Zapfen io, die Nockenscheibe 15 angeordnet. Eine Spiralfeder 16 ist innen an
der Sperradnabe, außen an der Nockenscheibe eingelassen bzw. befestigt. Diese Spiralfeder
hat etwas Vorspannung. Bei der fortschreitenden- Drehung des Sperrades wird die
Spiralfeder weiterhin gespännt, also es wird Energie gespeichert und ein zunehmendes
Drehmoment auf die Nockenscheiibe 15 ausgeübt. Dieses Moment kann jedoch die Nockenscheibe
zunächst noch nicht in Drehung versetz-en, weil ihr Nocken 17 in der gezeichneten
Stellung von idem Arm 18 eines auf dem Zapfen 1,9 sitzenden Gabelhebels gehalten
wird. Die Arme 18 und 2o des Gabelhebels liegen an der Exzenterscheibe 14 an. Durch
die Drehung dieser Exzenterscheibe werden also die Arme 18 und, 2o ab-wechselnd
nach rechts und links geschwenkt. Haben diese Arme annähernd ihre äußerste linke
Stellung erreicht, so wird der Nocken 17 freigegeben, so daß sich die Nockenscheibe
unter dem Einfluß der gespannten Spiralfeder schell zu drehen beginnt. Nach, einer
Drehung um i8o° kommt sie durch Anschlagen- des Nockens 17 an der Klinke des Armes
2i, der ebenfalls ein Teil des Gabelhebels ist, wieder zum Stillstand:. Haben dann
nach weiterer Drehung der Exzenterscheibe die Arme 18 und 2o annähernd ihre äußerste
rechte Stellung erreicht, so ist die Nockenscheibe wiederum für die Drehung und
Entladung der gespeicherten Energie frei und kommt nach @i8o° Drehwinkel durch Anschlagen
des Nockens 17 an dem Arm 18 zum Stillstand, usf. Gleichzeitig mit der Nocken:scheibe
15 wird durch ihre Nabe auch der doppelseitige Flüge122 jedesmal um 18o° gedreht.
Dabei schwenkt dieser Flügel mit seinen zwei Zapfen 23 und 24 die Dreikantstäbe
i um j e i 2o° und verdeckt außerdem den Wendevorgang vor dem Auge des Beschauers.
Die Zapfen greifen in die an den äußeren Enden der Dreikantstäbe befindlichen Wendesterne
25 ein. Der Mechanismus ist durch die Haube 26 abgedeckt. Unter dem Flügel22 in
seiner horizontalen Stellung (Ruhestellung) sind keine Dreikantstäbe angeordnet.
Die Haube 26 hat einen oberen und einen unteren Ausschnitt, abgeschirmt durch die
Glasscheibe 27. Durch diese Ausschnitte sieht man nur noch die Reklameflächen.