DE44778C - Neuerung in der Steuerung von Torpedos - Google Patents

Neuerung in der Steuerung von Torpedos

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DE44778C
DE44778C DENDAT44778D DE44778DA DE44778C DE 44778 C DE44778 C DE 44778C DE NDAT44778 D DENDAT44778 D DE NDAT44778D DE 44778D A DE44778D A DE 44778DA DE 44778 C DE44778 C DE 44778C
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DENDAT44778D
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J. O'KELLY, Parlamentsmitglied, 65 Befsboroughstr. in London, und B. A. COLLINS, 26 Machell Road Nunhead, England
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G7/00Direction control systems for self-propelled missiles
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F41WEAPONS
    • F41GWEAPON SIGHTS; AIMING
    • F41G7/00Direction control systems for self-propelled missiles
    • F41G7/20Direction control systems for self-propelled missiles based on continuous observation of target position
    • F41G7/30Command link guidance systems
    • F41G7/32Command link guidance systems for wire-guided missiles
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B19/00Marine torpedoes, e.g. launched by surface vessels or submarines; Sea mines having self-propulsion means
    • F42B19/01Steering control
    • F42B19/06Directional control

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Zweck der Erfindung ist, Torpedos mit einer Vorrichtung zu versehen, die es ermöglicht, dieselben selbststeuernd in vorher bestimmter Richtung zu machen, sie von einer Station in ihrem Laufe zu regieren und so zu steuern, dafs sie einem sich bewegenden Gegenstände, Schiff etc. folgen, bis sie ihn treffen.
Bei der Ausführung der Erfindung wird es vorgezogen, fischförmige Torpedos, die in luftdichte Abtheilungen wie gewöhnlich eingetheilt sind, um - den Sprengsatz, die Triebkraft und die Maschine aufzunehmen, zu gebrauchen. Zu diesen Abtheilungen kommen noch andere luftdichte, in die der neue Steuerapparat eingebaut wird.
In der Zeichnung ist Fig. 1 zum Theil eine Seitenansicht, zum Theil ein verticaler Längsschnitt; Fig. 2 und 3 sind Theile dieses Längsschnittes und ein verticaler Querschnitt durch den Steuerapparat in gröfserem Mafsstabe als die Fig. 1; Fig. 4 ist ein verticaler Längsschnitt der Compafseinrichtung und des Triebmechanismus; Fig. 5 ist ein Grundrifs der Fig. 4; Fig. 6 und 7 zeigen Modifikationen der Compafshemmung; Fig. 8 ist eine Oberansicht des Treibmechanismus von Fig. 1; Fig. 9 ist ein verticaler Längsschnitt einer veränderten Form des Compafsmechanismus, Fig. 10 ein verticaler Querschnitt eines Theiles desselben und Fig*. 11 ein Grundrifs desselben; Fig. 12 und 13 zeigen eine abgeänderte Form des Steuerapparates in verticalem Querschnitt und im Grundrifs; Fig. 14 zeigt die Oberansicht eines auf der Absendungsstation gebrauchten Apparates, der die Stellung des Torpedos während irgend eines Theiles seines Laufes erkennen läfst; Fig. ι 5 und 16 zeigen einen Treibmechanismus in Ober- und Seitenansicht und Fig. 17 ist eine Modification desselben; Fig. 18 und 19 sind wehere Modifkationen; Fig. 20 und 21 zeigen, wie die Erfindung auch für die Steuerung von Schiffen und anderen Fahrzeugen angewendet werden kann.
Um die Erfindung auszuführen, wird in einer Abtheilung des Torpedos, wozu sich die mittlere A am besten eignet, ein trockener Schiffscompafs α angebracht, Fig. 5, 9, 10 und 11, auf dessen Windrose α 1 ein leichter Hartgummiring a2 befestigt ist. Auf diesem Ring α2, dessen äufserer Umfang noch innerhalb der Punkte und Marken der Gradeintheilung liegt, so dafs sie bequem abgelesen werden können, befinden sich zwei Silber- oder Kupferstifte α3 α4, und zwar am besten von einander entfernt, so dafs der eine Stift i° Ost, der andere i° West vom Nordpunkte des Compasses liegt.
Unmittelbar über dem Mittelpunkte des Compasses α ist die verticale Welle b, Fig. 4 und 5, angebracht, die an ihrem unteren Ende ungefähr 13 mm über der Windrose al einen Zeiger bl trägt, so dafs, wenn die Welle b sich dreht, der Zeiger bl wie ein Uhrzeiger einen vollen Kreis durchlaufen kann. Er ist von Hartgummi, Elfenbein u. s. w., ca. 5 mm dick und 13 mm breit, steht auf der hohen Kante und trägt auf jeder Seite zwei silberne oder kupferne Contactdrähte £2 bR, die von einander isolirt sind. Auf folgende Weise können die
Drähte auf jeder Seite elektrisch mit einander verbunden werden.
Da der Zeiger bl zwischen den beiden Stiften a3 und <z4 liegt, wenn er noch nach Nord zeigt, so wird, wenn er z. B. nach NNO. zeigt, der Compafs das Bestreben haben, mit seinem Nordpol sich in den magnetischen Meridian einzustellen und mit dem Stift a3 auf der rechten oder O.-Seite gegen die Seite «des Zeigers bl drücken, so dafs die beiden Contactdrähte b"1 an dieser Seite elektrisch mit dem Stift a3 verbunden werden. In gleicher Weise wird, wenn der Zeiger b1 nach NNW. zeigt, der Stift λ* auf der W.-Seite mit den Drähten bB auf der linken Seite des Zeigers b1 in elektrischem Contact sein. Es ist klar, dafs, wenn der Zeiger bl nach irgend einem Punkte zwischen N. und S. auf dem O.-Halbkreis gerichtet ist, der Stift a3 Contact mit den Drähten b- auf der rechten Seite des Zeigers b1 macht, und, wenn er nach irgend einem Punkt auf dem W.-Halbkreis gerichtet, der Stift α4 Contact mit den beiden Drähten bs auf seiner rechten Seite macht.
Die Welle b, Fig. 4 und 5, trägt das grofse Rad bl mit 360 Zähnen oder mit einem Zahn für jeden Grad. Das Rad bi greift in ein gleich grofses Zwischenrad br° und dieses in den Trieb c1 auf der Welle c, die auch das Steigrad c2 und den Trieb c3 trägt, der durch ein Rad c4 auf der Welle c5, auf die die Spiralfeder c6 gewunden ist, getrieben wird, so dafs, wenn die Feder ce durch einen auf das Ende der. Welle c5 gesetzten Schlüssel aufgezogen und dann freigegeben wird, die Bewegung der Welle c5 auf die Welle c und den Trieb c1 und durch das Zwischenrad έ>Β auf das Rad b* übertragen wird. Dadurch dreht sich die Welle b und folglich der Zeiger bl über die Windrose des Compasses wie der Zeiger einer Uhr.
Die Räder c1 b& b* würden sich, wenn nicht gehemmt, so lange drehen, als die Feder c6 noch Kraft hat. Ihre Bewegung wird daher dadurch geregelt, dafs ein Anker d mit dem Steigrad c'2 in Verbindung gebracht wird, so dafs das letztere immer nur um einen Zahn fortschreiten kann, wie dies bei solcher Hemmung immer der Fall ist. Die Bewegung des Ankers d wird auf folgende Weise geregelt (Fig. 4 und 5): Ein kleines Anschlagstück e liegt neben dem freien Ende des Ankers d, verbunden durch eine Stange e1 mit der Armaturplatte e2 des Elektromagneten e3. Sobald der elektrische Strom den Magneten e3 durchläuft, wird die Platte e2 angezogen und damit das Anschlagstück e zurückgezogen, so dafs der Anker d frei arbeiten kann. Sobald der Strom unterbrochen wird, springt die Platte e2, durch die Feder e4 veranlafst, zurück und das Anschlagstück hindert wieder die Bewegung des Ankers d.
Die elektrische Batterie e5 für den Elektromagneten es ist an einer passenden Stelle der Abtheilung A oder B untergebracht. Von ihrem einen Pol geht ein Draht e6 an den einen Pol des Elektromagneten e3, während von ihrem anderen Pol ein Draht e7 an die Achse des Haspels f, auf welchen 3 bis 8 km isolirten Kupferdrahtes f1 aufgewunden sind, geht. Das innere Ende des Drahtes f1 geht durch die hohle Achse des Haspels und wird durch eine Bürste oder durch ein Universalgelenk mit dem Draht e7 in elektrische Verbindung gebracht. Der Haspel f und alle Hemmungstheile, natürlich mit Ausnahme des Elektromagneten e3 und der Armatur e2, werden von Holz, Hartgummi, Elfenbein u. s. w. gemacht, damit die Wirksamkeit des Compasses nicht leidet. Das freie Ende des Drahtes^1 geht der Länge nach durch ein Rohr, auf dem die hohle Propellerwelle sich dreht, oder falls andere Treibmittel angewendet werden, durch ein in der Achse des Torpedos angeordnetes Rohr, so dafs das Ende des Drahtes fl an Bord des Schiffes oder der Station, von wo der Torpedo abgesandt wird, befestigt werden kann.
Der Pol des Magneten e3, der nicht mit der Batterie e5 verbunden ist, wird durch den Draht e8 mit der Aufsenhaut des Torpedos verbunden, um durch das Wasser einen Erdschlufs zu erhalten.
Die eben beschriebene Hemmung und der Elektromagnet e8 kann natürlich auch so in Thätigkeit gesetzt werden, dafs die Batterie nicht im Torpedo sich befindet, sondern auf dem Schiff oder der Station, von wo der Torpedo abgesendet wird. Der Strom geht dann durch den Draht fl. Auch können zwei Batterien angewendet werden, die eine auf der Station, die andere auf dem Torpedo, wobei dann letztere als Relais arbeitet.
Die beschriebenen mechanischen und elektrischen Einrichtungen dienen dazu, den Torpedo in seinem Laufe nach Wunsch zu leiten oder zu steuern, und zwar geschieht das in folgender Weise:
Auf dem Schiff oder in der Station, von wo der Torpedo abgesandt wird, befinden sich Compafs, Hemmung, Räderwerk, Verbindungen u. s. w. genau ebenso wie in dem Torpedo. Der Zeiger des Compasses der Station zeigt genau nach derselben Richtung wie der Zeiger £>' des Compasses α im Torpedo. Und da alle übrigen Räder u. s. w., die mit beiden Zeigern verbunden sind, dieselben und übereinstimmend gestellt sind, so werden auch die beiden Zeiger genau übereinstimmend sich bewegen bezw. zeigen.
___—
Sobald das Ende des isolirten Drahtes f1 vom Torpedo mit einem der Pole des Elektromagneten der Abgangsstation (oder des Schiffes) verbunden wird, wird der Stromkreis geschlossen und der Strom geht nun durch den Draht/1 über den Haspel/ nach dem Elektromagneten e3 im Torpedo und von da durch die Erdleitung zurück an den Elektromagneten der Station. Die beiden Elektromagnete lösen die Anker in demselben Augenblick aus, folglich werden die Hemmungen im Torpedo und auf der Station gleichzeitig arbeiten, und die Zeiger b1 werden sich übereinstimmend über die Windrosen beider Compasse drehen.
Sobald der Strom unterbrochen wird, halten die Anschlagstücke e die Bewegungen beider Hemmungen an, und die beiden Zeiger bleiben in derselben Richtung stehen.
In Verbindung mit den beschriebenen Einrichtungen wird, um den Torpedo zu steuern, ein Visirapparat angewendet. Ueber einem besonderen Compafs der Absendungsstation, der, wenn letztere an Land sich befindet, eine feste Windrose, wenn sie an Bord eines Schiffes sich befindet, eine bewegliche Windrose hat, ist eine Stange mit Fadenkreuz an beiden Enden (oder ein Fernrohr) derart aufgehängt, dafs sie in horizontaler Ebene sich um einen Punkt, der genau über dem Drehpunkt des Compasses liegt, drehen läfst. Wird mit dieser Visirstange nach dem anzugreifenden Schiff visirt, -so zeigt der unten liegende Compafs genau die magnetische Stellung desselben. Beispielsweise, zeige die Visirstange nach NW. b. N. Der Strom wird durch Niederdrücken eines Knopfes geschlossen und dadurch werden die Anschlagstücke e sowohl im Torpedo, als in dem Stationsapparat zurückgezogen, so dafs die beiden Zeiger-bx sich über ihren Compassen so weit drehen, bis die N.-Pole derselben auf NO. b. N. gebracht sind. Sobald dies geschehen ist, wird die Richtung NW. b. N. in eine Linie mit der Längsachse des Torpedos fallen. Der Torpedo mufs demnach 33° 45" nach W. gedreht sein, ehe der Compafs frei nach N. zeigt und der Stift as frei von der Berührung mit der Seite des Zeigers b' wird. Wie oben schon erwähnt, liegen an beiden Seiten des Zeigers bl zwei Arten Contactdrähte b3 und £2, die Backbord- und Steuerborddrähte genannt werden mögen und von denen der eine Backborddraht bs mit dem einen Pol einer chemischen Batterie (Accumulator) h und der andere mit dem einen Pol eines Elektromagneten i verbunden ist. Der zweite Pol der Batterie h ist mit dem zweiten Pol des Elektromagneten i durch den Draht hx verbunden. Die Steuerborddrähte b2 sind auf ■ähnliche Weise mit einer anderen Batterie h* und einem anderen Elektromagneten i* auf der Steuerbordseite verbunden. Die Batterien \ und h*, sowie die Elektromagnete i und i* sind in der Achterabtheilung des Torpedos untergebracht. Wenn der linke Stift α4 des Compasses mit den Drähten bs der Backbordseite des Zeigers b1 in Contact kommt, so wird der Stromkreis geschlossen und die Backbordbatterie h und der Elektromagnet i arbeitet. Auf gleiche Weise, wird, wenn der andere Stift a3 in Contact mit den Drähten 2>2 auf der rechten Seite des Zeigers bl kommt, der Stromkreis geschlossen und die Batterie h* und der Elektromagnet i* an der Steuerbordseite in Thätigkeit gesetzt.
Ueber der Propellerwelle in der Achterabtheilung B, Fig. 1, 2 und 3, sind zwei Arme jj* an einen Träger j1 beweglich so angelenkt, dafs sie einen Winkel zu einander bilden und an jeder Seite herunterreichen, bis ihre Enden j3 den Backbord- und Steuerbordelektromagneten i i* gegenüberliegen. Hier sind sie mit Eisenarmaturen ausgerüstet und werden durch Federn j3 von den Magneten entfernt gehalten. Auf den Armen jj* sind zwei äufsere Wellen _/4 gelagert, auf denen je zwei Räder J5J6 festsitzen. Sobald der Magnet der einen Seite den Arm anzieht, kommt ein Rad J5 in Eingriff mit dem Gewinde kl auf dem Umfang der Propellerwelle k und das andere je mit dem horizontalen Rad /. In gleicher Weise verursacht der Elektromagnet der anderen Seite den Eingriff ähnlicher Räder jsj6 auf der anderen Seite in das Gewinde der Propellerwelle k und in das Rad Z. Letzteres dreht sich lose auf einem senkrechten Stift; seine Zähne sind konisch, um mit den konischen Rädern j6 zusammen arbeiten zu können, und sein Umfang ist ausgehöhlt, um einen oder mehrere Schläge einer Kette oder eines Drahtseiles Ot aufnehmen zu können. Dieses Seil m führt unterhalb der Hülse k* zum Steuerrad rc1, um welches es ein oder mehrere Male herumgenommen ist. Das Rad η1 ist auf dem Kopf der Ruderwelle η befestigt, so dafs, wenn das Rad κ1 sich dreht, auch das Ruder sich dreht.
Angenommen, dafs die Propellerwelle k rotirt und dafs der linke Stift α4 der Windrose in Contact mit den Backborddrähten b3 des Zeigers bl kommt, sp wird der Strom für die Backbordbatterie h geschlossen und der Arm j vom Magneten !,angezogen sein. Ferner werden die Räder j5j6 in .das Gewinde kl der Propellerwelle k und das Rad / eingreifen, wodurch das Rad / von der Welle k aus gedreht wird. Das Seil m überträgt diese Bewegung auf das Steuerrad η', so dafs das Ruder Steuerbord gelegt wird, bis der Zeiger b1 aufhört, den linken Stift α4 zu berühren. In ganz ähnlicher Weise wird der Contact zwischen den Steuerborddrähten b2 und dem rechten Stift α3 die Batterie h* und den Mag-
neten i* in Thätigkeit setzen, und die Räder | j5jR dieser Seite werden das Rad / veranlassen, sich in entgegengesetzter Richtung zu drehen, so dafs das Ruder backbord gelegt wird.
Wenn nun, wie oben schon angenommen, der Zeiger b' des Torpedos auf NO. b. N. eingestellt und der Torpedo abgelassen wird, gleichgültig in welcher Richtung, so wird der rechte Stift az in Contact mit den Steuerborddrähten b2 treten, und das Ruder wird backbord gelegt werden, bis der Torpedo seinen Lauf nach NW. b. N. geändert hat, wenn, da der N.-Pol des Compasses jetzt im magnetischen Meridian liegt, der Stift as aufhört, den Zeiger bi zu berühren. Nun hört der Magnet z* auf zu arbeiten, der zugehörige Arm j* wird durch seine Feder zurückgedrängt und das Rad / dreht sich in seine normale Stellung zurück, so dafs das Ruder in eine Linie mit der Achse des Torpedos zu stehen kommt, wodurch letzterer in der angenommenen Lage geradeaus laufen wird. Aendert das anzugreifende Schiff seinen Lauf, so ändert jeder Druck auf den die Hemmungen verbindenden Knopf den Lauf des Torpedos um einen Grad, so dafs jeder Aenderung gefolgt werden kann.
Der Anker d der Hemmung kann auch in der Weise beeinflufst werden, dafs sein freies Ende zwischen den Polen des Elektromagneten e3 liegt, Fig. 6, und durch Umkehren des Stromes in demselben in Oscillationen gebracht wird, oder dafs es, wie in Fig. 7, nach einer Seite vom Magneten angezogen, nach der anderen aber durch eine Feder zurückgeholt wird, sobald der Strom unterbrochen ist.
Der Apparat zur Bewegung des Ruders kann vielfach modificirt werden, ohne aus dem Rahmen der Erfindung zu fallen. In Fig. 12 und 13 ist eine solche Modification dargestellt. Die beiden Hohlwellen j4 drehen sich auf den Armen jj*, die an ihren unteren Enden beweglich gelagert sind und die an ihren oberen Enden _/' [j2 von den Elektromagneten i oder i* beeinflufst bezw. durch die Federn j& zurückgezogen werden, so dafs, wenn der Stromkreis geschlossen wird, einer der Arme jj* vom Magneten angezogen wird, so dafs eins der Zahnräder js auf der Hohlwelle ji mit dem Schraubengewinde k' auf der Propellerwelle k in Eingriff kommt. Jede Hohlwelle j4 trägt an ihrem unteren Ende noch eine Schnurscheibe j1 , von der ein Drahtseil u. s. w. m nach dem Ruderrad nl geführt ist. Die Wirkung ist nach dem früher Gesagten sofort verständlich.
Um auf der Absendungsstation von Zeit zu Zeit die genaue Stellung des Torpedos bestimmen zu können, bedient man sich einer runden Scheibe oder eines Tisches, Fig. 14, worauf eine Windrose von ca. 1 m Durchmesser dargestellt ist. Die Linien der Gradeintheilung sind vom Mittelpunkt bis zum Umfang voll ausgezogen. Eine Anzahl concentrischer Kreise ist nach einem beliebigen Mafsstabe aufgetragen. In der Zeichnung sind z. B. Radien von 800, 1 200, 1 600, 2 000 m gebraucht, so dafs der äufsere Umfang der Windrose χ 2 400 m darstellt. Eine kleinere Windrose g von ca. 26 cm Durchmesser ist auf einer Scheibe von durchscheinendem .Material, Marienglas, Glas u. s. w. aufgezeichnet,, deren Gradeintheilung vom Mittelpunkt ausgehende Linien darstellen. Diese Scheibe g ist beweglich und kann irgend einem Theil der grofsen Windrose χ angepafst werden. Der Mittelpunkt der Windrose χ bezeichnet die Absendungsstation.
Sobald die Visirstange (oder das Fernrohr) auf das anzugreifende Schiff'gerichtet und der Kurs sowohl auf dem Torpedocompafs, als auf dem Stationscompafs eingestellt ist, wird die abgeschätzte Entfernung des anzugreifenden Schiffes auf der Windrose χ durch eine eingesteckte Nadel bezeichnet. Der Torpedo läuft in dem eingestellten Kurse und seine Stellung kann, da seine Geschwindigkeit bekannt ist, jeden Augenblick auf der Windrose χ gefunden werden, indem die durchlaufene Entfernung auf der entsprechenden Radiuslinie abgesteckt wird. Die Scheibe g wird mit ihrem Mittelpunkt auf die Nadel, die den Feind bezeichnet, aufgesteckt und so gedreht, dafs ihre Radiuslinien mit dem gleichnamigen der Windrose χ übereinstimmen. Es ist klar, dafs, wenn eine Linie durch die Nadel und die jedesmalige Stellung des Torpedos auf der Windrose χ gezogen wird, die mit dieser Linie correspondirende Rädiuslinie der Scheibe g die Compafsstellung des Torpedos in Beziehung zu dem angegriffenen Schiff anzeigt.
Steht letzteres still, so giebt die Verbindungslinie des Mittelpunktes der Windrose χ mit dem der Scheibe g diese Stellung. Bewegt sich das Schiff, so wird die Scheibe g auf seine neue Stellung gebracht, und die Linie von ihrem Mittelpunkt nach der augenblicklichen Stellung des Torpedos giebt dann die Richtung, in welcher der Kurs des Torpedos geändert werden mufs, um dem Schiff zu folgen. Dies geschieht auf die früher beschriebene Weise, so dafs der Torpedo dem Schiff in allen seinen Stellungsänderungen folgen kann.
In Fig. 9, 10 und 11 ist eine Einrichtung dargestellt, durch welche ein Torpedo gesteuert wird, wenn keine Verbindung zwischen ihm und der Station vorhanden ist. Auf der Windrose ax eines trockenen Schiffscompasses α ist ein leicht drehbarer, innen und aufsen verzahnter Flachring a1 aus Hartgummi oder der-
gleichen angebracht, der zwei Stifte a3 λ4 trägt, ganz ähnlich, wie die Einrichtung in Fig. ι, .4 und 5 beschrieben. Ueber dem Ring α2 ist ein Zahntrieb α5 am unteren Ende einer kurzen Welle ae befestigt, die durch die Decke des Compasses hindurchgeführt ist und hier einen Druckknopf α1 trägt. Auf die Welle ae ist eine Feder a8 geschoben, die für gewöhnlich den Trieb as aufser Eingriff mit der Innenverzahnung des Ringes a2 hält. Durch Herabdrücken des Knopfes a1 wird dieser Eingriff hergestellt. Anstatt wie früher einen sich drehenden Zeiger anzuwenden, wird hier der Zeiger b1 an einen festen Träger b6 aufserhalb des Compasses in Linie mit der Achse des Torpedos angelenkt, so dafs er durch einen Schlitz des Compafsgehäuses hindurchgeht und zwischen die Stifte a3 a4 gebracht werden kann, indem der Knopf ba aufserhalb des Torpedos, der durch ein Glied &7 mit dem Zeiger bl verbunden ist, niedergedrückt wird. Auf der anderen Seite des Compasses ist ein Aufhalter a9 angebracht, dessen kürzerer Arm unter die Windrose greift, während sein längerer Arm, der durch die Feder a" in der gezeichneten normalen Lage gehalten wird, mit einem Stift α10 versehen ist, der durch die Wandung des Torpedos hindurchgeht. Dieser Aufhalter ·α9 dreht sich um λ12 und dient dazu, die Windrose am Drehen zu verhindern, wenn der Ring α2 durch den Trieb α5 gedreht wird. Auf der Windrose al sind federnde Schnepper a13 angeordnet., die mit ihren Haken au in die äufseren Zähne des Ringes a2 eingreifen, so dafs, wenn der kürzere Arm des Äufhalters λ9 hochsteht, die Haken-a14 aufser Eingriff kommen. Der Ring α2 kann dann in den Führungen alh gedreht werden, um ihn in Bezug auf die Windrose a1 einzustellen, wonach, wenn der Aufhalter a9 in seine normale Lage zurückgebracht ist, die Windrose al und der Ring α2 wieder zusammengeklemmt werden , so dafs durch Herabdrücken des Knopfes, a1 und Drehen des Triebes a5 die Windrose a1 so weit gedreht werden kann, bis die Stifte as α4 unter den Zeiger b' zu stehen kommen, der durch Herabdrücken des Knopfes b8 dann zwischen diese Stifte gelegt wird. Der. Zeiger b1 besitzt die Contactdrähte b2b3, die mit Batterien, Elektromagneten und Steuerapparaten innerhalb des Torpedos verbunden sind, in derselben Weise, wie dies schon früher beschrieben wurde.
Wenn der Steuerapparat eingestellt werden soll, um den Torpedo in einer gewissen Richtung zu steuern, so wird der lange Arm des Aufhalters a9 mittelst des Stiftes aw niedergedrückt, um die Windrose α1 an der Drehung zu hindern. Der Zeiger b1 wird gehoben, wie dies in punktirten Linien in Fig. 9 angegeben ist, der Trieb ah ist in Eingriff mit dem Ring a2 gedrückt und wird so lange gedreht, bis die Stifte a3 a* in die verlangte Stellung in Hinsicht auf Striche der Windrose al gebracht sind. Der Aufhalter a9 kann nun wieder die in Fig. 9 gezeichnete Stellung einnehmen, wodurch die Windrose al fest mit dem Ring a2 verbunden wird, und beide werden so lange gedreht, bis der Zwischenraum zwischen den Stiften a3 <z4 in Linie mit der Achse des Torpedos kommt, wenn dann der Zeiger b1 zwischen jlie-'Stifte a3 a* eingedrückt wird. Der Torpedo ist nun fertig, abgesandt zu werden. Die Wirkung des Compasses auf den Steuerapparat ist während des Laufes des Torpedos ganz gleich der früher beschriebenen Einrichtung, mit Ausnahme davon, dafs die Richtung nicht von der Station geregelt wird.
Für das Treiben des Torpedos wird der Haspel f, Fig. 1,4, 5 und 8, auf den der isolirte Kupferdraht /] oder die Drahtleine aufgewunden ist, gebraucht. Dazu ist auf der Welle des Haspels f das konische Rad f2 befestigt, welches in ein zweites fB auf der Welle /4 greift, welch letztere parallel zur Achse des Torpedos ist und einen Zahntrieb/5 trägt, der in das auf dem Ende der hohlen Propellerwelle k befestigte Rad k"2 eingreift.
Anstatt eines Haspels/" können zwei solcher Haspel f angewendet werden, in welchem Falle der isolirte Draht/"1 von einer Trommel oben, von der anderen unten abgenommen wird, und dann beide Drähte f1 durch die ihoMe Welle k durchgeführt werden. Auf diese Weise erhält man entgegengesetzte Drehungen der Haspeln, :so dafs .die mit ihnen verbundenen Räder das Rad k3 auf der Propellerwelle nach derselben Richtung drehen.
Der Gebrauch von Haspeln zum Treiben von Torpedos durch das Abwickeln der Leine von denselben ist nicht neu, aber diese Draht- J leine zugleich als elektrische Verbindung zwi- '" sehen der Station und dem Torpedo zu ge- i brauchen, ist neu und bildet einen Theil der ?: dieser Patentschrift zu Grunde liegenden Er- l· findung. Auf der Absendungsstation (Schiff); ist eine grofse Seilscheibe mit einer oder mehr;: Rinnen aufgestellt. Das Ende des Drahtes /1C (oder der beiden Drähte) ist an der Achse der:, grofsen Seilscheibe befestigt und mit der Bat-' terie, den Elektromagneten und übrigen Ein-i richtungen verbunden, die oben als in Ver-: bindung mit den Compassen des Torpedos! und der Batterie stehend beschrieben wurden.* Sobald der Torpedo getrieben werden soll, wird die Seilscheibe gedreht und die Leine fl aufgewunden. Dadurch wird der Haspel des Torpedos gedreht, der wiederum den Propeller desselben in Bewegung setzt, so dafs der Torpedo vorwärts getrieben wird.
Anstatt eine Propellerschraube im Torpedo anzuwenden, können, wie in Fig. 15 bis 19
dargestellt, auch horizontale oder verticale Schaufelräder gebraucht werden. Die Drehung des Haspels/ wird durch konische Räder/2/3, Wellen /4, konische Räder /5 und k3 auf die Wellen der horizontalen Schaufelräder A:4 übertragen , die auf solche Weise in den Torpedo eingebaut sind, dafs nur ein Theil der Räder an den Seiten frei ist und treibend wirkt. In Fig. 17 werden diese Schaufelräder durch Ketten oder Drahtseile von passenden Scheiben auf der Haspelwelle betrieben. In Fig. 18 und 19 ist die Anordnung verticaler Schaufelräder dargestellt, die durch die Räder /2 und k3 angetrieben werden.
Der Torpedo kann auch durch einen darin angebrachten Motor und eine Dampfmaschine in der Station betrieben werden, wobei der Strom durch Draht oder die Drahtleine fl geleitet wird.
Die eingangs beschriebene Steuerungseinrichtung kann auch auf Schiffe mit Dampfsteuerapparat angewendet werden. Dies ist in Fig. 20 und 21 dargestellt. Windrose und andere Einrichtungen sind dieselben wie die der Fig. 9, 10 und 11, der Steuerapparat ähnlich dem in Fig. ι, 2 und 3 beschriebenen, nur dafs die Welle k, auf der der .Schraubengang angebracht ist, durch Dampf getrieben wird, und dafs das Drahttau m um die dicke Nabe I1 des horizontalen Rades / geschlagen ist und dann durch Führungsrollen nach dem Rad η1 auf die Ruderwelle η geführt ist.

Claims (2)

Patent-Ansprüche: An einer Steuerungseinrichtung von Torpedos, um sie auf elektrischem Wege in vorher bestimmter Richtung selbststeuernd zu machen und sie von einem aufserhalb derselben liegenden Punkte, einer Station, einem Schiff etc. beliebig zu steuern:
1. der Apparat im Torpedo selbst, bestehend aus der Windrose al eines Compasses mit isolirtem Ringe a2 und den Stiften α3 α4, der den Zeiger b1 tragenden Welle b, dem Anschlagstück e mit Armatur e2, Elektromagneten e3, Feder e4 und Batterien e5, h und h*, dem Leitungsdraht/1, den Elektromagneten ti*, den Armen jj* mit Wellen /4 und Rädern./5, der Schraube k1, dem Rade b, der Kette oder dem Drahtseil m und dem Steuerrad nl in Verbindung mit dem Apparat auf der Absendungsoder Regulirungsstation, bestehend aus der Windrose al eines Compasses, dem Zeiger bl auf der Welle b, Leitungsdrähten b'2 b3, Gangwerk, um den Zeiger bl zu drehen, und Hemmwerk e el e2 e3 e4 und e5, welche beide Apparate durch einen Draht/1 (oder Drahtleine) verbunden sind, der auch dazu dient, den Torpedo zu treiben;
2. der Apparat, um den Torpedo und event, ein Schiff mit Dampfsteuer elektrisch zu steuern, Fig. 20 und 21, bestehend aus der Windrose a ■, isolirtem Zahnring α2 mit Stiften Ci3Ci*, Trieb ah , Aufhalter a9, Welle b mit Zeiger b1, Leitungsdrähten b2 b3, Batterien h h*, Elektromagneten ii*, Armen j j*, Welle y4, Rädern jsje, Schraubengang k1, horizontalem Rad /, Kette oder Drahtseil m und Ruderwelle mit Steuerrad n1.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
DENDAT44778D Neuerung in der Steuerung von Torpedos Expired DE44778C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE758160C (de) * 1932-09-02 1952-07-03 Sperry Gyroscope Co Ltd Selbsttaetige Kurssteuerung fuer Luftfahrzeuge

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE758160C (de) * 1932-09-02 1952-07-03 Sperry Gyroscope Co Ltd Selbsttaetige Kurssteuerung fuer Luftfahrzeuge

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