-
Einrichtung zur Fernsteuerung von Modellschiffen o. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine Einrichtung zur Fernsteuerung von Sch-,virninkörpern, wie
insbe,sondere -Modellschiffen und anderen schwimmfähigen Spielzeuggegenständen oder
sonstigen Objekten, z. 13. Spielzeugfischen, Spielzeugenten und Schwimmtieren
aller Art.
-
Es ist bekannt, derartige Modellschiffe (->der sonstige Schwimmkörper
mit einem Antriebsmotor zu versehen, der durch ein Federwerk, durch Elektrizität,
Dampf usw. betrieben wird. Um diesen Motor sowie die zur Lenkung des Modellschiffes
oder so-iistigen Spielzeuges vorgesehenen Steuerorgane vom Ufer der Masserfläche
oder vom Rand des betreffenden Wasserheckens aus kontrollieren und einstellen zu
können, hat man bereits drahtlose elektrische Fernsteuerungen vorgeschlagen, welche
aber außerordentlich lzoml)lizi-ert sind und für billigere Spielzeuge, Modellschiffe
usw. nicht in FTage kommen. Durch die Erfindung wird bezweckt, eine einfache und
weniger kostspielige Fernsteuerung zu schaffen, welche ihre Aufgabe ebenfalls erfüllt,
ohne daß die Illusion eines frei beweglichen SchIffes oder sonstigen Schwimmkörpers
gestört wird.
-
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der mit elektrischen
Antriebs- und Steutrorganen versehene Schwimmkörper, z. B. ein Modellschiff, durch
ein unter Was-ser,nachschleppbares, biegsames und wasserdichtes Leitungskabel mit
einer an Land aufstellbaren, an einb Stromquelle anschließbaren Steuervorrichtung
verbunden ist.
-
Ein solches Modellschiff od. dgl. enthält im wesentlichen einen umsteuerbaren
Elektromotor zum einer Schiffsschraube oder eines
Schaufelrades
sowie eine Elektromagnetvorrichtung zur Betätigung eines Steuerruders. Am Schiffsboden,
für den Betrachter u-»sichtl)ar, ist eine wasserdichte Durchführung für das biegsaine
und möglichst dünne Leitungskabel angeordnet, welches zu der ortsfesten Steuervorrichtung
führt. Letztere I>esitzt einen zweipoligen. Schalter zur wahlweisen E'inschaltung
des einen oder anderen Ruder-Elektromagileten, einen Umpolschalter zur Eitischaltung
und Stromumkehrung des Elektromotorstromkreises sowie vorzugsweise einen regelbaren
Widerstand zur Änderung der Drehgeschwindigkeit des Elektromotors. In oder
an dem Nlodellschiff oder sonstigen Schwimmkörper können außerdem noch beliebige
andere steuerbare Einrichtungen angeordnet sein, welche durch entsprechende Betät4gungsorgarte
der ortsfesten Steuervorrichtung ein- und ausgeschaltet oder einreguliert werden
können. So können z. 13. bei Spielzeug- oder Modellunterseebooten Höhen-und Tiefenruder
ferngesteuert werden, bei Modellkriegsschiffen können Geschütztürme gedreht und
Schüsse abgefeuert werden usw.
-
Hierbei ist die gesamte Einrichtung zur Be-\vegung, Lenkung und sonstigen
Betätigung des Modellschiffes oder Schwimmkörpers auflerordentlich einfach und 4u%-trlässig.
Das von dem Modellschiff od. dgl. nachschleppbare Leitungskabel kann ohne weiteres
so leicht, dünn und biegsam ausgebildet werden, daß es die Fahrt und die Manöver
des Schiffes praktisch nicht stört und dem Schiff auch einen genügend weiten Aktionsradius
ermöglicht. Da das Leitungskabel im Wasser verborgen ist, bleibt der Eindruck eines
frei beweglichen und automatisch gelenkten Schiffes, Schwimmtieres od. dgl. voll
gewahrt. Auf größ-eren Wasiserflächen hat die Fernsteuerung gemäß der Erfindung
noch den Vorteil, daß das Modellschiff od. dgl. bei einem Versagen des Antriebes
oder der Steuerung nicht vollständig abgetrieben worden und verloren-gehen, sondern
daß es in diesem Fall mit Hilfe des Leitungskabels wieder an Land zurückgezogen
Nverden kann.
-
Gemäß einer vorteilhaften und besonders wichtigen Ausgestaltung der
Erfindung ist die ortsfeste, an Land aufstellbare Steuervorrichtung, vor allem für
Modell- oder Spielzeugschiffe, in Form einer verkleinerten Schiffssteuersäuli mit
Schiffssteuerrad und Kommandoorganen nach Art der üblichen Maschinentelegraphen
od. dgl. ausgebildet. Durch die Drehung des Steuerrades dieser Schiffssteuersäufe
kann dann der Schalter für die Ruderinagneten betätigt und dadurch das Schiff gelenkt
\verden, während weitere Regulierhebel zur Einstellungder KommandosVorwärts,Stopp,Rückwärts
und zur Geschwindigkeltsregelung an der Steuersäule vorgtsehen sind. Diese Kombination
eines Modellschiffes od. dgl. mit einer kleinen Schiffssteuersäule erhöht den Reiz
der Ferristeuerung, welche dadurch den Verhältnissen der Wirklichkeit angepaßt wird
und belehrend wirkt.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung ih einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht, und zwar zeigt 1,ig. 1 schenlailsch (Ilu eines 'Modelldampfschiffes
mit einer ortsfestei, SteLi#!usäule durch ein unter.Wasser befindlich(-Fig. 2 eine
Schaltung für (liu Stetierung gemäß der Erfindung Fig- 3 in ver,#,riißerteiii
Matistal) eilte Schiffssteuersäule gemäß der Ertuidtim, und Fig. -[ schematisch
lin Schnitt diu Anordnung der Antriebs- und Steuerorgauc ;ii dein Nio(I:,-Ildarni)f-Schiff.
-
Bei dem in der Zeichnung dargestclIten Ausführungsbeispiel der FrIludung
besteht der zu steuernde Schwimmki#i-per all,-; eiiiein Modell- oder Spielzeugdampfschlff
i, (las mit einer Schiffsschraube 2 und einern Steuerruder 3 versehen ist.
Die Schraubenwelle 4 ist durch ein.- Wellendichtung 5 in das Innere des Schiffes
i geführt und dort mit einem Elektrornotor 6 gekuppelt. Die Ruderachse
7 trägt eineu Ilebelarin mit einem Anker 8, der zwischen den beiden
Polen von gegenüberliegenden Elektrorriaglieteii gilb gb schwingen kann. Der Anker
8 wird z. B. durch eine Feder io normalerweise in seiner '.\litt"#istelliiiig
gehalten, in der sich das Ruder 3 in seiner neutralen Stellung für Geradeausfahrt
des Schiffes befindet. je liacli Erregung des E-lektromagneten ga oder gb wird das
Ruder 3 um (Iic Ach>C 7 nach rechts oder nach links verschNvenkt und
(las Schiff i entsprechend gelenkt.
-
Der Motor 6 und die 1-- lektrornagneten 911, gb erb
halten ihren Betriebsstrom durch eln möglichst dünnes, sehr biegsaines tind vollkommen
wasserdichtes Kal>el i i, welches durch eilte am Boden des Schiffes i vorgesehene
Dichtungspackung 12 in das Innere des Schiffes ein,-eführt ist. Das andere Ende
des Kabels i i ist mit einer ain Ufer oder am Rand desWasserbeckens aufstellbaren
SteuerSäule 13 v.-rbunden. Das Kabel i t sell)st hat eilte solche
Länge. (laß das Schiff i. \\eichen bei seiner Fahrt das Kabel ii hinter sich
her schleppt, einen ausreichenden Aktionsradius hat und beliebige ManhVer allsführen
kann.
-
Die Steuersäule 13 stellt auf eilte"' Fuß i-1, der vorzugsweise
als Gunimisaugnapf ausgebildet sein kann, um die Steuersäule bequein und rasch überall
auf glatten Flächen, wic z. K am lZand eines Schwimmbeckens oder einer Badewanne
oder auf einem Stein am Ufer eines Gewässers hefestigen zu können. Im übrigen ist
die Steuersäule 13 vorzugsweise nach Art einer Schlffssteuersäule im Kleinen
ausgebildet. Sie trägt züi diesem Zweck- vor allem ein Schiffssteuerrad 15 zur Betätigung
des Ruders 3,
ferner eine.ii Kontrollliebel j0, der nach Art eines Maschinentelegraphen
auf einer Skala 17 in drei Stellungen Vorwärts, Stopp, lZückwärts einstellbar
ist, und schließlich einen Schwenkliebel 18 zur Regulierung der Geschwindigkeit.
-
Das Steuerrad 15 ist mit einein zwelpoligen Schalter ig verbunden.
der durch LeitUngen 20, 221
wahlweise die Spulen der Elektroinagneten
ga oder 9 b mit einer Stromquelle verbindet. Im vorlielgenden Fall ist der
Stromkreis all eilte Batterie 22 über eitle Leitung 23 angeschlossen.
Der
Kontrollhebel 16 betätigt einen Umpolschalter 24, durch den die Stromrichtung
und damit die Drehrichtung des Elektromotors 6 umkehrbar ist. Von dem Umpolschalter
24 führen zu diesem Zweck die Leitungen 2,5, 26 zum Elektromotor
6. In den auch die Batterie 22 enthaltenden Stromkreis ist ferner ein regelbarer
Widerstand 27 eingebaut, der durch den Schwenkhebel 18 einstellbar ist, um
die Stromstärke zwecks Änderung der Motordrehzahl und damit der Fahrtgeschwindigkeit
des Schiffes i regulieren zu können.
-
Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Fernsteuerungseinrichtung
ist ohne weiteres verständlich. Das Niodellschiff i oder der sonstige Schwinimkörper
wird durch das Leitungskabel ii mit der Steuersäule 13 verbunden und in das
Wasser eingesetzt, Nvobei eine ausreichende Kabellänge mit eingelegt wird. Dabei
kann ein Teil der Kabellänge auch vorübergehend auf einer Kabeltrommel aufgerollt
sein und nach Bedarf abgerollt werden. Bei -rößeren Kabellängen kann das Kabel evtl.
auch, in einer gewissen Entfernung von dem Schiff, mit kleinen Schwimmern oder Auftriebskörpern
wie Kork od. dgl. %-ersehen werden, um das Schiff von (lern Gewicht des Kabels zu
entlasten. Das Kabel selbst kann dabei untergetaucht bleiben.
-
Durch Umstellung des KontrollItebels 16 z. B. auf die Kommandostellulig
Vorwärts der Skala 17 wird der Urnpolschalter 24 derart eingerückt, daß der
Elektromotor 6 die Schiff sschraube 2 iM Sinn einer Vor#,#,ärtsbewegung des
Schiffes i antreibt. Eine Drehung des Schwenkhebels 18 der Steuersäule
13
bewirkt eine Verstellung des Widerstandes 27, wo-
durch
die Drehgescliwindigkeit des Motors 6 und der Schraube 2 beliebig variiert
werden kann, um die Fahrt des Schiffes i zu verlangsamen oder zu beschleunigen.
-
Sodann kann durch Drehung des Steuerrades 15
nach rechts oder
links der Schalter ig in seine linke oder rechte Eitischaltstellung gebracht und
dadurch entweder der Elektromagnet gb oder der Elektromagnet ga erregt werden. Das
Ruder 3 wird mittels des Ankers 8 auf diese Weise nach rechts oder
nach links gedreht, und das Schiff i führt entsprechende Wendungen aus. In ähnlicher
Weise kann auch die Rückwärtsfahrt des Schiffes gesteuert werden. Die Fernbetätigung
sonstiger Organe, Motoren, Elektromagneten usw. wird in entsprechender Art ausgeführt
und bedarf keiner weiteren Erläuterung.